Pietismus. Die Theorien Franckes und Speners


Dossier / Travail, 2000

26 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG
- Speners Vorschläge zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation

ARBEIT

I. Der Umbruch in Preussen - speziell während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts

II. Wer war August Hermann Francke

II.I. A. H. Franckes äusserer Lebensgang
II.II. Franckes Wirkungsstätte

III. Die Lüneburger Bekehrung
III.I. Die Konsequenz der Lüneburger Bekehrung

IV. Die Reform des Theologiestudiums an der Universität zu Halle

V. Franckes Gemeindearbeit und sein Leitbild für pietistische Frömmigkeit

VI. Der Aufbau der Franckeschen Anstalten
VI.I. Franckes erste Schulgründung

VII. Der Beginn des Waisenhauses
VII.I. Der Beginn der Waisenfürsorge
VII.II. Die Bauten des Waisenhauses

VIII. Die Franckeschen Stiftungen
VIII.I. Die Schulordnung
VIII.II. Der Stundenplan

IX. Die Pietistische Erziehung - Wie sah August Hermann Franckes Erziehungsideal aus?

X. Der Pietistische Einfluss auf Brandenburg-Preussen und seine Wirkung
X.I. Die staatlichen Einflüsse auf das Land
X.II. Welche Rolle nahm der Pietismus im Land und vor allem auf den Staat ein

ZUSAMMENFASSUNG

SCHLUSSBEMERKUNG

FAZIT

Franckesche Stiftungen

Aufbau des Stiftungsgeländes Die Stiftungen umfasste damals

Übersicht über den gesamten Organismus der Stiftungen

Gliederung aller Einrichtungen der Stiftung

Biographie

Anhang

Bilderverzeichnis

Literaturliste

Die Franckeschen Stiftungen

Einleitung

Wenn man sich näher mit der Person August Hermann Francke und seinem Lebenswerk ( - die Anstalten, Stiftungen und das Waisenhaus ) befasst, trifft man immer wieder auf den Begriff "Pietismus".

Die pietistische Bewegung, deren Gründer und auch Begründer Philipp Jakob Spener war, entstand in Deutschland in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Aus der "Pia Desideria" (

- ursprünglich die Vorrede von Johann Arndts aus der "Postilla", die zu der Sammlung verschiedener Predigten aus dem Evangelium gehört -) nahm Spener seine Grundlagen für seine Theorie.

Die Pietisten kritisierten am evangelischen Kirchenwesen primär die einseitige Betonung und Verbildlichung der frommen und reinen Lehre. Dieses - laut der Pietisten - führe zu einer Erstarrung innerhalb der Kirche und damit auch des Glaubens. Diese nur in eine Richtung prägende Lehre setzte Spener das Leben gegenüber und begründete den verderbten Zustand der Kirche damit, dass die Substanz der kirchlichen Mauern zerrüttet und rissig sei. In Anlehnung an die "Dreiständeregelung", vertrat er die Auffassung, dass noch vor der Obrigkeit der Klerus stände und damit die Kirche als Institution vor dem Staat gehört - er nennt dieses den "Predigerstand". Spener vertrat die Auffassung, dass jene Theologie, die von Luther zur Vordertür hinausgetrieben wurde, nun durch die Hintertür wiederkehrt. Doch Spener hatte Hoffnung, die er in seinen Schriften ausformulierte. Er war davon überzeugt, dass auch von Seitens der Menschen etwas unternommen werden kann, was zur Besserung der Kirche förderlich sei. Hierzu stellte er sechs Reformvorschläge vor, die eine Hilfestellung zur Neubelebung des Glaubens sein sollten.1

Speners Vorschläge zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation

Als Erstes ging es Spener um die intensive Beschäftigung und Einbindung eines jeden Gemeindemitgliedes. An zweiter Stelle stand die Umsetzung des Evangeliums im Alltag. Die Christen sollten seiner Auffassung nach aktiv in der Gemeinde mitarbeiten und sich auch an der Auslegung der Heiligen Schrift beteiligen. Als drittes forderte er jeden Einzelnen auf tätig zu sein. Daraus entstand sein vierter Punkt, der besagt, dass das Handeln nicht von Religionsstreitigkeiten beeinträchtigt sein darf. Ausserdem sollten Irrgläubige eher durch vorbildliches Leben als durch Gewalt oder gar Zwang bekehrt werden. Daraus folgernd forderte Spener als Fünftes die Reform des theologischen Studiums und als sechste und letzte

Forderung schreibt er, dass die Predigten von ihrer Einseitigkeit befreit werden müssen.2 Mein Ziel dieser Arbeit soll sein, den Halleschen Pietismus von August Hermann Franckes mit den Forderungen Speners zu vergleichen. Ebenso versuche ich auch dabei die politischen und sozialen Umständen, die zum Ende des 17. Jahrhunderts in Brandenburg-Preussen gegenwärtig waren, einzubeziehen.

I. Der Umbruch in Preussen - speziell während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Ich möchte mit diesem Teil meine Arbeit beginnen, denn so wird der Einstieg in diese Thematik erleichtert.

