Die Französische Revolution


Presentation / Essay (Pre-University), 2000

9 Pages, Grade: 1


Excerpt


Die Französische Revolution

Ursachen:

Rückgang der äußeren Machstellung Frankreichs. Innere Schwächen des unter Ludwig XV (1715 - 1774) und Ludwig XVI (1774 - 1792) ; Gemahlin Marie Antoinette, Tochter Maria Theresias, erstarren absolutistischen Systems ; keine Entwicklung zum aufgeklärten Absolutismus; Unfähigkeit zu notwendigen Reformen; Aufrechterhaltung der Privilegien von Adel und Richterstand der Parlamente; in diesem starke Wirkung der Aufklärungsideen und Opposition gegen das absolute Königtum; Widerstand in den noch erhaltenen Provinzialständen; Schwierige Finanzlage des Staates infolge der vielen Kriege und der verschwenderischen Hofhaltung; weitgehende Steuerfreiheit der privilegierten Stände; drückende Steuerlast für den Dritten Stand; soziales und wirtschaftliches erstarren des Bürgertums infolge der merkantilistischen Wirtschaftspolitik; Forderung nach politischer und sozialer Gleichberechtigung im Geist der Aufklärung; Opposition gegen die grundbesitzenden Stände (Adel und hohe Geistlichkeit) im abhängigen Bauerntum, vor allem in seinen aufstrebenden Teilen; Zusammenwachsen der politisch und sozial unzufriedenen Schichten zum Dritten Stand; (Flugschrift des Abbé Siéyès : << Qu'est-ce que le Tiers Etat ? >> am Vorabend der Revolution, seine Forderung Freiheit und Gleichheit.); scheitern von unzureichenden Reformversuchen (die Finanzminister Turgot und Necker [1781 gestürzt]), dazu Mißernten und Hungersnöte in den Jahren vor 1789; auf dem Höhepunkt der Finanzkrise und infolge des allgemeinen Drängens nach Reformen, Einberufung der Generalstände (1788), die seit 1614 nicht mehr zusammengetreten war (Verdoppelung der Vertreteranzahl des Dritten Standes gegenüber je 300 Vertretern von Adel und Geistlichkeit, doch Beibehaltung der Abstimmung nach Ständen, vom Dritten Stand abgelehnt

Die Revolution:

1789 5.Mai Eröffnung der Generalstände

in Versailles; keine Entscheidung über die Art der Abstimmung, ob nach Ständen oder nach Köpfen; deswegen Entschließung des Dritten Standes, der sich am

17. Juni als Nationalversammlung

konstituierte; nach daraufhin erfolgter Sperrung des Verhandlungssaales (20. Juni) Schwur der Abgeordneten des Dritten Standes im Ballhaus, sich vor Verabschiedung einer Verfassung nicht zu trennen; Vertreter des Klerus und des Adels traten zur Nationalversammlung über, worauf am

27. Juni

die Vereinigung der drei stände in der Nationalversammlung vom König befohlen wurde, der damit dem revolutionären Drängen des Dritten Standes nachgab.

17. Juni Nationalversammlung

Eintreten des Grafen Mirabeau für die Forderung des Dritten Standes. Beratung einer Verfassung in der Nationalversammlung.

1789 - 1791

Daher Verfassunggebende Versammlung (Konstituante)

1789 14. Juli Sturm auf die Bastille

(Anfang der Unruhen) aus Furcht, von ihr aus könnten die angrenzenden Stadtviertel beschossen werden. Erscheinen der Trikolore als revolutionärer Fahne.

Erhebung der Bauern, Ausschreitungen gegen Adelige und Priester; Beginn der Emigration; zugleich

Nacht 4. / 5. August Abschaffung

der Feudalrechte durch Nationalversammlung, Ende des Feudalismus in Frankreich

26. August

Erklärung der Menschenrechte nach dem Vorbild der Virginia Bill of Rights, doch mit stärkerem revolutionärem Charakter: Recht auf Widerstand und Wendung gegen jeden Anspruch von Autorität; das Gesetz als Ausdruck des Volkswillens (volonté générale) nach Rousseau, nicht als Ergebnis eines Beschlusses der gewählten Volksvertreter angesehen. Nur politisch, keine soziale Gleichheit.

6. Oktober

Ludwig XVI. und die Nationalversammlung durch Pariser Aufstand zur Übersiedelung nach Paris gezwungen. König und Regierung ohne Initiative und Tatkraft.

