(1) Das Bild vom anderen
Der Sender hat sich sein Bild vom anderen zum Teil selber gemacht. Die Wahrnehmung ist abhängig von der Brille, mit der Menschen betrachtet werden. Dabei ist die Wahrnehmung selektiv und ergänzend. Zwei wichtige Mechanismen wirken bei der Verzerrung mit:
- Projektion
- Übertragung
(1.1) Die Übertragung
Man reagiert gefühlsmäßig auf andere, als ob sie jemand aus meiner Vergangenheit wären.
Sender
- Sollte sich die Ähnlichkeit bewusst machen ?? Dies führt zu einer Realitätsprüfung der eigenen Phantasien
Empfänger
- Sollte wissen, dass er in Gesprächen Übertragungen abbekommt
- Sollte sich des Zusammenhanges zwischen Übertragung/Projektion und
Selbstoffenbarung bewusst sein: Je mehr man sich zurückhält, desto mehr wird man das Ziel von Projektionen/Übertragungen.
(1.2) Die Projektion
Seelische Vorgänge, die in mir selbst ablaufen werden unbewusst nach außen projiziert und beim anderen erkannt. Oft handelt es sich um Gefühle, die nicht ins Selbstbild passen („Schatten“).
(1.3) Der unrepräsentative Kontakt
- Das Gegenüber wird nur in bestimmten Situationen wahrgenommen; Folge: Man kennt nicht die anderen Seiten der Person.
- Problem: Verabsolutierung der eindimensionalen Bekanntschaft ?? Bsp.: Arzt, Richter, Beamter ...
(1) Das Bild vom anderen
Der Sender hat sich sein Bild vom anderen zum Teil selber gemacht. Die Wahrnehmung ist abhängig von der Brille, mit der Menschen betrachtet werden. Dabei ist die Wahrnehmung selektiv und ergänzend. Zwei wichtige Mechanismen wirken bei der Verzerrung mit:
- Projektion
- Übertragung
(1.1) Die Übertragung
Man reagiert gefühlsmäßig auf andere, als ob sie jemand aus meiner Vergangenheit wären.
Sender
- Sollte sich die Ähnlichkeit bewusst machen ?? Dies führt zu einer Realitätsprüfung der eigenen Phantasien
Empfänger
- Sollte wissen, dass er in Gesprächen Übertragungen abbekommt
- Sollte sich des Zusammenhanges zwischen Übertragung/Projektion und
Selbstoffenbarung bewusst sein: Je mehr man sich zurückhält, desto mehr wird man das Ziel von Projektionen/Übertragungen.
(1.2) Die Projektion
Seelische Vorgänge, die in mir selbst ablaufen werden unbewusst nach außen projiziert und beim anderen erkannt. Oft handelt es sich um Gefühle, die nicht ins Selbstbild passen („Schatten“).
(1.3) Der unrepräsentative Kontakt
- Das Gegenüber wird nur in bestimmten Situationen wahrgenommen; Folge: Man kennt nicht die anderen Seiten der Person.
- Problem: Verabsolutierung der eindimensionalen Bekanntschaft ?? Bsp.: Arzt, Richter, Beamter ...
(2) Der Wir-Aspekt in der Beziehung: So stehen WIR zueinander
Jedes Verhalten enthält auch eine Beziehungsdefinition, sowohl vom Sender - als auch vom Empfänger.
(2.1) Vier Reaktionsmöglichkeiten auf Beziehungsbotschaften
Es gibt nach Haley vier Möglichkeiten des Empfängers auf Beziehungsbotschaften zu reagieren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(2.2) Grundarten von Beziehungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Beide Partner zeigen Die Verhaltensweisen sind
wechselseitig das selbe aufeinander zugeschnitten,
Verhalten. ergänzen sich.
A bringt B dazu in einer bestimmten Situation über ihn zu verfügen/ihn zu lenken. Hier hat B die Oberhand. Auf einer höheren Stufe hat A die Oberhand.
