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Bild von einem jungen Mann, der mit Laptop und Büchern an einem Schreibtisch sitzt
9. Juni 2021 • Lesedauer: 10 min

Tipps für eine stressfreie Klausurenphase

Die Klausurenzeit ist stressig. Doch wie nutzt du die Lernphase und meisterst deine Prüfungen, ohne dabei deine Gesundheit außen vor zu lassen? So klappt's!

Das Wichtigste vorweg:

  • Die Prüfungsvorbereitung muss nicht immer nach Plan laufen. Viel wichtiger ist es, flexibel zu bleiben und nicht aufzugeben.
  • Pausen sind ein fester Bestandteil eines effizienten Lernplans.
  • Probiere verschiedene Lerntechniken aus, um motiviert zu bleiben.

Das Ende des Semesters bedeutet für viele Studierende Stress. Denn bevor die rund 2,9 Millionen Studierenden in Deutschland in die Semesterferien starten können, stehen in den kommenden Wochen Klausuren, Hausarbeiten und mündliche Prüfungen an. Wie gelingt es, dass die letzten Semesterwochen Ihnen nicht den letzten Nerv rauben?

Wer kennt es nicht? Zu Beginn des Semesters ist die Motivation hoch und man nimmt sich fest vor, diesmal früh genug mit dem Lernen anzufangen. Oft genug findet man sich jedoch wieder in einer allzu bekannten Situation: Drei Tage vor der Prüfung ist man der Erste vor der Bibliothek und der Letzte, der den Laptop wieder zuklappt. 12 Stunden pro Tag, Binge-Learning at its best. Prüfungen lassen sich so zwar bestehen, stressfrei und effektiv sieht jedoch anders aus.

Die Klausurenphase ist an sich schon anstrengend genug, denn das Lernpensum ist enorm. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie das Stresslevel aber spürbar senken. Wir verraten Ihnen, wie.

I. Frühzeitig einen Überblick verschaffen

Kalender

Das Semester neigt sich dem Ende zu und die Klausurenphase rückt näher. Damit Sie alle Klausurtermine im Blick haben, empfiehlt es sich, die Klausur- und Abgabetermine frühzeitig in einen Kalender einzutragen.

So werden Zeitfenster, die zwischen den Prüfungen für die Vorbereitung zur Verfügung stehen, visualisiert. Lerninhalte von eng zusammenliegenden Terminen können so rechtzeitig aufbereitet werden. Zusätzlich wird so verhindert, dass Sie sich für zu viele Klausuren parallel vorbereiten müssen und in Zeitnot geraten. Tragen Sie auch Termine ein, die neben dem Lernen anfallen, um diese für die Prüfungsvorbereitungen miteinplanen zu können. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel 5 Schritte zum erfolgreichen Zeitmanagement im Studium.

Die Klausurart

Hausarbeiten, Open-Book-Klausuren, Multiple Choice-Prüfungen… Je nachdem, welcher Klausurtyp als Prüfungsleistung abgefragt wird, desto unterschiedlicher auch die Anforderungen und der Lernaufwand.

Wissen Sie, wo Sie Fachliteratur finden und welche E-Medien-Angebote Sie für die Recherche von Hausarbeiten nutzen können? Haben Sie die für die Prüfungen zugelassenen Lehrbücher zur Hand? Ist Detailwissen relevant oder kann dies außer Acht gelassen werden? Sind Sie auf Transferaufgaben vorbereitet?

Häufig stellen Altklausuren und Zusammenfassungen von Kommilitonen aus höheren Semestern eine große Hilfestellung dar. Jetzt ist der Zeitpunkt, diese Vorbereitungen zu treffen, damit in der eigentlichen Klausurenphase nicht unnötig Zeit vergeudet oder der Schwerpunkt falsch gelegt wird.

Lernplan als Wegweiser

Oftmals schiebt man den Berg an Stoff viel zu lange vor sich her, da man nicht weiß, wo man am besten anfängt. Die Ausarbeitung eines Lernplanes kann hier von Nutzen sein. Ein Lernplan hilft Ihnen, den Lernstoff strukturiert und nach realistischen Zielen aufzuteilen und in der dafür vorgesehenen Zeit abzuarbeiten. So behalten Sie den Überblick über den anfallenden Stoff, Ihren Lernfortschritt und die verbleibende Zeit bis zum Prüfungstermin.

Mit der Erstellung des Planes ist darüber hinaus bereits der erste Schritt für die Klausurvorbereitung getan. Denn durch das Zusammentragen der Materialien und das Runterbrechen des Stoffes in kleine Lerneinheiten setzt man sich bereits mit dem Stoff und vor allem mit dem Schwerpunkt auseinander. Denn um einen Lernplan sinnvoll „ausfüllen“ zu können, müssen Sie bereits in die Thematik eingetaucht sein. Mit diesem stehenden „Gerüst“ haben Sie also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Anfang ist getan.

