- Selfpublishing gibt dir volle Kontrolle – aber auch volle Verantwortung.
- Verlage übernehmen Produktion und Vertrieb, fordern aber Mitspracherechte.
- Genre, Zielgruppe & Erfahrung entscheiden mit über den besten Weg.
- GRIN kombiniert beide Modelle: einfach veröffentlichen, professionell begleitet.
Immer mehr Autor:innen stehen vor der Frage: Möchte ich mein Buch selbst veröffentlichen oder mit einem Verlag zusammenarbeiten? Beide Wege bieten Chancen – und stellen dich vor Herausforderungen. Angesichts des wachsenden Selfpublishing-Markts und neuer digitaler Möglichkeiten gewinnt diese Entscheidung zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel zeigen wir, worauf es ankommt: Welche Unterschiede gibt es wirklich? Wie beeinflusst deine Wahl die Veröffentlichung, Vermarktung und Kontrolle über dein Werk? Einen ersten Überblick findest du auch in unserem Instagram-Post:
Was ist Selfpublishing – was ist ein traditioneller Verlag?
Kurze Definitionen
Was genau Selfpublishing ist, haben wir bereits im Artikel „Selfpublishing-Anbieter im Vergleich“ ausführlich beleuchtet. Kurz gesagt: Selfpublishing bedeutet, dass du dein Buch in Eigenregie veröffentlichst – ohne einen klassischen Verlag. Du kümmerst dich selbst um alle Schritte der Buchproduktion: Covergestaltung, Lektorat, Korrektorat, Satz, Preisgestaltung und Marketing. Damit übernimmst du nicht nur die kreative Arbeit, sondern auch unternehmerische Verantwortung. Du wirst damit nicht nur zur Autor:in, sondern auch zur Unternehmer:in.
Selfpublishing galt lange als zweite Wahl – doch das hat sich grundlegend geändert. Zahlreiche erfolgreiche Titel – von Liebesromanen bis hin zu Fachbüchern – stammen aus dem Selfpublishing und konkurrieren mit Verlagstiteln um Sichtbarkeit, Reichweite und Verkaufszahlen. Plattformen wie Amazon KDP, BoD oder Tolino Media haben diesen Wandel mit ermöglicht.
Ein traditioneller Verlag dagegen übernimmt viele dieser Aufgaben für dich. Nach Annahme deines Manuskripts wird es professionell lektoriert, gestaltet, gedruckt und vertrieben. Du gibst dabei jedoch einen Teil deiner Kontrolle und Rechte ab – sowohl bei inhaltlichen als auch bei gestalterischen Entscheidungen. Dafür profitierst du von der Expertise und den Strukturen des Verlags, z. B. bei der Pressearbeit, der Platzierung im stationären Buchhandel oder beim Zugang zu Literaturpreisen.
Aktuelle Trends im Buchmarkt
Selfpublishing boomt: Immer mehr Autor:innen veröffentlichen eigenständig – allein Amazon KDP zählt Millionen neuer Titel pro Jahr (Publishers Weekly, 2024). Gleichzeitig wächst der Markt für E-Books und Hörbücher stetig und KI-Tools unterstützen zunehmend beim Schreiben, Lektorieren und Vermarkten (selfpublishing.com). Romance, Fantasy und Thriller gehören weiterhin zu den beliebtesten Genres.
Vergleich: Vor- und Nachteile
Ein Überblick
Kriterium | Selfpublishing | Traditioneller Verlag |
Kontrolle & Freiheit | Volle Kontrolle über Inhalt, Design und Veröffentlichungszeitpunkt. | Eingeschränkte Kontrolle; Verlag entscheidet über viele Aspekte. |
Veröffentlichung | Schnelle Veröffentlichung möglich; keine Wartezeiten. | Längere Vorlaufzeiten; Auswahlverfahren kann Monate dauern, oft keine Rückmeldung bei Manuskripteinsendung. |
Kosten & Risiko | Autor:in trägt alle Kosten (Lektorat, Cover, Marketing); höheres finanzielles Risiko. | Verlag übernimmt Kosten; geringeres finanzielles Risiko für Autor:in. |
Einnahmen | Höhere Tantiemen pro verkauftem Buch; bis zu 70% des Verkaufspreises. | Geringere Tantiemen; oft zwischen 5–15% des Verkaufspreises. |
Marketing & Vertrieb | Autor:in ist für Marketing und Vertrieb verantwortlich; begrenzte Reichweite ohne Netzwerk. | Verlag übernimmt Marketing und Vertrieb; bessere Platzierung im Buchhandel. |
Renommee | Weniger Anerkennung; schwieriger Zugang zu Literaturpreisen und Rezensionen. | Höheres Ansehen; bessere Chancen auf Rezensionen und Literaturpreise. |
Rechte & Exklusivität | Autor:in behält alle Rechte; flexible Nutzung des Inhalts. | Verlag erhält oft exklusive Rechte; eingeschränkte Nutzung durch Autor:in. |
Ausführlichere Erläuterung
- Kontrolle & Freiheit: Selfpublishing bietet Autor:innen die Möglichkeit, jeden Aspekt ihres Buches selbst zu bestimmen. Dies erfordert jedoch auch Kenntnisse in verschiedenen Bereichen wie Design und Marketing.
