Die Medicis sind eine der berühmtesten Familien, die Italien je hervorgebracht hat. Sie waren die wohl bedeutensten Handelsleute ihrer Zeit. Um 1300 begannen die Medicis mit Wolle zu handeln und wechselten dann ins Geldgeschäft. Durch geschickte Politik und gute Kontakte nahmen sie später als Prioren an der Regierung ihrer Heimatstadt, dem Stadtstaat Florenz, teil und erlangten sagenhaften Reichtum. Sie investierten sehr viel Geld in die Kunst bzw. in einzelne Künstler. 1434 traten die Medicis endgültig die Nachfolge der Adelsfamilie Abizzi als florentiner Stadtherren an und regierten später sogar die ganze Toskana. Sie haben fast alle höchsten Amtsränge (König, Kaiser, Herzog, Großherzog, Papst usw.) in Form von mindestens einem Familienmitglied erreicht. Ihre Strategie war es, sich bis zu den höchsten Positionen durchzukämpfen, und ihren ,,Untertanen" ein gewisses Maß an Freiheit zu gewähren, um so ihre Sympathien für sich zu gewinnen.
Stellen Sie sich vor, Sie betreten das Florenz des 14. Jahrhunderts, eine Stadt im Aufbruch, in der Kunst, Politik und Reichtum auf beispiellose Weise miteinander verschmelzen. Im Zentrum dieses faszinierenden Panoramas steht die Familie Medici, deren Aufstieg von bescheidenen Anfängen im Wollhandel zu einer beispiellosen Dynastie reicht, die die Geschicke Europas maßgeblich beeinflusste. Diese Chronik entführt Sie in die Welt von Cosimo de Medici, dem Alten, einem genialen Bankier und Förderer der Künste, der Florenz zu einem Zentrum der Renaissance machte und Künstler wie Donatello und Brunelleschi zu Höchstleistungen anspornte. Erleben Sie die Pracht und den politischen Scharfsinn von Lorenzo dem Prächtigen, der Florenz an die Spitze der kulturellen und wirtschaftlichen Macht Italiens führte, während er gleichzeitig Intrigen und Attentate überstand. Doch der Glanz der Medici blendet nicht vor den Herausforderungen und Tragödien, die ihre Herrschaft begleiteten. Entdecken Sie das Schicksal von Piero de Medici, der im Schatten seines Vaters stand, und die dramatische Vertreibung seines Sohnes Piero II. Tauchen Sie ein in das Leben von Alessandro de Medici, dessen Herrschaft durch politische Turbulenzen und ein frühes Ende geprägt war. Verfolgen Sie den Einfluss von Katharina de Medici, die als Königin von Frankreich eine Schlüsselrolle in den Religionskriegen spielte und eine dunkle Seite der Familiengeschichte offenbarte. Diese fesselnde Erzählung enthüllt die Strategien, den Ehrgeiz und die Leidenschaften, die die Medicis zu einer der einflussreichsten Familien der Geschichte machten, und zeichnet ein lebendiges Bild einer Epoche, in der Kunst, Macht und Intrigen untrennbar miteinander verbunden waren. Von den prunkvollen Palästen von Florenz bis zu den Königshöfen Europas – begleiten Sie uns auf einer Reise durch das Leben und Wirken der Medici, einer Familie, die nicht nur ihre Zeit prägte, sondern auch die Welt, in der wir heute leben. Erkunden Sie die Geschichte einer Familie, die durch ihren Reichtum, ihre Kunstförderung und ihre politischen Schachzüge die Renaissance maßgeblich mitgestaltete und deren Vermächtnis bis heute nachwirkt. Tauchen Sie ein in eine Welt voller Macht, Intrigen, Kunst und Kultur, und entdecken Sie die faszinierende Geschichte der Medici.
Die Bankiersfamilie Medici
Cosimo de Medici
Cosimo de Medici, genannt Cosimo der Alte wurde am 27 September 1389 in Florenz geboren. Er war einer der wichtigsten Medicis überhaupt und führte seine Familie als Bankier zu höchster Politik und wirtschaftlicher Macht. Er wurde 1433 von seinem adligen Gegner Rinaldo degli Abizzi kurz verbannt, kehrte aber als Kandidat der Volkspartei wieder und war 1434-64 unter formaler Wahrung der Republikanischen Verfassung unumschränkter Stadtherrscher. Er machte sich auch als Mäzen einen Namen, indem er eine Platonische Akademie(gewidmet den Studien von Platos Werken) und eine Bibliothek, die Biblioteca Medicia Laurenziana, und somit die erste öffentliche Bibliothek Europas gründete. Durch diese Investitionen spornte er Künstler wie Donatello oder Brunellschi zu Höchstleistungen an. Cosimo starb am ersten August 1464 im damaligen Careggi (heute Fiesole).