Schwäche des Königs; Versuch des Grafen Mirabeau (gestorben April 1791), Regierung und Nationalversammlung zu gemeinsamem Handeln zu bringen, aber ohne Erfolg

1791 Juni

Mißglückte Flucht des Königs, seine Suspension für drei Monate

1790 - 1791

Revolutionäre Gesetzgebung der Nationalversammlung:

Einziehung des kirchlichen Besitzes ; zu reichliche Ausgabe von Anweisungen auf verstaatlichte Güter (als eine Art von Hypothek ) in Form von Papiergeld ( Assignaten ) ; Geldentwertung . Zivilverfassung des Klerus, Eidverweigerung der meisten Geistlichen . Abschaffung des hohen Adels. Geographisch bestimmte Verwaltungsbezirke (Departements) an Stelle der alten historischen Provinzen . Wahl der Beamten und Richter ; Einführung der Geschworenengerichte ; Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung

1791 September Verfassung von 1791:

Volksvertretung (nur eine Kammer) als gesetzgebende Körperschaft (Reprässentativverfassung: Vertretung des Volkes durch gewählte Abgeordnete); ausführende Gewalt beim König (mit suspensivem Veto); Wahlrecht nach einem hohen Zensus: Ausschlußder Nichtsbesitzenden .

Entstehung politischer Klubs; Klub der radikalen republikanischen Jakobiner (Tagungsstätte das Pariser Dominikanerkloster St. Jakob)

1791 - 1792 Gesetzgebende Versammlung (Legislative)

mit republikanischer Mehrheit; Mehrheit der Gemäßigten (Girondisten), Zunahme der Radikalen. März 1792 Bildung eines Ministeriums der Gironde.

Beschlüsse der Gesetzgebenden Versammlung:

Verkauf der Güter der Emigranten ; dadurch Stärkung des Bauerntums ; Aufhebung der Klöster ; Einführung der Zivilehe .

Von vielen Gebildeten in anderen europäischen Ländern die Revolution anfänglich begeistert begrüßt. Ablehnung in England und bei den Regierenden der alten Mächte.

1792 Februar

Daher Verteidigungsbündnis zwischen Österreich und Preußen

20. April

Kriegserklärung Frankreichs an Österreich, von der Gesetzgebenden Versammlung beschlossen;

Beginn der Revolutionskriege. Feindliche Stimmung der Bevölkerung gegen den König, der der Verbindung mit den Feinden beschuldigt wurde, gesteigert durch das Manifest des Herzogs von Braunschweig.

10. August

Erstürmung der Tuilerien. Die königliche Familie gefangen im Tempel.

September

Septembermorde an sogenannten Verdächtigen (etwa 3000 Opfer, besonders der Adlige und Priester)

1792 - 1795 Nationalkonvent

mit radikaler Mehrheit. Führende Jakobiner Robespierre, Danton. Pariser Gemeinderat (Kommune)

Beschluß der Gesetzgebenden Versammlung, einen Nationalkonvent wählen zu lassen, für dessen Wahl fast völlige Aufhebung des Zensuswahlrechtes.

1792 - 1797 Erster Koalitionskrieg

Österreich und Preußen gegen Frankreich. enger Zusammenhang zwischen Verlauf des Krieges und Fortgang der Revolution

1792 20. September

Kanonade von Valmy. Rückzug des preußischen Heereswegen Besetzung Polens durch Rußland; Besetzung des linken Rheinufers und Eroberung Belgiens durch die Revolutionsheere (Freiwilligenheere)

21. September Absetzung des Königs; Republik Frankreich (erste Republik)

1793 17. Januar Ludwig XVI.

vom Nationalkonvent zum Tode verurteilt, 21. Januar hingerichtet.

1793 Kriegseintritt Englands (Ministerium des jüngeren Pitt);

Bildung einer großen Koalition vieler europäischer Staaten durch Pitt; Englands Furcht vor französischer Übermacht (Kanalküste)

1793 - 1794

Ausschaltung des Nationalkonvents durch den diktatorisch herrschenden Wohlfahrtsausschuß unter Robespierre; andere Mitglieder Daton und Marat; ihre stütze der Jakobinerklub; Zeit der Schreckensherrschaft. Niederwerfung von gegenrevolutionären Aufständen in der Vendée (Erhebung königstreuer Bauern) und in den großen Städten (in Toulon durch den Artillerieoffizier Napoleon Bonaparte). Nichtinkrafttreten einer zweiten neuen Verfassung (1793), die auf dem Grundsatz der Gleichheit (allgemeines Wahlrecht) aufgebaut war. Wegen Ermordung Marats Hinrichtung zahlreicher >Verdächtiger< (vieler Girondisten, auch der Königin Marie Antoinette [16. Oktober 1793]). Nach der Beseitigung Dantons und seiner Anhänger (April 1794) unbeschränkte zentralistiache Herrschaft Robespierre. Vergewaltigung des gesamten öffentlichen Lebens durch die jakobinische Ideologie; >Kult der Vernunft< an Stelle christlichen Gottesdienstes; Einführung eines neuen Kalenders (Monatseinteilung nach Dekaden).

