Gliederung
1. Einleitung
2. Geschichtlicher Hintergrund
3. Was zeichnet eine Organisation aus?
- Definition
- Strukturelle Formen von Organisationen
- Klassische Konzepte von Organisationen
4. Was ist Organisationsentwicklung?
- Phasen der Organisationsentwicklung
- Varianten der Organisationsentwicklung
- Methoden der Organisationsentwicklung
5. Organisationsentwicklung in Bezug auf Weiterbildungseinrichtungen
6. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Jeder kennt den Begriff „Organisation“, aber wenn man nachfragt, was darunter zu verstehen sei, dann tritt bloß Schweigen ein. Deswegen will ich in dieser Ausarbeitung auf den Begriff der Organisation und damit verbunden der Organisationsentwicklung eingehen. Um eine Struktur vorzugeben, werde ich einen kurzen geschichtlichen Hintergrund über Organisationen geben, dann auf heutige Organisationen eingehen, deren Rahmenbedingungen und Aufgaben beleuchten und anschließend werde ich daraus resultierend den Begriff der Organisationsentwicklung klären. Zum Abschluss möchte ich noch einige kritische Worte zu Organisationsentwicklung sagen. Aber nun erst zu der Geschichte.
2. Geschichtlicher Hintergrund
Die Geschichte des Begriffs „Organisation“ ist noch gar nicht so alt, denn in früheren Gesellschaften bestanden Organisationen fast ausschließlich in übergreifenden Zusammenhängen, insbesondere in der gemeinsamen Kriegsführung und Verteidigung (Heer), der gemeinsamen Ideologie (Kirche) und der gemeinsamen Verwaltung (Staat). Alles andere war hauptsächlich sozial organisiert, in Familien, Sippen und Ständen. Erst mit der eintretenden Industrialisierung vor etwa 200 Jahren und der sich daraus entwickelnden kapitalistischen Produktionsweise, treten Organisationen als übergreifendes gesellschaftliches Prinzip hervor. Chandler hat acht Thesen aufgestellt, die zu der Entstehung und zum Wachstum einer Organisation führen:
1. Moderne Unternehmungen sind entstanden als Managementkoordination; höhere Produktivität, geringere Kosten und höherer Gewinn ermöglichen Marktkoordination.
2. Die Integration vormals getrennter Betriebe wurde erst durch die Managementhierarchie möglich.
3. Moderne Unternehmungen sind entstanden, als das Niveau (Volumen) der wirtschaftlichen Betätigung ein Ausmaß erreichte, bei dem Managementkoordination effizienter und profitabler wurde als Marktkoordination
4. ...
5. Managementaufgaben wurden professionalisiert, und Managementkarrieren in der Führungshierarchie wurden ermöglicht.
6. Es vollzog sich eine Trennung des Management zum Eigentümer eines Unternehmen.
7. ...
8. Mit dem Wachstum großer Unternehmen veränderten sich die Strukturen dieser Wirtschaftsbereiche sowie die der ganzen Wirtschaft.
Ich mache jetzt einen großen Sprung von der Industrialisierung zur heutigen Zeit. Denn die Unternehmen haben sich alle weiterentwickelt; es sind größere Unternehmen herangewachsen, es gab Fusionen zwischen verschiedenen Unternehmen.
3.Was zeichnet eine Organisation aus?
Was ist eigentlich eine Organisation und wodurch unterscheidet sie sich von anderen Institutionen?
Für Organisation gibt es viele Definitionen. Erst mal eine, die aus dem Lexikon stammt, und den Begriff erläutert. Organisation kommt aus dem französischen und bedeutet: „ Anlage, Aufbau, planmäßige Gestaltung, Einrichtung, Gliederung; aber auch Gruppe, Verband mit bestimmten Zielen“.
