Anabole Steroide unter besonderer Berücksichtigung des kardiovaskulären Systems


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2001

27 Pages


Extrait


Inhalt

1 Einleitung

2 Doping-Definition

3 Anabole Steroide und ihre Wirkungen

4 Anabole Steroide und ihre Nebenwirkungen
4.1 Nebenwirkungen bei Frauen und Männern
4.1.1 Hormonhaushalt
4.1.2 Fettstoffwechsel
4.1.3 Bewegungsapparat
4.1.4 Herz-Kreislauf-System
4.1.5 Leber
4.1.6 Psychisches Verhalten
4.2 spezifische Nebenwirkungen bei Männern
4.2.1 Störung der Spermiogenese
4.2.2 Feminisierung
4.3 spezifische Nebenwirkungen bei Frauen
4.4 spezifische Nebenwirkungen bei männlichen Jugendlichen...
4.4.1 Frühzeitiger Wachstumsfugenschluß

5 Anabole Steroide – Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System

6 Cholesterin und anabole Steroide
6.1 Cerebrale Hämorrhagie (Blutung) und Schlaganfall

7 Anwendung anaboler Steroide im Sport
7.1 Die Nandrolon – Seuche
7.2 Medikamentenmissbrauch beim Freizeitsportler im Fitnessbereich

8 Begriffserklärung

9 Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Schulterbreite wuchs innerhalb von einem Jahr um vier Zentimeter

Birgit Matz trainierte von 1973 bis 1978 in der Gruppe von Dieter Krause, Schwimmtrainer in der einstigen DDR. Sie bekam „blaue Tabletten“ verabreicht, die das Anabolikum Oral-Turinabol enthielten. Sie erinnert sich an die tägliche Einnahme von Tabletten und die Verabreichung von Spritzen - Vitaminpräparate, um die Anstrengungen besser zu verkraften, sagte man ihr. Zur üblichen Praxis gehörten auch Blut- und Urintests. Schließlich berichtete die Sportlerin über körperliche Veränderungen: So nahm sie von 1976 bis 1978 ca. 11,5 kg an Gewicht zu. Der Umfang ihrer Oberschenkel wuchs von 49,5 cm (1977) auf 53 cm (1979), die Schulterbreite von 35 (1976) auf 39 cm (1977). Erstmals im Doping- Prozess gegen ehemalige Trainer und Ärzte des SC Dynamo Berlin ist der Angeklagte Dieter Krause schwer belastet worden. (Keil 1998)

Doping, Anabolika, medizinische Eingriffe zur Leistungssteigerung um jeden Preis, Fittmachen durch Spritzen, psychologische Manipulationen u.a.m. In Grundsatzerklärungen des Deutschen Sportbundes (DSB), des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), des Deutschen Sportärztebundes wie auch der Wissenschaftlichen Kommission Kirche und Sport der Deutschen Jugendkraft (DJK) wird übereinstimmend festgestellt:

„Jede medikamentös-pharmakologische Leistungsbeeinflussung und technische Manipulation am Athleten ist abzulehnen. Sie beeinträchtigen seine Würde, widersprechen dem Sinn des Sports und schließen schädigende Nebenwirkungen nicht aus. Chancengleichheit, Würde und Unverletzlichkeit der Person sind zentrale Prinzipien des Sports. Leistungen im Sport sind unter Verzicht auf unerlaubte Hilfsmittel aufgrund persönlicher Anstrengung zu erbringen. (...)“

2 Doping-Definition

Das IOC (Internationales Olympisches Komitee) definiert Doping als einen Missbrauch von Arzneimittel im Sport zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit des Athleten. Seit 1968 wird Doping im Sport vom IOC und von den meisten internationalen und nationalen Sportfachverbänden bekämpft. Unter dem Leitsatz, dass Doping die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden darstellt, erstellte die Medizinische Kommission des IOC eine Auflistung aller verbotenen Wirkstoffgruppen und Anwendungsmethoden:

I. Verbotene Wirkstoffgruppen:

Stimulanzien (Aufputschmittel),

Narkotika (Schmerzmittel)

Anabole Wirkstoffe (Anabolika)

Diuretika (Harntreibende Mittel)

Peptidhormone (Bsp. EPO, Wachstumshormone)

II. Verbotene Methoden:

Blutdoping (Transfusion von mit roten Blutkörperchen angereichertem Blut)

Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation (des Urins)

III. Wirkstoffgruppen, die Einschränkungen unterliegen

Alkohol

Cannabinoide

Lokalanästhetika

Kortikosteroide

Beta-Blocker

Folgende Wirkstoffe enthalten anabole Wirkung: Anabol-androgene Steroide

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Medizinischer Code des IOC (31.01.1999)

3 Anabole Steroide und ihre Wirkungen

Die meisten Menschen diskutieren über anabole Steroide, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was diese eigentlich sind. Einfach ausgedrückt, sind anabole Steroide chemische Verwandte des Sexualhormons Testosteron, die im Labor synthetisiert werden.

Ein Hormon wie dieses hat zwei unterschiedliche Wirkungen auf den Körper.

