Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Eine Rede entsteht
Lagebesprechung
,,Sparringspartner"
Autorität ohne Macht
Popularität
Weizsäcker und das Amt des Bundespräsidenten
Zusammenfassung und Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Politiker Richard von Weizsäcker und seinen Reden als Bundespräsident. Diese Hausarbeit soll die Frage klären, inwieweit die Art und Weise, wie Weizsäcker seine Reden erarbeitete und vortrug in Zusammenhang stehen mit der großen Popularität, die er in der Bevölkerung genoß. Hatten seine Reden eventuell sogar Auswirkungen darauf, wie das Amt des Bundespräsidenten in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde?
In der Arbeit wird zunächst die Entstehung einer Weizäckerschen Rede dargestellt. Im zweiten Teil wird dann auf die Gründe seiner Popularität und die Wirkung seiner Reden eingegangen. Außerdem wird kurz die Stellung des Bundespräsidenten im politischen System der Bundesrepublik Deutschland erklärt und die Art und Weise, wie er dieses Amt verstand und ausfüllte.
Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung und meinem Fazit.
Eine Rede entsteht
Richard von Weizsäcker ist ein gefragter Redner. Die Anzahl seiner Redeauftritte, besonders in der Zeit als Bundespräsident in den Jahren 1984 bis 1994, ist mit denen anderer Spitzenpolitiker zu vergleichen. In ,,Richard von Weizsäcker. Reden und Interviews. Band 10" finden sich, für den Zeitraum eines Jahres, Redeabschriften von sechsundvierzig Veranstaltungen.
Der Bundespräsident trat bei den unterschiedlichsten Anlässen als Redner auf. So sprach er im Oktober 1993 unter anderem anlässlich des 3. Jahrestags der Deutschen Einheit, auf der 34. Kommandeurstagung der Bundeswehr und bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche. Er hielt eine Fernsehansprache zur ,,Woche der Welthungerhilfe", eröffnete den 73. Fürsorgetag in Mainz, sprach auf der Jahresha uptversammlung des Deutschen Industrie- und Handelstages und hielt Ansprachen bei seinem Staatsbesuch in Litauen und Lettland.1
Selbst bei größtem Arbeitseifer kann das genannte Pensum an Reden, Grußworten und Laudatien vom Staatsoberhaupt nicht alleine vorbereitet werden. Daher arbeiten Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes dem Bundespräsidenten zu. Sie recherchieren, texten und entwickeln fertige Redemanuskripte.
Mit dem Beginn der Amtszeit von Richard von Weizsäcker zog ein besonders anspruchsvoller Redner in den damaligen Sitz des Bundespräsidenten, die Villa Hammerschmidt, ein.
Weizsäcker war überzeugt von der Macht des gesprochenen Wortes. Er war als exzellenter Redner bekannt und wurde für seine rhetorischen Leistungen me hrfach ausgezeichnet. Im Jahre 1996 beispielsweise, erhielt er das ,,Goldene Mikrofon" der Bonner Rednerschule.2
Seine Reden sind stets von Schlichtheit und nüchternen Argumenten geprägt. Komplizierte Satzgebilde sowie Polemik, Ironie oder Bildvergleich vermeidet er, da dies seiner Meinung nach der Aufmerksamkeit der Hörerschaft abträglich ist. Weizsäckers Satzbau besteht fast ausschließlich aus Hauptsätzen, die selten durch einen Nebensatz ergänzt werden.3
Lagebesprechung
Ausgangspunkt vieler Reden war die tägliche Lagebesprechung im Empfangssaal der Villa Hammerschmidt. An der ,,Lage", wie die Besprechung intern genannt wurde nahmen Weizsäckers engste Mitarbeiter teil. Neben seinem persönlichen Referenten und dem Chef der ,,Redengruppe", gehörten immer auch hohe Beamte zu seinem engen Beraterstab. Er setzte auf eine Mischung von - zumeist jungen - Polit-Spezialisten, die sich keiner Behörde verpflichtet fühlten und routinierten Karrierebeamten, die für den Bundespräsidenten die wichtigen Kontakte zur Verwaltung hielten.4
Jeder im Stab war stets dazu aufgefordert Entwürfe zu erarbeiten und Ideen und Gedanken vorzutragen. Weizsäcker hatte jedoch kein Verständnis für unüberlegte und schlecht vorbereitete Beiträge. Ein ,,Küchenkabinett"5 sollte die Lagebesprechung nicht sein. Auf der anderen Seite war er für begründeten Widerspruch offen und überprüft seine eigene Position ständig.6
In der Lagebesprechung formuliert der Bundespräsident seine Leitgedanken für die jeweils anstehende Rede. Weizsäckers ehmaliger persönlicher Referent, Friedbert Pflüger, beschreibt einen konkreten Fall.