„Vom Großen ins Kleine“ und wann lerne ich was?

Für den Lernplan ist es wichtig, den Stoff in kleine Häppchen aufzugliedern und diese auf einen realistischen Zeitraum aufzuteilen. Wenig hilfreich ist es, sich zu viel Stoff für zu wenig Zeit vorzunehmen. Damit übernehmen Sie sich und büßen dafür oft Motivation ein. Vergessen Sie nicht, Schwerpunkte zu priorisieren, damit weniger Wichtiges nicht zu lange aufhält.

Was lerne ich wann? Ein detailreicher Plan gibt dem Lerntag wichtige Struktur. Je detaillierter Sie Ihren Lerntag planen, umso einfacher gelingt es auch, den Fokus zu bewahren. Ist der Tag hingegen zu grob und ohne feste Zeitintervalle geplant, ist die Chance groß, sich selbst auszutricksen. Auch eingeplante feste Pausenzeiträume geben Ihrem Tag eine wichtige Struktur.

II. Effizientes Lernen 

In der eng getakteten Klausurenphase kommt es darauf an, die knappe Zeit optimal zu nutzen und den Lernplan auch umzusetzen. Ablenkung, Prokrastination, Konzentrationsschwierigkeiten und Motivationsverlust machen dies nicht immer einfach. 

Lernplan einhalten 

Auf dem Blatt Papier sah es noch so einfach aus, doch in der Realität lässt sich der Lernplan so nicht anwenden? Wenn du merkst, dass du mit deinem Lernplan nicht zurechtkommst, passe ihn an. Nicht immer hat man von Anfang an raus, wie man für sich am besten lernt.  

Du bist in der Früh konzentrierter? Dann lege fordernde Aufgaben wie das Auswendiglernen oder das Bearbeiten von Transferaufgaben in diesen Zeitraum. Du bist eine Nachteule und kannst dich am besten konzentrieren, wenn überall Ruhe herrscht? Dann starte deinen Lernplan nicht um 6 Uhr in der Früh, sondern nutze den Vormittag für Ruhephasen. Stellst du fest, dass du beim Lernen den Fokus verlierst, könnte es daran liegen, dass die gewählten Lerneinheiten zu weit gefasst oder die Aufgaben zu eintönig sind. Wechsle also ruhig Themen- und Aufgabenbereiche miteinander ab. Probiere aus, was für dich funktioniert und lass dich nicht entmutigen.  

Eigenen Lerntypen kennen 

Helfen dir deine eigenen Notizen für die Vorbereitung am besten oder verinnerlichst du den Stoff erst so richtig durch Diskussionen in Lerngruppen? Wer seinen eigenen Lerntyp kennt und versteht, welche Lerntechniken am effizientesten an das Ziel führen, kann sich viel Frust sparen 

Nicht immer sind die gestellten Materialien optimal für einen selbst aufbereitet. Während der visuelle Lerntyp markiert und Notizen macht, kann der auditive Lerntyp Inhalte besser über das Zuhören, z. B. mit Hilfe von Podcasts, verarbeiten. Wenn du das Lernen mit Kommiliton:innen bevorzugst, kann es sein, dass du eher dem kommunikativen Lerntyp zuzuordnen bist. 

Wirf doch einen Blick in unseren Artikel, um herauszufinden, welcher der vier Lerntypen nach Vester auf dich zutrifft.

Pausen 

Richtig pausieren: Gerade in der Klausurenphase kann es schwerfallen, regelmäßig Pausen einzulegen und auch einzuhalten. Ist der Aufgabenberg groß, werden diese oftmals vernachlässigt. Dabei sind es gerade die Lernpausen, die die Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten und für die Verarbeitung der vielen Informationen wichtig sind. 

Achte darauf, regelmäßige Lernunterbrechungen als festen Bestandteil deiner Lernstruktur einzuhalten. Es bringt nichts, acht Stunden ohne Pause am Schreibtisch zu sitzen und zum zehnten Mal den gleichen Absatz zu lesen, wenn das Gehirn ihn nicht mehr richtig verarbeiten kann. Zeit für eine kurze Unterbrechung – ohne schlechtes Gewissen! 

Aber ist Pause gleich Pause? Wie nutzt man die kurzen Unterbrechungen optimal? Stehe einen Moment auf und bringe den Kreislauf wieder in Schwung, gehe kurz vor die Tür oder auf den Balkon und trenne somit auch den Pausen- vom Lernort, vergiss nicht, zu lüften und genügend zu trinken. 

Es ist keine gute Idee, anfallende externe Aufgaben in die Pause zu legen. Anrufe tätigen, Rechnungen zahlen… Tätigkeiten wie diese werden nicht als Ruhephase wahrgenommen und helfen nicht, das Energielevel hochzuhalten. Achte vielmehr darauf, dich mit schönen Dingen zu belohnen. Aber Vorsicht: Das Scrollen im Instagram-Feed ist mal in Ordnung, kann aber auch schnell zu einer Reizüberflutung führen. 

