Das Hitler-Attentat des 20. JULI 1944


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten


Leseprobe


DAS HITLER- ATTENTAT des 20. JULI 1944

Vor dem Attentat:

Oberstleutnant Stauffenberg wurde, ab 1.Sep. 1943, neuer Chef des Stabes beim mitverschworenen General Olbricht im Allgemeinen Heeresamt, nachdem Oberst v.

Tresckow, im Herbst 1943, als Kommandeur eines Infanterieregimentes wieder an die Ostfront versetzt wurde. Stauffenberg war gerade schwer verwundet aus Nordafrika, von der 10. Panzerdivision zurückgekehrt. Stauffenberg vervollständigte nun die von General Olbricht und Oberst v. Tresckow ausgearbeiteten Walküre - Pläne.

Ab dem 1.Juli 1944 bot sich eine neue Chance für die Durchführung des geplanten Attentates. Stauffenberg wurde zum Stabschef beim Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres befördert und übernahm so offiziell die Stellung von Generaloberst Fromm (dem Oberbefehlshaber des Ersatzheeres), d.h. er war nun in der Lage an Hitlers Lagebesprechungen teilnehmen zu dürfen.

Nun konnte Stauffenberg auch selbst, anstelle von Generaloberst Fromm die Walküre - Befehle auslösen. Da die Teilnahme des Ersatzheeres unverzichtbar für ein Gelingen der Aktion war, hatte man zuvor mehrere Male vergeblich versucht General Fromm für sich zu gewinnen. Der Nachfolger Stauffenbergs als Stabschef im Allgemeinen Heeresamt wurde der mitverschworene Oberst Mertz v. Quirnheim. Das geplante Attentat beinhaltete ein erhebliches Risiko, da Stauffenberg unentbehrlich war. Er musste, unverzüglich nach dem Attentat, zur Durchführung und Überwachung der Walküre - Pläne wieder nach Berlin zu Olbricht und Quirnheim zurückfliegen.

Für den Umsturz in Berlin standen folgende Truppen zur Verfügung:

Das Berliner Wachbatallion, das Ersatzbatallion des Infanterieregimentes 9 in Potsdam, die Ersatzeinheiten der Panzertruppenschulen in Krampnitz und Groß- Glienicke, Teile verschied. Heeresschulen in Döberitz und Potsdam sowie Teile der Division ,,Brandenburg." Mit der Auslösung der Alarm- Befehle durch das Stichwort ,, Walküre," sollten aus den Ausbildungs- und Schultruppen einsatzfähige Kampftruppen gebildet werden.

Form/ Verlauf:

Durch das Bombenattentat des Oberst Claus Graf Schenk v. Stauffenberg bei einer Lagebesprechung im ostpreußischen Führerhauptquartier in Rasterburg, der sog. ,, Wolfsschanze," sollte Hitler und mit ihm Himmler und Goering getötet werden. Himmler und Goering waren aber nicht unter den 25 Anwesenden und ließen sich vertreten. Stauffenberg führte eine Aktentasche mit sich die eine engl. Zeitzünderbombe enthielt.

Bereits den 10minütigen Zeitzünder ausgelöst, stellte er diese Aktentasche möglichst nahe am Kartentisch des Sitzungssaales ab. Stauffenberg verließ nun, unter dem Vorwand, ein dringendes für seinen Vortrag (über die Aufstellung von Sperrdivisionen für die Ostfront) notwendiges Telefongespräch führen zu müssen, sofort die Baracke. Hitler hatte sich über den Kartentisch gebeugt, als zwischen 12.40 und 12.50 Uhr die Bombe detonierte. Der ,,Führer" wurde jedoch nur leicht verletzt, da die besagte Aktentasche ans Tischende geschoben wurde. Die Baracke wurde weitgehend zerstört und vier der Anwesenden starben bei der Detonation. Hitler trug Prellungen, Verbrennungen und ein geplatztes Trommelfell davon. Eine von einem Mitverschwörer Stauffenbergs mitgeführte zweite Bombe konnte nicht in den Sitzungssaal gelangen. Außerdem wurde die Lagebesprechung, wegen Renovierungsarbeiten nicht wie sonst üblich in einem Betonbunker, sondern in einer Holzbaracke abgehalten welches die Intensität der Explosions-Druckwelle maßgeblich verringerte.