Die androgene Wirkung beeinflusst die Entwicklung und den Erhalt der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale. D.h. das Wachstum und die Entwicklung von Penis, Prostata, Samenleiter und Samenblasen, sowie Skrotum (gehört zum Hodensack) und Nebenhoden. Sie führt zu zunehmender Talgbildung der Talgdrüsen, zunehmender Körperbehaarung, vor allem im Gesichts- und Schamhaarbereich und zur Vertiefung der Stimme. Im psychischen Verhalten kann es zur Steigerung der Aggressivität und der Libido führen. Die androgenen Effekte der anabolen Steroide sind mit denen des Testosterons vergleichbar, weisen jedoch ab und zu unterschiedlich starke Ausprägungen auf.

Die anabole Wirkung ist als eiweißaufbauende Wirkung zu verstehen, die den Stoffwechsel beeinflusst und die Gewebsbildung fördert, d.h. wachstumsfördernden Einfluß auf Muskeln, Skelett und Organe (vor allem beim wachsenden Organismus) hat.

Der anabole Effekt des Testosterons regt primär den Eiweißaufbau (Proteinsynthese), insbesondere im Skelettmuskel, an. Weiterhin ist der Anabolismus (Aufbau körpereigener Substanzen) für die Erhöhung der Zahl roter Blutkörperchen und der Hämoglobinkonzentration im Blut verantwortlich, sowie für die erhöhte Retention von Elektrolyten und Wasser, aber auch für die Kontrolle der Körperfettverteilung und die prozentuale Abnahme des Körperfettanteils.

Die anabole Wirkung wurde in den 30er Jahren untersucht, und in der Nachkriegszeit soll Testosteron zur Behandlung von unterernährten Gefangenen eingesetzt worden sein (Kamber 1990, 1.Teil).

Durch verschiedene synthetische Abänderungen der Grundsubstanz Testosteron wurde versucht, Wirkstoffe mit einer möglichst großen anabolen und kleinen androgenen Wirkung herzustellen. Damit sollte eine vermehrte klinische Anwendung vor allem bei Langzeitbehandlungen ohne die vermännlichenden Nebenwirkungen erzielt werden. So hat zum Beispiel das weitverbreitete Stanazolol einen hohen therapeutischen Index.

Therapeutische Indikationen für die Anwendung anaboler Steroide können bei Rekonvaleszenz (Genesender) nach größeren konsumierenden Erkrankungen, bei chronischen Anämien (Blutarmut), bei dialysenpflichtigen Patienten, bei Osteoporose und bei Patienten mit hormonellen Störungen (zum Beispiel Mangel an Testosteron) gegeben sein. Einige dieser Indikationen sind aber umstritten, und teilweise stehen heutzutage wirksamere Substanzen zur Verfügung (zum Beispiel gentechnologisch hergestelltes Erythropoetin zur Behandlung von chronischen Anämien).

Neben den medizinischen Indikationen gibt es weitere Indikationen, die als missbräuchlich bezeichnet werden und in Deutschland nicht zugelassen sind. Dazu zählen das Einsetzen von Anabolika in der Viehmast und im Leistungssport zur Leistungssteigerung

4 Anabole Steroide und ihre Nebenwirkungen

4.1 Nebenwir kungen bei Fr auen und Männern

- Akne
- Wasserspeicherung
- hoher Blutdruck
- Störungen der Psyche
- veränderte Leberfunktion, evtl. Leberkrebs
- Suppression des gonadalen Regelkreises (Gonadotropine)
- Glatzenbildung
- vermehrte Talgbildung (Seborrhöe)
- Veränderungen im kardiovaskulären System
- Überlastung des Bewegungsapparates
- Appetit-Zunahme
- erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten nach Absetzen

Zu den wichtigsten Nebenwirkungen der Anabolika gehören die Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, auf den Fettstoffwechsel, auf den Bewegungsapparat, auf das HerzKreislauf-System, auf die Leber, sowie auf die Psyche.

4.1.1 Hormonhaushalt

Der Hormonhaushalt des Menschen wird durch komplexe Regelmechanismen über den Hypothalamus, den Hypophysenvorderlappen und periphere Drüsen gesteuert. Durch die Zufuhr von exogenen Anabolika wird dieses Regelsystem empfindlich gestört und durch ein negatives Feedback wird die körpereigene Produktion an Steroidhormonen verringert oder sogar eingestellt. Durch die Hemmung der gonadotrophen Hormone in der Hypophyse kommt es zu einer Verminderung der Spiegel von luteinisierendem Hormon (LH) und Follikel stimulierendem Hormon (FSH), die beim Mann auf die Produktion von Testosteron und Spermien, bei der Frau auf die Eireifung wirken.

4.1.2 Fettstoffwechsel

Bei Anwendung von Anabolika kommt es beim Fettstoffwechsel zu einer ungünstigen Verschiebung des Risikoprofils: Der Cholesterinspiegel wird nur unwesentlich beeinflusst, dagegen nimmt das LDL-Cholesterin (Low-Densitiy- Lipoprotein) zu, das HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein) ab. Das ungünstige Risikoprofil bleibt bei längerandauernden Applikationen ausgeprägt und normalisiert sich nach Absetzen der Anabolika nur langsam.