Friedrich Wilhelm I., Kurfürst von Brandenburg, trat seine Amtszeit im Jahr 1640 an als das Land Brandenburg vom Dreissigjährigen Krieg bereits stark geschwächt war. Friedrich Wilhelm hatte sich als Ziel gesetzt, sein Heer zu einem schlagkräftigen Trupp aufzubauen. Um das dafür nötige Geld mittels Steuereinnahmen zu beschaffen, musste die brachliegende Wirtschaft angekurbelt und das Land neu besiedelt werden. Zum Zwecke der Ansiedlung gewährte er religiösen Minderheiten Asyl. So kamen die unterschiedlichsten Gruppen ins Land, unter anderem die aus Wien vertriebenen Juden und die verfolgten französischen Hugonotten. Es entwickelte sich eine kulturelle und religiöse Vermischung von Bevölkerungsgruppen, die nicht ohne Spannung blieb.3 Alle Konfessionen wurden der Staatsaufsicht unterworfen. Trotz aller Toleranz des Kurfürsten liess sich eine bevorzugte Behandlung der Reformierten nicht leugnen.

1691 berief er Spener als Konsistorialrat, Propst und Inspektor von St. Nikolai nach Berlin und unterstützte ihn in seiner pietistischen Personalpolitik. So ist die Berufung August Hermann Franckes an die preussische Reformuniversität Halle eindeutig Spener zu verdanken. Brandenburg-Preussen entwickelte sich auf diese Weise zu einer Zufluchtsstätte für die anderorts oft verfolgten Pietisten.

II. Wer war August Hermann Francke?

Bild 1

August Hermann Francke gilt als derjenige Vertreter des Pietismus, der ihm erst zum Durchbruch zu einer bedeutenden, geistigen Macht, die jahrzehntelang Einfluss auf den Protestantismus nahm, verhalf. Durch Franckes unermüdliches, idealistisches Wirken in Halle gewann der Pietismus im 18. Jahrhunderts die Ausprägung und Gestalt, die heute als Hallescher Pietismus bezeichnet wird und deren Auswirkungen weit über die Grenzen Brandenburg-Preussens hinaus bis in alle Welt verfolgt werden können.4

II.I. August Hermann Franckes äusserer Lebensgang

August Hermann Francke wurde am 22. März 1663 in Lübeck geboren als Sohn eines dortigen Rechtsgelehrten, der später als Hof- und Justizrat in die Dienste des Herzogs Ernst des Frommen von Gotha trat und in dieser Stadt 1670 starb. Er erhielt seine Vorbildung vorwiegend durch Privatunterricht, schliesslich noch ein Jahr lang auf dem Gymnasium in Gotha, aus dem er schon im Alter von 14 Jahren zu akademischen Studien entlassen wurde. Francke unterzog sich erst zwei Jahre einem Privatstudium, bevor er darauf die Universitäten in Erfurt, Kiel und in Hamburg aufsuchte, wo er im besonderen Hebräisch, aber auch moderne Sprachen studierte. Von dort aus ging Francke nach Leipzig, wo er sein Universitätsstudium abschloss. Hier habilitierte er sich darauf als Magister und gründete sein berühmtes "Collegium philobiblicum", welches eine vertiefte Pflege der damals sehr vernachlässigten Auslegung der heiligen Schrift zum Gegenstand hatte. Ein Stipendium setzte ihn in den Stand, die Studien in Lüneburg fortzusetzen, und hier findet dann die grosse innere Wandlung statt, die fortan sein ganzes Leben bestimmte: die Entwicklung von einer toten Gelehrtentheologie zu einem lebendigen Glauben und neuen Leben, die persönlichste Erfahrung einer inneren Lebensgemeinschaft mit Gott dem Herrn und seinem Heilande Jesu Christo.

Auf den Aufenthalt in Lüneburg folgten zunächst ein kürzerer in Hamburg und Dresden, wo er zu Spener in das Verhältnis innigster Seelengemeinschaft trat. Darauf nahm er in Leipzig die frühere Wirksamkeit, aber nun mit ungleich grösserem und ganz ausserordentlichem Erfolg, wieder auf.

Im Jahre 1690 wurde Francke als Diakonus an die aus Luthers Leben bekannte Augustiner- Kirche in Erfurt berufen, musste aber bereits nach 1 ½ Jahren den Anfeindungen seiner Gegner innerhalb der evangelischen wie der römisch-katholischen Kirche weichen und Erfurt verlassen. Nach kurzem wirken in Gotha und Berlin bei Spener, nahm er im Januar 1692 eine Berufung nach Halle an. Dort war er als Geistlicher an der St.Georgenkirche, in der damaligen Vorstadt Gauchas, tätig, sowie als Professor an der neu zu errichtenden Universität, wo er zuerst für die griechische und hebräische Sprache und ab 1698 für die Theologie seine Wirksamkeit entfaltete. Im Jahre 1695 begann Francke mit der Errichtung der seinen Namen tragenden Stiftungen. Vom Anfang des Jahres 1715 an wirkte er an der St. Ulrichskirche. Er starb am 08. Juni 1727.

II.II. Franckes Wirkungsstätte

Francke begann seine Arbeit in Glaucha bei Halle unter schwierigen Voraussetzungen. Er war schon zu damaliger Zeit als "Pietist" bekannt, was bei Geistlichen und Laien zu starken Anfeindungen geführt hatte.

Der Begriff "Pietismus", der von den "Collegia Pietatis" Spener abgeleitet wurde, kam verhältnismässig spät auf. Man sprach deshalb anfänglich auch vom "Spenerianismus". Auf das Aufkommen dieses Begriffes verweist eine hallesche Streitschrift von 1707. Es liegt eine Vermutung einer Anspielung nahe, die sich 1689 in Leipzig zugetragen hatte. Dort wirkten einige junge Magister mit Francke für ein lebendiges Christentum. In dieser Zeit starb einer von Franckes Studenten, dessen Predigt von einem Pietistengegner gehalten wurde. Daraufhin entstand ein Gedicht, das von einem jungen Theologen verfasst wurde:

"Es ist jetzt stadtbekannt der Nam` der Pietisten.

