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Ein Bild, das ein aufgeschlagenes Buch in Herzform zeigt
31. Januar 2024 • Lesedauer: 5 min

Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ verstehen in 5 Minuten

Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ (Original: „Pride and Prejudice“) erschien erstmals 1813 und gilt als ihr bekanntestes Werk. Aber worum geht es eigentlich?

Was dich erwartet:

Das Wichtigste vorweg:

  • Obwohl sich Elizabeth und Mr. Darcy am Anfang nicht ausstehen können, verlieben sie sich am Ende.
  • Es gibt vier Hochzeiten im Verlauf des Buchs.
  • Zeitlose Themen wie Liebe, sozialer Stand und die Vielseitigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen werden behandelt.

Der Inhalt

Die Geschichte beginnt damit, dass der vermögende Junggeselle Mr. Bingley in Netherfield Park einzieht, was sich ganz in der Nähe des Grundstücks der Bennets befindet. Die Bennet-Familie besteht aus den Eltern und ihren fünf Töchtern, die Mrs. Bennet hofft möglichst bald zu verheiraten. Sie erhalten eine Einladung zum Ball, wo sich Mr. Bingley und die älteste Tochter Jane näherkommen. Mr. Darcy, der gutaussehende, aber stolze Freund von Mr. Bingley, ist auch da, weigert sich aber, mit der zweitältesten Tochter der Bennets, Elizabeth, zu tanzen. Das verletzt den Stolz Elizabeths und sie findet Mr. Darcy äußerst unsympathisch und arrogant. Darcy hingegen beginnt sich entgegen seinen Werten und Vorstellungen immer mehr zu ihr hingezogen zu fühlen. In Folge des Balls besucht Jane einige Tage später Netherfield Park und muss dort einige Tage bleiben, da sie auf dem Weg erkrankt. Ihre Schwester Elizabeth besucht sie.

Als Jane und Elizabeth nach Hause zurückkehren, treffen sie dort Mr. Collins an. Dieser ist Pfarrer, Cousin ihres Vaters und Erbe des Bennet-Anwesens. Er ist ein sehr unangenehmer, wichtigtuerischer Mensch, der gerne lange Lobreden über seine Patronin Lady Catherine de Bourgh hält. Obwohl die Bennet-Schwestern ihm gegenüber abgeneigt sind, macht er Elizabeth einen Heiratsantrag, den sie prompt ablehnt. Dies kränkt zwar sein Ego, alsbald verlobt er sich aber mit Charlotte Lucas, Elizabeths bester Freundin. Sie nimmt seinen Antrag an, da sie schon 27 Jahre alt ist und die finanzielle Sicherheit schätzt, die er ihr bieten kann. Währenddessen haben sich die Bennet-Töchter mit den Milizionären angefreundet, die sich in der Nähe aufhalten. Hier trifft Elizabeth auf Mr. Wickham, einen charmanten und gutaussehenden Soldaten. Die beiden verstehen sich gut und er erzählt ihr, wie Darcy ihn um sein Erbe betrogen habe. Über den Winter entscheiden sich die Bingleys und Darcy nach London zurückzukehren, wodurch Janes Traum von einer Heirat mit Bingley erstmal platzt. Elizabeth erfährt, dass Darcy für die schnelle Abreise und den Kontaktabbruch mit Jane verantwortlich ist.

Im Frühling besucht nun Elizabeth die Collins und trifft dort auch Lady Catherine de Bourgh. Mr. Darcy, ihr Neffe, ist zufälligerweise zur gleichen Zeit dort und als er dies erfährt, kommt er auffällig oft bei den Collins vorbei. Schlussendlich macht er Elizabeth einen Heiratsantrag, der jedoch katastrophal ausfällt. In seinem Antrag beleidigt er sowohl Elizabeths Stand und Familie und meint, dass er gegen sein besseres Wissen seine Liebe für sie nicht niederringen konnte. Elizabeth lehnt den Antrag empört ab und wirft ihm die Sache mit Jane und Bingley und Wickhams Erbe vor. Darcy verschwindet ernüchtert, kommt aber einige Tage später wieder, um Elizabeth einen Brief zu geben, in dem er alles erklärt. Darin sagt er, er habe Bingley nur von Jane abgeraten, da er dachte, die Romanze wäre nicht ernst genug. Außerdem ist Wickham ein Lügner, der das Erbe, was er ihm auf Wunsch als Einmalzahlung ausgezahlt hatte, verspielt hat. Obendrein hat er versucht, Darcys 15-jährige Schwester Georgiana davon zu überzeugen, mit ihm durchzubrennen. Elizabeth überdenkt daraufhin ihre Gefühle gegenüber Darcy und sieht, dass sie von Stolz und Vorurteil eingenommen war.

