Referat über Widerstand im Dritten Reich
Überblick:
-Widerstand der Kirche
-Zivilbevölkerung am Beispiel der Jugendlichen
-Attentat 1944 auf Hitler
Widerstand der Kirche: Ev. Kirche:
-Anfang der 30er Jahre entstehen die Deutschen Christen
-nehmen NS-Gedankengut auf; richten sich in ihrer Auslegung der Bibel an NSDAP Programm z.B. Bekämpfung des jüdisch-materialistischen Geistes
-verstehen sich als SA Jesu Christi
Anlässlich des Arierparagraphen spaltet sich die Bekennende Kirche von den DC ab: Einige Berliner Pfarrer, unter der Leitung von Martin Niemöller, schließen sich zum Pfarrernotbund zusammen. Diese verschickten Verpflichtungserklärungen an dt. Pfarrer die sie unterschieben zurückschicken konnten. In diesen Erklärungen bekannten sie sich zur Bibel als einzige Offenbarung und verpflichteten sich zum Protest gegen den Arierparagraphen. Sie stützen sich auf eine bibl. Grundlage: Gebt dem Kaiser was dem Kaiser gehört, und Gott was Gott gehört (Erkl ä rung). Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen werden die entlassenen ,,nichtarischen" Pfarrer finanziell unterstützt. Der PB formuliert des weiteren die ,,Barmer Thesen": kein Gott neben unserem Gott (nicht Hitler).
Dieser PB fand großen Anklang unter den Geistlichen wie die Mitgliedszahlen beweißen: Herbst 1933 bis Januar 1934 Anstieg von 1300 auf 4036.
Sogar der Versuch einer Zerschlagung konnte den PB nicht zerstören.
Zeugen Jehovas:
Im April 1933 wurde die Zeugen Jehovas verboten. Trotz der Massenverhaftungen gelang es in München bis 1937, die hierarchische Struktur der Gemeinschaft aufrechtzuerhalten: "Gruppendiener", "Untergruppendiener" und "Zellenleiter" wurden immer wieder ersetzt, um Bibelstunden zu organisieren und illegale Literatur zu besorgen. Gerade die Frauen spielten im Untergrund eine wichtige Rolle (-> Magdalena Römer). Zweimal gelang es, in reichsweit koordinierten, spektakulären Aktionen am selben Tag alle deutschen Städte mit Flugblättern zu überschwemmen. Im Krieg wurden viele Zeugen Jehovas wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet.
Katholische Kirche:
Vor der "Machtergreifung" hatten in München die katholischkonservativen Kreise am meisten Macht und Einfluß. Aus Angst vor dem Kommunismus und aus nationalistischen Erwägungen heraus waren manche bereit, mit der NSBewegung zu paktieren. Doch machten der tiefverwurzelte Katholizismus und das Pochen auf bayerische Eigenständigkeit auch resistent gegenüber der nationalsozialistischen Ideologie.
Die katholische Kirche konnte sich als einzige unabhängige Institution neben dem NSRegime behaupten. Viele Priester nahmen Verfolgungen auf sich, um ihren Glauben und die Rechte der Kirche zu verteidigen. Auf den Kronprinzen Rupprecht richteten sich die Hoffnungen zahlreicher "Königstreuer", die die bayerische Monarchie wiedereinführen wollten. Einige bayerische Föderalisten emigrierten ins Ausland : Im Laufe der Jahre entstanden mehrere Widerstandskreise, die gegen das verbrecherische Regime und seit 1939 auch gegen seine Kriegsführung agierten. Sie fürchteten, daß es nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus zu einem Bürgerkrieg kommen werde, und stellten Planungen an, um diesen zu verhindern.
Zivilbevölkerung: Jugendliche:
Das nationalsozialistische Regime musste den Widerstand von Jugendlichen als ganz besonders bedrohlich empfinden: Von ihrer totalen Erfassung hing die Zukunft der nationalsozialistischen Gesellschaft ab. Nach 1933, als alle Jugendorganisationen außer der "Hitlerjugend" verboten wurden, widersetzte sich eine Reihe von sozialistischen Jugendlichen und jungen Katholiken der "Gleichschaltung". Doch ihr Widerstand war in wenigen Jahren gebrochen.
