Gegenstand dieser Hausarbeit ist der Vergleich zweier produktiver Rezeptionen des Eulenspiegelstoffes mit dem Eulenspiegelprätext. Ziel ist es, Konstanten, Variationen oder gar Innovationen dieses literarischen Stoffes zu identifizieren.
Till Eulenspiegel – Narr, Schelm, Schalk, Erzieher, Zeitkritiker – gehört zu den bekanntesten Figuren der deutschen Literatur. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Stoff des vor mehr als 500 Jahren entstandenen Prosaromans diverse Male adaptiert und rezipiert wurde.
Um den Rezeptions- und Adaptionsprozess des Eulenspiegelstoffes exemplarisch an einer Episode zu verdeutlichen, wurden bestimmte Varianten für diese Arbeit ausgewählt, dazu zählen der Eulenspiegelprätext sowie Modifikationen von Hans Sachs und Johann Fischart. Diese wurden aus dem Grund selektiert, als dass sich die produktive Rezeption der Autoren sowohl auf die Gattung als auch auf das Medium auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Eulenspiegelprätext: Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel
- Der Prosaroman als literarische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts
- Handlungselemente und -aufbau
- Figurenkonstellation und –charakterisierung
- Elemente der Komik
- Produktive Rezeption des Eulenspiegelstoffes
- Hans Sachs: Eulenspiegel und des Pfaffen Haushälterin
- Das Fastnachtsspiel – die wichtigste dramatische Form der Reformationszeit
- Handlungselemente und -aufbau
- Figurenkonstellation und —charakterisierung
- Elemente der Komik
- Eulenspiegel und des Pfaffen Haushälterin – Ein lutherischer Propagandatext?
- Johann Fischart: Eulenspiegel reimenweis
- Handlungselemente und -aufbau
- Figurenkonstellation und —charakterisierung
- Elemente der Komik
- Resümee: Konstanten, Variationen und Innovationen der produktiven Rezeption des Eulenspiegelstoffes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die produktive Rezeption des Eulenspiegelstoffes an zwei exemplarischen Fällen: Hans Sachs' Fastnachtsspiel "Eulenspiegel und des Pfaffen Haushälterin" und Johann Fischarts Versepos "Eulenspiegel reimenweis". Sie untersucht dabei, wie der Eulenspiegelprätext in den jeweiligen Adaptionen transformiert wird und welche Konstanten, Variationen und Innovationen dabei entstehen. Die Arbeit beleuchtet die produktive Rezeption des Eulenspiegelstoffes im Hinblick auf Gattung und Medium.
- Transformation des Eulenspiegelprätextes in verschiedenen Adaptionen
- Analyse der produktiven Rezeption in Bezug auf Gattung und Medium
- Identifizierung von Konstanten, Variationen und Innovationen
- Untersuchung der komischen Elemente in den verschiedenen Fassungen
- Die Rolle des Eulenspiegelstoffes im Kontext der Reformationszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Eulenspiegelstoff und seine Rezeption vor und erläutert den Gegenstand und die Zielsetzung der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird der Prosaroman als literarische Gattung des 15. und 16. Jahrhunderts beleuchtet, bevor die 38. Historie des Eulenspiegelprätextes in Bezug auf Handlungselemente, Aufbau, Figurencharakterisierung und Komik analysiert wird. Kapitel drei widmet sich den produktiven Rezeptionen des Eulenspiegelstoffes durch Hans Sachs und Johann Fischart. Dabei wird das Fastnachtsspiel als Gattung beleuchtet und Sachs' Adaption analog zum Prätext analysiert. Ebenso wird untersucht, ob Sachs' Fastnachtsspiel als lutherischer Propagandatext interpretiert werden kann. Fischarts Rezeption des Eulenspiegelstoffes wird ebenfalls anhand von Handlung, Figuren und Komik untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Eulenspiegelstoff, seiner produktiven Rezeption, den Gattungen Prosaroman, Fastnachtsspiel und Versepos, der Figurencharakterisierung, den komischen Elementen, der Reformationszeit und dem lutherischen Einfluss. Die Untersuchung konzentriert sich auf die 38. Historie des Eulenspiegelprätextes sowie die Adaptionen von Hans Sachs und Johann Fischart.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Der Eulenspiegelstoff und seine produktive Rezeption. Darstellung der 38. Historie am Beispiel von Hans Sachs und Johann Fischart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/995951