Was ist ein Pietist? Der Gottes Wort studiert,

Und nach demselben auch ein heilig Leben führt.

Das ist ja wohl gethan! Ja wohl von jedem Christen; usw." 5

Der neue Name war bald in aller Munde. So war die "Pietisterei" ein Lateinischer doch närrisch und lächerlicher - auch dazu erdachter - Name, mit welchem spöttisch umgegangen wurde.

III. Die Lüneburger Bekehrung

Im Herbst ging Francke nach Lüneburg, um seine Kenntnisse in der biblischen Exegese1 zu vertiefen. Dort kam es zu jenem Ereignis, was später als "Lüneburger Bekehrung" bekannt wurde. Es wurde ihm eine Predigt aufgetragen, für die er als Predigttext aus dem Neuen Testament den Vers aus Joh. 20;31

,,[...] diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus ist der Christus (Messias), der Sohn Gottes, und damit ihr im Glauben Leben habt in seinem Name."6 wählte. Während seiner Vorbereitung kamen ihm Zweifel, ob sein Glauben so lebendig sei wie er es von den Predigthörern verlangte. Darauf warf er sich abends vor dem Zubettgehen auf die Knie und bat Gott um Rettung aus diesem Zustand voller Selbstzweifel. Plötzlich fühlte er, dass das Gebet gehört worden sei und wie ihn Gewissheit überströmte. Von diesem Augenblick an hätte sein Christentum Bestand gehabt.

III.I. Die Konsequenz der Lüneburger Bekehrung

Die "Lüneburger Bekehrung" nahm prägenden Einfluss auf den Halleschen Pietismus, der auf Busskampf und Bekehrung konzentriert war und sich deutlich vom Spenerschen Pietismus unterschied. Spener hielt sich an die Tradition der altlutherischen Anfechtungslehre, wonach Ungewissheit und Zweifel zum Glauben gehören und vom Christen als Zeichen einer von Gott auferlegten Prüfung anzusehen war. Francke hingegen interpretierte Zweifel nicht als Ausdruck von Glauben, sondern als Nicht Glauben.7 Theologisch gesehen gelangte er dadurch zu einer neuen Auslegung der Heiligen Schrift. In Bezug auf sein Wirken in Halle wäre zu prüfen, inwieweit sich sein Drängen auf Busskampf und Bekehrung auf seine Forderungen an das Theologiestudium, auf die Gemeindearbeit und auf sein Schaffen in den Franckischen niederschlug.

Eine Folgerung aus diesem Erlebnis sind seine "dreissig Lebensregeln", die er zunächst nur für sich aufstellte, später aber von einem Freund veröffentlicht und von Francke um weitere Regeln ergänzt wurde. Diese Regeln dienten der Bewahrung des Gewissens und der Ordnung in der Gesellschaft."8

Wie bereits angeführt, bezogen sich diese Regeln primär auf die Konversation. Sie dienten der Anleitung für selbstverantwortliches und verantwortungsbewusstes Agieren.

Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle waren die Leitwörter, die Francke als wichtig empfand, um als wahrer, bekehrter Christ in einer an sich sündigen Gesellschaft zu existieren.

IV. Die Reform des Theologiestudiums an der Universität zu Halle

Francke befasste sich ausgiebig mit der Thematik, wie ein Theologiestudium am effektivsten sei. So riet er neben den theologischen und altsprechlichen Fächern auch der Theologie ferner liegende Sprachen, Wissenschaften und Künste mit mehr Aufmerksamkeit zu behandeln. Seine Motivation mag darin begründet sein, dass er der Auffassung war, dass diejenigen, die die Welt verstünden, unangefochtener und weniger für Versuchungen anfällig wären und somit besser ihr Leben zu meistern. Nun hat sich Spener in seinen "Pia Desideria" höchstwahrscheinlich nicht auf fernöstliche Religionen bezogen, dennoch ist nicht zu leugnen, dass Toleranz nicht ohne Verständnis möglich ist. Gleichzeitig wurde mit der philologischen Vorbildung der Theologen die aristotelische Philosophie in den Hintergrund gedrängt. Der Schwerpunkt verlagerte sich, ganz im Sinne Speners von der dogmatischen Theologie hin zur biblischen Theologie.

Bemerkenswert ist, dass Francke seine Studierenden zur Vorbereitung auf das Lehramt drängte. Er riet ihnen, sich nicht nur zur Unterweisung der Jugend zu

,,[...] habilitieren [...], wenn er durch Armut dazu genötigt wird, sondern auch, wenn er sonst gleich vor sich zu leben hat. Inmassen das die beste Vorübung ist zum Lehramt in der Kirchen."2

Das Lehramt erhielt auf dieser Weise - von Francke - eine neue Bedeutung und wurde nicht mehr als Anhängsel des Pfarramtes betrachtet, sondern als ein gleichberechtigter Berufstand gesehen. Als anzustrebende Ausbildungsziele nannte er Frömmigkeit und Tüchtigkeit. Darauf basierte letztendlich auch Franckes gesamtes Pädagogikkonzept.

