Gewalt an Schulen


Hausarbeit, 2004

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition von Aggression und Gewalt

3. Verschiedene Formen von Gewalt
3.1. Die physische Gewalt oder auch körperliche Gewalt genannt
3.2. Verbale Gewalt
3.3. Psychische Gewalt
3.4. Mobbing

4. Gewalt in der Schule und wie sie sich äußert

5. Bedingungen und Ursachen für Gewalt in der Schule

6. Gewalt durch die Schule

7. Erziehung gegen Gewalt, Präventionsmaßnahmen/Interventionsmaßnahmen
7.1. Schüler als Streitschlichter
7.2. Gewaltfrei Konfliktlösung im Klassenzimmer
7.3. Das Konstanzer Trainingsmodell (KTM)
7.4. Anti- Mobbing- Programm nach Dan Olweus

8. Fazit

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Immer öfter kann man in den Zeitungen lesen, dass die Gewalt, die von Kindern und Jugendlichen ausgeht, brutaler wird und die Täter immer jünger werden. Es entstehen jährlich Schäden in Millionen Höhe durch Vandalismus an Schulen. Die gewalttätigen Übergriffe nehmen zu, es scheint als hätten viele Kinder kein Bewusstsein für das Unrecht ihrer Taten entwickelt. Der zunehmenden Zahl schwieriger und verhaltens/gestörter Schüler steht eine wachsende Menge hilf- und ratloser Erwachsener gegenüber, die alle genügt sind, die Gründe für Unterrichtsstörungen und zunehmend rüdes und gewaltbereites Verhalten von Kindern und Jugendlichen vor allem in den Versäumnissen der Eltern, in der fragwürdigen Medienkultur, in „strukturellen“ Voraussetzungen, der „neuen Armut“ etc. zu suchen. Die Gesellschaft schreit auf und will, dass sich etwas ändert. Diese Verhältnisse sollen nicht anhalten oder sich gar verschlimmern. Es werden Programme zur Prävention und Intervention entwickelt. Damit ist die Gewalt an Schulen zu einem sozialen Problem geworden, denn ein soziales Problem ist alles, was von kollektiven Akteuren der Öffentlichkeit oder dem Wohlfahrtsstaat als solches angesehen und bezeichnet wird. Zum anderen muss ein soziales Problem vier Bedingungen erfüllen, um als ein solches gelten zu können. Der erste Aspekt ist, dass es gegen die von der Gesellschaft postulierten Werte verstößt und dies tut es, denn die große Mehrheit unserer Gesellschaft hat begriffen, dass dieses Verhalten nicht geduldet werden kann, da es gegen die im Grundgesetz verankerten Rechte auf körperliche und seelische Unversehrtheit verstößt. Die zweite Bedingung, die erfüllt sein muss, ist diejenige, dass die Betroffenen ohne eigene Schuld hilfebedürftig geworden sind. Auch diese Bedingung ist erfüllt. Denn meist vergreifen sich Stärkere an Schwächeren und die Folgen für die Opfer sind oft körperlich und seelisch verheerend. Drittens muss eine Änderung im Rahmen der bestehenden Gesellschaft möglich sein. Wie viele Modelversuche gezeigt haben, ist es möglich diese Situation in den Schulen zu ändern. Durch bestimmte Maßnahmen gegen Gewalt, durch die Erziehung im Elternhaus und durch die persönliche Begegnung mit starken und friedvollen Lehrerpersönlichkeiten. Aber dazu erläutere ich mehr in späteren Kapiteln dieser Arbeit. Und der vierte und letzte Punkt, der erfüllt sein muss, damit ein Problem als soziales Problem gelten kann, ist derjenige, dass eine moralische Pflicht zur Abhilfe besteht. Somit ist Gewalt an Schulen ein soziales Problem, denn zügelloses gewalttätiges Verhalten führt am Ende zu Anarchie und damit zum Verlust jeglicher kulturellen, sozialen und moralischen Werte. Die Mehrheit unserer Gesellschaft hat hier glücklicherweise die Notwendigkeit zur Abhilfe erkannt und es wird über Abhilfemöglichkeiten diskutiert, wer diese Notwendigkeit hier nicht sieht, öffnet der Gewalt Tür und Tor und ist damit mitverantwortlich. Auch die Gewalt gegen Kinder und Jugendliche hat zugenommen. Man hört und liest immer öfter, dass kleine Mädchen verschwinden, Kinder sexuell missbraucht werden und sogar von ihren eigenen Eltern ermordet werden, oder Babys werden in Mülltonnen entsorgt. Bei all diesen Schreckensmeldungen müsste jedem klar sein, dass diese alltäglichen Erlebnisse, die viele Kinder erleben, nicht spurlos an ihnen vorübergehen kann. Wir Erwachsenen tragen die Verantwortung für unsere Kinder auf unserer Schulter. Jeder sollte sich klar machen, dass Kinder und Jugendliche nicht an und für sich gewalttätig sind, nicht gewalttätig auf die Welt kommen, sondern, dass bestimmte Bedingungen gewalttätig machen können. Kinder werden unter bestimmten Lebensbedingungen und Situationsfaktoren von Gewalt geprägt und zu gewalttätigem Verhalten beeinflusst. Und hier ist Resignieren die schlechteste Möglichkeit etwas zu ändern. Man muss Initiative ergreifen und zwar alle Beteiligten. In der Schule sind gerade das geistige Klima und der Umgangston entscheidend für das positive oder negative Klima. Beides wird von den dort tätigen Pädagogen geprägt. Hier ist es sehr wichtig die Arbeitsplatzbeschreibung für Lehrer und Lehrerinnen zu ändern.