4.1.3 Bewegungsapparat

Die relativ rasche Steigerung der Muskelkraft durch Anabolika Applikation kann zu einer Überlastung des Sehnen- und Bänderapparates führen, der sich aufgrund seines trägeren Stoffwechsels langsamer an die erhöhten Anforderungen anpasst. Die Gefahr von Sehnen- und Bänderrissen sowie Knorpelschäden an den Gelenken und Knochenbrüchen ist deshalb erhöht (Weineck 2000, 681)

4.1.4 Herz-Kreislauf-System

Anabolika bewirken eine erhöhte Retention von Wasser und Körpergewichtszunahme, was zu einem bis um 15% höheren Blutvolumen führt. Dies kann eine beträchtliche Erhöhung des systolischen Blutdrucks und der Pulsfrequenz verursachen, wobei Dauerschäden nicht ausgeschlossen werden können. Die Applikation anaboler Steroide begünstigen das Entstehen einer Kardiomyopathie (Erkrankung der Muskelschicht des Herzens), z.B. einer Kardiomegalie (Herzvergrößerung) mit Herzhyperthrophie (Herzwanddickenzunahme) und Dilatation (Ausweitung, Ausdehnung) aller Herzhöhlen. Daher lassen sich oftmals frühzeitige Herzinsuffizienzen (Leistungsschwächen des Herzens) und Herzinfarkte auf Anabolika zurückführen.

4.1.5 Leber

Fehlfunktionen der Leber sind eine verbreitete Nebenwirkung anaboler Steroide (besonders bei oral verabreichten alpha-17- alkylierten Sexualhormonen) und führen zur Erhöhung der Werte in einigen Leberfunktionstests. Die Liste möglicher Leberfunktionsstörungen ist groß. Erhöhte Leberwerte dürfen daher nicht ignoriert werden, da sie Anzeichen für fortschreitende Leberschädigung sein können.

Gewöhnlich klingen die Fehlfunktionen der Leber wieder ab. Sogar bei längerfristiger Nutzung anaboler Steroide scheint es bei geringeren bis mittleren Dosierungen kein signifikantes Risiko einer Leberschädigung zu geben. In Fällen mit zurückbleibenden Fehlfunktionen ist dies vermutlich die Folge einer Cholestase (Abflussstörung der Gallenflüssigkeit), bei der sich Gallensaft in den Leberzellen ansammelt und degenerative Veränderungen in Leberzytoplasma (Zellplasma) und Zellmembran stattfinden. Es wurde bereits nachgewiesen, dass eine Cholestase zu histologischen Veränderungen der Leber führen kann. Obwohl die Pathogenese (Krankheitsentstehung und -entwicklung) der Cholestase mittlerweile Gegenstand umfangreicher Untersuchungen ist, sind noch keine befriedigenden Erklärungen verfügbar. Es wird angenommen, dass eine längerfristige Erhöhung der Leberenzyme eine fortschreitende Schädigung der Leber anzeigt, die möglicherweise zur Leberzirrhose (Bindegewebsvermehrung und -verhärtung) führen kann. Studien der vergangenen 15 Jahre deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Cholestase, Peliosis hepatis (blutgefüllte Zysten in der Leber) und Lebertumoren besteht. Zum komplexen Prozeß der Krebsentstehung in der Leber können viele Faktoren beitragen, doch die meisten Leberkarzinome (bösartige Geschwulste) beim Menschen entstehen durch eine Zirrhose. Lebertumore bei Männern und Frauen als Folge des Gebrauches anaboler Steroide sind weiterhin bekannt (Di Pasquale 1993, 16).

4.1.6 Psychisches Verhalten

Ohne das bisher systematische Untersuchungen vorliegen, wird immer wieder von Androgen/ Anabolika-induzierten (künstlich hervorgerufen) verändertem Verhalten gesprochen. Anwender betonen psychische Effekte wie Euphorie, Halluzinationen, Größenwahn und vor allem Aggressivität. Bei zu hohen Dosen führt dies im Extremfall bis zu kriminellen Handlungen. Während der Applikation anaboler Steroide, aber vor allem nach Absetzen der Präparate lassen sich Depressionen, starke Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Entzugserscheinungen beobachten. Zudem führt der längere Gebrauch von Anabolika zu Toleranzbildung, erhöhtem Verlangen, Verlängerung der Einnahmezyklen und Abhängigkeit. Ein positiver Nebeneffekt dieser Aggressivität ist die meist gesteigerte Trainings- und Wettkampfmotivation, ein Faktor, der in erheblichem Maße die Leistungsfähigkeit beeinflussen kann.

4.2 spezifische Nebenwir kungen bei Männern

- Abfall der Testosteron-Eigenproduktion
- Störung der Spermiogenese (Folge: Hodenatrophie, sowie Impotenz/ Unfruchtbarkeit)
- Feminisierung: Gynäkomastie
- Veränderung in den Blutfettwerten: Abfall von HDL- Cholesterin
- gelegentlich Ödembildung.