(2.3) Beziehungs-Manöver (Manöver = Versuch der Umdefinition d. Beziehung)
Dies betrifft das Tauziehen um die Beziehungsdefinition. Welche Art von Beziehung hat nun zu gelten und wer hat zu bestimmen ? Ein symmetrisches Manöver wäre z.B. wenn ein Schüler zu seinem Lehrer (!) sagt: „ Heute haben sie sich ausnahmsweise gut vorbereitet!“. (Bsp. siehe Skript!).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(3) Auswirkungen von Beziehungsbotschaften auf DAS SELBSTKONZEPT
Beziehungsbotschaften werden hier unter dem Aspekt der Langzeitwirkung betrachtet. Der Empfänger erhält ja ständig Infos, wie er gesehen wird. Mit der Zeit verdichten sich Zigtausende von Beziehungsbotschaften zu der Schlussfolgerung:
So einer bin ich also!!!
Dieses Selbstkonzept ist nach Alfred Adler eine entscheidende Schlüsselvariable der PSK. Hat sich ein Selbstkonzept einmal verfestigt, so schafft sich das Individuum eine Erfahrungswelt die das etablierte Selbstkonzept immer mehr bestätigt. Ein Teufelskreis beginnt. Jemand, der sich minderwertig hält, hat nun zwei Möglichkeiten:
- Entmutigter Rückzug
- Übersteigertes nach Geltung und Überlegenheit ringen
(3.1) Welche Beziehungsbotschaften bestimmen das Selbstkonzept?
Unterscheidung;
- Explizite DU-Botschaften ?? Implizite DU-Botschaften
- DU - Botschaften (spiegeln verborgene Wünsche und Vorurteile des Senders wider). Betrifft insb. DU- Botschaften von Institutionen (Schule, Gesellschaft)
(3.2) Die Etikettierung des Taugenichts
Der Taugenichts ist somit ein Resultat von Etikettierungen, die zum Selbstkonzept „Ich tauge nichts“ geführt haben. Bsp.: „Entwicklung einer kriminellen Karriere“
- Verhalten des Kindes, das es selbst als harmlos sieht wird als „böse“ tituliert d.h. nicht das bestimmte Verhalten, sondern die ganze Person wird als „böse“ stigmatisiert. ?? Zuerst fühlt sich das Kind missverstanden. Dann definiert es sich selbst um. ?? Das Kind verstärkt durch sein Verhalten die Identität. Es bildet Normen heraus, die das Etikett „böse“ zur Auszeichnung machen.
- Erste Straffälligkeit. Das Kind/der Jugendliche wird in seinem Selbstkonzept wieder bestärkt. Der Jugendliche wird „kriminalisiert“. Der Staat will die Entwicklung unterbinden - erreicht jedoch oft nur das Gegenteil. Diese unbeabsichtigten Folgen bezeichnet man als sekundäre Abweichung. Die sekundäre Abweichung resultiert aus den etikettierenden Reaktionen der Umwelt.
(3.3) Das Selbstkonzept als Erfahrungsmacher
Zwei Abwehmechanismen setzen einen Prozess in Gang, der dafür sorgt, dass das Individuum immer wieder die Erfahrungen macht, die das Selbstkonzept bestätigen:
- Vermeidung (z.B. Umgehungstaktiken)
- Verzerrung (Umdeutung); betrifft den Empfang von Nachrichten und die
Kausalattribuierung
(3.4) Vermeidungen und Verzerrungen von inneren Erfahrungen
Häufig gestellte Fragen
Was sind die zentralen Themen in "Das Bild vom anderen" und "Der Wir-Aspekt in der Beziehung"?
Die Texte behandeln die Wahrnehmung von anderen, die Dynamik von Beziehungen und die Auswirkungen von Beziehungsbotschaften auf das Selbstkonzept. Themen sind unter anderem Projektion, Übertragung, Beziehungsdefinitionen, Selbstkonzeptbildung und Etikettierung.