Eine weitere Anleitung zum Theologiestudium schrieb Francke in der Schrift "Methodus

Studii Theologici" (1723) nieder. Alle drei Anleitungen resultierten aus seinen Erfahrungen aus dem "Collegium paraeneticum", in welchen er eine unmittelbar auf das Leben der akademischen Jugend bezogene, Schriftauslegung betrieb. Unterstützt wurde das Studium durch die Einbindung der Theologiestudierenden als Prediger, Lehrer und Erzieher in den Franckeschen Anstalten. Francke versuchte so ein Abdriften der Studierenden in der Praxisfremde zu verhindern. Schritt für Schritt erfüllte Francke die Herausforderung Speners nach einer Reform des Theologiestudiums. 9

Eine weitere Anleitung zum Theologiestudium schrieb Francke in der Schrift "Methodus

Studii Theologici" (1723) nieder. Alle drei Anleitungen resultierten aus seinen Erfahrungen aus dem "Collegium paraeneticum", in welchen er eine unmittelbar auf das Leben der akademischen Jugend bezogene, Schriftauslegung betrieb. Unterstützt wurde das Studium durch die Einbindung der Theologiestudierenden als Prediger, Lehrer und Erzieher in den Franckeschen Anstalten. Francke versuchte so ein Abdriften der Studierenden in der Praxisfremde zu verhindern. Schritt für Schritt erfüllte Francke die Herausforderung Speners nach einer Reform des Theologiestudiums.9

V. Franckes Gemeindearbeit

- und sein Leitbild für pietistische Frömmigkeit

In Glaucha und Halle lebte Francke vor, was er unter pietistischer Frömmigkeit und tätigen Christentum verstand. Bei seiner Ankunft in Glaucha fand er eine unvorstellbare religiöse Verwahrlosung vor. Er versuchte auf unterschiedlichste Weise dieser Verwahrlosung entgegen zusammen. Zuerst drängte er auf die Sonntagsheiligung und schenkte jedem Haus ein Glauchisches

Bild2

Gedenkbüchlein. Ausserdem hielt er die Menschen zur frommen Erziehung ihrer Kinder an. Als er feststellen musste, dass dies so gut wie wirkungslos blieb, und die Resonanz der Kirchenbesucher zu Ostern 1695 eher mager ausfiel, was sich auch auf den Klingelbeutel auswirkte, sagte er zu sich,

,,[...] mit Glaubensfreudigkeit: Das ist ein ehrlich Capital, davon muß man etwas rechtes schaffen; ich will eine Armenschule damit anfangen." 3

Aus dieser Armenschule wurde recht bald ein Internat, da Francke verhindern wollte, dass alles, was er durch seine Erziehung in der Schule erreichte, ausserhalb wieder verloren ging. Bald darauf gründete er mit finanzieller Unterstützung das Internat

VI. Der Aufbau der Franckeschen Anstalt

VI.I. Franckes erste Schulgründung

Der Zustand Glauchas bot eine Arbeit, die Francke annahm und bis zu seinem Tod fortsetzte - es ging ihm um die Jugendfürsorge. Er beobachte, dass viele Kinder auf Grund der Armut ihrer Eltern weder eine Erziehung noch eine Schulbildung genossen. Francke war davon überzeugt, dass durch diesen Mangel, diese vernachlässigten Kinder dazu prädestiniert waren, in ihrer Zukunft strafbare Handlungen zu begehen. Um diesen Zustand entgegen zu wirken brauchte es Geld, was Francke nicht hatte. Er stellte aus diesem Grund eine Sammelbüchse im Pfarrhaus auf, was aber nur wenig Geld einbrachte. Für Francke war dieses ein ehrliches Kapital, mit dem er die Armenschule gründete. Er kaufte Bücher und stellte einen Studenten ein, der die Kinder unterrichten sollte. Bereits am Anfang schon musste Francke einige Rückschläge in Kauf nehmen, da die Kinder die Bücher nicht wieder zurück brachten, sondern weiterverkauften. Francke liess sich davon jedoch nicht abschrecken und kaufte neue, die er aber nach dem Unterricht in der Schule behielt.

Ostern 1695 begann er mit der Armenschule und schon zu Pfingsten im gleichen Jahr, hatte sich die Schule einen guten Ruf erworben. Das hatte zur Folge, dass auch bürgerliche Kinder den Unterricht aufsuchten. Francke nahm von diesen ein wöchentliches Schulgeld, um den Studenten entlohnen zu können.

Etwa zur selben Zeit entstand das "Pädagogium", dessen Veranlassung von Francke selbst formuliert wurde. Die Gründung wurde schnell bekannt und im Herbst 1695, hatte sicher die Anzahl der Schüler soweit erhöht, dass der Platz im Pfarrhaus knapp wurde. Francke mietete eine weitere Unterkunft, die es zudem ermöglichte, die Bürgerkinder von den anderen zu trennen.10

VII. Der Beginn des Waisenhauses

VII.I. Der Beginn der Waisenfürsorge

Francke beobachtete, dass das Gute, was den Kindern in der Schule beigebracht wurde kaum hängen blieb, da sie durch den Einfluss der anderen Kinder ausserhalb der Schule standen. Daraus entstand Franckes Überlegung, die völlige Erziehung der Kinder zu übernehmen. Dieses Vorhaben, konnte er durch Spenden realisieren.

1696 begann Francke mit neun Schülern und die Zahl erhöhte sicher sich wöchentlich. Schon im September 1697 nahm er die Gründung der Lateinschule vor. Diese sollte dem Unterricht für Knaben dienen, deren Eltern planten, dass ihre Kinder später studieren sollen. Der Fächerkatalog der neuen Schule umfasste Latein, Griechisch, Hebräisch, Historik, Geographie, Geometrie, Musik und Botanik.11

VII.II. Die Bauten des Waisenhauses

Seit seiner Gründung, hatte sich das Waisenhaus stetig erweitert und Francke plante einen Neubau. Am 6. April 1698 kaufte Francke ein Gut, auf dem er das Waisenhaus zu bauen plante. Doch schnell wurde deutlich, dass das Geld bei weitem nicht reichte. Francke stand vor dem Problem weder Material noch Arbeitslöhne zahlen zu können. Eine unerwartete Welle von Unterstützungen und Spenden ermöglichten den Weiterbau. Bauern aus der Gegend baten nicht nur ihre kostenlose Hilfe an, sie schenkten Francke sogar Pferde für den Transport. Verschiedene Unternehmer und Grosshändler spendeten Materialien und von der Stadt gab es einen Bauzuschuss.