Das Weihnachtsfest stand bevor und der Bundespräsident wollte sich auf seine Fernsehenund Rundfunkansprache vorbereiten. Diese Rede war ihm besonders wichtig. Zum einen, da es seine erste Weihnachtsansprache als Bundespräsident war, zum anderen, wegen des großen Interesses der Öffentlichkeit und der Medien.7
Das Thema ,,Weihnachtsansprache" wurde zum ersten Mal in der Lagebesprechung am 20. November 1984 erläutert. Pflüger hatte einen ersten Entwurf vorbereitet. Begriffe, wie Harmonie, Dankbarkeit, Frieden und Freiheit waren in seinem Entwurf die zentralen Punkte. Er war der Meinung, dass es zwar viele Probleme auf der Welt gibt, diese sollten in der Rede des Bundespräsidenten jedoch nicht vorrangig thematisiert werden.
Weizsäcker widersprach diesem Ansatz vehement. Er war der Auffassung, dass gerade in der Weihnachtszeit Probleme angesprochen werden müssten. Die ,,Harmonitis"8 in Pflügers Ansatz schien ihm nicht adequat.
Dieser versuchte seinen Entwurf zu verteidigen. Weizsäcker blieb jedoch bei seiner Meinung. Er war der Überzeugung, dass er bei der Bevölkerung keine Glaubwürdigkeit gewinnen könne, wenn er ,,die Welt gesundbete"9. Für ihn war klar, dass er mit seiner Rede auf die aktuellen Probleme eingehen müsse.
Nachdem die inhaltliche Ausrichtung festgelegt worden war, zählte Weizsäcker eine Reihe von Themen auf, die er in seiner Ansprache berücksichtigt wissen wollte. Dazu gehörten der Umweltschutz, Arbeitslosigkeit, Unterdrückung und Übervölkerung. Obwohl er einerseits seine Mitarbeiter aufforderte, sich Gedanken zu machen, begann auch er persönlich, sich intensiv mit der Rede zu beschäftigen.
,,Sparringspartner"
Seine Frau Marianne von Weizsäcker sagt: ,,[...]wichtige Reden, die mein Mann zu halten hat, beschäftigen ihn immer über eine längere Zeit sehr intensiv. Er lebt dann mit dem Thema, und da ich mit ihm zusammenlebe, befassen wir uns ganz selbstverständlich auch gemeinsam mit den Gedanken zu diesen Reden."10
Der intensive gedankliche Austausch scheint für Weizsäcker ein ganz entscheidender Punkt, beim planen und verfassen seiner Reden zu sein. Mitarbeiter, Familienmitglieder und Freunde berichten immer wieder, dass er ,,Sparringspartner"11 benötigt. Leute, die ihm zuhören, die prüfen, Kritik üben und querdenken. Laut Pflüger hält es Weiszäcker mit dem Aufsatz von Heinrich von Kleist ,,Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden"12.
