Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Rollenspiels für die kindliche Entwicklung in der Montessori Pädagogik. Zunächst wird das Rollenspiel definiert und seine Bedeutung für die kindliche Entwicklung dargestellt. Dazu wird sich dem Begriff des Spiels als solches angenähert und in einen pädagogischen Kontext eingeordnet, um das Rollenspiel als kindliche Spielform ausmachen zu können. Daraufhin erfolgen eine Definierung des Rollenspiels, eine Darlegung der Bedeutung dessen für die kindliche Entwicklung, sowie eine Betrachtung der Funktionen des Rollenspiels.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird sich mit den Argumenten Maria Montessoris zur Fantasie und dem Rollenspiel auseinandergesetzt. Hierbei erfolgt zunächst eine Einführung in die Grundsätze der Pädagogik Maria Montessoris, um ihre Argumentation besser nachvollziehen zu können. Anschließend erfolgt die Diskussion der erarbeiteten Argumente für die Bedeutung und Funktion des Rollenspiels auf die kindliche Entwicklung und den Argumenten Maria Montessoris, sowie das Einnehmen einer Haltung zu der vorangegangenen Diskussion und eine kritische Betrachtung dieser Arbeit.
Erving Goffman schreibt in seinem Buch "Wir alle spielen Theater", dass jeder Mensch in unterschiedlichen sozialen Handlungssystemen unterschiedliche Rollen einnimmt und infolgedessen sein Verhalten an die Bezugsgruppe anpasst, ihnen gleichsam etwas vorspielt wie bei einem Theaterstück. Folgt man seinen Worten und Argumenten, so kann die Frage aufkommen, wann der Mensch diese Rollen wahrnimmt und beginnt aus seinem Alltag eine ununterbrochene Theateraufführung zu machen.
Man mag annehmen, dass dies bereits im Kindesalter stattfindet und das Rollenspiel dem Kind die Bühne dafür bietet. Beschäftigt man sich näher mit pädagogischen Konzepten, genauer mit der Montessori Pädagogik, stellt man fest, dass das Rollenspiel dort nicht im Alltag vorgesehen ist. Maria Montessori war der Auffassung, dass Fantasie- und Rollenspiele für die Kinder nur eine Flucht in eine andere Welt seien, weil das Kind nicht die Möglichkeit hat, an der realen Welt der Erwachsenen teilzunehmen und diese Spiele das Kind daran hindern, sich mit der Realität auseinanderzusetzen und es hemmt. Das Kind sei erst mit ungefähr sieben Jahren in der Lage, sich mit Fantastischem auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Rollenspiel als Spielform
- 2.1 Das Spiel
- 2.2 Das Rollenspiel
- 2.2.1 Definition des Rollenspiels
- 2.2.2 Die Bedeutung für die kindliche Entwicklung
- 2.2.3 Die Funktionen des Rollenspiels
- 2.2.4 Die Bedeutung der Fantasie
- 3. Maria Montessori und die Montessori-Pädagogik
- 3.1 Zur Person Maria Montessori und dem historischen Kontext
- 3.2 Die Montessori-Pädagogik
- 3.2.1 Das Welt- und Menschenbild - Die Kosmische Theorie
- 3.2.2 Das Bild vom Kind – Das Kind als Baumeister
- 3.2.3 Die pädagogischen Grundlagen
- 3.3 Die Fantasie und das Rollenspiel in der Montessori-Pädagogik
- 4. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einfluss des Rollenspiels auf die kindliche Entwicklung im Kontext der Montessori-Pädagogik. Im Fokus steht die Frage, welche Bedeutung dem Rollenspiel innerhalb der Montessori-Pädagogik zugesprochen wird und inwiefern sich diese Ansicht mit denen des wissenschaftlichen Diskurses deckt.
- Definition und Bedeutung des Rollenspiels für die kindliche Entwicklung
- Die pädagogischen Grundsätze von Maria Montessori und ihre Sicht auf Fantasie und Rollenspiel
- Die Funktionen und Auswirkungen des Rollenspiels auf die Entwicklung des Kindes
- Kritische Auseinandersetzung mit Montessoris Argumenten und deren Relevanz in der heutigen Zeit
- Bewertung der Relevanz des Rollenspiels in der pädagogischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Definition des Rollenspiels und seiner Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Es wird eine historische Betrachtung des Spiels als solches vorgenommen und die Bedeutung des Spiels für die Pädagogik erläutert. Anschließend erfolgt eine Definition des Rollenspiels und eine Auseinandersetzung mit seiner Funktion und Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Das Kapitel schließt mit einer Betrachtung der Rolle der Fantasie im Kontext des Rollenspiels.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Maria Montessori und ihrer Pädagogik. Es wird ein Überblick über Montessoris Leben und ihre pädagogischen Grundsätze gegeben. Im Fokus stehen dabei die Kosmische Theorie als Grundlage für das Welt- und Menschenbild sowie die Sichtweise auf das Kind als Baumeister und die Bedeutung der kindlichen Entwicklung. Abschließend wird die Bedeutung der Fantasie und des Rollenspiels in der Montessori-Pädagogik beleuchtet.
Das dritte Kapitel stellt die Argumentation Montessoris zur Bedeutung des Rollenspiels für die kindliche Entwicklung in den Kontext des wissenschaftlichen Diskurses. Die Ergebnisse der bisherigen Kapitel werden diskutiert und eine Bewertung der Relevanz des Rollenspiels in der pädagogischen Praxis vorgenommen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Rollenspiel, kindliche Entwicklung, Montessori-Pädagogik, Fantasie, Spiel, pädagogische Praxis und wissenschaftlicher Diskurs. Die Arbeit analysiert Montessoris pädagogische Ansätze im Hinblick auf das Rollenspiel und beleuchtet die wissenschaftliche Diskussion um die Bedeutung des Rollenspiels für die kindliche Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Dan Norben (Autor:in), 2020, Bedeutung des Rollenspiels für die kindliche Entwicklung in der Montessori Pädagogik. Das Rollenspiel als Spielform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006141