Das Stichwort ,, Walküre" sollte den Verschwörern den Erfolg des Attentates, also den Tod Hitlers verkünden. Nachdem Stauffenberg aus dem Büro des mitverschworenen General Fellgiebel die Explosion seiner Bombe mit eigenen Augen sah, schien er sich absolut sicher, dass das Attentat erfolgreich gewesen war. Nun verließen Fellgiebel und Stauffenberg Rasterburg, um schleunigst wieder nach Berlin zu gelangen. Vier Stunden nach dem Attentat erreichten beide das Verschwörerhauptquartier in der Berliner Bendlerstraße.

Inzwischen waren mehrfach widersprüchliche Meldungen in der Bendlerstraße über Hitlers Überleben eingegangen. Zunächst erfolgte aus diesem Grund kein Auslösen der Alarm- Befehle bis sich Olbricht und Mertz v. Quirnheim für eine Teil- Alarmierung entschieden. Das erste Ziel bestand in der Besetzung des Berliner Rundfunkhauses und des Propagandaministeriums. Aber noch während diese Alarm- Befehle bei den insgesamt 18 Wehrkreisen (den stellvertretenden Generalkommandos) eintrafen, brachte der Deutschlandsender um 18.30 Uhr die erste Meldung über das gescheiterte Attentat. Eine vom Mitverschwörer Fellgiebel verhängte Nachrichtensperre für die ,, Wolfsschanze" konnte nur für eine kurze Zeit aufrecht erhalten werden. Stauffenberg bürgte jedoch weiterhin für den Tod Hitlers und richtete nun Fernschreiben an alle Kommandeure. Sämtliche Meldungen von Hitlers Überleben hielt Stauffenberg für Täuschungsmanöver des Regimes und schenkte ihnen keine Beachtung.

Der kommunikationstechnisch nur für kurze Zeit unterbrochene Befehlsstrang verhinderte eine rasches Agieren und war somit hauptverantwortlich für das Scheitern des Walküre Planes. Die Auslösung der Walküre - Befehle von Berlin einerseits und der Widerruf der Befehle von Rasterburg andererseits.

Die Nichtbesetzung des Regierungsviertels und die Nichtausschaltung Goebbels durch den vermeintlichen Mitverschwörer Major Remer, der inzwischen vom Propagandaministerium zu einem Gespräch mit Hitler überredet worden war und von diesem persönlich mit der Niederschlagung des Putsches beauftragt wurde, trug zu einem Scheitern der Berliner Aktion ebenfalls bei. Die für den Erfolg der verschwörerischen Planungen erforderlichen militärischen Kräfte schwanden nun immer mehr, besonders nachdem erste Befehle Himmlers, seit 21.00 Uhr Oberbefehlshaber des Ersatzheeres, bei den Truppen eintrafen. Inzwischen hatte sich auch im Kriegsministerium eine Gegengruppe zu den oppositionellen Offizieren gebildet, welche durch einen Gegenputsch im Haus die Aktion niederschlagen wollte. Die folgende Schießerei endete mit der Überwältigung der Verschwörer. Das Wachregiment Remer verstärkte jetzt die hitlertreuen Offiziere.

Ein ,,Standgericht" verkündigte unverzüglich das Todesurteil über die Verschwörer Olbricht, Stauffenberg, Haeften (der Ordonnanzoffizier Stauffenbergs) und Oberst Mertz von Quirnheim. Daraufhin wurden die Gefangenen in den Hof der Berliner Bendlerstraße abgeführt und von Remer s Erschießungskommando, kurz nach Mitternacht, im Licht eines Autoscheinwerfers mit Maschinenpistolen erschossen.