- Veröffentlichung: Während Selfpublishing eine schnelle Veröffentlichung ermöglicht, kann der Weg über einen Verlag aufgrund von Auswahlverfahren und Produktionszeiten mehrere Monate in Anspruch nehmen.
- Kosten & Risiko: Selfpublisher:innen müssen in Vorleistung gehen und tragen das finanzielle Risiko. Verlage hingegen übernehmen diese Kosten, was das Risiko für Autor:innen minimiert.
- Einnahmen: Obwohl Selfpublisher:innen höhere Tantiemen erhalten, müssen sie auch mehr Exemplare verkaufen, um ihre Investitionen zu decken. Verlagsautor:innen erhalten geringere Tantiemen, profitieren jedoch von der Infrastruktur des Verlags.
- Marketing & Vertrieb: Ohne die Unterstützung eines Verlags müssen Selfpublisher:innen eigene Strategien für Marketing und Vertrieb entwickeln, was zeitaufwendig sein kann. Verlage verfügen über etablierte Netzwerke und Ressourcen.
- Renommee: Bücher aus traditionellen Verlagen genießen oft mehr Anerkennung und haben besseren Zugang zu Literaturpreisen und professionellen Rezensionen.
- Rechte & Exklusivität: Selfpublisher:innen behalten alle Rechte an ihrem Werk, was ihnen Flexibilität für zukünftige Nutzungen gibt. Verlagsverträge beinhalten oft exklusive Rechte, die die Nutzung durch Autor:innen einschränken können.
Was passt zu mir? – Entscheidungshilfen
Ob Selfpublishing oder Verlag – die Wahl hängt stark von deinen individuellen Voraussetzungen und Zielen ab. Diese Fragen helfen dir bei der Entscheidung:
Was ist meine Zielgruppe?
Schreibst du für ein breites Publikum oder eine Nische? Selfpublishing eignet sich besonders gut für spezialisierte Themen und klare Zielgruppen. Ein Verlag ist hilfreich, wenn du ein massenmarktfähiges Thema hast oder eine größere Reichweite anstrebst.
Welches Genre bediene ich?
Romance, Fantasy, Thriller und Ratgeber funktionieren im Selfpublishing oft sehr gut – vor allem im E-Book-Format. Belletristik mit literarischem Anspruch findet eher in Verlagen ein Zuhause.
Wie viel Erfahrung habe ich?
Wenn du bereits über Know-how in Lektorat, Gestaltung und Marketing verfügst (oder bereit bist, es dir anzueignen), kann Selfpublishing der richtige Weg sein. Bist du noch neu in der Buchwelt, bietet ein Verlag dir professionelle Begleitung.
Was sind meine Ziele?
Möchtest du maximale kreative Freiheit? Dann spricht vieles für Selfpublishing. Geht es dir um Sichtbarkeit im Buchhandel, professionelles Renommee oder Literaturpreise, kann ein Verlag der bessere Partner sein.
Tipp: Einige Autor:innen entscheiden sich auch für einen Mittelweg – sie veröffentlichen einzelne Werke im Selfpublishing und andere über Verlage. So können sie je nach Projekt die passende Strategie wählen.
Fazit
Kein „Besser oder Schlechter“ – sondern „Was passt zu deinem Projekt?“
Ob Selfpublishing oder traditioneller Verlag – es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Entscheidend ist, was zu dir, deinem Buch und deinen Zielen passt.
Wenn du maximale kreative Freiheit bevorzugst, ist Selfpublishing eine spannende Option. Suchst du hingegen professionelle Begleitung und eine etablierte Infrastruktur, kann der Verlag die bessere Wahl sein.
GRIN – die hybride Lösung für dein Buchprojekt
GRIN verbindet die Vorteile von Selfpublishing und Verlag: Du behältst die Rechte an deinem Werk, veröffentlichst einfach und schnell – und profitierst dennoch von professioneller Begleitung, technischer Unterstützung und weltweitem Vertrieb. Ob Roman, Fachbuch oder Lebensgeschichte: Mit über 25 Jahren Erfahrung im Verlagswesen heben wir dein Buch-Projekt auf das nächste Level: https://www.grin.com/selfpublishing/
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