Dein Sachbuch schreiben & vermarkten

Ein Sachbuch entsteht nicht an Tag 1 deines Schreibprozesses – sondern bei der Frage, was du eigentlich erreichen willst und wen du überhaupt ansprichst. Wenn du dein „Warum, Wer, Wen und Wie“ kennst, schreibst du automatisch ein wirkungsvolleres und erfolgreicheres Buch.

1. Schritt: Warum?

Die wichtigste Frage ist die, die wir uns am seltensten stellen: Warum soll dein Buch überhaupt existieren? Vielleicht möchtest du deine Expertise sichtbar machen, neue Kund:innen gewinnen oder ein Herzensthema in die Welt bringen. Vielleicht ist dein Buch auch ein Schritt hin zu mehr Reichweite oder der Startpunkt für ein neues berufliches Kapitel. Was auch immer es ist: Formuliere es klar. 

Übung: Schreib dir auf, was dein Buch für dich bewirken soll – und zwar konkret. Was soll drei Tage nach Veröffentlichung passiert sein? Wie möchtest du dich fühlen oder wahrgenommen werden? Was soll nach drei Wochen sichtbar sein – erste Verkäufe, positive Rezensionen, Rückmeldungen aus deinem Umfeld? Und was ist dein Ziel für drei Monate? Mehr Reichweite, ein aufgebauter Expertenstatus, vielleicht sogar Kooperationsanfragen? Schließlich: Was soll dein Buch in drei Jahren für dich getan haben? Diese Übung gibt dir eine Richtung, die du beim Schreiben nicht mehr aus den Augen verlierst. 

2. Schritt: Wer?

Im nächsten Schritt geht es um dich – und um deine ganz eigene Expertise. Was kannst du besonders gut erklären? Welche Erfahrungen bringst du mit, die andere weiterbringen können? Frag dich ehrlich, worin du wirklich Expert:in bist und was dich von anderen unterscheidet. Vielleicht sind es deine Geschichten, die Art, wie du Themen angehst, oder dein unkonventioneller Blick auf Dinge. All das macht dein Buch einzigartig und unverwechselbar. 

3. Schritt: Wen?

Die spannendste und vermutlich wichtigste Frage lautet: Für wen schreibst du? Wer sind deine Leser:innen? Deine Zielgruppe ist selten „alle“. Sie besteht in der Regel aus einer bestimmten Personengruppe, die ein gemeinsames Bedürfnis, ein Problem oder ein Ziel hat. Du findest diese Menschen, indem du dir ähnliche Bücher anschaust – am besten über Amazon oder Google. Lies Rezensionen und achte darauf, wie die Leser:innen schreiben: eher sachlich, emotional, enthusiastisch oder kritisch? Das verrät viel darüber, welche Tonalität deine Zielgruppe gewöhnt ist. 

Schau außerdem in Blogs, Social-Media-Kanälen und Foren nach, welche Menschen sich mit deinem Thema beschäftigen. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sie ticken, welche Fragen sie sich stellen und mit welchen Herausforderungen sie ringen. 

Frag dich: Wem kannst du am meisten helfen? Häufig ist das die perfekte Zielgruppe für dein Buch. 

Was interessiert deine Zielgruppe wirklich? Erstelle dir eine Persona – also eine fiktive Hauptleser:in, zu der du beim Schreiben immer wieder innerlich sprichst. Diese Person hat bestimmte Interessen, eine typische Ausdrucksweise, konkrete Erwartungen und vielleicht sogar Ängste oder Hürden. Du kannst diese Informationen aus Rezensionen, Community-Beiträgen, Umfragen oder direkten Gesprächen gewinnen. 

Welche Merkmale haben deine Leser:innen? Überlege dir, wie alt deine Zielgruppe ungefähr ist, welchen beruflichen Hintergrund sie hat und wie hoch ihr Bildungsstand ist. Diese Informationen helfen dir enorm, nicht nur beim Schreiben, sondern später auch beim Marketing. 

Welche Probleme löst dein Buch? Das ist der Kern deines Sachbuchs. Deine Leser:innen stehen morgens mit bestimmten Sorgen oder Zielen auf – und abends schlafen sie oft mit genau denselben Gedanken wieder ein. Finde diese täglichen Fragen und Herausforderungen heraus, indem du Umfragen machst oder dich intensiv in die Lebenswelt deiner Zielgruppe einfühlst. Je genauer du weißt, was sie bewegt, desto gezielter kannst du ihnen helfen. 

Was erwarten deine Leser:innen – und was nicht? Dein Buch sollte die dringendsten Erwartungen erfüllen, aber gleichzeitig nichts versprechen, was du nicht einhalten kannst oder willst. Wenn du weißt, welche Inhalte Pflicht sind und welche Tabus du besser vermeidest, triffst du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe viel präziser. 

Wie hebst du dich von anderen Büchern ab? Schau dir Rezensionen verwandter Bücher genau an. Wenn Leser:innen schreiben: „Hier hat mir X gefehlt“, dann kannst du genau dieses X in deinem eigenen Buch liefern. Dein Vorteil: Deine Erfahrungen, Beispiele und Geschichten gibt es so noch nicht. Sie sind dein USP – und das, was dein Buch unverwechselbar macht. 

4. Schritt: Wie?

Wenn du weißt, was du sagen willst und wer es hören soll, geht es an die Umsetzung. Vielleicht möchtest du dein Buch komplett selbst schreiben. Oder du holst dir Unterstützung durch einen Schreibcoach, der dich begleitet, strukturiert und motiviert. Manche Autor:innen arbeiten auch mit einem Ghostwriter, wenn sie ihre Zeit lieber ins Business als ins Schreiben investieren. Und wenn du zusätzlich ein Hörbuch planst, kannst du überlegen, ob du es selbst einsprechen möchtest – das schafft eine besonders persönliche Bindung zur Zielgruppe. 

Es gibt viele Wege. Wichtig ist nur, dass du den wählst, der zu dir passt.  

Wie erreichst du deine Zielgruppe am besten? Sobald du weißt, wen du ansprichst, kannst du gezielt entscheiden, wo du diese Menschen findest. Vielleicht ist deine Zielgruppe auf Social Media unterwegs, in Fachgruppen aktiv, hört Podcasts oder ist besonders empfänglich für Newsletter. Oder du erreichst sie am besten über Gastbeiträge, Interviews oder Vorträge. Versuch nicht, überall zu sein – sondern dort, wo es für deine Zielgruppe wirklich relevant ist.  

Fazit: Klarheit ist der Schlüssel zu einem wirkungsvollen Sachbuch 

Wenn du dein „Warum, Wer, Wen und Wie“ definiert hast, wird das Schreiben unglaublich viel leichter. Dein Buch bekommt eine klare Stimme, spricht die richtigen Menschen an und erfüllt genau den Zweck, den du dir wünschst. 

Falls du dein Manuskript auf all diese Punkte überprüfen möchtest, haben wir hier eine hilfreiche Checkliste für dich erstellt: Checkliste: Dein Sachbuch mit System