4.2.1 Störung der Spermiogenese

Es konnte festgestellt werden, dass bei Bodybuildern, die über 3 Monate hinweg hohe Dosen von verschiedenen Anabolika applizierten, einerseits die Spermienzahl um über 90% sank und andererseits das Hodenvolumen um etwa 20% abnahm (Kamber, 1990, 213). Nach Absetzen der Anabolika trat eine restitutio ad integrum (vollständige Wiederherstellung des normalen Zustandes) der Spermienzahl, Hodengröße, Gonadotropine und der Synthese von endogenem Testosteron ein. Die Wirkung von Anabolika auf den gonadalen Regelkreis scheint also reversibel. Bekannt ist allerdings auch, dass Anabolikaeinnahme zur Beeinträchtigung der Spermienqualität bis hin zur Impotenz führen kann. Nach einer initialen Steigerung der sexuellen Aktivität kommt es langfristig zu einer Abnahme.

4.2.2 Feminisierung

Die meisten anabolen Steroide können zu Östrogenen (Östradiol und Östron) aromatisiert (konvertiert) werden. Gynäkomastie (Anschwellung der Brustdrüsen) tritt besonders häufig bei Jugendlichen, bei älteren Patienten und bei exzessivem Gebrauch ein. Außerdem werden Erscheinungen wie übermäßig weiche Muskulatur und verstärkte Neigung zu Fettansatz sichtbar. Nach Absetzen des Anabolikums kommt es in der Regel zur Rückbildung der Gynäkomastie.

4.3 spezifische Nebenwir kungen bei Fr auen

- Gonadotropine (Folge: sekundäre Amenorrhöe - Ausbleiben der Monatsblutung)
- Virilisierungserscheinungen (Folge: tiefe Stimme, Haar- veränderungen, Hirsutismus, Kahlköpfigkeit, Klitorishypertophie, Rückbildung der Brust, Verfestigung/Vergröberung des Knochenbaus)
- bei Schwangerschaft: heterosexuelle Fehlerscheinungen weiblicher Foeten.

Ebenso wie Männer setzen auch immer mehr Frauen anabole Steroide zur Leistungssteigerung im Sport ein; und genau wie Männer sind auch sie anfällig für Nebenwirkungen. Diese sind nicht nur eine direkte Folge des Gebrauchs anaboler Steroide, sondern auch der verringerten Produktion von Östrogenen und Progesteronen in den Ovarien (Eierstöcken) als Folge der Hemmung von LH (lutenisierenden Hormon) und FSH (follikelstimulierenden Hormon) durch Anabolika.

Bei Frauen mit genetischer Prädisposition kann sich die Virilisierung, einschließlich Stimmvertiefung, Akne, Hirsutismus, Kahlköpfigkeit und einer Hypertrophie der Klitoris - besonders bei länger dauernder Applikation - als irreversibel erweisen.

4.4 spezifische Nebenwir kungen bei männlichen Jugendlichen

- vorzeitige Vermännlichung (Virilisierung, Hodenatrophie)
- beschleunigte Skelettreifung (zunächst Wachstumsschub, dann Epiphysenfugenschluß, Folge: Kleinwuchs)
- Feminisierung: Gynäkomastie
- psychische Veränderungen.

4.4.1 Frühzeitiger Wachstumsfugenschluß

Es ist besonders gefährlich Anabolika im Jugendalter zu verabreichen, da es zu einer Beschleunigung und Abkürzung der Knochenreifung führen kann. Diese führt zu einem verfrühten Epiphysenfugenschluß und folglich zu einem frühzeitigen Ende der Wachstumsphase mit einer Verminderung der definitiven Körpergröße.

5 Anabole Steroide – Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System

Die meisten Athleten zeigen bei Verwendung anaboler Steroide eine leichte Erhöhung des systolischen Blutdrucks und der Pulsfrequenz. Dies ist in der Regel auf die gesteigerte Flüssigkeits- und Natriumretention sowie der daraus resultierenden Effekte der Nebennierenrinde und zirkulierenden Katecholamine zurückzuführen. Allerdings kann selbst ein leichter Blutdruckanstieg bei bereits existierendem Bluthochdruck - oder genetischen Anlagen dafür - unangenehme Auswirkungen haben.

In einer Studie wurde festgestellt, dass bereits niedrige Dosierungen (15 mg/Tag) von Metandienon, verabreicht über eine Zeitspanne von zwei Monaten, zu einem 15%igen Anstieg des Blutvolumens, verringerter Herzfrequenz in Ruhe und unter Belastung, erhöhtem Herzindex (Minutenvolumen in Liter/Quadratmeter Körperfläche) und Herzschlagindex bei Belastung sowie erhöhten Spitzenwerten beim Blutfluss während nach-ischämischer Hyperämie (Wiederauffüllen entleerter Blutgefäße) geführt haben. In dieser Untersuchung wird beiläufig erwähnt, dass die fettfreie Körpermasse während der Behandlung deutlich zunahm (Di Pasquale 1993, 80).

Während einige Studien belegen, dass anabole Steroide einen direkten Hypertrophie-Effekt (Größenzunahme des Muskels durch Zellwachstum) auf den Herzmuskel, besonders auf die linke Herzkammer ausüben, konnten andere Studien dies nicht bestätigen (Di Pasquale 1993, 80).