Nach militärischer Krise (1793 Verlust Belgiens und des linken Rheinufers) Aufstellung eines revolutionären Volksheeres zur nationalen Verteidigung durch Carnot auf der Grundlage der nur sehr beschränkten verwirklichten allgemeinen Wehrpflicht; Verpflichtung zu zivilem Kriegsdienst für alle Franzosen

1794 Juni Wiedereroberung Belgiens

Infolge des militärischen Sieges ende der Schreckensherrschaft, die ihre Rechtfertigung in der Zusammenfassung aller Kräfte zur nationalen Verteidigung gesucht hatte.

1794 Juli Sturz und Hinrichtung Robespierres und seinen Anhänger.

1793 Zweite Teilung Polens durch Rußland und Preußen unter Übergehung Österreichs.

an Rußland: dasübrige Litauen, Wohlynien, Podolien

an Preußen: Danzig und Thorn, Posen und Kalisch (Südpreußen).

Infolge der Beanspruchung Österreichs und Preußens durch den Krieg gegen Frankreich alleiniges Vorgehen Rußlands zur Einverleibung Restpolens; dessen erfolgloser Freiheitskampf unter Kosciuszko

1975

Verständigung Rußlands mit Österreich und Preußen über die Dritte Teilung Polens.

An Rußland: Gebiete bis zum Bug

An Österreich: Westgalizien und Krakau

An Preußen: Gebiet um Warschau und das Land zwischen Weichsel, Bug und Njemen (Neu-Ostpreußen)

Rußland nun unmittelbarer Nachbar der mitteleuropäischen Großmächte; Preußen belastet mit rein slawischen Gebieten. Gewaltsames Ende des alten polnischen Reiches, nicht ohne Schuld seiner herrschenden Kreise.

1795

Wegen seiner Beanspruchung durch die polnische Teilung Ausscheiden Preußens aus der Koalition:

Friede von Basel zwischen Preußen und Frankreich . Einwilligung Preußens in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich ; für den Verlust seiner dortigen Besitzungen später rechtsrheinische Entschädigung Preußens vorgesehen . Folgen: Neutralität Norddeutschlands bis 1806; Erleichterung des Aufstiegs Frankreichs unter Napoleon durch Preußens Zurückhaltung

1795

Eroberung Hollands durch die Franzosen; seine Umgestaltung zur Batavischen Republik als erster französischer Tochterrepublik. Besetzung holländischer Kolonien (Ceylon, Kapstadt) durch England

1795 - 1799 Regierung des Direktoriums in Frankreich.

Direktorialverfassung:

Gewaltenteilung zwischen Direktorium von 5 Mitgliedern (Angehörige des bisherigen Nationalkonvents) und der Volksvertretung (2 Kammern), gewählt nach einem Zensuswahlrecht ; aufgeben des allgemeinen Wahlrechts und der politischen Gleichheit ; Hervortreten des besitzenden Bürgertums . Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung ; Maßnahmen zur Behebung der Finanznot und für den Wiederaufbau der Wirtschaft ; Fortsetzung der jakobinischen Außenpolitik, Verkündung des Zieles der >natürlichen Grenzen< Frankreichs.

1796

Weiterführung des Krieges durch Österreich und England Entscheidung in Italien durch Napoleon Bonaparte.

Napoleon geboren 15. August 1769 in Ajaccio; Besuch der Militärschulen von Brienne und Paris; Artillerieleutnant; Anhänger der Jakobiner; nach Niederwerfung des Aufstandes in Toulon General; militärische Stütze des Direktoriums; Heirat mit Josephine Beauharnais.

Mit Hilfe des neuen, von politischen und nationalen Ideen erfüllten Volksheeres sowie einer neuen Taktik (aufgelöste Schützenlinie) Siege über die Österreicher in Oberitalien und Eroberung der Lombardei; Errichtung der Cisalpinischen und Ligurischen Republik (französische Tochterrepubliken)

1797 Vorstoß gegen Wien

1797 Friede von Campo Formio

zwischen Österreich und Frankreich:

Österreichische Niederlande (Belgien) an Frankreich, dafür die bisher selbständige Republik Venedig an Österreich; Einwilligung Österreichs in die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich; rechtsrheinische Entschädigung der dadurch betroffenen deutschen Fürsten geplant.

