FAQ: Geschichte des Volleyball
Wann und von wem wurde Volleyball erfunden?
Volleyball wurde 1895 von dem amerikanischen Pädagogen und Sportlehrer William G. Morgan, sportlicher Leiter des christlichen Vereins junger Männer in Holyoke, Massachusetts, erfunden. Ursprünglich nannte er das Spiel „Mintonette“.
Welche Vorgängerspiele beeinflussten Volleyball?
Volleyball basiert nicht auf einem völlig neuen Konzept, sondern greift Elemente aus verschiedenen früheren Ballspielen auf, darunter das römische Spiel Trigon, das italienische Parteiballspiel Pallone, sowie die amerikanischen Spiele Peteca und Indiaca.
Wann und warum wurde der Name von „Mintonette“ in „Volleyball“ geändert?
Der Name wurde kurz nach der ersten Vorführung 1896 am YMCA-College in Springfield von Dr. A. T. Halstead anlässlich eines Turniers in Kalifornien in „Volleyball“ geändert.
Was waren die ursprünglichen Ziele bei der Entwicklung von Volleyball?
Das Ziel war es, ein Sportspiel mit Wettkampfcharakter zu schaffen, das zur Erholung und Entspannung beiträgt und für alle Altersgruppen geeignet ist. Dabei sollten Geschicklichkeit und Beweglichkeit im Vordergrund stehen, im Gegensatz zu Laufarbeit wie beim Basketball. Weitere Ziele waren Fairness, Vermeidung von Aggressionen und Verletzungen, was durch das trennende Netz erreicht werden sollte.
Wie sahen die ursprünglichen Regeln des Volleyballs aus?
Ein Match bestand aus 9 Aufschlagserien ("Innings") mit jeweils drei möglichen Aufschlägen. Die Anzahl der gewonnenen "Innings" war entscheidend. Ein Fehler im Aufschlag erlaubte einen zweiten Versuch (außer bei zu langem Schlag). Die Anzahl der Spieler war zunächst nicht festgelegt, ebenso wenig die maximale Anzahl der Ballkontakte pro Spielzug. „Dribbling“ war bis zu 1,40 Meter an das Netz heran erlaubt. Eine Rotationsregel gab es außer für den Aufschlag noch nicht.
Wie entwickelte sich Volleyball im Laufe der Zeit international?
Volleyball verbreitete sich schnell weltweit, begünstigt durch die Ausbildung von Sportsekretären der YMCA-Schulen in Springfield. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde es in vielen Ländern wie Kanada, Kuba, Puerto Rico, Uruguay, China, Japan, Italien und der Tschechoslowakei populär. Dabei entwickelten sich in den einzelnen Ländern unterschiedliche Taktiken und Techniken.
Welche wichtigen Regeländerungen gab es im Laufe der Volleyballgeschichte?
Wichtige Regeländerungen betrafen unter anderem das Dribbelverbot (1900), die Einführung der Rotationsregel und Feldvergrößerung (1912), die Begrenzung der Ballberührungen auf drei (1922), die Festlegung der heutigen Feldgröße und Satzzählweise (1923), die Zulassung von Mehrfachberührungen bei der Abwehr des Schmetterschlags (1937), die Zulassung des Doppelblocks (1938), die Erlaubnis der Abwehr auf dem Knie (1941), das Verbot, den Aufschlag zu blockieren (1984), die Erlaubnis für Trainer, taktische Anweisungen zu geben (1986), sowie Regeländerungen bezüglich der Berührung der gegnerischen Spielfeldhälfte (1997) und der Deckenberührung (1998).
Wann wurde die FIVB gegründet und wann wurde Volleyball olympische Sportart?
Der Weltvolleyballverband (FIVB) wurde 1947 gegründet. Volleyball wurde 1964 olympische Sportart.
Wann wurden die ersten Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen?
Die ersten Europameisterschaften fanden 1948 bei den Männern und 1949 bei den Frauen statt. Die ersten Weltmeisterschaften für Männer fanden 1949 in Prag statt, die ersten Weltmeisterschaften für Frauen 1952.
Wann wurde der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) gegründet?
Der DVV wurde 1955 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main.