Piero de Medici
Piero de Medici, geboren 1416 in Florenz, stand unter ernormen Erfolgsdruck als er die Nachfolge seines Vaters, Cosimo, antrat. Das Volk war durch die Fähigkeiten des Cosimo sehr verwöhnt. So konnte er ihren Ansprüchen nicht gerecht werden. Er war ein eher durchschnittlicher Stadtherr und wird in den Geschichtsbüchern fast nur als ,,Sohn und Nachfolger des Cosimo" beschrieben.
Lorenzo de Medici
Lorenzo de Medici, genannt Lorenzo il Magnifico (= der Prächtige) kam am 1. Januar 1449 in Florenz auf die Welt.
Er war einer der wichtigsten Stadtherren von Florenz, da er die Stadt an die Spitze der kulturellen und wirtschaftlichen Macht Italiens brachte. Ihm gelang es, seine Stellung unter Wahrung der überkommenen Republikanischen Staatsform weiter auszubauen und so eine Fürsten ähnliche Autorität zu erlangen. Im März 1480 schloss er Frieden mit Ferdinant I. von Neapel. Einerseits wollte Lorenzo damit die Gefahr, die von seinem schärfsten Feind, Papst Sixtus IV ausging (der1478 mit einer Organisation ein Attentat auf Lorenzo ausübte, bei dem sein Bruder getötet und Lorenzo selbst verletzt wurde) und andererseits die italienischen Großmächte zu versöhnen und zwischen ihnen ein Gleichgewicht zu schaffen. Lorenzo wird in den Geschichtsbücher oft ,,der begabteste der Medici" genannt, er galt als intelligent, staatsmännisch, hatte eine ausgeprägte Leidenschaft für die Literatur (besonders sein dichterisches Können wird sehr oft hervorgehoben) und war eine imponierende Erscheinung. So baute er die nach ihm benannte Bibliothek, die einst sein Großvater ins Leben gerufen hatte Biblioteca Medicia Laurenziana aus und förderte die ebenfalls von seinem Großvater erbaute platonische Akademie um so mittels des Familienvermögens die bedeutesten Wissenschaftler und Künstler seiner Zeit (z.B. Poliziano, Veroccio, Mirandola und auch den jungen Michelangelo) zu fördern. Er war der größte Auftraggeber seiner Zeit. Als Bauherr prägte er das Gesicht von Florenz stärker als jeder andere zuvor. Doch das kostete auch Geld, zumal er ebenfalls aufwendige Schauspiele in Florenz inszenierte. Darunter hatte dann später sein Sohn und Nachfolger Piero II zu leiden. Dieser wurde 1494 aus Florenz vertrieben, da er dem französischem König Karl VIII aus Angst vor einer Invasion Zugeständnisse gemacht hatte. Lorenzo starb als beliebtester Stadtherr, den Florenz je gesehen hatte am 8 April 1492.
Alessandro de Medici
Alessandro de Medici wurde im Jahr 1511 geboren. Als illlegitimer Sohn des Lorenzos II geboren. Er regierte Florenz ab 1523, wurde 1527 vertrieben und 1531 vom Kaiser, Karl V zum erblichen Herzog erhoben. Er wurde in der Nacht vom 5 auf den 6 Januar 1537 in Florenz ermordet.
Katharina de Medici
Katharina de Medici erblickte am 13.4.1519 das Licht der Welt. Sie hatte ebenfalls großen Einfluss, doch nicht in Italien, sondern in Frankreich. Sie wurde 1533 im zarten Alter von 14 Jahren mit dem Französischen König Heinrich II verheiratet. Als dieser am 10.7.1559 verstab, hatte sie bereits drei Söhne und damit zukünftige Könige Franz II., Karl IX. und Heinrich III. von ihm. So hatte sie in ihrer Zeit als Regentin(1560-63)einen großen Einfluss auf Frankreich und war am 23. und 24.8.1572 in der Bartholomäusnacht für das Massaker zahlreicher Hugenotten verantwortlich. Sie versuchte vor allem, die Herrschaft im Hause Valois zu halten und das Volk zusammen zuhalten. Doch als sie merkte, das der Hugenottenführer Gaspard de Coligny Einfluss auf ihren Sohn, König Karl IX hatte, schloss sie ein Bündnis mit Kardinal Karl von Lothringen, mit dessen Bruder, Herzog Heinrich von Guise und dem Spanischen König Phillipp II. Katharina de Medici starb am 5.1.1589.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, das die Macht der Medici im 15. und 16. Jahrhundert ihren absoluten Höhepunkt ereichte. Danach werden die Medici in den Geschichtsbüchern kaum noch erwähnt. 1741 erlischt das Patriziergeschlecht der Medici mit dem Tod des letzten Familienmitgliedes, Julius Franz de Medici (*1681)
Quellenangabe:
- Quote paper
- Fabian Albrecht (Author), 2000, Die Bankiersfamilie Medici, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99833