Planerische Behandlung des großflächigen Einzelhandel


Hausarbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Raumplanerische Instrumente zur Steuerung der Raum- und Siedlungs- entwicklung
2.1 Definition „Großflächigkeit im Einzelhandel“
2.2 Harte Steuerung durch rechtlich verbindliche Regelungen
2.2.1 Regelungen auf Bundesebene
2.2.2 Regelungen auf Länderebene
2.2.2.1 Regelungen auf Länderebene am Beispiel des Landesraum- ordnungsprogramms (LROP) Niedersachsen
2.2.3 Regelungen auf regionaler Ebene am Beispiel des Entwurfs des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) für den Landkreis Osnabrück 2002
2.2.4 Regelungen auf kommunaler Ebene
2.2.4.1 Märkte- und Zentrenkonzept der Stadt Osnabrück (GfK-Prisma-Gutachten) als Planungsgrundlage
2.2.4.2 Stadt Osnabrück: Änderung eines Bebauungsplans (Nr. 33 – Pagenstecherstraße, Ost)
2.3 Weiche Steuerung durch Kooperation und Moderation
2.3.1 Einzelhandelskonzeption Bremen

3. Wenn das Instrumentarium verfügbar ist – wo liegt dann das Problem?

1. Einleitung

Die derzeitige Brisanz der raumordnungspolitischen Problematik des Einzelhandels basiert auf dem seit den 80er Jahren in Deutschland festzustellenden Wandel der Ausbreitung von Betriebstypen (SB-Warenhäuser, Fachmärkte, Factory Outlets etc.) in städtebaulich nicht- integrierten Standorten sowie die Standortverlagerung des Einzelhandels auf die „grüne Wiese“ und ein daraus resultierender Bedeutungs- und Versorgungsverlust der innerstädtischen Zentren, aufgrund des zunehmenden Führens von innenstadtrelevanten Sortimenten in städtebaulich nichtintegrierten Möbelhäusern, Baumärkten etc. Das hierarchische Zentrale-Orte-Konzept, mit entsprechend dem Versorgungsauftrag einer jeweils unterschiedlichen Ausstattung von sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Einrichtungen zur Gewährleistung einer möglichst ausgeglichenen Versorgung der Bevölkerung, scheint gefährdet. Dieser Strukturwandel des Handels beinhaltet einige gesellschaftspolitische Negativwirkungen: 1. wohnstandortnaher Einzelhandel verlagert sich zugunsten des großflächigen Einzelhandels an nichtintegrierte Standorte, was soziale Benachteiligungen für die nichtmotorisierte Bevölkerung und zusätzliche Umweltbelastungen durch die Erhöhung des motorisierten Individualverkehrs mit sich führt, 2. die neu entstandenen Betriebs- und Zentrentypen auf der „Grünen Wiese“ führen zu einer „Aushöhlung“ der historisch gewachsenen Zentren und gefährden die Vielfalt, die Funktionsfähigkeit und die urbane Lebensqualität der Städte und 3. der Strukturwandel im Einzelhandel steht dem gesetzlich verankerten Leitbild der „nachhaltigen Stadtentwicklung“ konträr gegenüber.[1] Die räumliche Planung versucht dieser Struktur- und Standortdynamik des Einzelhandels mit ihren Negativwirkungen steuernd entgegenzuwirken, wobei verschiedene raumplanerische Instrumente zur Verfügung stehen, die in dieser Arbeit näher analysiert werden.

In Kapitel 2 erfolgt einer Analyse raumplanerischer Instrumente zur Steuerung der Raum- und Siedlungsentwicklung, wobei neben einer Definition von „Großflächigkeit im Einzelhandel“ zwischen Instrumenten „harter“ Steuerung durch rechtlich verbindliche Regelungen und „weichen“ Steuerungsverfahren unterschieden wird. Das nach der Planungssystematik hierarchisch gegliederte Kapitel 2 gibt einen Überblick über rechtlich verbindliche Reglungen auf Bundes-, Länder-, regionaler sowie kommunaler Ebene und wird durch exemplarische Beispiele unterstützt. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit informellen Planungsansätzen, woran sich im abschließenden Kapitel 3 eine kurze Auswertung anschließt.

