Branchenportrait der Milchwirtschaft in Deutschland


Seminararbeit, 2008

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Milchmarkt in Deutschland
2.1 Allgemeiner Überblick des Agrarmarktes
2.2 Struktur der landwirtschaftlichen Milcherzeugung
2.3 Struktur der Molkereien

3 Marktentwicklung und Trends
3.1 Entwicklung der Milchquote
3.2 Entwicklung des Milchpreises und der Milchmengen
3.3 Trendprodukt Bio

4 Außenhandel der Milchwirtschaft
4.1 Europäischer Außenhandel
4.2 Globaler Außenhandel und zukünftige Entwicklungen

5 Schlussbetrachtung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Anzahl der Betriebe nach Größenklassen (ha) in 1.000 Stück

Abbildung 2: Anteil der Betriebe nach Vieharten 2005

Abbildung 3: Entwicklung milcherzeugender Betriebe in 1.000 Stück und Anzahl der Kühe pro Betrieb

Abbildung 4: Bestand und Leistung deutscher Milchkühe

Abbildung 5: Entwicklung des Milchpreises (Vollmilch ab Hof; 3,7 % Fettgehalt, 3,4 % Eiweißgehalt) in Cent je kg und der Milchmengen in Millionen Tonnen

Abbildung 6: Die größten Milchex- und importeure weltweit

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Top-10-Molkereien in Deutschland nach Umsatz 2006

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Mit Slogans wie „Die Milch macht’s“ und „Milch ist meine Stärke“ werben in den letzten Jahren zahlreiche Prominente im Auftrag der CMA für das weiße Getränk.[1] Tatsächlich wird Milch immer beliebter, was aber sehr viel komplexere Ursachen hat als eine Werbekampagne. Eine wachsende Weltbevölkerung, veränderte Konsumgewohnheiten und der steigende Wohlstand treiben die weltweite Nachfrage nach Nahrungsmitteln in die Höhe. So konnte 2007 mit einem Durchschnittspreis von 33,5 Cent pro kg Milch (3,7% Fett, 3,4% Eiweiß ab Hof) der höchste Stand seit 1989 erreicht und der fünf Jahre andauernde Abwärtstrend durchbrochen werden. Die weitere Entwicklung des Milchpreises hängt neben oben genannten Faktoren auch von der zukünftigen, weltweiten Angebotsmenge ab. So könnte auch der Klimawandel hierbei eine Rolle spielen, wenn sich gerade in Ländern wie Neuseeland oder Australien Dürrephasen verlängern und somit stärker Milch aus Europa nachgefragt wird.[2] Die Ausweitung der Produktion in Deutschland hingegen muss vor allem in Hinblick auf die Milchquotenregelung betrachtet werden. Hierzu werden momentan sehr konträre Meinungen zwischen den einzelnen Verbänden und Unternehmen der Milchindustrie diskutiert.

Ziel dieser Arbeit ist, einen Überblick über die Strukturen der Milchwirtschaft in Deutschland zu gewähren. Dabei sollen sowohl die Molkereien als auch die landwirtschaftlichen Milcherzeuger beleuchtet werden. Des Weiteren wird die Entwicklung der Milchmengen und Milchpreise dargestellt und die Debatte um die Milchquote näher betrachtet. Dabei soll auch ein Augenmerk auf die Situation der ökologischen Landwirtschaft gelegt werden. Schließlich wird noch detaillierter auf den Außenhandel der Milchindustrie eingegangen. Hierbei soll neben dem europäischen Ex- und Import vor allem der globale Handel mit Milch und Milcherzeugnissen dargestellt werden. Eine besondere Beachtung gilt dabei den Chancen, die vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer wie China und Indien dem deutschen Markt bieten.