Die Milizionäre verlassen währenddessen die Stadt, worüber Lydia, die jüngste Bennet-Schwester, sehr traurig ist. Sie bittet ihren Vater darum, bei einem befreundeten Colonel in der Nähe der Soldaten den Sommer zu verbringen, was Mr. Bennet ihr schlussendlich auch erlaubt. Elizabeth geht auf eine weitere Reise, diesmal mit ihrer Tante und Onkel, den Gardiners. Auf dem Weg kommen sie am Darcy-Anwesen Pemberley vorbei, was sie auf Wunsch von Mrs. Gardiner besichtigen. Elizabeth lässt sich davon allerdings erst überzeugen, nachdem sichergestellt ist, dass der Herr des Hauses nicht anwesend ist. Sowohl das Haus und die Anlage gefallen Elizabeth äußerst gut und die Bedienstete, die sie herumführt, schwärmt nur so von Mr. Darcy. Zur Überraschung aller taucht Mr. Darcy kurz darauf auf und ist auf einmal sehr höflich und zuvorkommend, im Gegensatz zu seinem vergangenen Verhalten. Leider erhält Elizabeth bald darauf einen Brief, dass Lydia mit Wickham durchgebrannt ist und die drei Reisenden kehren umgehend zur Familie Bennet zurück. Wickham kann zum Glück durch die Zahlung einer hohen Summe von Darcy davon überzeugt werden, Lydia zu heiraten.

Nachdem die Affäre geklärt ist, kommen Bingley und Darcy zurück nach Netherfield, wo Bingley Jane endlich einen Heiratsantrag macht, den sie glücklich annimmt. Lady Catherine stattet den Bennets einen unerwarteten Besuch ab, und fordert von Elizabeth das Versprechen einen eventuellen Heiratsantrag von Darcy abzulehnen, da sie ihre Tochter schon für ihn bestimmt hat. Elizabeth kontert und erklärt, sie kann nicht versprechen etwas zu tun, was ihr persönliches Glück beeinträchtigen würde. Als Lady Catherine wenig später Darcy von Elizabeths Frechheit erzählt schöpft dieser neue Hoffnung und besucht sie. Die beiden gestehen sich ihre Gefühle, was zu einem gegenseitigen, unförmlichen Antrag führt. Schlussendlich heiraten Jane und Mr. Bingley sowie Elizabeth und Mr. Darcy.

Die wichtigsten Charaktere

Beziehungsgeflecht von Stolz und Vorurteil
Übersicht über die Beziehungen zwischen den Charakteren

Elizabeth Bennet

  • Protagonistin des Romans
  • zweitälteste Tochter der Bennets
  • die intelligenteste und vernünftigste der fünf Schwestern
  • belesen und schlagfertig

Fitzwilliam Darcy

  • sehr wohlhabend
  • intelligent und ehrlich, aber auch sehr stolz
  • ist Sorgeberechtigter seiner 15-jährigen Schwester Georgiana

Charles Bingley

  • bester Freund von Darcy
  • sehr wohlhabend
  • liebenswürdig, wohlmeinend und unkompliziert

Jane Bennet

  • älteste und schönste Bennet-Schwester
  • zurückhaltend und sanft, etwas naiv
  • sieht immer das Gute in Menschen

George Wickham

  • Sohn des Gutsverwalters und Patensohn von Darcys Vater
  • Offizier im Milizregiment
  • gutaussehend und charmant

Lydia Bennet

  • die jüngste Tochter
  • leichtsinnig und eigenwillig
  • sehr sozial, flirtet mit den Offizieren und Soldaten

William Collins

  • Pfarrer
  • Bennets Cousin
  • Erbe des Grundbesitzes der Bennets
  • abhängig von seiner Gönnerin Lady Catherine de Bourgh
  • neigt dazu, lange und ermüdende Reden zu halten

Warum ist „Stolz und Vorurteil“ so ein zeitloser Klassiker?

Austen behandelt in ihrem Buch viele zeitlose Themen, die noch heute relevant sind, wie Liebe, sozialer Stand und zwischenmenschliche Beziehungen. Auch die Charakterentwicklungen der Figuren über den Verlauf des Buches machen diese besonders einprägsam und nachvollziehbar. Elizabeth ist anfangs überzeugt von ihrer guten Menschenkenntnis und bildet sich deswegen besonders schnell ein Urteil über andere. Diese Denkweise muss sie jedoch immer wieder hinterfragen. Ihr Charakter ist besonders interessant, da sie auch nicht die klassische Heldin der damaligen Literatur darstellt, sondern sehr eigenständig, schlau und schlagfertig ist. Sie lehnt zwei Heiratsanträge von Männern ab, die beide finanziell eine gute Partie für sie wären, da sie ihr eigenes Glück in den Vordergrund stellt. Austen ist sich jedoch auch bewusst, dass nicht jede Frau dieses Privileg hat, was durch Charlotte Lucas dargestellt wird, die Mr. Collins heiratet. Sie sieht ihn als ihre beste Möglichkeit, ein angenehmes Leben zu führen, was für alleinstehende Frauen damals kaum möglich war. Außerdem sticht „Stolz und Vorurteil“ durch die Satire und den Humor heraus, was hauptsächlich durch überspitzt dargestellte Charaktere wie Mr. Collins und durch Elizabeths Schlagfertigkeit und Selbstbewusstsein getragen wird. Die Geschichte parodiert soziale Normen und Verhalten, was Leser:innen bis heute zum Schmunzeln bringt. Zuletzt ist natürlich noch anzumerken, dass der Roman nicht nur eine zeitgenössische Studie der englischen Gesellschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts ist, sondern auch eine wunderschöne Liebesgeschichte, die trotz Missverständnissen und falschen Vorurteilen am Ende besteht.

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