Hielt er eine Rede für besonders wichtig, lud sich der Bundespräsident gezielt kompetente Gesprächspartner ein. Im Rahmen seiner Vorbereitung auf den vierzigsten Jahrestag des Grundgesetzes führte er ein Gespräch mit Intellektuellen in der Villa Hammerschmidt. Zu seinen Gästen gehörten unter anderem: Martin Broszat, Hans-Peter Schwarz, Josef Isensee, der Unternehmer Albrecht Graf Matuschka, Hubert Markl von der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Alexander und Gesine Schwan.13
Für seine Rede am 8. Mai 1985 bereitete sich der Bundespräsident besonders sorgfältig vor. In den Monaten vor seiner Ansprache im Deutschen Bundestag führte er Gespräche mit Vertretern der Sinti und Roma, des jüdischen Zentralrats, der Vertriebenenverbände und Politikern aller Parteien.14
Zu den ,,Sparringspartnern", die Weizsäcker regelmäßig zu den unterschiedlichsten Themen konsultierte, gehörten unter anderem Klaus Ritter, Hartmut von Hentig und Gräfin Dönhoff.15
Wenn er sich lange genug gedanklich mit einem Thema beschäftigt hatte, zog sich der Bundespräsident einige Nachmittage zurück und wertete, das von seinen Mitarbeitern und ihm gesammelte Material, aus. Anschließend brachte er seinen Redeentwurf in seinem Notizbuch zu Papier.16
Die Zeit und Muße seine Gedanken persönlich und handschriftlich zu fixieren konnte Weizsäcker natürlich nicht für jede seiner Reden aufbringen. Mit den vier bis fünf Reden pro Jahr, die für ihn persönlich und die Öffentlichkeit besonders interessant waren, beschäftigt er sich allerdings sehr intensiv. In seiner Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin, in den Jahren 1981 bis 1984, soll Weizsäcker einmal seine Mitarbeiter gebeten haben fünf Tage in seinem Terminkalender zu blockieren. Mitten in der politischen Saison zog er sich dann in sein Ferienhaus nach Bayern zurück, um dort eine später vielzitierte Rede über die Parteiendemokratie zu schreiben.17
Bevor Weizsäcker eine Rede endgültig vortrug, konsultiert er erneut seine engsten Mitarbeitern und legte ihnen sein Manuskript vor. Bei dieser Gelegenheit hatten die Mitarbeiter ein letztes mal die Chance, Wünsche und Bedenken zu äußern. Dennoch behielt sich Weizsäcker das Recht vor, bis zur letzten Minute seine Rede abzuändern. Dies machte es für seinen Pressereferenten oftmals unmöglich, die Reden des Bundespräsidenten, wie sonst üblich, vorab an Pressevertreter auszugeben.18
Autorität ohne Macht
Richard von Weizsäcker genießt bis zum heutigen Tage großes Ansehen in Deutschland und in der Welt. Er war einer der populärsten Bundespräsidenten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Umfragen aus seiner Amtszeit belegen das.
Popularität
Im Jahre 1986 führte das Wickert-Institut im Auftrag der Illustrierten Quick eine Umfrage bei 1210 Bundesbürgern durch. Die Frage lautete: ,,Wer ist der attraktivste Mann?". Weizsäcker belegte den ersten Platz vor Karl-Heinz Böhm, Götz George und Sascha Hehn. Im November 1986 wurde der deutsche Bundespräsident von der Zeitschrift Männer Vogue zum bestangezogensten Mann gewählt. Kurz vor seiner Wiederwahl im Jahre 1989 stellte das ZDF ,,Politbarometer" fest, dass 90 Prozent der Deutschen eine zweite Amtszeit Weizsäckers begrüßen würden.19
Woher kam und kommt diese Popularität? Weizsäcker wollte nach eignem Bekunden nie ,,jedermanns Liebling sein"20 Auch wenn ihm ein großes Harmoniebedürfnis nachgesagt wird, so vermied er es nicht, in seinen Reden auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen und im entscheidenden Moment energisch Position zu beziehen.21
Diese Geisteshaltung ist auch in seinen Reden zu erkennen. Neben seinem stets freundlichen Auftreten und seinem unverkrampften Umgang mit seinen Mitmenschen, haben seine Reden sicherlich einen ganz erheblichen Anteil an seiner Popularität.
