Mind-Map Mapping


Thèse Scolaire, 2000

7 Pages, Note: sehr gut


Extrait


1. Einführung

Dieses Thema habe ich gewählt, weil mich die Mind Map schon immer fasziniert hat. Ich wusste jedoch nie genau, wie ich diese Technik sinnvoll anwenden kann. Als meine Mutter von einem Weiterbildungsseminar nach Hause zurückkehrte, berichtete sie mir begeistert von dem Mind Mapping. Bei dieser Gelegenheit nahm ich meine Chance wahr und durchforstete ihre Literatur. Hingerissen von den wunderbaren Zeichnungen, wuchs mein Interesse. So entschloss ich mich meine Facharbeit darüber zu schreiben.

Wie begann ich mit meiner Arbeit? Natürlich mit dem Erstellen meiner ersten ,,wirklichen" Mind Map. (Beilage 1)

2. Das Gehirn

2.1. Die Architektur des Gehirns

In den späten sechziger Jahren verkündete der kalifornische Professor Roger Sperry seine neuesten Forschungsergebnisse auf dem Bereich der Grosshirnrinde:

Die zwei Hälften der Gehirnrinde neigen dazu die grundlegenden intellektuellen Funktionen untereinander aufzuteilen.

Die rechte Gehirnhälfte scheint in den Bereichen Vorstellungsvermögen, Mehrdimensionalität, Gestalt, Raumbewusstsein, Wachträume, Rhythmus und Farbe dominant. Die linke ist vor allem durch die Bereiche Worte, Logik, Zahlen, Folge, Linearität, Analyse und Listen stark vertreten.

Für diese Ergebnisse erhielt Sperrry den Nobelpreis.

(Zeichnung beider Hirnhälften)

Mit den traditionellen Notiz- und Aufzeichnungssystemen beanspruchen wir nur einen Bruchteil des ungeheuren Lernpotentials des Gehirns.

Wie bewältigt das Hirn zwischen den einzelnen Strukturgebilden im Hirn Verknüpfungen zu erstellen? Radiales Denken bringt eine eindeutigere und effektivere Methode unser Gehirn zu gebrauchen.

2.2. Das radiale Denken

Was geht in im Hirn vor, wenn wir Musik hören? Jede Empfindung, jede Erinnerung oder jeder Gedanke kann als zentrale Kugel dargestellt werden, von der tausende ,,Impulse" ausgehen.

Jeder Impuls stellt eine Assoziation dar, welche über ihre eigenen Verknüpfungen verfügt. Die Zahl dieser benutzten Verbindungen können wir als das Gedächtnis, respektive Datenbank, verstehen. Auf Grund dieser Verbindungen entstehen in unserem Gehirn Informationslandkarten. Das Denkmuster eines Gehirns kann als eine riesige sich verästelnde Assoziationsmaschine angesehen werden - eine Art Super-Biocomputer. Ein radial denkendes Gehirn sollte das Muster des eigenen Denkprozesses widerspiegeln.

3. Ursprung

Der eigentliche Ursprung von Mind Mapping liegt im Brainstorming mit Bildern.

Experimente mit Studenten zeigen uns auf eindrückliche Art und Weise die fast grenzenlose Kapazität unseres Gehirns: In einer Diashow wurden den Freiwilligen 2560 Dias gezeigt, und zwar jedes Dia zehn Sekunden lang. Nach einer Stunde Pause begann der eigentliche Test: Man zeigte ihnen immer ein Dia-Paar. Die Studenten mussten nun das schon einmal gesehene Bild erkennen, was ihnen durchschnittlich auch zu 90 Prozent gelang!

Unser Gehirn ist prädestiniert mittels Bildern zu lernen. Das liegt darin, dass ein Bild von sehr vielen, sogenannten ,,kortikalen" Fähigkeiten (siehe 5.1.) Gebrauch macht.

4. Erkenntnis

Ein strukturierter Text vergleiche ich mit einem öden, zweidimensionalen Bild. Verbinde ich nun diesen Text mit Bildern, Linien und Farben, so verwandelt sich das neuentstandene Bild zu einer dreidimensionalen Darstellung. Und plötzlich ergeben sich unendliche Möglichkeiten Neues zu entdecken.

5. Mind Mapping

5.1. Kortikale Fähigkeiten

Die ganze Kraft der Mind Map erkennt man, wenn ein Zentralbild anstatt eines Zentralwortes gewählt wird und Bilder statt Worte verwendet werden.