Franckesche Stiftungen

Aufbau des Stiftungsgeländes

Im Folgenden beschreibe ich die Franckesche Stiftungen in ihrem Aufbau und ihrer Geschichte.

Die Franckeschen Stiftungen sind in ihrer Art und ihrem Aufbau einzigartig in Deutschland. Die Stiftungen bilden mit ihren vielen Gebäuden und den weitläufigen, nach aussen abgeschlossenen Gärten gewissermassen eine eigene Stadt. Man kann sogar sagen, dass es sich hierbei um eine Stadt in der Stadt handelt.

Die Stiftungen bestehen aus dem Hauptgebäude im Westen und zwei einen 250m langen Vorderhof umschliessenden Häuserreihen, die bis zum Pädagogium im Osten reichen. (Das Pädagogium ist bereits 1695 gegründet worden. Das Gebäude auf dem Stiftungsgelände wurde aber erst im April 1713 bezogen. Die Schule wurde Ostern 1873 als selbständige Anstalt eingetragen und später mit der Lateinischen Hauptschule verbunden)

Nach der Südseite hin schliessen sich weitere Gebäude an. 1896 wurde das Gebäude eingeweiht, indem die Mittelschule unterbracht wurde. Im Herbst 1906 kamen weitere Neubauten hinzu, inden die Lateinische Hauptschule (Latina) ihren Platz bekam. 1914 wurde die Oberrealschule, die Buchdruckerei des Waisenhauses, das Krankenhaus, verschiedene Turnhallen, Magazine sowie verschiedene Wirtschaftgebäude eingeweiht. Ausserhalb des Geländes befindet in einem der Stiftungen angehörenden Hauses (an der Ecke des Steinwegs) seit 1914 die Buchhandlung des Waisenhauses.

Östlich vom Pädagogium befindet sich die Waisenapotheke und der daran anschliessenede Apothekengarten.

Ein kleines Haus dicht am Eingangstor zum rechten Seitenflügel der Stiftungen, befindet sich ein kleines Haus, dass Francke als Privatwohnung zur Verfügung stand. Für heutige Verhältnisse, war dieses ein recht bescheidene Unterkunft.

In den beiden unteren Geschossen des Haupthauses befinden sich die Räume der Buchhandlung des Waisenhaus Verlags, während die oberen Stockwerke Schulklassen beherbergte.

Unmittelbar an dem Hauptgebäude schliesst der für ca. 400 Kinder gerichtete Speisesaal an, über den sich der grosse Versammlungssaal befindet. Dieser diente vor allem für die gemeinsame Gebetsstunde.

Erwähnenswert ist noch die öffentliche Bibliothek, die sich im Vorderhof befindet und noch heute vorhanden ist. Sie ist vor allem für ihre grosse Sammlung im Bereich Geschichte der Theologie im 18. Jahrhundert bekannt - die Sammlung beinhaltet 45000 Bücher und Handschriften.

Auf der Nordseite des Vorderhauses schliesst sich die Knaben- und Mädchenwaisenanstalt an. Die Fortsetzung des Gebäudes Richtung Osten, beherbergte Lehrkräfte.17

PLAN VOM GELÄNDE

Bild.4

Die Stiftungen umfassten damals

- Das köngl. Pädagogium

(bestehend aus: 1 Inspektor, 19 ordentliche, 8 ausserordentliche Lehrer)

- Die Lateinische Schule

(bestehend aus: 3 Inspektoren, 32 Lehrer, 400 Schüler)

- Die deutschen Schulen

(bestehend aus: 4 Inspektoren, 98 Lehrer, 8 Lehrerinnen, 1725 Schüler und Schülerinnen)

- Waisenanstalt

(bestehend aus: 100 Knaben, 34 Mädchen, 10 Aufseher)

- Tischgenossen

(bestehend aus: 255 Studiosen, Arme Schüler: mittags 148, abends 212)

- Haushaltung in der Meierei, der Krankenpflege, Buchhandlung, Druckerei = 153 Personen

- Anstalten für das weibliche Geschlecht

(bestand aus: 15 Fräuleinstift, 8 Gynäceum, 6 Witwenhaus)18

Übersicht über den gesamten Organismus der Stiftungen

- Das Direktorium der Franckeschen Stiftungen

(bestand aus: Direktor, Kondirektor, Prokurator, 2 staatliche Mitglieder in Berlin)

I. Unterrichtsanstalten

- Lateinische Hauptschule (Latina)

(bestand aus: Rektor, 9 Klassen, 322 Schüler)

Die Schule wurde 1697 gegründet und 1808 mit dem in Halle bestehenden lutherischen und reformierten Gymnasium zusammen-geschlossen.

- Die Oberrealschule (gegründet 1835)

(bestand aus: Studiendirektor, 9 Klassen, 377 Schüler)

- Die Knaben Mittelschule (gegründet 1695)

(bestand aus: Inspektor, 8 Klassen, 341 Schüler)

- Die Mädchen Mittelschule (gegründet 1695)

(bestand aus: Inspektor, 6 Klassen, 234 Schülerinnen)

- die staatliche August-Hermann-Francke-Schule

Wurde 1698 als Gynaeceum gegründet und ging 1923 in staatlicher Hand über.Es bereitete in

9 Klassen zur vollberechtigten Reifeprüfung vor.

(bestand aus: 10 Klassen, 314 Schülerinnen)

- Das Pädagogium (gegründet 1695) (s.o.)

