Die Romantik


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

6 Seiten, Note: 14 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Die Romantik

Gliederung: Begriff

Historischer Hintergrund

Geistesgeschichtliche Grundlagen

Literarische Romantik in Deutschland

Kunst- und Dichtungstheorie

Romantik außerhalb Deutschlands

Nachwirkung

Die Romantik ist eine geistes- und stilgeschichtliche, vom ausgehenden 18. bis ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts reichende Epoche, die Aufklärung und Klassizismus ablöste. Die Romantik war ein gesamteuropäisches Phänomen unterschiedlicher nationaler Ausprägung (vor allem Frankreich, England und Italien) mit Deutschland als Zentrum.

Der Begriff leitet sich vom altfranzösischen romanz, romant oder roman her, der ursprünglich alle in der Volkssprache verfassten Schriften bezeichnete. In der Frühromantik setzte man das Romantische mit der modernen Poesie bzw. dem Poetischen gleich. Heutzutage wird der Begriff, soweit er nicht eindeutig auf die Epoche bezogen ist, relativ diffus auf alles Sentimentale und Märchenhaft-Phantastische ausgedehnt.

Die literarische Romantik in Deutschland

Die Romantik etablierte sich in Deutschland anfangs vor allem als ästhetisch-literarische Bewegung, erfasste aber bald die Gesamtheit des geistig-kulturellen Lebens, wobei sich drei Phasen unterscheiden lassen:

- die Jenaer Frühromantik (ab 1797)

- die Heidelberger Hochromantik (ab 1805)
- die Spätromantik (ab1815), mit den Mittelpunkten Berlin, Dresden, Schwaben, München und Wien

Die Frühromantik

- als eigentlicher Beginn der literarischen Romantik wird die Vereinigung der Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Friedrich von Hardenbergs (Novalis), Schellings und Wilhelm von Humboldts in Jena angesehen
- Ziel dieser Vereinigung war nicht nur die Schaffung eines neuen Kunstprogramms, sondern auch die Durchsetzung der Emanzipation der Frau und der freien Liebe
- die Werke der Frühromantik sind von Sturm und Drang und Klassik beeinflusst, jedoch ließen sich die Romantiker von der Wissenschaft in hohen Maße leiten
- angeregt durch die Beschäftigung mit älteren literarischen Vorbildern, entstanden nun zahlreiche Übersetzungen von hohem Niveau (z.B. die Übertragung der Dramen Shakespeares von Caroline und A. W. Schlegel, Ludwig und Dorothea Tieck und Wolf Graf von Baudissin, ferner übersetzte Schlegel die Dramen Calderóns, Tieck Cervantes' ,,Don Quijote")

Die Hochromantik

- durch die Zuwendung zur altdeutschen Sprache und Literatur wurde die Volkspoesie (Sammlungen von Märchen, Sagen, Volksbüchern und Liedern) wieder ins allgemeine Bewusstsein gerufen
- führende Köpfe der Hochromantik waren Joseph von Eichendorff (siehe LB. S. 236: Bsp. für romantische Themen, Naturerleben etc), Joseph von Görres (,,Teutsche Volksbücher" 1807), Achim von Arnim und Clemens Brentano (,,Des Knaben Wunderhorn" 1806-1808)
- die entstehenden Werke waren oft Zeichen einer maßlos romantisierten Vergangenheit
- durch die Lehrtätigkeit Schleiermachers und anderer Romantiker in Berlin und München (Schelling) fand die Romantik allmählich weite Verbreitung und wurde zur beherrschenden geistig- literarischen Bewegung

Die Spätromantik

- ein Zentrum der Spätromantik war Berlin, wo z.B. Ludwig Tieck, Heinrich von Kleist, Adam von Müller, Friedrich da la Motte-Fouqué und E. T. A. Hoffmann wirkten
- letzterer war Initiator und Mittelpunkt des Kreises der ,,Serapionsbrüder" und führender Repräsentant der Berliner Romantik

Historischer Hintergrund

- Französische Revolution
- das napoleonische Zeitalter mit der Schlacht bei Jena und Auerstädt 1806, bei der Preußen kapitulieren musste
- die preußischen Reformen
- die Gründung des Deutschen Bundes der Deutschen Kleinstaaten
- Schließung der ,,Heiligen Allianz" zw. Russland, Österreich und Preußen
- Neuordnung Europas mit dem Wiener Kongress nach 1815
- Industrialisierung in Europa (vor allem in England und Deutschland

Kunst- und Dichtungstheorie

Kerngedanke der romantischen Welt- und Kunstanschauung war das Prinzip der Universalität Es entstand der Anspruch, mit einer ,,progressiven Universalpoesie" die getrennten Gattungen wieder zu vereinen und mit Philosophie, Religion und Kunsttheorie in Be ziehung zu setzen (siehe LB S.263: Im 116. Athenäums-Fragment wird als Prämisse der Universalpoesie de Willkür des Dichters genannt, die kein Gesetz über sich leide

