Die Handlung des Nibelungenlieds wird maßgeblich von den Frauen vorangetrieben. Es stellt sich die Frage, inwieweit Kriemhild in das ideale Bild der höfischen Frau hineinpasst und sich ihre Rolle im zweiten Teil zum Gegenentwurf der höfischen Frau hin zur Rächerin ändert und inwiefern Brünhild in dieses Weltbild hineinpasst.
Das Frauenbild im Nibelungenlied scheint auf den ersten Blick positiv zu sein: Die Schönheit Kriemhilds und die Stärke Brünhilds werden immer wieder betont und als positive Attribute beschrieben, allerdings wird bei genauerer Betrachtung deutlich, dass Frauen im Nibelungenlied auf ebendiese Schönheit und ihre damit verbundene Tugendhaftigkeit reduziert werden. Von der höfischen Frau wird im Mittelalter eine passive und untergeordnete Haltung erwartet, welche von den Männern der Gesellschaft überwacht und bei Verstoß sanktioniert wird. Die verschiedenen Rollen, die Kriemhild und Brünhild einnehmen, sind hierbei von zentraler Bedeutung für den Handlungsverlauf des Nibelungenlieds.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Stellung der höfischen Frau im 13. Jahrhundert
3. Kriemhild
3.1 Kriemhilds Rolle als höfische Frau bis Aventiure 14
3.2 Kriemhilds Rolle als Rächerin bis Aventiure 39
4. Brünhild
4.1 Brünhilds Rolle als amazonenhafte Frau bis Aventiure 14
4.2 Brünhilds Rolle als höfische Frau bis Aventiure 39
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Lena Morgenstern (Autor:in), 2019, Das Frauenbild im Nibelungenlied, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1006891