Wie erstelle ich einen Fragebogen für eine empirische Forschungsarbeit?


Dossier / Travail de Séminaire, 2001

19 Pages, Note: 2+


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Vorüberlegungen und Begriffsklärungen
2.1 Grundannahmen
2.2 Hypothesengenerierung
2.3 Variablen
2.4 Testgütekriterien
2.4.1 Objektivität
2.4.2 Reliabilität
2.4.3 Validität

3. Die schrifltiche Befragung
3.1 Fragebogenkonstruktion
3.1.1 Fragearten
3.1.2 Formulierung der Fragen
3.1.3 Aufbau des Fragebogens
3.2 Postalische Befragung
3.3 Computervermittelte Befragung
3.4 Die Delphi-Methode

4. Die schrifltiche Befragung anhand eines Beispiels

5. Literatur

1. Einleitung

Die schriftliche Befragung bzw. die Konstruktion eines Fragebogens ist neben der mündlichen Befragung, dem Test und dem Beobachten ein wichtiges Instrument zur Erstellung einer empirischen Forschungsarbeit.

In der vorliegenden Arbeit soll die Konstruktion bzw. Konzeption eines Fragebogens im Vordergrund stehen, wobei vor allem auf die Auswahl der Fragen (3.1.1), die Formulierung der Fragen (3.1.2) sowie auf den Aufbau des Fragebogens (3.1.3) eingegangen werden soll.

Zur Verdeutlichung wollen wir im Anschluß daran einen Fragebogen (4.) darstellen, der im Wintersemester 2000/2001 im Seminar „Empirische Forschungsmethoden für Pädagoginnen und Pädagogen im Hauptstudium“ entstanden ist. Dieser Fragebogen diente als Meßinstrument für die empirische Forschungsarbeit „Wissenstransfer bei Studierenden der (Sozial-)Pädagogik - Eine Untersuchung zur Wissensanwendung“.

Vorab müssen zunächst Vorüberlegungen und Begriffsklärungen (2.) vorgenommen werden, ohne die die Konzeption bzw. Konstruktion eines Fragebogens nicht möglich ist.

2. Vorüberlegungen und Begriffsklärungen

Wie vorher schon erwähnt, entstammt der „Beispiel“- Fragebogen dem Seminar „Empirische Forschungsmethoden für Pädagoginnen und Pädagogen im Hauptstudium“, der die Testergebnisse für eine empirische Forschungsarbeit liefern sollte.

Die folgenden Punkte sollen eine kurzen Einblick geben, wie der Aufbau einer empirischen Forschungsarbeit im allgemeinen zu strukturieren ist.

2.1 Grundannahmen

Eine Stoffsammlung zum Thema anzulegen war der erste Schritt zur Hypothesengenerierung.

Mithilfe der Stoffsammlung, die natürlich eine umfangreiche Literaturrecherche beinhaltet, versuchten wir, Unterschiede des Pädagogikstudienganges an der Universität und des Sozialpädagogikstudienganges an der FH festzustellen.

Erst aufgrund dieser Überlegungen war es uns möglich, das eigentliche Thema der Forschungsarbeit sowie die dazugehörige Hypothese aufzustellen.

2.2. Hypothesengenerierung

Die Hypothese ist der Ausgangspunkt einer jeden empirischen Arbeit. Sie muß eindeutig und überprüfbar sein und sollte nur schwer zu widerlegen sein.

Bei der Hypothesenbildung ist zu beachten, daß sowohl einseitig wie auch zweiseitig geprüft werden kann.

Bei der einseitigen Prüfung lautet z.B. die Nullhypothese (Ho): „Eine Gruppe ist schlechter oder gleich...“ .

Die Alternativhypothese (H1) hierzu lautet: „Eine Gruppe ist besser...“.

Bei der zweiseitigen Prüfung hingegen lautet die Ho: „Es gibt keinen Unterschied...“, die H1: „Es gibt einen Unterschied...“.

Bei unserer Untersuchung entschieden wir uns für eine zweiseitige Hypothese.

