In den stürmischen Jahren der Weimarer Republik brodelte unter der Oberfläche der scheinbaren Normalität ein gefährlicher politischer Unterstrom: der Rechtsextremismus. Diese Analyse beleuchtet die düsteren Ursprünge rechtsradikalen Gedankenguts, das bereits vor der Weimarer Republik existierte und durch Nationalismus und autoritäre Tendenzen in ganz Europa befeuert wurde. Erfahren Sie, wie Mord und politische Gewalt zu gängigen Mitteln der Wahlpropaganda wurden, während ehemalige Freikorpsleute, ohne Bindung an den Staat, in illegalen paramilitärischen Verbänden Unterschlupf fanden und von Großgrundbesitzern finanziert wurden. Untersuchen Sie die komplexen Gründe für den wachsenden Erfolg rechter Parteien in der Bevölkerung, die von politischer Instabilität, wirtschaftlicher Notlage, Inflation und Massenarbeitslosigkeit profitierten. Der Führergedanke, der durch Jugendorganisationen popularisiert wurde, fand ebenso breiten Anklang wie die Konstruktion von Sündenböcken, insbesondere der Juden, denen die Schuld an der deutschen Misere zugeschoben wurde. Die Analyse der Putschversuche, wie des Kapp-Lüttwitz-Putsches und des Hitler-Putsches, verdeutlicht die permanente Bedrohung von rechts und die Rolle der Reichswehr als destabilisierender Faktor. Schließlich werden die Ziele der rechten Gruppierungen, von der Steigerung der nationalen Stoßkraft bis zur Schaffung von Ordnung und Einheit, im Kontext von Antisemitismus, Antidemokratismus, Führertum, Imperialismus, Gewaltprinzip, Elitedenken, Rassenlehre und Sozialdarwinismus beleuchtet. Diese tiefgreifende Untersuchung zeigt, wie die Unzufriedenheit im Volk mit der Regierung den Einfluss rechter Parteien verstärkte und letztendlich den Weg für die Katastrophe bereitete. Eine essenzielle Lektüre für alle, die die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte verstehen wollen. Diese Analyse ist relevant für jeden, der sich für die Geschichte Deutschlands, die Weimarer Republik, Rechtsextremismus, politische Gewalt, Nationalsozialismus, Antisemitismus, Putschversuche und die Ursachen des Aufstiegs der NSDAP interessiert.
Nico Scheler
Rechtsextremismus in der Weimarer Republik
1. Ursprung rechtsradikalen Gedankenguts
2. Mord als politisches Mittel/ Wahlpropaganda
3. Gründe für den Erfolg rechter Parteien in der Bevölkerung
4. Putschversuche
5. Ziele der rechten Gruppierungen
ZU1.
Bereits vor Weimarer Republik vorhanden
Bsp. Stärkung des Nationalbewusstseins der Deutschen unter Bismarck und Wilhelm 2.
Nationalismus nicht nur in Deutschland - auch in anderen europäischen Ländern
Bsp. Italien (Okt. 1922 ) Mussolinis ,,Marsch auf Rom" Machtübernahme in Italien
Ungarn 1920: Admiral Nikolaus Horty - diktatorische Regierung
Spanien seit 1923 von General Josè Antonio Primo de Rivera diktatorisch regiert.
ZU2.
- Mord war als pol. Mittel heimisch geworden
- erste Opfer: Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Kurt Eisner
- hauptsächlich ehemalige Freikorpsleute, die nicht in die Reichswehr übernommen wurden d.h. - keinerlei Bindung an den Staat.
- organisierten sich in illegalen paramilitärischen Verbänden
- wurden finanziell von den Vertretern des Großgrundbesitzes unterstützt
- die Rechtsradikalen Verbrechen wurden kaum von der Justiz verfolgt (Bsp. Kapp- Putsch nur eine Verurteilung)
(Gesinnungsgenossen auf allen Ebenen)
Nach Goebbles war Mord ,, das einzige Mittel um die Roten zur Raison zu bringen"
NSDAP feierte die Ermordung Rathenaus mit der Plakataufforderung: ,, Rathenau ist tot, Ebert und Scheidemann leben noch."
Weitverbreiteter Vers der Rechten: ,, Schlagt tot den Walter Rathenau, die gottverdammte Judensau"
Plakat, Berlin 1919 mit Text: ,, Arbeiter, Bürger! Das Vaterland ist dem Untergang nahe. Rettet es! Es wird nicht bedroht von außen sondern von innen: Von der Spartakustruppe.