Insgesamt soll nur der Sektor für Kuhmilch betrachtet werden. Schaf-, Ziegen- oder Kamelmilch werden nicht in die Erläuterungen mit einbezogen. Soweit aktuelle Zahlen über Mengen und Preise von 2007 vorhanden sind, werden diese für die Analyse berücksichtigt. Ansonsten werden für eine umfassende Darstellung des Milchmarktes Daten von 2006 herangezogen.

2 Der Milchmarkt in Deutschland

2.1 Allgemeiner Überblick des Agrarmarktes

Schon seit Jahren erfolgt in der Landwirtschaft ein erheblicher Strukturwandel hin zu weniger aber dafür größeren Betrieben. So sank die Zahl der landwirtschaftlichen Unternehmen von 2000 bis 2006 um 16,08 % auf 353.300. Die durchschnittliche Flächenausstattung hingegen stieg in diesen Jahren um 20 % auf rund 48 ha.[3] Bei den Betriebsgrößenklassen wird diese Entwicklung noch deutlicher. So sinkt die Anzahl der Betriebe in den Größenklassen bis 50 ha schon seit Jahren, während sie darüber stetig ansteigt. Dies soll in Abbildung 1 anhand der Veränderung von 2005 auf 2006 verdeutlicht werden. Von rund 17 Mio. ha landwirtschaftlich genutzter Fläche werden etwa 51 % von Betrieben bewirtschaftet, die über mindestens 100 ha Landfläche verfügen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Anzahl der Betriebe nach Größenklassen (ha) in 1.000 Stück

Datenquelle: BMELV (2007 a), S. 9 und eigene Darstellung

Auch bei der Anzahl der Arbeitskräfte lässt sich vor allem durch die zunehmende Mechanisierung ein deutlicher Wandel beobachten. Im Jahre 2006 waren 1,24 Mio. Menschen haupt- oder nebenberuflich in der Landwirtschaft beschäftigt. Über 12 % weniger als noch sechs Jahre zuvor.

Mit 61 % stellen die Familienarbeitskräfte vor den familienfremden und Saisonarbeitskräften den größten Anteil dar. Allerdings ist dieser stärker rückläufig als die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte.

Im Wirtschaftsjahr 2005/06 konnten die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe durchschnittlich 36.137 Euro Gewinn erwirtschaften, ein Minus von 1,4 % im Vergleich zum Vorjahr.[4] Doch der konjunkturelle Aufschwung kommt auch in der Landwirtschaft an. Der durchschnittliche Gewinn je Unternehmen stieg im Geschäftsjahr 2006/07 um 13,8 % auf 41.125 Euro.[5] Nach der letzten Agrarstrukturerhebung 2005 bildet den größten Anteil der viehhaltenden Betriebe mit fast einem Drittel die Milchkuhhaltung, gefolgt von Schweine- und Hühnerhaltung mit etwa je einem Fünftel. Die Haltung von Enten, Gänsen oder Truthühnern stellt mit 4,3 % den geringsten Teil dar, wie aus Abbildung 2 ersichtlich wird.

Abbildung 2: Anteil der Betriebe nach Vieharten 2005

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Datenquelle: Statistisches Bundesamt (2006), S. 22-24 und eigene Darstellung

2.2 Struktur der landwirtschaftlichen Milcherzeugung

Mit einem Jahresumsatz von knapp 21 Mrd. Euro in 2006 und dem umfangreichsten Anteil der Viehhaltung stellt die Milchindustrie den wichtigsten Bereich innerhalb der Landwirtschaft dar.[6] Zudem ist Deutschland der größte Milcherzeuger in der Europäischen Union und der viertgrößte weltweit hinter Indien, den USA und mittlerweile auch China, die zusammen fast 40% der weltweiten Milchmenge von 541 Mio. t produzieren. Die deutschen Milchbauern tragen mit rund 5 % dazu bei.[7] Damit erwirtschaften sie seit 2005 nach einigen rückläufigen Jahren wieder steigende Gewinne. Im Wirtschaftsjahr 2005/06 konnte ein Zuwachs von über 11 % erzielt werden, obwohl der durchschnittliche Gewinn in landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieben um 1,4 % zurückging.[8] Im darauf folgenden Jahr setzte sich diese positive Entwicklung mit einem Plus von 12,7 % im Sektor Milch weiter fort. Wie oben bereits erwähnt konnten dabei auch andere Betriebe deutlich zulegen, was zu einer durchschnittlichen Gewinnsteigerung von 13,8 % führte.[9]