Napoleon gewann durch seine Siege Popularität und eine starke Stellung gegenüber dem Direktorium.

Folgen:

Neubau des französischen Staates

Die Nation erwartete von dem neuen Herrn, Napoleon, schlechthin alles, vor allem aber Frieden und Brot. Napoleon kam das Kriegsglück zu Hilfe. 1800 schlug er die Österreicher bei Marengo und schloß 1801 mit ihnen den Frieden von Lunéville, der die Abmachungen von Campo Formio bestätigt. Rußland schied aus der Koalition aus und England war 1802 bereit zum Friedensschluss von Amiens. Er verpflichtete England zur Herausgabe der französischen Kolonien, zur Rückgabe Maltas an den Johanniterorden und zur Rückführung der französischen Armee aus Ägypten.

Sofort nahm Napoleon das Werk des Wiederaufbaus in die Hand. Seine Maßnahmen zielten auf Ausgleich und Versöhnung. Mit dem Papst schloß er 1801 ein Konkordat, in dem die katholische Religion als Religion " der großen Mehrheit der französischen Bürger " bestätigt wurde. der Papst billigte nachträglich die Säkularisation des Kirchengutes. der Staat übernahm die Besoldung der Geistlichen. Bei ihrer Ernennung wirkten Staat und Kirche zusammen. Die Außenpolitik legte Napoleon in die geschickten Hände des ehemaligen Bischofs Talleyrand.

Die Verwaltung wurde straffer organisiert als im absoluten Frankreich und die Steuern gingen pünktlich ein. Überall herrschten Ordnung und Sicherheit. Emigranten und Konstitunelle, die sich auf den Boden der Verfassung stellten, konnten in die Heimat zurückkehren und sogar Staatsämter übernehmen. Doch wurde der neuerworbene Landsitz der Bauern nicht angetastet. Das Bürgertum blieb die herrschende soziale Schicht, die feudale Gesellschaftsordnung wurde nicht wiederhergestellt. Zwar hatte der einzelne keine politischen Rechte mehr, doch die persönlichen waren gesichert : die persönliche Freiheit, die Gleichheit vor dem Gesetz und das Recht auf Eigentum. "Die Revolution ist auf die Grundsätze gebracht, von denen sie ausgegangen ist; sie ist beendet" (Napoleon). Im Code civil, einem allgemein bürgerlichen Gesetzbuch, wurden diese Grundsätze der neuen Gesellschaftsordnung auch rechtlich festgelegt. Es war auf Befehl Napoleons von bedeutenden Juristen ausgearbeitet worden.

Dies gehört auch zur Grundlage aller demokratischen Systeme und ist bei uns in den Grundgesetzen für die Bundesrepublik Deutschland festgeschrieben

[ GGB. § 1/ Aritkel 2, 3, 14/ Absatz1 ].

Während Napoleon als Politiker und Organisator erbe der autoritären (radikalen) Revolution war, verwirklichte er im Rechts- und Wirtschaftsleben die individualistischen Ideen ihrer liberalen Phase. Was der einzelne Bürger an politischer Freiheit verlor, gewann er an persönlicher Freiheit im privat Leben. Gerade durch die liberalen Züge seines Werkes wurde Napoleon in Europa der Bahnbrecher für die moderne Struktur von Recht, Gesellschaft und Wirtschaft. [ GGB. § 3, 2, 14 Absatz1 ].

Excerpt out of 9 pages

Details

Title
Die Französische Revolution
Grade
1
Author
Year
2000
Pages
9
Catalog Number
V100248
ISBN (eBook)
9783638986779
File size
448 KB
Language
German
Keywords
Französische Revolution
Quote paper
Florian Kempf (Author), 2000, Die Französische Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100248

Comments

  • guest on 9/29/2002

    gut gemacht.

    als erstes finde ich es lustig, dass ich auch elisa heiße!
    als zweites will auch ich dich loben. dein Referat ist gut geworden. hoffentlich werden mir einige Dinge, die nicht im Lehrbuch stehen, mir am Dienstag bei der Klausur helfen.

  • guest on 5/16/2001

    wow!.

    mein allerhöchstes lob für dieses referat - gut strukturiert, sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut, übersichtlich. nix zu meckern :o)

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Title: Die Französische Revolution



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