Zuhörer berichten oft, dass sich nach Reden Weizsäckers ,,ein befreiendes Gefühl einstelle"22. ,,Endlich werde ein Thema ins rechte Licht gerückt, ein Problem nüchtern entzerrt, faßbar und einsichtig dargestellt. Da werde prägnant das angesprochen, was man irgend wie auch denke oder zumindest fühle, aber oft noch nicht richtig ausdrücken könne."23
Die Wirkung, die er mit seinen Reden erzielte, waren oftmals enorm. Das größte Echo fand seine Rede zum 50. Jahrestag der Deutschen Kapit ulation am 8. Mai 1985.
Die Reaktionen im In- und Ausland waren überwältigend. Bis auf die, den Vertriebenenverbänden nahestehenden Medien, wie z. B. die Wochenzeitung Der Schlesier, wurde die Rede positiv bis euphorisch in der Presse aufgenommen24. Heinrich Böll forderte in der Frankfurter Rundschau vom 8. Juni 1985: ,,Seine Rede sollte in die Schulbücher eingehen als die bestmögliche Einführung, [...] in die Beschäftigung mit der Geschichte des Nazireichs."25
In den folgenden Monaten wurden rund zwei Millionen Kopien der Rede an interessierte Bürger verteilt. Sie wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.
Weizsäcker und das Amt des Bundespräsidenten
Das Amt des deutschen Präsidenten wird in der Literatur als ein rein repräsentatives und kompetenzarmes charakterisiert.26 Die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung bedeutet eine ,,reduzierte demokratische Legitimation"27. Das politische Geschehen wird von Parlament und Regierung beherrscht, der Bundespräsident nimmt in den meisten Fällen nur eine ,,Beurkundungsfunktion"28 war.
Von besonderer Bedeutung sind daher die öffentlichen Auftritte und Reden des Bundespräsidenten, da er ohne Vorprüfung oder Genehmigung zu relevanten Themen Stellung nehmen kann.29
Weizsäcker wusste dieses Instrument wirkungsvoll zu nutzen. Ihm war bewußt das er als Bundespräsident, sich nicht in parteipolitische Alltags-Auseinandersetzungen einlassen durfte. Als Präsident musste er Integrationsfigur und Vermittler sein. Dennoch verstand er sich nicht nur als Repräsentant, sondern immer auch als politischer Akteur und Gestalter. Weizsäcker probierte die ,,Grundstimmung im Lande"30 zu ändern ohne seine Rolle als Integrationsfigur zu vernachlässigen.
Seine präzise vorbereiteten, gut analysierten und geschickt formulierten Reden, gepaart mit rhetorische m Talent halfen seine Position als Bundespräsident zu stärken.
Marion Gräfin Dönhoff brachte das Phänomen Weizsäcker in einem Artikel in der Zeit auf die einfache Formel ,,Autorität auch ohne Macht"31
Zusammenfassung und Fazit
Die entscheidenden Punkte für den Erfolg Weizsäckers sind neben den rhetorischen Fähigkeiten, sicherlich die umfangreiche Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema und der gedankliche Austausch mit externen Personen.
Stets konnte der Bundespräsident in seinen Reden auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen. Seine Haupttätigkeit definierte er einmal als die Aufnahme von Informationen. Sein Ziel ist das bessere Verständnis von den Sorgen, Wünschen und Befindlichkeiten seiner Mitmenschen. Mitarbeiter bestätigen, dass Weizsäcker immer wieder Informationen aus Gesprächen, die er mit normalen Bürgern.
Die Neugier und die ständige Bereitschaft zum persönlichen Gespräch. Die Kritikfähigkeit und seine Arbeitsdisziplin sind herausragende Eigenschaften des ehemaligen Präsidenten.