Die exakte Messung des Hypertrophie-Effektes durch anabole Steroide ist nicht 100%ig möglich, da allein das Körpertraining schon zu einer signifikanten Hypertrophie des Herzmuskels führt. Daher ist es nicht einfach, den Anteil festzulegen, der den anabolen Steroiden zukommt. Bislang ist auch noch unklar, ob ein durch anabole Steroide ausgelöstes Wachstum des Herzmuskels als Vorteil oder Nachteil zu werten ist. Wegen eben dieser möglichen Auswirkungen auf die Herzmuskulatur wurden anabole Steroide auch schon als Therapeutikum für einige Formen kardiovaskulärer Erkrankungen verwandt.

Testosteron und anabole Steroide machen Sportler durch hormonelle Auswirkungen auf Cholesterinspiegel und Blutgefäße wahrscheinlich anfälliger für atherosklerotische Erkrankungen.

6 Cholesterin und anabole Steroide

HDL (High Density Lipoprotein) ist das „gute“ Cholesterin, da es Cholesterin zur Leber transportiert, wo es verstoffwechselt wird. Ein hoher HDL- Wert bedeutet, dass weniger Cholesterin die Arterien verstopft und Herzerkrankungen hervorrufen kann. Je höher der HDL- Wert und je niedriger das Gesamtcholesterin, desto geringer ist das Risiko für die Entstehung von Herzerkrankungen.

LDL (Low Density Lipoprotein) wird dagegen als das „schlechte“ Cholesterin bezeichnet. LDL kann in die Gefäßwände der Arterien eingebaut werden und so jene Plaques begünstigen, die den Blutfluß zum Herzen und anderen Geweben einschränken. LDL steigert also die Anfälligkeit für Herzerkrankungen. Je höher der LDL- und der Gesamtcholesterinspiegel, desto größer ist das Risiko, einen Herzanfall zu bekommen.

Zahlreiche Untersuchungen ergaben, dass hohe HDL- Konzentrationen der Entstehung artherosklerotischen Erkrankungen, speziell an den Herzkranzgefäßen, entgegenwirken. Die positiven Auswirkungen körperlichen Trainings auf den Serumcholesterinspiegel wurden ebenso nachgewiesen wie der negative Anabolika-Einfluß auf denselben (Di Pasquale 1993, 83). Es werden alle positiven Auswirkungen des Körpertrainings aufgehoben, wenn ein Sportler anabole Steroide verwendet. Nachweisbar ist, dass die Verwendung anaboler Steroide den Serumcholesterinspiegel bei Männern und Frauen anhebt und dabei den LDL-Cholesterinspiegel erhöht sowie den HDL-Spiegel senkt. Das Ausmaß, indem eine Hormonverbindung den Cholesterinspiegel im Serum beeinflusst, hängt oft vom verwendeten anabolen Steroid ab. Orale alpha-17-alkylierte anabole Steroide (Bsp. Stanzonol) scheinen mehr unerwünschte Wirkungen auf die Lipoproteine zu haben als injizierbare ( wie Testosteron). Dies ist der Fall, da alpha-17-alkylierte anabole Steroide eher eine Cholestase verursachen, die den Cholesterinstoffwechsel beeinflusst.

Die Auswirkungen der verschiedenen anabolen Steroide auf Gesamtcholesterin, HDL, LDL, Very Low Density Lipoprotein (VLDL) und Triglyceride im Serum sind noch nicht abschließend geklärt. Selbst das Wissen um bekannte Risikofaktoren erleichtert die Bestimmung der klinischen Tragweite der durch anabole Steroide ausgelösten Veränderungen der Lipidspiegel nicht: Bluthochdruck, genetische Prädisposition, Alkoholkonsum, Rauchen und Übergewicht sind bisher stets als unabhängige Risikofaktoren für Erkrankungen der Koronararterien erfasst worden.

Sogar Stress kann größere Erhöhungen des Cholesterins im Blut verursachen (bis zu fast dem Doppelten des Normalwertes). Da Athleten anabole Steroide häufig vor Wettkämpfen einsetzen, kann sich der Trainings- und Wettkampfstress ebenso auf ihre Lipidprofile auswirken. Selbst das Essverhalten beeinflusst den Cholesterinspiegel. Wird die Nahrungsmenge auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt, kann allein diese Maßnahme das Serumcholesterin um bis zu 10% senken. Die Serumspiegel von.

Lipiden und Lipoproteinen werden darüber hinaus durch Veränderungen des Körpergewichts beeinflusst -eine Gewichtszunahme führt selbst dann zu erhöhten Serumcholesterin- und LDL-Werten sowie einer Senkung des HDL- Spiegels, wenn gleichzeitig trainiert wird. Da Athleten unter dem Einfluss von anabolen Steroiden zwangsläufig an Gewicht zulegen, taucht die Frage auf, inwieweit die Abweichungen im Lipidprofil mit der Gewichtszunahme zusammenhängen. (Di Pasquale 1993, 82).