- Die Freischule

(wurde von ihrer Gründung (1695) bis zu Schliessung (1894) von 9550 Knaben und 9750 Mädchen besucht)

II. Erziehungsanstalten

- Die Waisenanstalt (gegründet 1695)

(bestand aus: Inspektor, Hausdame, (Hausmutter der Mädchen-Waisenanstalt), Zöglinge (110 Kinder, davon 18 Mädchen)

- Die Pensionsanstalt (gegründet 1697)

Für Zöglinge der Lateinischen Hauptschule, der Oberreal- und Mittelschule.

(bestand aus: Inspektor, Inspector adjunctus, Rendant, Hausdame, 140 Zöglinge)

- Das Alumnat des Pädagogiums (gegründet 1696)

Für Zöglinge der Lateinischeb Hauptschule und der Ober- und Mittelschule.

(bestand aus: Inspektor, Inspector adjunctus, Rendant, Hausdame, 75 Zöglinge)

III. Erwerbende Anstalten

- Die Buchhandlung, Verlag, Sortiment (gegründet 1698) (bestand aus: Administrator)
- Die Buchdruckerei (gegründet 1710) (bestand aus: Direktor)
- Apotheke und Medikamentenexpedition (gegründet 1698) (bestand aus: Administrator)

IV. Sonstige mit den Stiftungen verbunene Anstalten

- Die von Cansteinsche Bibelanstalt (gegründet 1710)

Genannt nach dem Stifter Karl Hildebrand Freiherr von Canstein. (bestand aus: Direktor, Inspektor und Rendant)

- Die Ostindische Missionsanstalt (gegründet 1705) (bestand aus: Direktor, Bibliothekar)

- Das Fräuleinstift (gegründet 1706) (bestand aus: Direktor)

- Das von Cansteinsche Witwenhaus (bestand aus: Verwalter)

- Der Stadtsingchor

Übernommen vom lutherischen Gymnasium 1808 (bestand aus: Chordirektor)

V. Verwaltung

- Hauptverwaltung

(bestand aus: Direktor, Kondirektor, Prokurator, Hauptkassen-Rendant, Sekretär, Assistent)

- Bauwesen

(bestand aus: Baumeister)

- Krankenanstalt

(bestand aus: Arzt)

VI. Grundbesitz

- Das Areal der Stiftungen
- Innerhalb ihrer Ringmauern beträgt die Fläche
- an bebauten Flächen = ca. 2 ½ ha
- an verpachteten Gärten = ca. 6 ha
- an Höfen, Wegen, Turn- und Spielplätzen = ca. 9 ha
- an Haus und Schulgärten = ca. 1 ha

Gesamt = ca. 18 ¼ ha
- Die Güter der Stiftungen Umfassen
- an Stichelsdorf = 95000 ha
- an Berga = 104000 ha

Dazu kommt noch über 65 ha Land, das verpachtet wurde.19

Gliederung aller Einrichtungen der Stiftung

Francke schildert in seiner Schrift von 1711 die Einrichtungen und die Plannungen. Für ihn ist der Zweck, dass eine hiesige Universität eine Universaleinrichtung mache, die zum allgemein Nutzen der ganzen Christenheit diene. Zu diesem Zweck sind neun Hauptanstalten eingerichtet worden, die entweder schon eingerichtet sind oder noch gegründet werden müssen. Diese Anstalten oder Einrichtungen sind folgende:

1. Das Waisenhaus

Darin waren der Zeit hundert Knaben und dreisig Mädchen.Dieses Haus bestand aus zwei Wohnungen, die sich teilten in einer grossen und einer kleineren. (Die kleinere wurde bis zum Bau eines eigenes Hauses von den Mädchen bewohnt.)

2. Die Schulen des Waisenhauses

Bei dem letzten Examen betrug die Zahl der Schüler 1333. Davon gehörten 130 dem Waisenhaus an.

3. Das Pädagogium

Dieses ist für Kinder zugrordnet, die bemittelt und von Kondition sind.

4. Seminarium Präceptorum

5. Die weibliche Anstalt

5.1. Für erwachsene adlige und bürgerliche ledige Personen vorgesehen, die teils von ihren Mitteln und teils von einigen Vermächtnissen aus einer auch hier eingerichteten Stiftung leben.

5.2. für unerwachsende Töchter adliger und bürgerlicher Leute, die hier erzogen und in mancherlei feinen weiblichen Arbeiten unterrichtet werden.

5.3. Dieses geschickt auf eigenen Kosten oder auf die derer, die sie hergeschickt haben.

5.4. für arme Witwen.

Diese dreifache Anstalt ist schon vorhanden und in drei verschiedene voneinander gelegte Wohnungen verteilt.

6. Eine Anstalt für kranke und schwache Personen.

7. Ein Arbeitshaus

8. Kollegium

9. Seminarium Nationum19

Biographie

-1663 22. März August Hermann Francke wird in Lübeck geboren.

-1676-1677 Francke besuchte "Classis selecta" des Gotha Gymnasiums

-1679-1682 Studium der Philosophie und Theologie in Erfurt und als Stipendiat des Schabbelschen Familienstipendiums in Kiel

-1684-1685 Studium in Leipzig. Erwarb des Magistergrades

-1688-1689 Nach Aufenthalt in Hamburg (erste pädag. Versuche) und bei Spener in Dresden wieder in Leipzig als Dozent. Biblische und pädag. Vorlesungen ("De informatione aetatis puerilis et pubescentis"). Vorlesungen wurden verboten

-(wichtige pädag. Schrift: "Apologia", Leipzig 1689)

-1690-1691 Pfarrer in Erfurt. Aus dem Amt vertrieben

-1692 Pfarrer in Glaucha und Prof. Ling. Orient. An der Universität Halle

-(wichtige pädag. Schrift: "Der Fall und die Wieder-aufrichtung der wahren Gerechtigkeit", Halle 1692)

-1693 -(wichtige pädag. Schrift: "Glauchisches Gedenck-Büchlein", 1693) ·1694 Erste Katechisationsversuche mit der Glauchaer Jugend ·1695 -Ostern: Beginn der Armenschule

-Pfingsten: Beginn des Pädagogiums

-Herbst: Beginn des Waisenhauses

-(Beginn des Mitschreibe-Systems für Stipendiaten)

-1996 - Sept.: Beginn der Freitische und des "Semin Praeceptorium"

-(wichtige pädag. Schrift: "Projekt zur Anstalt für die Erziehung und Information einiger Adeligen und Herrenstandes Kinder")

-1697 - 2.Juni: Neubauer reiste nach Holland, um die dortigen Waisenhäuser zu besichtigen.

- Sept.: Beginn der Lateinschule

-1698 Prof. Theologie in Halle bis 1700 langwieriger Streit mit der halleschen Stadtgeistigkeit

- 6.April: Francke kaufte Gasthof "Güldener Adler" und richtete in ihm den ersten Hauptsitz seiner Schulen ein.

- 13.Juli: Grundsteinlegung für den Neubau des Waisenhauses

- 19.Sept.: Erstes Privilegium des Waisen-hauses

- Beginn des Gynäceums

-(wichtige pädag. Schrift: "Nutzen/ so aus denen zur Erziehung der Jugend und Verpflegung der Armen zu Glaucha an Halle gemachten Anstalten entstehen", Halle 1698)

-1698-1699 -(wichtige pädag. Schriften: "Praeciqua Capita quibus Paedagogium GlauchaHallense differt a plerisque Scholis publicis", Halle 1698 - "Einrichtung des Paedagogii zu Glaucha an Halle", 1699)

-1699 Francke wurde am 12.Dez. korrespondierendes Mitglied der engl. "Society for Promoting Christian Knowledge" (SPCK)

- Beginn der Apotheke

- 24.Juli: Richtfest am Neubau des Waisenhauses (Erste Kontakte zu England)

-(wichtige pädag. Schriften: "Glauchische Schul-Ordnung", Halle 1699 - "Glauchische Hauss-Kirch-Ordnung", Halle 1699)

-1700 - 29.April: Teilweise Einweihung des Neubaus vom Waisenhauses ·1701 - Jan.: "Essentia dulcis" entdeckt.

- Ostern: Die Waisen bezogen das neue Haus

- 28.Juni: Das Waisenhaus kaufte eine eigene Druckerei und eröffnete einen Verlag mit einer Buchhandlung

("Verwaltungskonferenz" des Waisenhauses gegründet)

(wichtige pädag. Schriften: (bis 1709 in Fortsetzungen) "Segensvolle Fussstapfen des noch lebenden und waltenden liebreichen und getreuen Gott" - ,, Ordnung des Strickmeisters")

-1702 - Beginn der Medikamentenexpedition

- 19.Sept.: Zweites erweitertes Privilegium des Waisenhauses

-(wichtige pädag. Schriften: "Kurtzer und einfältiger Unterricht" - "Ö ffentliches Zeugnis von

dem Worte Gottes")

-1703 -(wichtige pädag. Schrift: "Ö ffentliches Zuegnis von dem Worte Gottes") ·1704 -(wichtige pädag. Schrift: "Der grosse Aufsatz")

-1705 Francke bereiste in den Monaten Mai bis Juli das Land Holland

-1706 - Das Waisenhaus begann mit der Unter-stützung der dänischen Ostindien-Mission ·1707 - Beginn des "Seminarium selectum Prae-ceptorum"

-1708 - 25.Juni: Erste Nummer der "Hallischen Zeitungen"

- "Moskovischer Handel" gegründet

-1709 - Waisenhaus gab ein tschechisches NT heraus. In der Folgezeit rege slavische Verlagstätigkeit

- Waisenhaus unterstützte deutsche Aus-wanderer in London

-1710 - (in den folgenden Jahren): Rechter und Linker Hinterflügel des Hauptgebäudes werden ausgebaut

-(wichtige pädag. Schrift: "Ordnung, wie ich will, dass es mit denen Waisen-Mägdlein in dem neuen Hause strikte soll gehalten werden")

-1711 - bis 1713: Pädagogium erhielt eigenes Ge-bäude ·1712 - Beginn der Bibelanstalt

-1713 - König Friedrich Wilhelm I. besichtigte das Waisenhaus. Erneuerung der Privilegien

- Bis 1714: "Langes Gebäude" gebaut

(Schülerwohnungen für Lateinschüler)

-(wichtige pädag. Schrift: "Der rechte Gebrauch der Zeit...", Halle 1713)

-1715 Francke wurde Pastor an der St. Ulrichskirche in Halle ·1716 bis 1717 war Francke Prorector der Universität Halle ·1717 Francke bereiste Süddeutschland

-(wichtige pädag. Schrift: 3.Aufl. "Idea Studiosi Theologie", Halle 1717)

-1719 -(wichtige pädag. Schrift: "Projekt von Anrichtung eines Waisenhauses, so einem

russischen General ... konzipiert worden")