Motive des Widerstandes:

- Nationalsozialistische Kriegsführung
- Besatzungspolitik (besonders im Osten)
- Judenpolitik
- Führungskonflikte; offenkundig seit der Wende im Russlandfeldzug im Winter1941/42

Ziele des Widerstandes:

- Der Tod Hitlers und damit der Sturz des Regimes
- Die Übernahme der Staatsgewalt mit Hilfe der Wehrmacht, im ganzen Reich (der Tod Hitlers sollte die Soldaten von ihrem Treueid entbinden).
- Das Inkrafttreten der Alarm- Befehle, ein Teil des sog. ,,Walküre- Planes"
- Erreichen eines ,, Verst ä ndigungsfriedens" zwischen den Kriegführenden, durch Verhandlungskompromisse (im Gegensatz zum ,,Siegfrieden")

Die Alarm- Befehle der Verschwörer (nach geglaubtem Erfolg) sahen vor:

1. Übernahme sämtlicher Nachrichtenanlagen, insbes. des Berliner Rundfunkhauses und des Propagandaministeriums (der vermeintliche Mitverschwörer Major Remer sollte das Regierungsviertel besetzen und Goebbels ausschalten).
2. Festsetzung sämtlicher NS- Funktionäre bis zum Kreisleiter sowie der Minister, Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Gestapoleiter
3. Sofortige Besetzung der KZ und die Verhaftung der Lagerleiter. Die Umzingelung der Wachmannschaften, Unterstellung der Waffen- SS (notfalls mit Gewalt)
4. Die Besetzung der Gestapo- und SD- Dienststellen und die Zusammenarbeit mit den vorhergesehenen ,,politischen Beauftragten" der künftigen Regierung. (Als Staatsoberhaupt war Generaloberst Ludwig Beck, als Reichskanzler Dr. Goerdeler und als Chef der Wehrmacht General a.D. von Witzleben vorgesehen).

Ein Zitat aus Hitlers Rede, die er in der Nacht nach dem Attentat über alle dt. Sender hielt: "Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen und zugleich mit mir den Stab der Deutschen Wehrmachtsführung auszurotten Der Kreis, den diese Usurpatoren (= jmd. der widerrechtlich die

Macht ergreift) darstellen ist ein denkbar kleiner. Er hat mit der Deutschen Wehrmacht und vor allem mit dem Deutschen Heer nichts zu tun. Es ist ein ganz kleiner Klüngel verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden."

Im nachhinein stellte der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, SS- Obergruppenführer Kaltenbrunner in seinen Berichten an Hitler fest: ,,Insgesamt ergibt sich, dass der Walküre - Plan in seinem v. Stauffenberg und der Verschwörerclique gedachten Verwendungszweck raffiniert getarnt war. Bei mündlichen Erörterungen ist zwar auf die innerpolitische Zielsetzung immer wieder hingewiesen worden, doch deckten sich die Verschwörer ständig mit der Behauptung ab, dass bei dem außerordentlich starken Einsatz ausländischer Arbeitskräfte ein Aufstand und Unruhen im Bereich der Möglichkeit lagen."

Vierhundert Beamte untersuchten das Attentat und verhafteten 7000 Menschen.

Stauffenberg und Generaloberst Beck werden sofort erschossen. Andere wie Generalfeldmarschall v. Witzleben werden im Volksgerichtshof unter Roland Freisler menschenverachtend vorgeführt und später meist in Berlin- Plötzensee an Fleischerhaken mit Drahtseilen erhängt. Bis zum Frühjahr 1945 starben nach Schauprozessen vor Roland Freisler s Volksgerichtshof 170 Menschen.

Quellen: ,, Die dt. Diktatur "(Bracher, Karl D.), Infos zur politischen Bildung Grafiken: Gedenkstätte Deutscher Widerstand (www.gdw-berlin.de),

www.weltchronik.de

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Das Hitler-Attentat des 20. JULI 1944
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V99541
ISBN (eBook)
9783638979801
Dateigröße
405 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hitler-Attentat, JULI
Arbeit zitieren
Gregor (Autor:in), 2000, Das Hitler-Attentat des 20. JULI 1944, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99541

Kommentare

  • Gast am 28.4.2008

    hamma.

    ey danke ich brauchte sowas und ich hab es hier gefunden

  • Gast am 27.3.2001

    Frau.

    Ein wirklich hervorragendes Referat. Eine derart detailierte Arbeit ist schwer zu finden. Da hat sich Gregor wirklich sehr viel Mühe gegeben. Würde es noch mehr Referate dieser Art und in dieser Qualität geben, müsste ich nicht so lange suchen.

Blick ins Buch
Titel: Das Hitler-Attentat des 20. JULI 1944



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden