Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun

Problemgespräch im beruflichen Kontext


Hausarbeit, 2008

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Begriffsdefinitionen
2.1. Kommunikation
2.2. Kreisförmigkeit von Kommunikationsabläufen
2.3. Metakommunikation

3. Die pragmatischen Axiome und das Teufelskreismodell
3.1. Die pragmatischen Axiome
3.2. Das Teufelskreismodell

4. Die praktische Anwendung – Einleitung
4.1. Vorschläge für das kommunikative Verhalten unter Berücksichtigung des Kontextes
4.2. Das Teufelskreismodell im praktischen Bezug

5. Das Gespräch und Interpretation der Ergebnisse

6. Zusammenfassende Bewertung und Ausblick

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen von Kommunikationsmodellen und soll an Hand der Axiome von Watzlawick sowie des Teufelskreismodells von Thomann und Schulz von Thun einen tieferen Einblick in Kommunikationssituationen geben. Hierfür soll analog zu diesen Modellen ein Plan für eine berufliche Kommunikationssituation erarbeitet und dieser im Anschluss auf seinen Erfolg analysiert werden.

Da der Begriff Kommunikation nicht einheitlich definiert ist, sondern bereits auf vielfach verschiedene Weisen interpretiert wurde, soll in Kapitel 2 zunächst auf die in dieser Arbeit verwendete Begriffsdefinition eingegangen werden. Parallel dazu werden die wesentlichen Erkenntnisse und Sichtweisen zum Thema Kommunikation vorgestellt und weitere relevante Begriffe definiert.

Im Anschluss beschäftigt sich Kapitel 3 mit den theoretischen Hintergründen der Thematik, reflektiert den Forschungsstand und stellt die beiden oben erwähnten Modelle vor. Im darauf folgenden Kapitel 4 wird mit Hilfe der Axiome von Watzlawick sowie dem Teufelskreismodell ein Konzept für ein Problemgespräch im beruflichen Kontext ausgearbeitet. Ziel soll es sein, für das anvisierte Gespräch eine „störungsfreie Kommunikation“ zu erreichen. Verlauf und Ausgang dieses Gesprächs sowie eine Reflektion der Anwendbarkeit der beschriebenen Modelle behandelt das darauf folgende Kapitel 5.

Sofern geschlechtsneutrale Formulierungen nicht möglich sind oder Auswirkungen auf die Lesbarkeit dieser Arbeit haben, werden männliche und weibliche Form unsystematisch verwendet. Selbstverständlich ist immer auch das jeweils andere Geschlecht gemeint.

2. Begriffsdefinitionen

2.1 Kommunikation

Wie bereits einleitend erwähnt existieren für den Begriff Kommunikation vielfältige Definitionen, die aus unterschiedlichen Ansätzen, Vorgehensweisen und Sichweisen in wissenschaftlichen Untersuchungen zu der Thematik resultieren. Laut Frindte (Frindte, 2001) gab es bereits im Jahr 1977 über 160 verschiedene Definitionen, die in der Unterschiedlichkeit der unterstellten Methapher variieren.

Kommunikation ist „ein sozialer Prozess, in dessen Verlauf sich die beteiligten Personen wechselseitig zur Konstruktion von Wirklichkeit anregen.“ (Frindte, 2001, S.17).

„Kommunikation: Eine spezielle Form der sozialen Wechselwirkung zwischen Menschen und zwischen Menschen und informationsverarbeitenden Systemen sowie lebenden Organismen allgemein, bei der eine Kodierung, Übertragung und Dekodierung von Information erfolgt“ (Lindig, 1995).

Watzlawick, Beavin und Jackson stützen sich bei ihrer Definition des Begriffs Kommunikation auf die dreigeteilte Betrachtungsweise von Zeichen von Morris und Carnap (vgl. 2007, S.22) und beziehen diese auf die menschliche Kommunikation.

Danach beschäftigt sich die Syntaktik mit dem Problem der Übertragung von Nachrichten, während es Aufgabe der Semantik ist, die Bedeutung der Symbole zu klären. Damit übermittelte Symbole verstanden werden, muss zwischen Sender und Empfänger ein semantisches Übereinkommen bestehen. Die pragmatische Dimension der Kommunikation beschäftigt sich damit, wie das Verhalten der Teilnehmer durch die Kommunikation beeinflusst wird. Watzlawick et al. Verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass sie Kommunikation und Verhalten als praktisch gleichbedeutend verwenden (vgl. 2007, S.23).