Daraus ergibt sich folgende Nullhypothese Ho:

„Es besteht kein Unterschied in der berufsbezogenen Anwendung des im Studium gelernten Wissens zwischen Universitätsstudierenden und Fachhochschul-

studierenden.“

Und die dazugehörige Alternativhypothese H1:

„Es besteht ein Unterschied in der berufsbezogenen Anwendung des im Studium gelernten Wissens zwischen Universitätsstudierenden und Fachhochschul-

studierenden.“

2.3 Variablen

Die Bedingung, die variiert und zur Vorhersage der Reaktion verwendet wird, wird als unabhängige Variable bezeichnet. Das Verhaltensmerkmal, von dem man annimmt, daß es von den Veränderungen der unabhängigen Variablen abhängt, wird als abhängige Variable bezeichnet.

Zur Verdeutlichung möchten wir an dieser Stelle eine „mind-map“ einfügen, die sowohl abhängige wie auch unabhängige Variablen unseres Beispiels enthält.

Darstellung der Beziehung von unabhängigen Variablen auf die abhängige Variable: Als Beispiel die Untersuchung der Wissenstransferleistung von FH-Studenten und Universitätstudenten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Einfluß von unabhängiger Variablen (UV) auf eine abhängige Variable

Unterscheidung abhängiger und unabhängiger Variablen

Man unterscheidet abhängige Variablen und unabhängige Variablen in ihrer funktionellen Bedeutung. Veränderungen der abhängigen Variablen, in unserem Beispiel dem Wissenstransfer, werden durch den Einfluß der unabhängigen Variablen, in unserem Beispiel UV 1 bis UV 8 verändert.

Unabhängige Variablen können auch gestört werden. Diese werden dann als Störvariablen bezeichnet. In unserem Beispiel sind als Störvariablen z.B. die Einstellung des Dozenten, die Schulbildung der Studenten, die Abiturnote oder die Situation an der Universität denkbar.

(vgl. Borz, S.6, 1996)

2.4 Testgütekriterien

Die Qualität eines Fragebogens bzw. eines Tests ist abhängig von den drei zentralen Kriterien der Testgüte, der Objektivität, der Reliabilität und der Validität.

2.4.1 Objektivität

„Die Objektivität eines Tests gibt an, in welchem Ausmaß die Testergebnisse vom Testanwender unabhängig sind.“ (Bortz/Döring, S.180)

Die Objektivität läßt sich in drei Kategorien unterteilen:

1. Durchführungsobjektivität: Das Testergebnis von Probanden sollte möglichst vom Untersuchungsleiter nicht beeinflußt werden, d.h. die Instruktion sollte dem Testanweiser während der Durchführung keinen individuellen Spielraum lassen.

a. Standardisierte Instruktionen wie auch die Beantwortung von Rückfragen sind im
b. Normalfall wörtlich vorgegeben und sollten so vom Testanweiser wiedergegeben werden.

2. Auswertungsobjektivität: Die individuelle Einschätzung des Auswerters muß bei der

a. Vergabe von Testpunkten für bestimmte Testantworten außen vor bleiben.
b. Die Testpunktzahl sollte auch bei verschiedenen Auswertern nicht variieren.

3. Interpretationsobjektivität: Persönliche Deutungen dürfen die Interpretation eines Testwertes nicht beeinflussen. Im Gegenteil, man orientiert sich an vorgegebenen Vergleichswerten bzw. sog. Normen, ermittelt anhand repräsentativer Stichproben.

2.4.2 Reliabilität

„ Die Reliabilität eines Tests kennzeichnet den Grad der Genauigkeit, mit dem des geprüfte Merkmal gemessen wird.“ (Bortz/Döring, S.181)

2.4.3 Validität

„Die Validität eines Tests gibt an, wie gut der Test in der Lage ist, genau das zu messen, was er zu messen vorgibt.“ (Bortz/Döring, S.185)

[...]

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Wie erstelle ich einen Fragebogen für eine empirische Forschungsarbeit?
Université
University of Regensburg  (Pädagogik)
Cours
Empirische Forschungsmethoden im Hauptstudium
Note
2+
Auteur
Année
2001
Pages
19
N° de catalogue
V10028
ISBN (ebook)
9783638165877
ISBN (Livre)
9783638781398
Taille d'un fichier
1682 KB
Langue
allemand
Mots clés
Fragebogen, Forschungsarbeit, Empirische, Forschungsmethoden, Hauptstudium
Citation du texte
Sonja Deml (Auteur), 2001, Wie erstelle ich einen Fragebogen für eine empirische Forschungsarbeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10028

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