Dabei standen im Gegensatz zu einer rationalistischen Dichtungsauffassung Stimmung und Erlebnis, nicht selten Traumerfahrungen im Vordergrund

Obwohl der Nuancenreichtum des Romans dem Universalitätsanspruch der Romantiker entgegenkam, blieb die große Prosaform aus diesem Grunde die Ausnahme. Die an sich ereignisbetonte Dramatik wiederum litt unter den Verschmelzungstendenzen von Epik, Drama und Lyrik und blieb demgemäss schwach ausgeprägt

Die bedeutendsten Leistungen erzielte die Romantik auf dem Gebiet der Lyrik als der poetischen Gattung, die ihrer subjektivistischen Daseinshaltung und Artik ulationsweise am meisten entsprach. Zu den wichtigsten programmatischen Schriften der Romantik gehören Friedrich Schlegels Ü ber Goethes Meister (1798), die Athenäum-Fragmente (1798) und

Gesprächüber die Poesie (1800).

Die theoretischen Ansätze und Werke der romantischen Dichtung gaben wiederum der zeitgenössischen Kunst und Musik starke Impulse, vor allem hinsichtlich des Naturempfindens, der Märchenmotive und der Sensibilisierung für das Mittelalter

Lyrik

Die romantische Lyrik stand im Spannungsfeld einer am Volkslied orientierten Schlichtheit und höchster sprachlicher Virtuosität. Zu der von Herder eingeleiteten und von Arnim und Brentano fortgeführten Rückbesinnung auf Volkslied und Volksdichtung traten Einflüsse der u. a. von Goethe begründeten Erlebnis- und Naturlyrik sowie als spezifisch romantische Elemente ein mystisch erfahrenes Christen- und idealisiertes Künstlertum.

Zu den bedeutendsten frühen Zeugnissen romantischer Lyrik gehören Novalis' Geistliche Lieder (1799) und seine Hymnen an die Nacht (1800); Novalis ging von einem poetischidealisierten Bild des Nächtlichen aus, in dem der Tod in wollüstiger Hingabe und als neues Leben im christlich-pietistischen Sinne erfahren wird.

Volkstümlich wurde die Lyrik von Ludwig Uhland (Gedichte, 1815) Eichendorff (Gedichte, 1837), Eduard Mörike (Gedichte, 1838), Wilhelm Müller (Die schöne Müllerin, 1821) und Adelbert von Chamisso (Gedichte, 1831)

Die frühe Lyrik Heinrich Heines setzte sich zwar ironisierend von der sentimentalen Spielart der romantischen Dichtung ab, blieb ihr aber motivisch und hinsichtlich der Auffassung des lyrischen Ich verpflichtet (Die Harzreise, 1827).

Drama

Dem in den frühen Dramen A. W. Schlegels (Ion, 1802) und Friedrich Schlegels (Alarcos, 1802) wirksamen antiken Vorbild stand bei Ludwig Tieck (Der gestiefelte Kater, 1797; Ritter Blaubart, 1797; Leben und Tod der heiligen Genoveva, 1800; Kaiser Oktavian, 1804) die Orientierung an Shakespeare sowie die spätere Wendung zur Integration epischer und lyrischer Formen gegenüber, ähnlich wie bei Brentano (Ponce de Leon, 1804; Die Gründung Prags, 1815) und Arnim (Halle und Jerusalem, 1881)

Romantisch-phantastische Züge trugen die Dramen Die Familie Schroffenstein (1803) und Das Käthchen von Heilbronn (1808) von Kleist, der später mit Der zerbrochene Krug (1811) das moderne Lustspiel mitbegründete. Zacharias Werner hingegen, der sich an Schiller und (wie Brentano) an Calderón orientierte, repräsentierte die romantische Schicksalstragödie (Der vierundzwanzigste Februar, 1810) und dramatisierte, wie später auch Fouqué (Der Held des Nordens, 1810) und Eichendorff (Der letzte Held von Marienburg, 1830), in patriotisch- idealisierender Darstellung Themen der germanischen Vorzeit und der deutschen Geschichte (Das Kreuz an der Ostsee, 1806).

Erzählprosa

Friedrich Schlegels in seinem Briefüber den Roman (1798) geäußerte Ansicht, romantisch sei, was ,,einen sentimentalen Stoff in einer phantastischen Form" darstelle, prägte in weiten Zügen das Bild der romantischen Erzählprosa

Als Vorbild hinsichtlich des thematischen Spektrums und der äußeren Form galt unbestritten Goethes 1795 und 1796 erschienener Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre.