Ähnlich beschreibt Weinert (1992, S. 41) das auch, wenn er sagt: „Eine Organisation ist ein kollektives Ganzes mit relativ festgelegten und identifizierbaren Grenzen, einer normativen Ordnung, hierarchischem Autoritätssystem, Kommunikationssystem und einem koordinativen Mitgliedssystem; dieses kollektive Ganze besteht aus einer relativ kontinuierlichen Basis innerhalb einer sie umgebenden Umwelt und beschäftigt sich mit Handlungen und Aktivitäten, die sich gewöhnlich auf ein Endziel oder Objektiv hin beziehen oder eine Menge von Endzielen und Objektiven.“
Oder Mayntz (1963) drückt dies anders aus: „ Eine Organisation ist ein zielorientiertes, soziales Gebilde mit einem angebbaren Mitgliederkreis.“
Eine Organisation tritt aber auch in Kontakt mit ihrer Umwelt und anderen Organisationen. Sie muss sich von diesen abgrenzen und dies geschieht nur durch Konkurrenz. Eine Organisation muss sich in gewisser Weise organisieren, um die eigenen Ziele zu erreichen und muss sich ständig reorganisieren, um sich der Umwelt anzupassen.
Jede Organisation hat seine spezifischen Ziele, nach denen sich die Mitarbeiter richten müssen und auf die hin gearbeitet werden soll, aber ein Ziel haben alle Organisationen gemeinsam: sie wollen im Zuge technologischer, politischer und sozialer Veränderungen die gesellschaftlichen und sozialen Bedürfnisse befriedigen und daraus zugleich ihre Existenz ableiten. Die Ziele werden eingeteilt in institutionelle Ziele, organisationsbezogene Ziele, arbeitsbezogene Ziele und personelle Ziele. Im folgenden werden ein paar Ziele genannt, die ein Unternehmen haben könnte.
- Erhöhung der Produktivität
i. Ausnutzung vorhandener Ressourcen
ii. Vermeidung von Doppelspurigkeiten
iii. Einheitliche Erfüllung von Routineaufgaben
iv. ...
- Verbesserung der Flexibilität
i. Höhere Anpassungsfähigkeit an neue Entwicklungen in Markt und Technologie
ii. Einfachere und raschere Entscheidungsprozesse
iii. Markt- und kundenorientierte Organisation
iv. Kürzere Kommunikationswege v. ...
- Integration
i. Entwicklung von übergeordneten Werten und Zielen
ii. Fördern einer entsprechenden Organisationskultur
iii. Bessere Voraussetzungen für abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
- Mitarbeiterziele
i. Größere Freiheits- und Handlungsspielräume
ii. Stimulierung der Leistungsmotivation
iii. Höhere Arbeitszufriedenheit, z.B. durch personenorientierte Stellenbildung
Organisationen richten ihre Arbeit und ihre Ziele nach drei wesentlichen Elementen aus:
- Personen
- Aufgaben
- Hilfsmittel
Die einzelnen Personen können nur in einer Organisation zusammenarbeiten, wenn sie sich bewusst sind, dass ihre Arbeit einem Puzzleteil gleicht. Denn jeder Puzzlestein hat in einem Puzzle seinen vorbestimmten Platz. Einerseits ist jeder Puzzlestein in seiner besonderen Unverwechselbarkeit zu beachten – z.B. in seiner farblichen Nuancierung und in zunächst unscheinbaren Details. Nur aufgrund dieser Besonderheit kann jeder der Puzzlesteine den ihm gemäßen Platz, seinen „Stellenwert“ im „Rahmen des Gesamtbildes“ erhalten. Andererseits verweist jeder Puzzlestein bereits aufgrund seines besonderen Profils, also aufgrund seiner Schnittkanten und Grenzflächen zu den anderen Steinen, auf seinen funktionalen Platz im Gesamtbild. Relationsbewusstsein bezieht sich auf diesen übergeordneten Verknüpfungszusammenhang, der das Besondere der Teilelemente nicht aufhebt, sondern der gerade ihrer Verschiedenheit einen über die Teilfunktion hinaus umfassenden Sinn ergibt. Kontextwissen ist das Wissen um das eigene Profil, dessen Schnittflächen über sich selbst hinaus verweisen. Unter Relationsbewusstsein versteht man die Bezugnahme auf übergeordnete Sinnzusammenhänge. Durch das Relationsbewusstsein wird jeder Teil einer Organisation zu einem Teilglied in der Gesamtkette.