6.1 Cer ebr ale Hämor r hagie ( Blutung) und Schlaganfall

Bisher sind einige Fälle bekannt, die mit anabolen Steroiden in Verbindung gebracht werden. Ein 34-jähriger Bodybuilder, der über vier Jahre verschiedene anabol- androgene Präparate eingenommen hatte, entwickelte 17 Tage vor einem Bodybuilding- Wettkampf plötzlich eine akute Lähmung der rechten Körperhälfte und Sprachschwierigkeiten. Wie es scheint, hat er sich schnell wieder erholt. Angesichts extremer Diäten und der großen Zahl anderer Medikamente, die von Bodybuildern zur Wettkampfvorbereitung eingesetzt werden, ist aber schwer zu sagen, welche Rolle den anabolen Steroiden bei diesem Schlaganfall zukam. (Di Pasquale 1993, 91).

7 Anwendung anaboler Steroide im Sport

7.1 Die Nandr olon – Seuche

Der Tennisprofi Petr Korda wurde mit einem zu hohen Nandrolon-Wert im Urin erwischt, musste eine Geldstrafe zahlen, verlor ATP-Punkte, wurde aber nicht gesperrt, der 100m- Olympiasieger und Weltmeister Linford Christie wurde überführt und erwartet seine Strafe, vier französische Fussballprofis (einschließlich Christophe Dugarry) und Judo-Olympiasieger Djamel Bouras wurden mit zu hohen Nandrolon-Werten getestet. Andere Beispiele sind der Schweizer Triathlet Oliver Bernhard oder die Schwimm-Olympiasiegerin Michelle de Bruin-Smith, die Nandrolon-Spuren durch Whiskey zu vertuschen versuchte, auch Alexander Leipold (dt. Freistilringer) wurde im September 2000 positiv auf Nandrolon getestet. Die Radsportler der Niederlande und Italien wurden des Doping- Missbrauchs überführt. Man könnte noch weitere Namen hinzufügen, die Liste ist längst nicht vollständig.

Liegt die Vielzahl der Befunde an der neuen, verfeinerten Messtechnik - High Resolution Mass Spectrometry (HRMS) -, die seit den Olympischen Spielen von Atlanta eingesetzt wird? Oder liegt es an Nandrolon? Was ist das Besondere an Nandrolon? Nandrolon gehört in die Frühzeit der Verwendung von Anabolika durch Sportler. Da es fettlöslich im Körperfett gespeichert wird, lässt es sich selbst vier Monate nach der Verwendung noch nachweisen. Im internationalen Wettkampfsport wurde es zwischen 1959 und 1976 eingesetzt. Mit dem Verbot von Anabolika verschwand es schnell vom Markt der Wettkämpfer. Im Bodybuilding ist es jedoch noch immer weitverbreitet, da es die Leber weniger belastet als andere Anabolika. (Krüger 1999).

7.2 M edikamentenmissbr auch beim Fr eizeitspor tler im Fitnessbereich

In 24 norddeutschen Sportstudios wurde anhand einer Befragung festgestellt, dass 24 Prozent der befragten Männer und 8 Prozent der Frauen anabol wirkende Medikamente zu sich nehmen.

Dabei fand sich ein Medikamentenabusus (Missbrauch) mit anabolen Steroiden bei 21 Prozent aller Studienteilnehmer (Tabelle 1). Es wurden überwiegend orale Präparate mit hohem first- pass in der Leber und einem daraus resultierenden erheblichen Toxizitätspotential eingenommen (Tabelle 2). Insbesondere Sportler mit langer Medikamentenanamnese nutzen injizierbare Steroidpräparate. Die Beschaffung der anabolen Steroide erfolgt in der Regel über den Schwarzmarkt und wird sogar von 93 Prozent der Nonabuser als nicht problematisch angesehen. Auch wurden in 15 Prozent der Fälle anabole Steroide ärztlich verschrieben. Dies muss auf Bedrängen des Arztes und dessen Unwissenheit zurückzuführen sein.

Tabelle 1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 16 vom 17.04.98, Seite A-

Obwohl nur 50 Prozent der befragten Studienteilnehmer Antwort gaben, sind die Autoren der Meinung, dass dies die aktuelle Situation in Norddeutschlands Fitnessstudios realistisch widerspiegelt.

Der Großteil der Sportler nahm erst Medikamente nachdem er bereits länger als 36 Monate trainierte. Die Erklärung ist rein hypothetisch, aber es ist zu vermuten, dass bei den meisten Sportlern nach zwei Jahren eines regelmäßigen Trainings das genetisch vorgegebene Potential an Muskelwachstum erschöpft ist. Fortschritte bezüglich des Muskelaufbaus sind nur noch schwer zu erreichen und meist so klein, dass sie kaum bemerkt werden. Diese Entwicklung löst bei vielen Sportlern eine gewisse Frustration aus, die dazu führen kann, dass die Sportler zu Medikamenten greifen. Ist dieser Schritt vollzogen und stellt der Sportler beim Medikamentenabusus wenige Nebenwirkungen an sich fest, liegt eine Wiederholung des Abusus nahe. Oft ist damit der Weg in die Steroidabhängigkeit gegeben. Als Hauptmotivationsgrund und Trainingsziel gaben die Studienteilnehmer den Aufbau von Muskelmasse an, gefolgt von Kraft- und Leistungssteigerung.