Wenn die eben beschriebenen Eigenschaften die Basis, d.h. die Grundvorraussetzung der Popularität bilden, so ist die Rede das Mittler-Medium für die Kommunikation zwischen der Person des Bundespräsidenten und der Öffentlichkeit.
Weizsäcker is t ein Mann des gesprochen Wortes und verstand dieses geschickt zu nutzen. Mit seinen Reden gewann er nicht nur die Sympathien seiner Mitmenschen in Deutschland und im Ausland, sondern eröffnete für das Amt des Bundespräsidenten neue Perspektiven und Möglichkeiten der Partizipation.
Die Entstehungsgeschichte seiner Reden, die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Standpunkten und die persönliche Entscheidung für das gesprochene Wort waren Garant für ein Höchstmaß an Authenzität und Glaubwürdigkeit. Faktoren, die letztlich für seinen Erfolg, sein Charisma und die hohe Akzeptanz in weiten Bevölkerungskreisen verantwortlich waren.
Literaturverzeichnis
Monographien
Grix, Rolf/ Knöll, Wilhelm: Die Rede zum 8. Mai 1945: Texte zum
Erinnern, Verstehen und Weiterdenken; (ein Lehrbuch zur Zeitgeschichte), Oldenburg 1987
Hättich, Manfred: Fragen an Richard von Weizsäcker, München 1990 Müller, Wolfgang (Herausgeber): Richard von Weizsäcker, Reinbek bei Hamburg 1991
Pflüger, Friedbert: Richard von Weizsäcker. Ein Porträt aus der Nähe, Stuttgart 1990
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung: Richard von Weizsäcker. Reden und Interviews (1). 1. Juli 1984 - 30. Juni 1985, Bonn 1986 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung: Richard von Weizsäcker. Reden und Interviews (10). 1. Juli 1993 - 30. Juni 1994, Bonn 1994
Rudzio, Wolfgang: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 2000
Zimmermann, Hans Dieter: Die politische Rede. Der Sprachgebrauch Bonner Politiker, Stuttgart 1969
[...]
1 Vgl. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Hrsg.): Richard von Weizsäcker. Reden und Interviews (10), Bonn 1994, S. 6 ff..
2 Vgl. Müller, Wolfgang (Hrsg.): Richard von Weizsäcker, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 106 ff..
3 Vgl. ebd., S. 106
4 Vgl. Pflüger, Friedbert: Richard von Weizsäcker: ein Portrait aus der Nähe., Stuttgart 1990, S. 16.
5 Pflüger, Friedbert: 1990, S. 16
6 Vgl. Müller, Wolfgang (Hrsg.): 1991, S. 111.
7 Vgl. ebd., S. 107.
8 Pflüger, Friedbert: 1990, S. 33.
9 Müller, Wolfgang: 1991, S. 107
10 Müller, Wolfgang (Hrsg.): 1991, S. 107
11 Ebd., S. 107.
12 Pflüger Friedbert: 1990, S. 34
13 Vgl. ebd., S. 35 f.
14 Vgl. Müller, Wolfgang (Hrsg.): 1991, S. 108
15 Vgl. Pflüger, Friedbert: 1990, S. 36
16 Vgl. ebd., S. 35
17 Vgl. ebd., S. 32 ff.
18 Vgl. Pflüger, Friedbert: 1990, S. 38
19 Ebd., S. 41
20 Müller, Wolfgang: 1991, S. 114
21 Vgl. ebd., S. 111
22 Ebd., S. 41
23 Ebd., S. 41
24 Grix, Rolf; Knöll, Wilhelm: Die Rede zum 8. Mai 1945: Texte zum Erinnern, Verstehen und Weiterdenken, Oldenburg, 1987, S. 11 ff.
25 Ebd., S. 16
26 Vgl. Ebd., S. 348
27 Rudzio, Wolfgang: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, 2000, Opladen, S. 343
28 Ebd., S. 344
29 Vgl. ebd., S. 348
30 Ebd., S. 349
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Arbeit über Richard von Weizsäcker?
