Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik der Findung einer finalen Wahrheit in Akira Kurosawas Film "Rashomon – Das Lustwäldchen" (1950), der mittels Hans Blumenbergs "Arbeit am Mythos" (1979) rezipiert wird.
Es handelt sich dabei um eine wechselseitig ausgerichtete Analyse, da sowohl "Rashomon" mit Blumenbergs "Arbeit am Mythos" gelesen werden, als auch Blumenbergs schwer anwendbare Theorie mit dem Film veranschaulicht und greifbarer gemacht werden soll.
Erzählungen beeinflussen das Denken des Menschen und das, was er jeweils individuell als Wahrheit oder Realität empfindet. Man könnte sagen, die Erzählung ist der Ort, an dem sich das Denken konfiguriert und somit eine gewisse Vorstellung der Welt entsteht. Im Kanon einschlägiger Literatur finden sich zahlreiche Werke aus der Philosophie, der Medien- und Filmwissenschaft sowie der Theatertheorie, die sich mit der Wahrheitssuche und dem Begriff der Wahrheit an sich auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Erzählungen schaffen Denkräume
- Theoretische Grundlagen
- Der Rashomon-Effekt
- Wahrheit und Realität
- Blumenbergs Arbeit am Mythos
- Rashomon
- Kulturelle und historische Hintergründe
- Handlung
- Rezeption von Rashomon mit Blumenberg
- Rezeption durch Sprache
- Fazit - Kulturgeschichtsschreibung durch divergente Denkräume
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Film Rashomon von Akira Kurosawa und dessen Relevanz für die Kulturgeschichtsschreibung im Kontext von Hans Blumenbergs „Arbeit am Mythos“. Das Ziel ist es, die Problematik der Findung einer finalen Wahrheit anhand der divergenten Erzählperspektiven im Film zu beleuchten und den Stellenwert des ewigen Misstrauens als Voraussetzung für einen erkenntnisorientierten Prozess zu untersuchen.
- Der Einfluss von Erzählungen auf die Wahrnehmung von Wahrheit und Realität
- Die Vielschichtigkeit von Wahrheitskonstruktionen und der Rashomon-Effekt
- Blumenbergs „Arbeit am Mythos“ und deren Relevanz für die Kulturgeschichtsschreibung
- Die Interaktion von Kulturgeschichte und individuellen Wahrnehmungen
- Die Bedeutung von Zweifel und Misstrauen als Ausgangspunkt für Erkenntnisprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung diskutiert den Einfluss von Erzählungen auf die Konstruktion von Wahrheit und Realität. Sie stellt die Problematik der Suche nach der einzigen und wahren Geschichte anhand von unterschiedlichen theoretischen Perspektiven vor und führt den Film Rashomon als Fallbeispiel ein.
Das Kapitel „Theoretische Grundlagen“ definiert den „Rashomon-Effekt“, beleuchtet den Zusammenhang zwischen Wahrheit und Realität und erläutert Blumenbergs „Arbeit am Mythos“. Es wird gezeigt, wie die Theorie Blumenbergs dazu beitragen kann, die Relevanz des Films für die Kulturgeschichtsschreibung zu verstehen.
Im Kapitel „Rashomon“ werden die kulturellen und historischen Hintergründe des Films, die Handlung sowie die Rezeption von Rashomon im Kontext von Blumenbergs Theorie beleuchtet. Der Einfluss der Sprache auf die Wahrnehmungen der Zuschauer wird untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Wahrheit, Realität, Erzählung, Kulturgeschichte, Rashomon-Effekt, „Arbeit am Mythos“, divergente Perspektiven, Zweifel, Misstrauen, Erkenntnisprozess, Kulturgeschichtsschreibung.
- Citar trabajo
- Lynn Schwamberg (Autor), 2019, Wahrheitsrezeption mit Hans Blumenbergs "Arbeit am Mythos". Eine Untersuchung des Films "Rashomon - Das Lustwäldchen", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1000535