Feste Auszeiten als Belohnung: Feste längere Auszeiten dürfen auch in der Klausurenphase nicht fehlen. Denn diese sind gerade in einer so fordernden Phase wichtig. Der Körper benötigt sie für den Stressabbau und zum Energietanken. Auch wenn Sport nicht für jeden die naheliegendste Form der Belohnung darstellt, hilft er dem Körper dabei sehr. Außerdem eigenen sich Belohnungen für einen arbeitsreichen Tag gut, um die Motivation während des Tages aufrechtzuerhalten. Nimm dir also gezielt einen längeren Zeitraum für Freizeitaktivitäten.

Die Konzentration aufrechterhalten 

Störfaktoren gibt es in der eintönigen Lernzeit auf einmal sehr viele. Plötzlich muss der Kühlschrank dringend geputzt und die Blumen gegossen werden und der Familienchat ist im Vergleich zum Lernstoff direkt aufregend. 

Dabei ist es normal, dass das Gehirn ständig nach neuen Reizen sucht. Der Blick aus dem Fenster, der Benachrichtigungston im WhatsApp-Chat… Alles willkommene Ablenkungen für unser Gehirn. Sie gehen aber leider mit Konzentrationseinbußen einher. Denn selbst kleinste Ablenkungen haben einen weitreichenden Effekt auf die Qualität unserer Arbeit. Eine Studie der Michigan State Universität hat ergeben, dass kurze Unterbrechungen die Fehlerquote der zu bearbeitenden Aufgabe verdoppelten. Wie schafft man es, konzentriert zu lernen, ohne ständig abzuschweifen?

Die Suche nach Reizen unterbinden: Damit die Konzentration nicht immer unterbrochen wird, müssen wir unserem Gehirn bildwörtlich einen Riegel vorschieben und somit verhindern, dass es unentwegt nach neuen Reizen suchen kann.  

Lege dein Handy in einen anderen Raum, räume den Schreibtisch auf, schalte das WLAN aus, blockiere Social-Media-Seiten für bestimmte Zeiträume, ziehe dich an einen separaten Lernort zurück, blende Nebengeräusche mit Kopfhörern aus, führe eine „Side-List“ mit all den Aufgaben, an die du dich plötzlich erinnerst, die aber den Platz für die eigentliche Aufgabe rauben.  

Die Liste kann noch lang weitergeführt werden. Ein Weg, sich selbst auszutricksen, lässt sich jedoch immer finden. Damit das nicht passiert, ist es wichtig, dass du deine persönlichen Störfaktoren kennst und diese gezielt angehst

Pomodoro-Technik: Mit dieser Zeitmanagement-Methode schaffst du es, dein Konzentrationslevel über einen langen Zeitraum hochzuhalten. Überdies lässt sie sich gut mit dem Lernplan vereinen. 

Doch wie funktioniert sie? Ganz einfach. Du lernst in 25-Minuten-Abschnitten und machst anschließend eine kurze Pause von 5 Minuten. Danach startet die nächste 25-Minuten-Einheit und so weiter. Nach vier Pomodoro-Einheiten darf eine längere Pause (15 bis 20 Minuten) gemacht werden. Dein Lerntag wird so in effektive Lernphasen und wichtige Pausenzeiten unterteilt.  

Diese Aneinanderreihung von überschaubaren 25-Minuten-Intervallen und der regelmäßigen Erlaubnis, den Ablenkungen für 5 Minuten nachzugehen, ermöglicht es, über einen längeren Zeitraum konzentriert zu bleiben und dein Tagesziel zu erreichen. 

Weitere effektive Lerntechniken stellen wir dir hier vor: Produktiver lernen: Die besten Lerntechniken fürs Studium

Lähmender Perfektionismus 

Häufig ist man trotz guter Vorbereitung nicht zufrieden (genug) mit sich selbst. Die Kommiliton:innen, die bereits drei Kapitel weiter sind, der Lernplan, der die letzten Tage nicht eingehalten wurde. Oftmals gibt man nach kleineren Rückschlägen vorschnell auf und wirft das Handtuch. „Jetzt schaffe ich es eh nicht mehr.“ Sei achtsam mit dir und nimm dir, wenn nötig, auch (ungeplant) Zeit für Entspannung. Dieser Schritt zurück ist manchmal förderlicher, als sich auf Biegen und Brechen hinter den Schreibtisch zu setzen.  

Klausuren sind kein Hexenwerk und nicht immer ist es nötig, sie mit Bestnote abzuschließen. Bleib also dran und gib dein Bestes. Wir wünschen dir viel Erfolg für deine nächste Klausurenphase. 

In unserem Online-Shop findest du übrigens umfangreiche Materialien für die Prüfungsvorbereitung: https://www.grin.com/de/catalog/ 

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