Fazit: Angesichts der vorliegenden Ergebnisse muss von einem leistungssteigernden Medikamentenmissbrauch größeren Ausmaßes im ambitionierten Breitensport, insbesondere im Fitnessbereich ausgegangen werden (Boos, Wulff, Kujath, Bruch 1998, 41).

8 Begriffserklärung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

9 Quellenverzeichnis

Clasing, D.: Doping, verbotene Arzneimittel im Sport, G. Fischer Verlag, Stuttgart.

Di Pasquale, Dr. Mauro G.: Nebenwirkungen Anaboler Steroide, Novagenics Verlag, Arnsberg

Enz, F.: Um Sportler zu sein genügt es nicht Sportler zu sein, 1 99-202 Fair-Play-Materialien des NOK, Ettenheim.

Kamber, M.: Doping. In: Schweiz. Apotheker- Zeitung (1990), 8, 208-216.

Keil, Lars-Broder: Prozeß dokumentiert: Schulterbreite der Sportlerin wuchs innerhalb von einem Jahr um vier Zentimeter. In: Ärzte Zeitung, 8.5.1998

Krüger, A.: Die Nandrolon-Seuche: Steigende Zahl der Befunde dank neuer Messtechnik? In: Neue Züricher Zeitung, 20.8.1999.

Kujath P., Boos C., Wulff P., Bruch H.- P.: Medikamentenmißbrauch beim Freizeitsportler im Fitnessbereich. In: Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 16 vom 17.04.98, Seite A-953

Weineck, J.: Sportbiologie, Spitta Verlag, Balingen 1998 www.aerzteblatt.de

www.body-styling-products.de

www.dopingnews.de

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anabole Steroide unter besonderer Berücksichtigung des kardiovaskulären Systems

Doping-Definition

Das IOC (Internationales Olympisches Komitee) definiert Doping als einen Missbrauch von Arzneimittel im Sport zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit des Athleten. Seit 1968 wird Doping im Sport vom IOC und von den meisten internationalen und nationalen Sportfachverbänden bekämpft. Unter dem Leitsatz, dass Doping die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden darstellt, erstellte die Medizinische Kommission des IOC eine Auflistung aller verbotenen Wirkstoffgruppen und Anwendungsmethoden:

Verbotene Wirkstoffgruppen:

Stimulanzien (Aufputschmittel),

Narkotika (Schmerzmittel)

Anabole Wirkstoffe (Anabolika)

Diuretika (Harntreibende Mittel)

Peptidhormone (Bsp. EPO, Wachstumshormone)

Verbotene Methoden:

Blutdoping (Transfusion von mit roten Blutkörperchen angereichertem Blut)

Pharmakologische, chemische und physikalische Manipulation (des Urins)

Wirkstoffgruppen, die Einschränkungen unterliegen

Alkohol

Cannabinoide

Lokalanästhetika

Kortikosteroide

Beta-Blocker

Anabole Steroide und ihre Wirkungen

Definition: Anabole Steroide sind chemische Verwandte des Sexualhormons Testosteron, die im Labor synthetisiert werden

Zwei Wirkungsweisen:

Androgene Wirkung:

- beeinflusst Entwicklung und Erhalt primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, d.h. Wachstum und Entwicklung von Penis, Prostata, Samenleiter und Samenblasen, sowie Skrotum (gehört zum Hodensack) und nebenhoden
- führt zu vermehrter Talgbildung der Talgdrüsen
- zunehmende Körperbehaarung
- Vertiefung der Stimme
- Steigerung der Aggressivität und Libido

Anabole Wirkung:

- eiweißaufbauende Wirkung, die den Stoffwechsel beeinflusst und Gewebsbildung fördert
- hat wachstumsfördernden Einfluss auf Muskeln, Skelett und Organe
- regt primär Proteinsynthese an
- verantwortlich für Erhöhung der Zahl roter Blutkörperchen und Hämoglobinkonzentration im Blut, sowie erhöhte Retention von Elektrolyten und Wasser, Kontrolle der Körperfettverteilung, prozentuale Abnahme des Körperfettanteils

Anabole Steroide und ihre Nebenwirkungen

1 Nebenwirkungen bei Frauen und Männern

- Akne
- Wasserspeicherung
- hoher Blutdruck
- Störungen der Psyche
- veränderte Leberfunktion, evtl. Leberkrebs
- Suppression des gonadalen Regelkreises (Gonadotropine)
- Glatzenbildung
- vermehrte Talgbildung (Seborrhöe)
- Veränderungen im kardiovaskulären System
- Überlastung des Bewegungsapparates
- Appetit-Zunahme
- erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten nach Absetzen

Zu den wichtigsten Nebenwirkungen der Anabolika gehören die Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, auf den Fettstoffwechsel, auf den Bewegungsapparat, auf das HerzKreislauf-System, auf die Leber, sowie auf die Psyche

Hormonhaushalt:

- komplexe Regelmechanismen steuern Hypothalamus, Hypophysenvorderlappen und die peripheren Drüsen
- Regelsystem wird gehemmt, körpereigene Produktion an Steroidhormonen verringert/ eingestellt

Fettstoffwechsel:

- Verschiebung des Risikoprofils
- LDL-Cholesterin nimmt zu, HDL-Cholesterin nimm ab

Bewegungsapparat:

- Überlastung des Sehnen- und Bandapparates
- Gefahr von Sehnen- und Bänderrissen, Knorpelschäden an den Gelenken und Knochenbrüchen

Herz-Kreislauf-System

- bis um 15% höheres Blutvolumen durch Körpergewichtszunahme und Retention von Wasser -> Erhöhung von systolischen Blutdrucks und Pulsfrequenz

Leber:

- erhöhte Leberwerte dürfen nicht ignoriert werden, können Anzeichen für fortschreitende Leberschädigung sein
- zurückbleibende Fehlfunktionen sind eventuell Folge einer Cholestase, bei der sich Gallensaft in den Leberzellen ansammelt, degenerative Veränderungen in Leberzytoplasma und Zellmembran stattfinden
- längerfristige Erhöhung der Leberenzyme -> Leberzirrhose - > möglicher Lebertumor

Psychisches Verhalten:

- während der Applikation:

- Euphorie, Halluzinationen, Größenwahn und Aggressivität
- Toleranzbildung, erhöhtes Verlangen, Verlängerung der Einnahmezyklen und Abhängigkeit

- nach Absetzen der Anabolika:

- Depressionen, Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Entzugserscheinungen

- positiver Nebeneffekt: gesteigerte Trainings- und Wettkampfmotivation

9.1 spezifische Nebenwir kungen bei Männern

- Abfall der Testosteron-Eigenproduktion
- Störung der Spermiogenese (Folge: Hodenatrophie, sowie Impotenz/ Unfruchtbarkeit)
- Feminisierung: Gynäkomastie
- Veränderung in den Blutfettwerten: Abfall von HDL- Cholesterin
- gelegentlich Ödembildung

9.2 spezifische Nebenwir kungen bei Fr auen

- Gonadotropine (Folge: sekundäre Amenorrhöe - Ausbleiben der Monatsblutung)
- Virilisierungserscheinungen (Folge: tiefe Stimme, Haarveränderungen, Hirsutismus, Kahlköpfigkeit, Klitorishypertrophie, Rückbildung der Brust, Verfestigung/Vergröberung des Knochenbaus, Akne)
- bei Schwangerschaft: heterosexuelle Fehlerscheinungen weiblicher Foeten

9.3 spezifische Nebenwir kungen bei männlichen Jugendlichen

- vorzeitige Vermännlichung (Virilisierung, Hodenatrophie)
- beschleunigte Skelettreifung (zunächst Wachstumsschub, dann Epiphysenfugenschluß, Folge: Kleinwuchs)
- Feminisierung: Gynäkomastie
- psychische Veränderungen

2 Anabole Steroide -

Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System

Anwendung anaboler Steroide im Sport

1 Was ist das Besondere an Nandrolon?

- gehört in Frühzeit der Anabolikanwendung
- ist fettlöslich im Körperfett gespeichert
- noch 4 Monate nach Anwendung nachweisbar
- beliebt bei Bodybuildern und im Freizeitbereich

Anhang

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

10 Quellenverzeichnis

Clasing, D.: Doping, verbotene Arzneimittel im Sport, G. Fischer Verlag, Stuttgart 1992

Di Pasquale, Dr. Mauro G.: Nebenwirkungen Anaboler Steroide, Novagenics Verlag, Arnsberg 1993

Enz, F.: Um Sportler zu sein genügt es nicht Sportler zu sein, 1 99-202 Fair-Play-Materialien des NOK, Ettenheim 1987 Kamber, M.: Doping. In: Schweiz. Apotheker- Zeitung (1990), 8, 208-

Keil, Lars-Broder: Prozeß dokumentiert: Schulterbreite der Sportlerin wuchs innerhalb von

einem Jahr um vier Zentimeter. In: Ärzte Zeitung, 8.5.1998

Krüger, A.: Die Nandrolon-Seuche: Steigende Zahl der Befunde dank neuer Messtechnik? In: Neue Züricher Zeitung, 20.8.1999

Kujath P., Boos C., Wulff P., Bruch H.- P.: Medikamentenmißbrauch beim Freizeitsportler im Fitnessbereich. In: Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 16 vom 17.04.98, Seite A-953

Weineck, J.: Sportbiologie, Spitta Verlag, Balingen

www.aerzteblatt.de

www.body-styling-products.de

www.dopingnews.de

Fin de l'extrait de 27 pages

Résumé des informations

Titre
Anabole Steroide unter besonderer Berücksichtigung des kardiovaskulären Systems
Université
Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg
Cours
Seminar Sportbiologie
Auteur
Année
2001
Pages
27
N° de catalogue
V100255
ISBN (ebook)
9783638986847
Taille d'un fichier
422 KB
Langue
allemand
Annotations
Handout ist an die Arbeit angefügt
Mots clés
Anabole, Steroide, Berücksichtigung, Systems, Seminar, Sportbiologie
Citation du texte
Romy Mäuslein (Auteur), 2001, Anabole Steroide unter besonderer Berücksichtigung des kardiovaskulären Systems, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100255

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