Die Romanprojekte der Frühromantik, wie Novalis' Heinrich von Ofterdingen (1802) und Tiecks Geschichte des Herrn William Lovell (1795-1796), folgten dem Muster des Bildungsund Entwicklungsromans oder gewannen, wie Friedrich Schlegels Aufsehen erregende Lucinde (1799), den Charakter eines Essays in epischem Gewand

Das Ideenlastige sowie das Aufbrechen der Form durch die Einlage von Gedichten, Liedern und narrativen Binnentexten beeinträchtigte indessen (ähnlich wie im Fall des romantischen Dramas) häufig das Ergebnis, so dass der Roman innerhalb der Erzählprosa wenig Bedeutung gewann.

Eine Ausnahme machte der - allerdings meist in trivialer Form auftretende - Schauerroman, wie E. T. A. Hoffmanns durch Matthew Gregory Lewis angeregte Elixiere des Teufels (1815- 1816). Die romantische Novellistik zeichnete sich gleichfalls durch phantastische Prägung aus. Sie lehnte sich an das Vorbild des Volksmärchens an, wie Tiecks Der blonde Eckbert (1797), Fouqués Das Galgenmännlein (1816) und Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts (1826), oder bewegte sich im Bereich einer gespenstisch-verfremdeten, unheimlichen Alltagswelt, wie die Fantasiestücke in Callots Manier (1813-1815) und die Nachtstücke (1816) von E. T. A. Hoffmann

Hoffmann schuf mit Der Goldene Topf zugleich ein exemplarisches romantisches Kunstmärchen, in dem sich übernatürliche Elemente mit Gesellschaftssatire und kunstphilosophischen Betrachtungen mischen. Sehr populär war in der Phantastik das - auch in Goethes Faust präsente - Motiv des Teufelspaktes, das u. a. Chamisso in seiner Meistererzählung Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814) aufgriff.

Ein populäres Verfahren war die Einbindung mehrerer Erzählungen oder Novellen in einen fiktiven Gesprächsrahmen, in dem Poethologische, kunsttheoretische und andere Fragen im Zusammenhang mit den Binnentexten diskutiert wurden

Übersetzungen

Zunächst angeregt durch die Beschäftigung mit älteren literarischen Vorbildern, wie Shakespeare und Calderón, später durch die Idee einer nationenübergreifenden Literatur, entstanden in der deutschen Romantik zahlreiche Übersetzungen von hohem Niveau. Die bedeutendste Leistung war die Übertragung der Dramen Shakespeares, die von Caroline und A. W. Schlegel begonnen (1797-1810) und von Tieck, seiner Tochter Dorothea und Wolf Graf von Baudissin vollendet wurde (1825-1840). Schlegel übersetzte ferner die Dramen Calderóns (1803), Tieck Cervantes' Don Quijote (1799-1801).

Übersetzungen und Nachdichtungen der Werke von Homer, Vergil, Ovid, Horaz u. a. durch Johann Heinrich Voß erschlossen die Literatur der griechisch-römischen Antike erstmals breiten Bevölkerungsschichten. Mit angeregt durch Friedrich Schlegels Beschäftigung mit der indischen Dichtung folgten Übersetzungen der chinesischen und anderer asiatischer sowie orientalischer Literaturen. Die hierdurch ermöglichte Verbreitung dieser Werke war von weit reichender Wirkung auf die deutsche Literatur- und Theaterwelt.

Quellen

- Lehrbuch ,,Blickfeld Deutsch", Schöningh Verlag
- MS Encarta® 98 Enzyklopädie
- www.schulhilfen.com
- www.referate.de
- Meyers Kleines Lexikon, in 3 Bänden
- Meyers Taschenlexikon-Geschichte, in 6 Bänden
- dtv-Lexikon, in 20 Bänden

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Die Romantik
Note
14 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
6
Katalognummer
V99796
ISBN (eBook)
9783638982337
Dateigröße
452 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Romantik
Arbeit zitieren
Alexander Telle (Autor:in), 2000, Die Romantik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99796

Kommentare

  • Gast am 1.5.2002

    schön aus encarta 99 rauskopiert.

    ist zwar an sich nicht schlecht,
    aber eigenleistung war das nicht wirklich.
    aber bei einem referat interessiert es ja keinen woher man die informationen hat.......

  • Gast am 13.10.2001

    Warum immer inkonsequent?.

    Liest sich nicht schlecht.
    Aber der wirkliche Inhalt und die einzelnen Motive der Romantik fehlen oder gehen als Erklärung unter.
    Das Herausarbeiten und nennen und erklären fehlt.
    Die literaturtheoretischen Fakten und Hintergründe sind unzureichend/fehlen.

    Es liegt am Lehrer, was da rausspringt.
    Aber 14 Punkte?
    Den Lehrern sitzt der Stift bei der Note SEHR GUT eindeutig zu locker.

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Titel: Die Romantik



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