Erst seit Kriegsbeginn wuchsen neue Formen jugendlicher Verweigerung, die das Regime nicht mehr den "alten Mächten" zuschreiben konnte. Die Anziehungskraft der "Hitlerjugend" hatte sich verflüchtigt, immer mehr Jugendliche begehrten nun gegen deren stupiden Zwangscharakter auf. Manche begeisterten sich mitten im Krieg für den verpönten angelsächsischen Jazz. In der Arbeiterjugend entstanden Banden, die sogenannten Blasen, die sich mit Angehörigen der "Hitlerjugend" Prügeleien lieferten Seit Anfang der 40er Jahre entschlossen sich einige Jugendliche auch zum politischen Widerstand am prominentesten die "Weiße Rose". Insgesamt wurden neun Münchner Jugendliche vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
Attentat 20. Juli 1944:
Rastenburg in Ostpreußen. Führerhauptquartier "Wolfsschanze". An einem Julitag findet eine Besprechung mit dem "Führer" in der Lagebaracke statt. Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Chef des Generalstabs beim Oberbefehlshaber des Ersatzheeres macht sich in einem Nebenzimmer am Säurezünder der Bombe, die in seiner Aktentasche liegt, zu schaffen. Plötzlich ruft jemand: Der Führer kommt! Es bleibt keine Zeit mehr, die zweite Bombe vorzubereiten.
12.30 Uhr. Die Besprechung hat begonnen. Stauffenberg kommt zu spät, stellt die Aktentasche unter den schweren langen Eichentisch. Auf dem Tisch Lagepläne der Ostfront.
24 Menschen befinden sich in der Baracke. Stauffenberg schiebt die Aktentasche unter dem Tisch weiter nach links in die Nähe Hitlers.
Etwa 12.35 Uhr. Stauffenberg verläßt den Raum. Einer der Offiziere beugt sich über die Lagepläne, stößt aus Versehen mit dem Fuß gegen die Aktentasche; weil sie ihn stört, hebt er sie auf und stellt sie an den gegenüberliegenden Tischsockel.
Etwa 12.40. Die Bombe explodiert. Die 23 Menschen werden zu Boden geschleudert; es gibt Tote und Verletzte.
Draußen macht sich Stauffenberg zusammen mit seinem Begleiter auf nach Berlin. Der Flug dauert zweieinhalb Stunden. Entscheidende Stunden. Alles verläuft nach Plan, denkt Stauffenberg, jetzt beginnt die Operation "Walküre": Alle nationalsozialistischen Machtzentren werden besetzt, ausgeschaltet.
Die Mitverschwörer in Berlin erfahren indes, der "Führer" habe den Anschlag überlebt. Sie warten auf Stauffenberg. Der telefoniert gegen 16.00 Uhr; Hitler sei tot, sagt er. Verwirrung in Berlin. Was denn nun? Während in Paris die ersten Angehörigen der SS und des Sicherheitsdienstes verhaftet werden, ruft Major Otto Ernst Remer vom Berliner Wachbataillon bei Reichspropagandaminister Joseph Goebbels an und fragt, was mit dem "Führer" sei. Goebbels wittert sofort einen Staatsstreich und telefoniert mit Hitler. Im Radio wird gemeldet, das Attentat sei gescheitert.