Watzlawick macht an Hand seiner Axiome deutlich, was unter erfolgreicher Kommunikation zu verstehen ist (vgl. Kapitel 3) und drückt ferner aus, dass die Berücksichtigung der Axiome eng mit dem erfolgreichen oder aber gestörten Verlauf von Kommunikationsprozessen einhergeht.

Im praktischen Teil dieser Arbeit (vgl. Kapitel 4) wird eine reale Kommunikationssituation dargestellt in der Menschen über die Primärmedien (menschliche Sprache, nonverbale Ausdrucksformen) miteinander kommunizieren und ihre eigenen Vorstellungen von der Wirklichkeit produzieren (Konstruktivismus).

Die Kommunikationsprobleme die hieraus und ferner aus der damit verbundenen Beeinflussung der jeweiligen Verhaltensweisen resultieren, sollen durch eine Gesprächsvorbereitung entlang der Axiome von Paul Watzlawick vermieden werden.

2.2 Kreisförmigkeit

Kommunikation ist zu verstehen als zwischenmenschliches Phänomen mit kreisförmigen Abläufen. In menschlichen Kommunikationsprozessen wird das Verhalten der Kommunikationspartner gegenseitig beeinflusst. Missverständnisse resultieren oft daraus, dass den Partnern nicht bewusst ist, dass ihr eigenes Verhalten auch Einfluss auf das Verhalten des anderen hat und dem anderen die Schuld zugewiesen wird (vgl. Axiom 3, Kapitel 3) .

2.3 Metakommunikation

Metakommunikation ermöglicht objektive Aussagen über Kommunikationsabläufe (vgl. P. Watzlawick et al., 2007, S.41f). In der menschlichen Kommunikation vermittelt der Inhaltsaspekt die Daten, was gesagt wird, und der Beziehungsaspekt weist an, wie diese Daten aufzufassen sind, wie also etwas gesagt wird. Diese Kommunikation über Kommunikation wird Metakommunikation genannt (vgl. Axiom 2, Kapitel 3).

3. Die pragmatischen Axiome nach Watzlawick und das Teufelskreismodell

Der in Kalifornien lebende Paul Watzlawick wurde 1921 in Villach (Österreich) geboren und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Er ist bekannt als Bestsellerautor von Sachbüchern, als Psychotherapeut und als Kommunikationswissenschaftler. Er studierte in Venedig Philosophie und moderne Sprachen. Nach Abschluss dieser Studien wurde er am C.G. Jung-Institut in Zürich zum Psychotherapeuten ausgebildet und betrieb anschließend eine eigene Therapie-Praxis. Im Jahr 1957 folgte er dem Ruf an die Universität von El Salvador. 1960 holte ihn der Psychotherapeut Don D. Jackson nach Palo Alto (Kalifornien), wo Prof. Watzlawick am Mental Research Institute tätig war. Seit 1976 lehrte er auch an der Stanford University in Palo Alto in Californien.

In diesem Kapitel sollen die fünf Kommunikationsregeln, die Paul Watzlawick 1969 formulierte, erläutert werden. Watzlawick nennt diese Regeln „pragmatische Axiome“ und betont, dass es sich bei diesen lediglich um „provisorische Formulierungen handelt, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Endgültigkeit“ haben (Watzlawick, Seite 50). Anhand seiner Regeln können Kommunikation und Interaktion zwischen Personen analysiert und eventuelle Störungen in der Kommunikation gefunden und behoben werden.

3.1. Die pragmatischen Axiome (Grundannahmen)

Axiom 1: Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren.

Das „Material“ jeglicher Kommunikation sind nicht nur Worte, sondern auch alle nebensprachlichen Phänomene, wie zum Beispiel der Tonfall, die Schnelligkeit oder Langsamkeit der Sprache, Pausen beim Sprechen etc. Außerdem stellen auch alle nonverbalen Aspekte, wie die Körperhaltung und Körpersprache einer Person, Kommunikation dar.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun
Untertitel
Problemgespräch im beruflichen Kontext
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Bildungswissenschaften)
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
20
Katalognummer
V127029
ISBN (eBook)
9783640333790
ISBN (Buch)
9783640333417
Dateigröße
435 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hausarbeit im Modul 2C Kommunikation und Beratung Angefertigt im BA Bildungswissenschaft an der FernUniversität in Hagen
Schlagworte
Ansatz, Watzlawick, Berücksichtigung, Teufelskreismodells, Schulz, Thun, Problemgespräch, Kontext
Arbeit zitieren
Timo Nause (Autor:in), 2008, Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127029

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