2. Raumplanerische Instrumente zur Steuerung der Raum- und Siedlungsentwicklung

2.1 Definition „Großflächigkeit im Einzelhandel“

„Die Großflächigkeit im Einzelhandel beginnt dort, wo üblicherweise die Größe der der wohnungsnahen Versorgung dienenden Einzelhandelsbetriebe (Nachbarschaftsläden) ihre Obergrenze findet.“[2]

2.2 Harte Steuerung durch rechtlich verbindliche Regelungen

An den Raum werden die unterschiedlichsten räumlichen Ansprüche gestellt, wobei die vielfältigen Nutzungsansprüche durch ein gestuftes Planungssystem auf Bundes-, Landes- und Ortsebene gesteuert werden. Teil dieses Planungssystems ist die Raumordnung, Landes- und Regionalplanung, die versuchen, die unterschiedlichen Ansprüche an den Raum hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung zu koordinieren. Die Raumordnung setzt sich zum Ziel, Leitvorstellungen für die zukünftige Entwicklung des Raumes zu erarbeiten, sodass durch eine geordnete Raumentwicklung die räumlichen Voraussetzungen für eine bestmögliche Daseinsvorsorge gegeben sind. Landesplanung ist die auf den Raum des jeweiligen Bundeslandes bezogene zusammenfassende, überörtliche und überfachliche räumliche Gesamtplanung und soll die wichtigsten raumbedeutsamen Entwicklungsvorstellungen erarbeiten und diese als Grundsätze oder verbindliche Ziele der Raumordnung in Raumordnungsplänen festlegen, die von der kommunalen Bauleitplanung zu berücksichtigen sind. Die Regionalplanung ist die fachübergreifende und überörtliche räumliche Planung und Koordination auf regionaler Ebene. Als Träger der kommunalen Planungshoheit besitzen die Kommunen die größten Einflussmöglichkeiten hinsichtlich der Ansiedlung von Einzelhandelsvorhaben, die sich jedoch im von Bund und Ländern gesetzten Rahmen bewegen müssen. Die nachfolgende Abbildung gibt Aufschluss über die unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten nach rahmensetzenden, direkt einzelhandelsbezogenen und indirekt auf den Einzelhandel wirkenden Planungsvorstellungen bzw. Maßnahmen.

Übersicht der rahmensetzenden und direkt bzw. indirekt auf den Einzelhandel wirkenden Planungsvorstellungen bzw. Maßnahmen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Geographische Handelsforschung, S. 173

[...]


[1] BLOTEVOGEL, H.H. (2003): Vorlesung Handels- und Dienstleistungsgeographie, S.46.

[2] Beschluss des BVerwG v. 22.05.87 – 4 C 19.85 – BauR 1987, 528

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Planerische Behandlung des großflächigen Einzelhandel
Hochschule
Universität Osnabrück  (Fachgebiet Geographie)
Veranstaltung
Standortatals großflächiger Einzelhndel im Landkreis Osnabrück
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V27928
ISBN (eBook)
9783638298445
Dateigröße
928 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Interssant für alle, die sich mit der Planung von großflächigem Einzelhandel beschäftigen. Beinhaltet Raumplanerische Instrumente zur Steuerung der Raum- und Siedlungsentwicklung: "Harte Steuerung durch rechtlich verbindliche Regelungen" auf Bundes- und Landesebene (hier Nds.), auf regionaler Ebene (hier Landkreis OS) sowie regelungen auf kommunaler Ebene (hier Stadt OS) sowie "Weiche Steuerung durch Kooperation und Moderation" (hier Einzelhandelskonzeption HB). Abschließend Methodenkritik!
Schlagworte
Planerische, Behandlung, Einzelhandel, Standortatals, Einzelhndel, Landkreis, Osnabrück
Arbeit zitieren
Sven Oltmer (Autor:in), 2004, Planerische Behandlung des großflächigen Einzelhandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/27928

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