Ein ideales Beispiel:

Die Kombination der beiden kortikalen Fähigkeiten Sprache und Bilder vervielfacht das intellektuelle Vermögen besonders, wenn eigene Bilder gezeichnet werden. Die Mind Map nutzt demzufolge die volle Bandbreite kortikaler Fähigkeiten: Wort, Bild, Zahl, Logik, Rhythmus, Farbe und räumliches Bewusstsein - in einer einmaligen Technik angewandt.

5.2. Hierarchien

Trotz aller Freiheit müssen Mind Maps mittels Hierarchien und Kategorien strukturiert werden, damit dieses riesige Potential kontrolliert und angewendet werden kann. Das Grundprinzip der Hierarchien lautet wie folgt: Die Primäridee steht im Zentrum als Schlüsselbegriff, diesem werden vielleicht sechs bis zehn Unterbegriffe zugeordnet und an jedem Unterbegriff können wiederum neue Begriffe angehängt werden.

5.3. Mind Map - Gesetze

Ziel ist es mit den Mind Map - Regeln die geistige Freiheit zu vergrössern. Diese birgt die Fähigkeit Ordnung aus dem Chaos, z.B. zu viele Informationen, herzustellen.

Die Entwickler (siehe Beilage 2) empfehlen folgende Techniken anzuwenden:

1.) Setzen Sie Betonung ein.

Verwenden Sie immer ein Zentralbild.

Verwenden Sie Bilder in ihrer gemeinsamen Mind Map.

Verwenden Sie drei oder mehr Farben pro Zentralbild.

Verwenden Sie unterschiedliche Mehrdimensionalität in den Bildern. Setzen Sie die Synästhesie ein (Verschmelzung der Körpersinne). Variieren Sie die Grösse von Schriften, Linien und Bildern

Sorgen Sie für geordnete Raumeinteilung.

Lassen Sie Zwischenräume frei.

2.) Setzen sie Assoziationen ein.

Verwenden Sie Pfeile, wenn Sie Verbindungen innerhalb und zwischen den Verästelungen herstellen wollen.

Verwenden Sie Farben.

Verwenden Sie Codes (eigene Chiffren).

3.) Bemühen Sie sich um Deutlichkeit.

Schreiben Sie nur ein Schlüsselwort pro Linie. Schreiben Sie alle Wörter in Druckbuchstaben. Schreiben Sie die Schlüsselwörter auf Linien. Ziehen Sie die Linie so lang wie das Wort. Verbinden Sie die Linien miteinander. Ziehen Sie die Zentrallinien sinngemäss dicker.

Lassen Sie Ihre Begrenzungen Ihre Verästelungskonturen ,,umarmen". Gestalten Sie Ihre Bilder so klar wie möglich.

Legen Sie Ihr Blatt horizontal vor sich hin. Schreiben Sie möglichst senkrecht.

4.) Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil.

Was soll ich jetzt mit meinen neuen Erkenntnissen anstellen? Und vor allem: Wo kann ich von ihnen profitieren?

6. Synthese

Dem Anwendungsbereich der Mind Maps sind fast keine Grenzen gesetzt.

6.1. Entscheidungsfindung

Ein Mind Map hilft uns rasch einen Überblick zu gewinnen. Ein Beispiel: Ich möchte ein neues Fahrrad kaufen. Dazu notiere ich mir alle wichtigen Gedanken.

Diese strukturierte Zeichnung zeigt mir schnell, welche Punkte für mich wichtig sind. Das Mind Map nimmt uns dabei die Entscheidung nicht ab, sondern weist uns auf die zentralen Fragen hin.

Ein Beispiel für eine andere Entscheidungsfindung betreffend Verlagerung eines Unternehmens (siehe Beilage 3).

6.2. Ordnung

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Mind Map - Arten: dyadische und polykategorische Mind Maps. Während bei der erstgenannten Art, der einfachen dyadischen Mind Map nur zwei Hauptäste vom Mittelpunkt wegleiten, kann die komplexe, polykategorische Mind Map eine beliebige Zahl an Hauptästen aufweisen. Meist wird ein Zahl zwischen drei und sieben gewählt. Warum gerade sieben? Das kommt daher, dass ein durchschnittliches Gehirn nicht mehr sieben Information im Kurzzeitgedächtnis behalten kann.