Doch auch in dieser Branche macht sich der landwirtschaftliche Strukturwandel deutlich bemerkbar. 1990 gab es noch 278.000 Milchviehhalter in Deutschland. Nach den Mai-Erhebungen 2007 konnten noch 101.200 Betriebe gezählt werden. Dies bedeutet einen Rückgang um fast 64 % in den letzten 17 Jahren. Wie Abbildung 3 verdeutlicht, erhöhte sich dabei aber der durchschnittliche Milchkuhbestand pro Hof von 23 Tieren im Jahr 1990 um über 73 % auf 40.

Abbildung 3: Entwicklung milcherzeugender Betriebe in 1.000 Stück und Anzahl der Kühe pro Betrieb

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Datenquelle: Wocken, C.; Hemme, T.; Ramanovich, M.; Fahlbusch, M.; Spiller, A. (2008), S. 43; BMELV (2008 c), S. 179 + 184 und eigene Darstellung

Mittlerweile leben über 50 % der Milchkühe in Beständen mit 50 und mehr Tieren. Lediglich 10 % werden noch in Herden mit bis zu 19 Kühen gehalten.[10] Dies verdeutlicht noch einmal den Trend, wohin sich die Milchwirtschaft bewegt.

Auch die Gesamtzahl an Milchkühen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren drastisch verringert, wie aus Abbildung 4 ersichtlich ist. Von 1990 bis 2006 wurde ein Rückgang der Bestände um über 35 % verzeichnet. Allerdings hat sich dieser Trend im darauf folgenden Jahr gedreht und so konnten aufgrund der positiven Entwicklungen im Milchsektor in 2007 wieder rund 10.000 Kühe mehr gezählt werden.

Auch die einzelne Kuh wird seit Jahren immer produktiver. Vor 17 Jahren gab eine Kuh um die 4.700 kg Milch im Jahr. Heute sind es schon durchschnittlich 7.000 kg in Deutschland, was einem Anstieg um fast 50 % entspricht.

[...]


[1] Vgl. CMA (2008).

[2] Vgl. ZMP (2008 b).

[3] Vgl. BMELV (2007 a), S. 1.

[4] Vgl. BMELV (2007 a), S. 1-2.

[5] Vgl. BMELV (2007 b).

[6] Vgl. Müller, G. (2007 a).

[7] Vgl. Wohlfahrt, M. (2008).

[8] Vgl. BMELV (2007 a), S. 2.

[9] Vgl. BMELV (2007 b).

[10] Vgl. Statistisches Bundesamt (2007), S. 335.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Branchenportrait der Milchwirtschaft in Deutschland
Hochschule
Hochschule Aschaffenburg  (Fakultät Wirtschaft und Recht)
Veranstaltung
Finance-Seminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
24
Katalognummer
V115117
ISBN (eBook)
9783640167111
ISBN (Buch)
9783640167272
Dateigröße
679 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
56 Einträge im Literaturverzeichnis, davon 53 Internetquellen.
Schlagworte
Branchportrait, Milchwirtschaft, Deutschland, Finance-Seminar, Milch, Landwirtschaft, Ernährung, Kühe, Preis, Milchpreis, Agrarmarkt, Molkerei, Milchquote, Außenhandel, Struktur, Milchmenge, Milchprodukte, Bio, Milcherzeugung, Weltmarkt, Milchindustrie
Arbeit zitieren
Julia Großmann (Autor:in), 2008, Branchenportrait der Milchwirtschaft in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115117

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