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Politiker Richard von Weizsäcker und seinen Reden als Bundespräsident. Sie untersucht, inwieweit die Art und Weise, wie Weizsäcker seine Reden erarbeitete und vortrug, mit seiner großen Popularität in Verbindung steht und ob seine Reden Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Amtes des Bundespräsidenten in der Öffentlichkeit hatten.
Wie entstand eine Rede von Richard von Weizsäcker?
Die Entstehung einer Rede begann oft mit einer täglichen Lagebesprechung im Bundespräsidialamt. Weizsäcker diskutierte mit seinem Stab, bestehend aus politischen Spezialisten und erfahrenen Beamten, die Leitgedanken für die jeweilige Rede. Er legte Wert auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema und bezog oft "Sparringspartner" wie seine Frau, Mitarbeiter, Freunde und Intellektuelle in den Prozess ein. Nach der gedanklichen Vorbereitung verfasste er den Entwurf meist handschriftlich in seinem Notizbuch.
Welche Rolle spielten die Mitarbeiter bei der Vorbereitung der Reden?
Mitarbeiter des Bundespräsidialamtes unterstützten den Bundespräsidenten bei der Recherche, dem Verfassen von Texten und der Entwicklung von Redemanuskripten. Sie erstellten Entwürfe und trugen Ideen vor. Weizsäcker legte jedoch Wert auf fundierte Beiträge und war offen für Widerspruch. Er nutzte seine Mitarbeiter auch, um Rückmeldung zu seinen eigenen Reden zu erhalten.
Wer waren Weizsäckers "Sparringspartner"?
Zu den "Sparringspartnern" gehörten Mitarbeiter, Familienmitglieder, Freunde und Experten. Er konsultierte regelmäßig Personen wie Klaus Ritter, Hartmut von Hentig und Gräfin Dönhoff. Für wichtige Reden lud er auch Intellektuelle und Vertreter verschiedener Gruppen zu Gesprächen ein.
Was waren die Merkmale von Weizsäckers Reden?
Weizsäckers Reden waren geprägt von Schlichtheit, nüchternen Argumenten und einer klaren Sprache. Er vermied komplizierte Satzstrukturen und Polemik. Seine Reden bestanden hauptsächlich aus Hauptsätzen. Zuhörer berichteten oft von einem "befreienden Gefühl" nach seinen Reden, da er Themen verständlich und prägnant darstellte.
Warum war Richard von Weizsäcker so populär?
Seine Popularität resultierte aus mehreren Faktoren, darunter sein freundliches Auftreten, sein unverkrampfter Umgang mit Menschen und vor allem die Inhalte und die Art und Weise seiner Reden. Er scheute sich nicht, unangenehme Wahrheiten anzusprechen und energisch Position zu beziehen. Seine Reden trugen dazu bei, dass sich viele Menschen verstanden und ihre Gefühle ausgedrückt sahen.
Wie beeinflusste Weizsäcker das Amt des Bundespräsidenten?
Obwohl das Amt des Bundespräsidenten in Deutschland hauptsächlich repräsentativ ist, nutzte Weizsäcker seine Reden, um zu relevanten Themen Stellung zu nehmen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Er verstand sich nicht nur als Repräsentant, sondern auch als politischer Akteur und Gestalter. Seine Reden trugen dazu bei, das Amt des Bundespräsidenten zu stärken und neue Möglichkeiten der Partizipation zu eröffnen.
Welche Rede von Weizsäcker hatte die größte Wirkung?
Die Rede zum 50. Jahrestag der Deutschen Kapitulation am 8. Mai 1985 fand das größte Echo. Die Reaktionen im In- und Ausland waren überwältigend. Viele forderten, sie in die Schulbücher aufzunehmen. Rund zwei Millionen Kopien wurden verteilt und sie wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.
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- Nico-Alexander Jahn (Author), 2000, Richard von Weizsäcker - Popularität und politische Rede, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99956