Polykategorische Mind Maps sind auch in den Naturwissenschaften anzutreffen. Das sogenannte Klassifizierungssystem, welches unseren kompletten Stoffwechselablauf schildert, sieht einer solchen Mind Map erstaunlich ähnlich.

(Beilage 4: Klassifizierungssystem)

Ein wichtiger Vorteil der polykategorischen Mind Maps liegt vor allem darin, dass wir in der Lage sind komplexe Daten vollständig auf einer Seite zu sammeln. So können wir den gesamten Sachverhalt überblicken und die wichtigsten Punkte berücksichtigen ohne einen Teil zu vernachlässigen.

6.3. Aufzeichnungen

Aufzeichnungen sind notwendig um Ideen anderer aus Vorträgen, Büchern oder anderen Medien zu ordnen. Sinn macht es die fremden Ideen mit eigenen Gedanken zu verknüpfen. Die Auffassung, eine Aufzeichnung diene nur als Gedächtnisstütze bis zur nächsten Prüfung, ist weit verbreitet.

Aufzeichnungen enthalten durch Mind Mapping vier Hauptaufgaben: Mnemonisch, analytisch, kreativ und dialogisch.

Mnemonisch bedeutet, dass das Erinnerungsvermögen gefördert wird durch diese Methode im Einklang mit dem Gehirn zu arbeiten (siehe 5.1.). Das Wort mnemonisch stammt von der griechischen Göttin der Errinnerung Mnemosyne. Sie war Zeus' Geliebte. Die Beziehung dieser beiden Götter steht für Tatkraft und Energie.

Analytisch wirkt das Mind Map, da wir fähig sind, die Struktur einer Materie bildlich vor uns zu sehen. So können wir in Rekordzeit bisher unbekannten Stoff aufnehmen, da unser Werk nur Wesentliches enthält.

Die Kreativität wird durch das Erschaffen und Gestalten gefördert. Durch das Niederschreiben eigener Ideen in eigener Form resultieren neue Lösungen.

Aufregende Möglichkeiten ergeben sich, wenn mehrere Personen an einer Mind Map arbeiten. Jeder Einzelne verfügt über verschiedene kreative Fähigkeiten. Diese ergänzen sich. Ein praktisches Beispiel dazu:

Ein Unternehmen muss seine Lagerlogistik überdenken. Es werden zwei Teams gebildet.

Diese arbeiten abwechslungsweise an einem Gruppen-Mind-Map. Das Resultat ist fantastisch. Viele neue Ideen sind auf einem Papier erarbeitet und weiterentwickelt worden. Ein weiteres Phänomen: Jeder Mitarbeiter verspürt Lust dabei mitzuwirken - echter Teamgeist entsteht.

7. Schlusswort

Zu Beginn meiner Arbeit stand ich dem Mind Mapping eher kritisch gegenüber. Doch je intensiver ich meine Quellen studierte, desto spannender wurde das Thema für mich. Die erwähnten Beispiele versetzen mich immer wieder in Bewunderung. Wie zum Beispiel dieses hier:

Ein Team erschuf eine acht Meter lange Mind Map über ein Boeing- Flugzeugtechnikhandbuch. Nun können sich die Luftfahrtingenieure den Stoff innerhalb wenigen Wochen aneignen. Früher benötigten sie dazu Jahre.

Für mich wird das Mind Mapping in Zukunft ganz klar eine Bereicherung darstellen.

8. Literturhinweise

Buzan, Tony, und Buzan, Barry. Das Mind-Map-Buch. Landberg am Lech: mvg-verlag, 1999 Buzan, Tony, und Stanek, Wolfram. Memory Power. Augsburg: Midena, 1999

Beilage:

1. Mind Map Erarbeitung Facharbeit
2. Mind-Map-Gesetze
3. Verlagerung eines Unternehmens: Entscheidungsfindung
4. Klassifizierungssystem

Fin de l'extrait de 7 pages

Résumé des informations

Titre
Mind-Map Mapping
Note
sehr gut
Auteur
Année
2000
Pages
7
N° de catalogue
V100037
ISBN (ebook)
9783638984683
Taille d'un fichier
404 KB
Langue
allemand
Annotations
Lerne effektiver zu lernen
Mots clés
Mind Map, mindmapping, lernen, radiales Denken
Citation du texte
Stefan Böni (Auteur), 2000, Mind-Map Mapping, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100037

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