Lehrer sollten mehr pädagogisches Wissen, Engagement und Sensibilität besitzen. Aber auf dieses Thema gehe ich noch ausführlich in den folgenden Kapiteln dieser Arbeit ein. Ich möchte auch der Frage nachgehen, was Aggressionen und Gewalt eigentlich sind, in welchen Formen sie auftreten und was man tun kann um Gewalt zu mindern und Kinder gegen Gewalt zu erziehen.

2. Definition von Aggression und Gewalt

Definition Aggression: Aggression kommt von dem lateinischen Begriff agredir=auf etwas zugehen, etwas in Angriff nehmen, gemeint ist eine Skala von Verhaltensweisen, die das Gegenteil von Passivität und Zurückhaltung darstellen. Aggression meint den direkten persönlichen Ausdruck von Ärger, Ablehnung und Wut, eine Willensäußerung, offene Konfrontation und aktive Annäherung an Situationen und Menschen. Aggression bedeutet offene Machtkämpfe und die Fähigkeit, mit der gleichen Unbefangenheit und Direktheit „Nein!“ zu sagen, mit der wir gewohnheitsmäßig „Ja“ sagen können. Dazu gehören auch heftige körperliche Äußerungen wie bspw. Schreien oder Kreischen. Aggression hat in unserem Kulturkreis jeder Mensch. [1] Ich möchte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass Aggression an sich nicht negativ ist. Das Problem ist, wie Aggressionen sich äußern oder wie sie ausgelebt werden.

Definition Gewalt: Gewalt dagegen ist immer an Macht gebunden. Das Wort hat seine Wurzel in dem althochdeutschen „waltan“, das herrschen bedeutet. Manifestiert sich Aggressivität derart, dass Menschen zielgerichtet physisch oder psychisch geschädigt werden, wird von Gewalt gesprochen. Gewalt ist immer an Macht geknüpft, denn nur Macht ermöglicht dauerhafte, zielgerichtete Aggressionen.[2]

3. Verschiedene Formen von Gewalt

Es gibt verschiedene Formen von Gewalt, die auch in der Schule auftreten. Auf die, für die Gewalt an Schulen, relevanten Formen von Gewalt werde ich in diesem Kapitel eingehen.

3.1. Die physische Gewalt oder auch körperliche Gewalt genannt:

Der Begriff der physischen Gewalt umfasst die körperliche Gewalt gegen Personen (Gewalt- tätigkeiten) und Sachen (Vandalismus). Gewalt gegen Personen bezieht sich vor allem auf vorsätzliche und bewusst herbeigeführte Körperverletzungen. Hier zählen leichte Rempeleien genauso dazu, wie schwere Schlägereien und auch sexuelle Übergriffe.

Vandalismus: Vandalismus tritt sehr häufig in Schulen auf. Man redet von Vandalismus, wenn in intentionaler, schädigender und normverletzender Weise gegen Sachen/Eigentum, Gewalt verübt wird. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Zerstörungen um Schuleigentum, welches von den Schülern zerstört wird. Bloße Aggressionen lassen sich auch in Zerstörungen kanalisieren und sie haben ihren Sinn auch wenn sie scheinbar sinnlos sind. Aufgestauter Frust wird abgelassen. Kinder, die dazu neigen ihren Frust und ihre Aggressionen an Sachen auszulassen, brauchen alternative Angebote zur Ableitung ihrer Aggressionen.[3]

3.2. Verbale Gewalt

Verbale Gewalt ist die Schädigung und Verletzung eines anderen durch beleidigende und entwürdigende Äußerungen. Dazu zählen auch ironische Bemerkungen, Bloßstellungen und Drohungen, sofern dies mit Worten geschieht.

3.3. Psychische Gewalt

Die psychische Gewalt umfasst viele Bereiche. Im Zusammenhang mit psychischer Gewalt und Schule umfasst hier die psychische Gewalt hauptsächlich dauernde Beschimpfungen, Ausgrenzen, üble Nachrede und Drohen. Allerdings möchte ich hier betonen, dass jegliche Form von Gewalt negative Auswirkungen auf die Psyche des Opfers hat.

3.4. Mobbing- in der Schule auch Bullying genannt

Wenn die zuvor genannten Formen von Gewalt, eine oder auch mehrere, zielgerichtet und dauerhaft anhaltend vorkommen, wird von Mobbing, in der Schule auch Bullying genannt, gesprochen. Gemobbt werden meist Schwächere von Stärkeren. Mobbing findet also meist von oben nach unten statt.

Natürlich können alle Formen von Gewalt auch in kombinierter Form auftreten, denn keine Form von Gewalt schließt die andere aus. Die genannten Formen von Gewalt sind sehr häufig an Schulen zu finden. Es gibt natürlich noch weitere Formen von Gewalt, wie zB. Autoaggression- Gewalt gegen sich selbst- auf die ich in diesem Zusammenhang nicht weiter eingehen werde.

[...]


[1]. G. und A. Preuschhoff, Gewalt an Schulen und was dagegen zu tun ist, PapyRossaVerlags GmbH&Co 2000, S.21-22

[2]. ebd. S.25-26

[3]. Peter Struck , Erziehung gegen Gewalt, Luchterhand 1994

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Gewalt an Schulen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für praxisorientierte Sozialwissenschaft)
Veranstaltung
Soziale Probleme und sozialpolitische Interventionen
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V31940
ISBN (eBook)
9783638328036
Dateigröße
544 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gewalt, Schulen, Soziale, Probleme, Interventionen
Arbeit zitieren
Melanie Höpfer (Autor:in), 2004, Gewalt an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31940

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