Eine Organisation wird von ihren Strukturen her komplizierter, desto größer sie wird. Denn mit der zunehmenden Größe eines Unternehmens steigt auch die Arbeitsteilung zwischen einzelnen Personen. Dadurch entstehen Abteilungen, die natürlich immer noch in dem Gesamtkonzept der Organisation arbeiten müssen. Dafür gibt es sogenannte Organigramme, die bestimmte Hierarchiestrukturen erkennbar und transparent für alle Mitarbeiter machen. Es gibt vier bekannte Modelle der Organisationsstruktur, die im folgenden kurz dargestellt werden sollen.
- Linienorganisation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Form der Organisation tendiert zu hierarchischem Denken, zu ungeplanten Querverbindungen, zu Angliederung von Stäben und Komitees. Unter dem Aspekt der Kapazität ist es von Vorteil, dass sich Kommunikations- und Entscheidungsprozesse reduzieren, Kompetenzverteilungen, Anordnungen und Kommunikationswege sind für alle Mitarbeiter transparent. Von Nachteil ist es allerdings, dass die Leitung überlastet ist, lange Kommunikationswege bestehen und generell die Kommunikation sehr schwach ausgeprägt ist.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Ausarbeitung?
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Begriff der Organisation und der damit verbundenen Organisationsentwicklung. Es wird ein kurzer geschichtlicher Hintergrund über Organisationen gegeben, auf heutige Organisationen eingegangen, deren Rahmenbedingungen und Aufgaben beleuchtet und anschließend der Begriff der Organisationsentwicklung geklärt.
Was ist der geschichtliche Hintergrund von Organisationen?
Der Begriff "Organisation" ist relativ jung. Früher bestanden Organisationen hauptsächlich in übergreifenden Zusammenhängen wie Kriegsführung, Ideologie (Kirche) und Verwaltung (Staat). Erst mit der Industrialisierung traten Organisationen als übergreifendes gesellschaftliches Prinzip hervor.
Was zeichnet eine Organisation aus?
Eine Organisation ist ein kollektives Ganzes mit festgelegten Grenzen, einer normativen Ordnung, hierarchischem Autoritätssystem, Kommunikationssystem und einem koordinativen Mitgliedssystem. Sie hat spezifische Ziele und muss sich ständig reorganisieren, um sich der Umwelt anzupassen. Jede Organisation will im Zuge technologischer, politischer und sozialer Veränderungen die gesellschaftlichen und sozialen Bedürfnisse befriedigen.
Welche Ziele verfolgen Organisationen?
Organisationen verfolgen verschiedene Ziele, die in institutionelle, organisationsbezogene, arbeitsbezogene und personelle Ziele unterteilt werden können. Beispiele sind die Erhöhung der Produktivität, die Verbesserung der Flexibilität, die Integration und die Erreichung von Mitarbeiterzielen.
Welche Elemente sind für die Arbeit einer Organisation wesentlich?
Die Arbeit und Ziele einer Organisation richten sich nach drei wesentlichen Elementen aus: Personen, Aufgaben und Hilfsmittel.
Welche Organisationsstrukturen gibt es?
Es gibt verschiedene Modelle der Organisationsstruktur, darunter die Linienorganisation. Die Linienorganisation neigt zu hierarchischem Denken, ungeplanten Querverbindungen und der Angliederung von Stäben und Komitees. Vorteile sind die Reduzierung von Kommunikations- und Entscheidungsprozessen sowie die transparente Kompetenzverteilung. Nachteile sind die Überlastung der Leitung, lange Kommunikationswege und eine schwach ausgeprägte Kommunikation.
- Citation du texte
- Caro Theuer (Auteur), 2001, Organisationsentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100625