"Auf den Führer wurde heute ein Sprengstoffanschlag verübt. Der Führer selbst hat außer leichten Verbrennungen und Prellungen keine Verletzungen erlitten. Er hat unverzüglich darauf seine Arbeit wieder aufgenommmen und wie vorgesehen den Duce zu einer längeren Aussprache empfangen. Voller Empörung stehen wir Deutschen vor der Tatsache, daß der Feind, der schon oft auch mit den verwerflichsten Mitteln gekämpft und gearbeitet hat, jetzt mit einem mörderischen Anschlag das zu erreichen können glaubte, was er mit der ehrlichen Waffe in der Hand nicht zu erreichen vermochte und auch niemals erreichen wird." Berlin Bendlerstraße, Sitz des Oberkommandos der Wehrmacht, gegen Mitternacht. Autoscheinwerfer erhellen den Hof. Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Werner Karl von Haeften und Albrecht Mertz von Quirnheim werden hingerichtet. Ludwig Beck ist nach seinem Selbstmordversuch erschossen worden. Henning von Treschow wird sich, wie einige andere nach ihm, selbst richten.
Erst nachts gegen ein Uhr - bis dahin hat man nach einer Übertragungsmöglichkeit von der Wolfsschanze nach Berlin gesucht - ist im Radio die Stimme Adolf Hitlers zu hören. Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere, sagt Hitler, habe ein Komplott geschmiedet, um ihn zu beseitigen. "Es ist ein ganz kleiner ... (Haufen, Klüngel) verbrecherischer Elemente, die jetzt unbarmherzig ausgerottet werden".
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt dieses Dokuments "Referat über Widerstand im Dritten Reich"?
Dieses Dokument ist ein Referat über den Widerstand im Dritten Reich. Es behandelt verschiedene Formen des Widerstands, darunter den Widerstand der Kirche (evangelische und katholische Kirche, Zeugen Jehovas), den Widerstand der Zivilbevölkerung am Beispiel der Jugendlichen und das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944.
Welche Rolle spielte die Evangelische Kirche im Widerstand?
In den frühen 1930er Jahren entstanden die "Deutschen Christen", die NS-Gedankengut in ihre Bibelauslegung integrierten. Als Reaktion darauf spaltete sich die "Bekennende Kirche" ab, die sich unter der Leitung von Martin Niemöller zum "Pfarrernotbund" zusammenschloss. Dieser Bund bekannte sich zur Bibel und protestierte gegen den Arierparagraphen, basierend auf dem biblischen Prinzip "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." Sie unterstützten entlassene "nichtarische" Pfarrer finanziell und formulierten die "Barmer Thesen", die besagten, dass es keinen Gott neben Gott gebe (d.h. nicht Hitler).
Welchen Widerstand leisteten die Zeugen Jehovas?
Die Zeugen Jehovas wurden im April 1933 verboten. Trotz Massenverhaftungen gelang es ihnen, ihre hierarchische Struktur im Untergrund aufrechtzuerhalten und Bibelstunden zu organisieren. Sie verteilten in reichsweit koordinierten Aktionen Flugblätter und viele wurden wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet.
Wie verhielt sich die Katholische Kirche im Dritten Reich?
Die katholisch-konservativen Kreise in München waren zunächst bereit, mit der NS-Bewegung zu paktieren, doch der Katholizismus und das Pochen auf bayerische Eigenständigkeit machten sie resistent gegenüber der NS-Ideologie. Die Kirche behauptete sich als unabhängige Institution, und viele Priester nahmen Verfolgungen auf sich. Es entstanden Widerstandskreise, die gegen das Regime und seine Kriegsführung agierten und Planungen für die Zeit nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus anstellten.
Wie sah der Widerstand der Jugendlichen aus?
Nachdem alle Jugendorganisationen außer der "Hitlerjugend" verboten wurden, widersetzten sich einige sozialistische Jugendliche und junge Katholiken der "Gleichschaltung". Später, besonders seit Kriegsbeginn, begehrten immer mehr Jugendliche gegen den Zwangscharakter der "Hitlerjugend" auf. Es entstanden Arbeiterjugendbanden und einige Jugendliche entschlossen sich zum politischen Widerstand, wie die "Weiße Rose".
Was war das Attentat vom 20. Juli 1944?
Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg versuchte am 20. Juli 1944, Hitler in der "Wolfsschanze" durch eine Bombe zu töten. Das Attentat scheiterte, Hitler überlebte und die Verschwörer wurden hingerichtet.
- Quote paper
- Daniel Nittka (Author), 2000, Widerstand im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99547