Dieser Essay wendet Sartres Publikation zur Judenfrage auf die aktuelle Thematik um die Flüchtlingsfrage an.
Ein Text zur Judenfrage des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre von 1948 zeigt eine erstaunliche Aktualität - allerdings im Bezug auf die "Flüchtlingsfrage" und der rassistischen Rhetorik dazu. Kennen Sie das? Die absolute Unmöglichkeit einer auch nur annähernd vernünftigen Diskussion mit Leuten, die Flüchtlinge aus Syrien, dem Iraq und Afghanistan als schlimmstes aller Probleme und Essenz allen Übels ansehen?
Inhaltsverzeichnis
- Austauschbarkeit und Irrationalität
- Mordlust: Die Psychologie des Bösen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das Phänomen des Flüchtlingshasses im Kontext von Jean-Paul Sartres Analyse des Antisemitismus.
- Vergleichbarkeit zwischen Antisemitismus und Flüchtlingshass
- Irrationalität und Austauschbarkeit des Hassobjekts
- Psychologische und gesellschaftliche Aspekte des Hasses
- Die Rolle von Ideologie und "Alltagsreligion" im Hass
- Die Konstruktion des "Flüchtlings" als Feindbild
Zusammenfassung der Kapitel
Austauschbarkeit und Irrationalität
Der Autor argumentiert, dass die Begriffe „Jude“ und „Flüchtling“ in Bezug auf den Hass, den sie erfahren, austauschbar sind. Sartre argumentiert, dass der Antisemitismus seine Wurzeln im Christentum hat, jedoch durch die moderne kapitalistische Gesellschaft weiterentwickelt wird. Der Text beschreibt, wie die „Antisemiten“ ein Bild des „Juden“ als „Fremden“ konstruieren, der sich nicht in die „Normalität“ einfügt und Verbrechen plant.
Mordlust: Die Psychologie des Bösen
Das Kapitel geht auf die psychologische Dimension des Hasses ein und bezieht sich auf Sartres Philosophie. Der Autor argumentiert, dass der Hass auf Flüchtlinge oder andere Gruppen auf einem unbewussten Trieb basiert, der das Böse personifiziert. Der Text analysiert, wie die „Flüchtlingshasser“ durch ihre Konstruktion des „Flüchtlings“ als „böse“ ihre eigenen perversen Neigungen rechtfertigen und gleichzeitig ihre Moral nicht kompromittieren müssen.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Flüchtlingshass, Islamophobie, Xenophobie, Irrationalität, Ideologiekritik, Psychologie des Bösen, Alltagsreligion, Feindbild, Konstruktion, Austauschbarkeit, Sartre,
- Arbeit zitieren
- Dr. Anton Stengl (Autor:in), 2020, "Die Betrachtung der Judenfrage" von Jean-Paul Sartre. Anwendung auf die aktuelle Flüchtlingsfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1001018