Autor: Jessika Sonnabend
Geschichte des Volleyball
Jahr | Geschichtliche Entwicklung | Regelwerk |
Vorgängerspiele: Volleyball ist nicht als völlig neuer Spieltyp erfunden worden, da Elemente des Spiels schon in früheren Ballspielen zu erkennen sind :
Armschutz gespielt werden mußte. Aus dem italienischen Wort für diesen Armschutz (bracchiale) soll sich das Wort "pritschen entwickelt haben · Peteca und Indiaca: Ballspiele, die in Amerika gespielt wurden. | ||
1895 | -Als Entwickler des Volleyballs gilt der amerikanische Pädagoge und Sportlehrer William G. Morgan, sportlicher Leiter d. christl. Vereins junger männer in Holyoke in US- Bundesstaat in Massachusetts -er benannte es ,, Mintonette" wurde es später aber auch oft als unmännliches "Woman′s Game" kritisiert. | |
1896 | -erstmalige Vorführung des des Spiel Mintonette am YMCA-College in Springfield (vier Jahre vorher war hier auch das Basketballspiel entwickelt worden) vor -kurz darauf in Volleyball umgenannt dr. Dr. A. T. Halsstead anlässlich eines Turniers in Kalifornien -Ziel der Entwicklung von Volleyball war ein Sportspiel (mitWettkampfcharakter) zu schaffen, das zur Erholung und Entspannung beitragen sollte, und das somit alle Altersgruppen betreiben konnten -dabei wird die Geschicklichkeit und Beweglichkeit betont, statt einer ausgeprägten Laufarbeit wie z.B. beim Basketball. -Weitere Ziele waren Fairneß und Verhinderung von Aggressionen und Verletzungen, was z.B. durch das, die Mannschaften trennende, Netz bewirkt wurde -aufgrund des fehlenden Körperkontakts wurde es später oft als unmännliches ,,Woman`s Game" kritisiert | Dr. J. D. Cameron beschrieben: -Ein Match bestand aus 9 Aufschlagserien ("Innings"), mit jeweils drei möglichen Aufschlägen. Die Anzahl der gewonnenen "Innings" war Spiel entscheidend -Bei einem Fehler im Aufschlag war ein zweiter Versuch gestattet, sofern er nicht zu lang Geschlagen war. -Der aufgeschlagene Ball durfte nach 10 Fuß (ca. 3 Metern) Flug von einem Mitspieler ins Feld des Gegners weitergeleitet werden, wenn er sonst das Netz nicht überschreiten würde. -Die Zahl der Mitspieler war offengelassen. -Eine Maximalzahl von Ballkontakten je Spielzug war nicht festgelegt. -"Dribbling" (ein den Ball in der Luft haltendes Prellen) war bis zu 4 Fuß (ca. 1,40 Meter) an Das Netz heran erlaubt. -Eine Rotationsregel gab es, außer für den Aufschlag, noch nicht. |
-Volleyball breitete sich in vielen Ländern aus, begünstigt durch den Umstand, dass zur Entstehungszeit in Springfield die Sportsekretäre der YMCA-Schulen der ganzen Welt ausgebildet wurden. ↓ | ||
1900 | -Kanada | -Dribbelverbot |
1905 | -Kuba | |
1909 | -Puerto Rico | |
1912 | -Uruguay | -Rotationsregel -Feldvergrößerung |
1913 | -China -erstes internationales Spiel im fernen Osten in Manila | |
1917 | -Japan -Ankunft amerikanischer Soldaten in Frankreich(Joinville)· von hier aus Siegeszug in Europa | -Netzhöhe 2,44 m , 15 Gewinnpunkte |
1918 | -Italien | -max. 6 Spieler |
1919 | -Tschechoslowakei | |
1920 | -Philippinen | |
1921 | -Mittellinie | |
1922 | -Begrenzung der Ballberührungen auf drei | |
1923 | -heutige Feldgröße, Satzzählweisen | |
1925 | -Russland | |
· Spiel entwickelte sich in Land zu Land verschieden(neue Taktiken, Techniken...) | ||
1937 | -Mehrfachberührungen bei Abwehr des Schmetterschlags gestattet | |
1938 | -Doppelblock gestattet | |
1941 | -Abwehr auf Knie gestattet | |
1947 | -Gründung des Weltvolleyballverband (FIVB), der heute über 200 Länder als Mitglieder hat. | |
1948 | -erste europameisterschaften in Rom bei den Männern | |
1949 | -erste Europameisterschaften bei den Frauen -Weltmeisterschaften in Prag nur für Männer· ab `52 alle 4 Jahre | |
1952 | -1. Damenweltmeisterschaft | |
1955 | -Gründung des DVV (Dt. Volleyball Verband); Sitz in Frankfurt/Main | |
1964 | -Olympische Sportart | |
1968 | -Weltcup bei Männern | |
1972 | -Weltcup bei Frauen | |
1984 | -Angabe darf nicht mehr blockiert werden | |
1986 | -Trainer darf taktische Anweisungen geben | |
1990 | -Weltliga mit 10 Nationen | |
1993 | -World Grand Prix mit d. besten 8 Ländern | |
1997 | -Die Berührung der gegnerischen Spielfeldhälfte ist nunmehr auch mit einer Hand oder mit beiden Händen gestattet, wenn dabei ein Teil der Hand/Hände sich noch auf der Mittellinie oder direkt über ihr befindet/befinden. Bisher: Diese Regel bezog sich nur auf den Fuss/Füsse | |
1998 | -Deckenberührung 1. Nach dem ersten Ballkontakt der jeweils annehmenden Mannschaft ist eine Deckenberührung erlaubt. 2. Unter einer Deckenberührung ist das Gegenprallen und direkte Zurückspringen des Balles von der Decke oder einer fest mit der Decke verbundenen Vorrichtung (z.B. Basketballkorb, Seile, Verstrebungen) zu verstehen. 3. Bleibt der Ball an der Decke oder einer Deckenvorrichtung hängen, so liegt ein Fehler vor. 4. Prallt der Ball nach der Deckenberührung direkt in das gegnerische Feld, so liegt ein Fehler vor. |
- Arbeit zitieren
- Jessika Sonnabend (Autor:in), 2000, Geschichte des Volleyballs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99800