Was ist Projektion und Übertragung im Kontext der Wahrnehmung?
Projektion ist die unbewusste Verlagerung eigener seelischer Vorgänge auf andere. Übertragung ist das emotionale Reagieren auf andere, als ob sie Personen aus der eigenen Vergangenheit wären.
Was bedeutet "unrepräsentativer Kontakt" und welches Problem ergibt sich daraus?
Unrepräsentativer Kontakt bedeutet, dass man eine Person nur in bestimmten Situationen wahrnimmt und somit nicht ihre anderen Seiten kennt. Das Problem ist die Verabsolutierung dieser eindimensionalen Bekanntschaft, beispielsweise bei der Wahrnehmung von Personen in bestimmten Berufen (Arzt, Richter, Beamter).
Welche Reaktionsmöglichkeiten gibt es auf Beziehungsbotschaften?
Nach Haley gibt es vier Reaktionsmöglichkeiten: Bestätigung, Ablehnung, Entwertung und Qualifikation.
Welche Grundarten von Beziehungen werden unterschieden?
Es werden Beziehungen unterschieden, in denen Partner wechselseitig das gleiche Verhalten zeigen und solche, in denen sich die Verhaltensweisen ergänzen. Zudem gibt es Beziehungen, in denen ein Partner den anderen in einer bestimmten Situation lenkt oder über ihn verfügt.
Was ist ein Beziehungs-Manöver?
Ein Beziehungs-Manöver ist ein Versuch der Umdefinition der Beziehung, ein Tauziehen darum, welche Art von Beziehung gelten soll und wer zu bestimmen hat.
Wie wirken sich Beziehungsbotschaften auf das Selbstkonzept aus?
Beziehungsbotschaften haben Langzeitwirkungen und verdichten sich mit der Zeit zu einer Schlussfolgerung über die eigene Person ("So einer bin ich also!!!"). Dieses Selbstkonzept kann eine entscheidende Variable der Persönlichkeit sein und einen Teufelskreis in Gang setzen, in dem Erfahrungen das etablierte Selbstkonzept immer mehr bestätigen.
Welche Arten von Beziehungsbotschaften bestimmen das Selbstkonzept?
Es wird unterschieden zwischen expliziten und impliziten DU-Botschaften. DU-Botschaften spiegeln oft verborgene Wünsche und Vorurteile des Senders wider, insbesondere DU-Botschaften von Institutionen wie Schule oder Gesellschaft.
Was bedeutet die Etikettierung des Taugenichts?
Die Etikettierung des Taugenichts ist das Resultat von negativen Etikettierungen, die zum Selbstkonzept "Ich tauge nichts" geführt haben. Dies kann beispielsweise die Entwicklung einer kriminellen Karriere begünstigen.
Was ist sekundäre Abweichung?
Sekundäre Abweichung resultiert aus den etikettierenden Reaktionen der Umwelt auf ein Verhalten, das ursprünglich als harmlos angesehen wurde. Diese Reaktionen können unbeabsichtigte Folgen haben und das Verhalten des Individuums verstärken.
Welche Abwehrmechanismen beeinflussen das Selbstkonzept?
Zwei Abwehrmechanismen, Vermeidung und Verzerrung (Umdeutung), sorgen dafür, dass das Individuum immer wieder die Erfahrungen macht, die das Selbstkonzept bestätigen.
Was bedeutet die Vermeidung und Verzerrung von inneren Erfahrungen?
Dies betrifft das "Nicht-wahr-haben-wollen" von Gefühlen, wodurch wichtige Teile der Person abgelehnt werden und viel seelische Energie zur Abwehr verbraucht wird.
- Quote paper
- Christoph Obermeier (Author), 2001, Die Beziehungsseite der Nachricht - Teil 2, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99493