Martin Müller TG13
Aufgabe: Vergleichen Sie die Gedichte von Georg Heym und Georg Trakl nach Inhalt, Form und Sprache. Die Zeit des Expressionismus wurde von vielen Strömungen beeinflusst. Zwei Dichter dieser Epoche sind Georg Heym und Georg Trakl mit ihren Gedichten „Der Krieg“ und „Grodek“. Beide Werke handeln vom Krieg, jedoch unterscheiden sie sich in ihrer Art der Formulierung.
Die Gedichte „Der Krieg“ und „Grodek“ befassen sich mit den Schrecken des Krieges.
In Georg Heyms „Der Krieg“ wird dies schon durch die Überschrift klar definiert, dass sich das lyrische Ich mit dem Thema „Krieg“ auseinandersetzt. Die Überschrift des Gedichtes von Georg Trakls „Grodek“ hat nicht unmittelbar mit Krieg zu tun. Sie bezeichnet unterdessen einen Ort des Krieges während der Auseinandersetzung mit Frankreich.
In Georg Heyms Gedicht fällt auf, wie das lyrische Ich den Krieg als Tier darstellt, eines, das den Winterschlaf braucht, eine Zeit ruht, aber dann wieder los bricht, um nach einiger Zeit wieder zu verharren. In Georg Trakls Gedicht wiederum vergleicht das lyrische Ich den Krieg mit der Natur bzw. mit der Jahreszeit „Herbst“. Anfang des Herbstes und sein Ende ist mit dem Erwachen bzw. Erstarren des Tieres in Georg Heyms „Der Krieg“ gleichsetzbar.
Georg Heyms Gedicht ist in Strophenform zu je 4 Versen und Paarreim gegliedert, wobei Georg Trakls nur eine Strophe und keine Reimform umfasst. Ersteres Gedicht ist deshalb übersichtlicher und durch den Reim besser zu verstehen als das zuletzt genannte.
Das Gedicht „Der Krieg“ ist gekennzeichnet durch die Verwendung von stilistischen Mitteln wie Metaphern, Hyperbeln, Vergleichen und Periphrasen. Gleich mit der ersten Strophe taucht die Periphrase „Aufgestanden ist er, welcher lange schlief.“ (Strophe 1, Vers 1) auf. Diese stellt ein Umschreibung eines Tieres dar, welches gerade aufwacht. Zugleich ist damit der Krieg gemeint, was als ver- steckter Vergleich auslegbar ist. Ebenfalls findet man in der ersten Strophe die Hy- perbel „unten aus Gewölben tief.“ (Strophe 1, Vers 2) welche aufzeigen soll, wie der Krieg oder die Vorstellung des Krieges an unersichtlicher und dunkler Stelle verharrt, welche aber nicht weit von einem entfernt ist. Es braucht nur die Tür zum Abgrund aufgestoßen bzw. die dunklen Gedanken aus hinterster Ecke der Gedankenwelt geholt zu werden. Der, der die Tür öffnet, ist meist die Unvernunft. Weiterhin findet man die Metaphern „in der schwarzen Hand“ (Strophe 1, Vers 4) und „Schatten einer fremden Dunkelheit“ (Strophe 2, Vers 2). Beide versinnbildlichen den Tod und den Schrecken des Krieges sowie die ungeahnten Ausmaße eines solchen Ereignisses.
In der dritten Strophe im zweiten Vers findet sich der Parallelismus „Eine Frage.
Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.“ Hier versucht das lyrische Ich zu artikulieren, wie unbedeutend doch die Frage nach dem Warum ist. Eine Antwort ist nicht erkenn- bar, jedoch die Angst bleibt und wird sogar stärker durch die Ungewissheit. Eine sehr aussagekräftige Metapher befindet sich in der letzten Strophe und im letzten Vers, die da heißt „Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.“ Hier formuliert das lyrische Ich, wie alle bestraft werden, die der Lust am Töten bzw. Krieg und der Sünde fröhnen. „Gomorrh“ ist nämlich eine Stadt beschrieben, in der Bibel, die durch das sündhafte Verhalten ihrer Menschen von Gott bestraft wurde. Ähnlich ist es auch mit diesem Vers gemeint, jedoch wird hier die Not und das Elend und die Armut der Henker sein.
Im Gedicht „Grodek“ von Georg Trakl sind im gesamten Verlauf Metaphern, Hyper- beln und Tautologien zu finden. Die Tautologie „Von tödlichen Waffen“ (Z.2) festigt das Verständnis und soll appellieren, wie gefährlich und sogar „tödlich“ der Krieg oder eine Waffe sein kann. Weiterhin zeigt das lyrische Ich mit der Metapher „die wilde Klage ihrer zerbrochenen Münder.“ (Z.5-6) auf, wie die Menschen bzw. die Sol- daten vor dem Krieg begeistert waren und sich den Mund trocken gegrölt haben und nun im Krieg kleinlaut werden, weil sie nun das wahre Gesicht des Todes erkennen aber nicht mehr zurück könne n. Die Metapher „Alle Straßen münden in schwarzer Verwesung.“(Z.10) ist ebenfalls sehr ausdrucksstark. Hier lässt sich ebenfalls schnell feststellen, dass alle Wege und Kriege unweigerlich in das Verderben führen, ähnlich dem Sprichwort „Viele Wege führen nach Rom.“. Die Metapher „Die heiße Flamme des Geistes“(Z.16) beschwört den Eindruck herauf, mit welcher überwältigen Trauer sich die Angehörigen und Familien der im Krieg Gefallenen quälen müssen. Mit der Periphrase „Die ungebornen Enkel.“(Z.17) ist ersichtlich, über wen sie trauern, näm- lich um die verlorenen Generationen der gefallenen Väter.
Letztendlich lässt sich über diese beiden Gedichte eines sagen, beide Gedichte reflektieren das wahre Gesicht des Todes und den Schmerz und die Sinnlosig- keit des Krieges. Georg Heyms Gedicht ist jedoch verständlicher verfasst als Georg Trakls „Grodek“. Auch die Überschriften unterstreichen die unterschiedlichen Formu- lierungen beider Dichter. In beiden Werken finden sich viele relative Übertreibungen, die aber im Bezug zum Thema „Krieg“ keineswegs irrelevant oder sogar notwendig sind.
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