-1720 - 4.Okt.: König Friedrich Wilhelm I. besucht wieder das Waisenhaus ·1721 - Krankenhaus gebaut

-1723 - Freylinghausen Kondirektor des Waisenhauses ·1726 - bis 1728: Bau der Hauptbibliothek ·1727 8. Juni August Hermann Francke ist Tod

-(wichtige pädag. Schriften: bis 1736 VII Teile der "Lectiones Paraenetivae")

Anhang

1) J Wallmann : Göttingen, 1979 - S. 44 - 48

2) D. Lange : Berlin, 1979 - S. 17 - 20

3) K. Deppermann : Göttingen, 1986 - S. 42 - 44

4) R. Ahrbeck : Halle (Saale), 1977

5) Gedicht : Göttingen, 1986 - S. 42 - 44

6) Die Bibel : Pattloch Verlag, 1992 - S. 158 / Ph. 31

7) J. Wallmann : Göttingen, 1979 - S. 61 - 64

8) M. Maier Petersen : Stuttgart, 1984 - S. 262

9) H. Lorenzen : Paderborn, 1964

10) J. Wallmann : Göttingen, 1979 11) A. H. Francke

12) Broschüre : Halle (Saale), 1926 13) *

14) Broschüre : Halle (Saale), 1926

15) A. H. Francke : - S. 15 - 75

16) C. Hinrichs : Berlin, 1967 - S. 128

17) C. Hinrichs : Berlin, 1967 - S. 126 - 173 18) Broschüre : Halle (Saale), 1926 19) Broschüre : Halle (Saale), 1926 20) Broschüre : Halle (Saale), 1926

Bilderverzeichnis

1) Francke (Hrsg.) H. Lorenzen : Paderborn, 1964

2) Broschüre : Halle (Saale), 1926

3) Broschüre : Halle (Saale), 1926

4) Broschüre : Halle (Saale), 1926

Literaturliste

Ahrbeck, R. und Thaler, B. (Hrsg.)

"August Hermann Francke 1663 - 1727" Halle (Saale), 1977

Aley, Karl

"Vom Waisenknaben zum Waisenvater der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale 1916-1946"

Hrsg.: von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat

- als Band 13 der Reihe:

"Aus Deutschlands Mitte"

Ferd. Dümmlers Verlag - Bonn 1987

Bibel

(Die Heilige Schrift) (52. Auflage)

Pattloch Verlag 1992

Brecht, Martin

"Der Hallische Pietismus in der Mitte des 18. Jahrhundert

- seine Ausstrahlung und sein Untergang"

In: Brecht, M. und Deppermann, K. (Hrsg.):

"Geschichte des Pietismus"

[Bnd.: II]

Göttingen, 1995

Broschüre

"Die Franckeschen Stiftungen zu Halle an der Saale"

(In kurzen Umrissen dargestellt mit 48 Abbildungen und einem Plane)

Buchhandlung des Waisenhauses

(Franckesche Stiftungen) Halle (Saale) 1926

Doerfel, Marianne

"Pietistische Erziehung" In: Brecht, M. (Hsg.):

"Pietismus und Neuzeit"

[Bnd.: 20]

Göttingen, 1994

Gaede, Käte

"Einflüsse des Pietismus unter den Königen Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I."

In: Wirth, G. (Hrsg.):

"Beträge zur Berliner Kirchengeschichte" Berlin, 1987

Hinrichs, Carl

"Preussentum und Pietismus" (Aufsatz)

In: "Der Pietismus in Brandenburg-Preussen als religiös-soziale Reformbewegung"

Göttingen, 1971

Kramer, D. G. (Hrsg.)

"Franckes Pädagogische Schriften" (Aufsatz)

Lorenzen, Hermann (Hrsg.)

"August Hermann Francke - Pädagogische Schriften" (2. Auflage)

Ferdinand Schöningh - Paderborn 1964

Maier-Petersen, Magdalene

"Fingerzeug Gottes" - "Zeichen der Zeit" Stuttgart, 1984

Oschlies, Wolf

"Die Arbeits- und Berufspädagogik August Hermann Franckes" (Aufsatz)

In: Aland, K., Peschke, E. und Schmidt, M. (Hrsg.):

"Arbeiten zur Geschichte des Pietismus"

[Bnd.: 6]

Witten, 1969

Peschke, Erhard (Hrsg.)

"August Hermann Francke - Schriften und Predigten - Streitschriften" [Bnd.: I]

Walter de Gruyter - Berlin - New York 1981

Verweyen, Theodor

"Halle, die Hochburg des Pietismus, die Wege der Anakreontik" In: Hinske, N. (Hrsg.):

"Arbeiten zur Geschichte des Pietismus"

Heidelberh, 1989

[...]


1 Exegese (a.d. griech.) = Auslegung, Erklärung

2 Zitat - A.H. Francke

3 Zitat aus J. Wallmann

Fin de l'extrait de 26 pages

Résumé des informations

Titre
Pietismus. Die Theorien Franckes und Speners
Auteur
Année
2000
Pages
26
N° de catalogue
V100402
ISBN (ebook)
9783638988285
Taille d'un fichier
490 KB
Langue
allemand
Annotations
Bilder fehlen! Erklaerung und Darstellung des Pietismus (im spez. des Franckeschen Pietismus)-Vorstellung der Franckenschen Stiftungen-Einblick in seinen Lehrmethoden.
Mots clés
Pietismus
Citation du texte
Sven Sixten Weyer (Auteur), 2000, Pietismus. Die Theorien Franckes und Speners, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100402

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