Schlagt ihre Führer tot! Tötet Liebknecht! Dann werdet ihr Frieden, Arbeit und Brot haben!
ZU3.
- Gründung von Sonderorganisationen und Berufsverbänden (Bund deutscher Arbeiterjugend1926, NS-Ärtztebund1929)
- Reichswehr als destabilisierender Faktor
- Politische Instabilität und wirtschaftliche Notlage (bis auf ,,die goldnen Zwanziger")
- Inflation und Massenarbeitslosigkeit
- Führergedanke fand weiten Widerhall in der Bevölkerung (durch Jugendorganisationen längst populär gemacht)
- ,,Nichtarier"- vor allem Juden als Feinde erfüllt doppelte Aufgabe: Antwort auf Frage nach den Schuldigen, nach der Ursache der deutschen Misere
- erklärt fassbare Gruppe zum Feind und Objekt der politischen Aggressivität die eine Revolutionsbewegung vorwärts treibt und zusammenhält
- Mythos vom Rassenfeind ist in seiner Funktion durchaus mit dem Mythos vom Klassenfeind vergleichbar
Zu 4.
Kapp-Lüttwitz Putsch 1920
- durch Generalstreik vereitelt
- ,,Truppe schießt nicht auf Truppe"(Freikorps) keine Waffengewalt gegen rechts aber gegen links
Auswirkungen:
- macht Unzufriedenheit weiter Kreise deutlich (vor allem der militärischen mit dem neuen Staat)
- dokumentierte die von nun an die ,,permanente Bedrohung von rechts"
- manifestierte die Rolle der Reichswehr im Staat und ihre Unverlässlichkeit beim Vorgehen gegen Rechtsradikale
- Verstärkte das Selbstbewusstsein der Rechtsparteien
Hitler Putsch Nov. 1923
Bayern = Hochburg der Rechtsradikalen
Anstoß zum Putsch: Eintritt der SPD in die Regierung Stresemann
- Zeitpunkt für Revolution schien günstig
- Ruf nach ,,starkem Mann" und ,,Sturm auf die Republik" war überall zu hören
- Putsch sollte den ,,marxistischen Saustall in Berlin beseitigen"
- ,,Durch Bayern zum Reich"
- Landesregierung lehnte Putsch ab
- Hitler wurde verhaftet, zu 5 Jahren Haft verurteilt jedoch schon nach 8 Monaten entlassen
Auswirkungen: - Hitler will Macht auf politischem Wege Übernehmen (Zitat S.95 unten)
ZU5.
Ziele rechter Gruppierungen
Höchstwerte: Einigkeit, Treue, Dienst, Unterordnung unter Gesetze, Bekenntnis zum Konsequenten Führerprinzip
Ziele: - Stoßkraft der Nation nach außen erhöhen
- Ordnung und Einheit schaffen
- Antisemitismus = Kernstück der nationalsozialistischen Rassendoktrin Ziele des NATIONALSOZIALISMUS:
- ANTIPARLAMENTARISMUS
- ANTIDEMOKRATISMUS
- FÜHRERTUM
- IMPERIALISMUS
- ANTISEMITISMUS
- NATIONALISMUS
- GEWALTPRINZIP
- ELITEDENKEN
- RASSENLEHRE
- SOZIALDARWINISMUS
Abschließend : Einfuß rechter Parteien ist umso höher, je größer die Unzufriedenheit im Volk mit der Regierung.
Häufig gestellte Fragen zu "Rechtsextremismus in der Weimarer Republik"
Was sind die Hauptthemen des Textes?
Der Text behandelt den Rechtsextremismus in der Weimarer Republik und konzentriert sich auf folgende Themen: Ursprung rechtsradikalen Gedankenguts, Mord als politisches Mittel/Wahlpropaganda, Gründe für den Erfolg rechter Parteien in der Bevölkerung, Putschversuche und Ziele der rechten Gruppierungen.
Wo liegen die Ursprünge rechtsradikalen Gedankenguts?
Die Wurzeln liegen bereits vor der Weimarer Republik, beispielsweise in der Stärkung des Nationalbewusstseins unter Bismarck und Wilhelm II. Der Nationalismus war jedoch nicht nur in Deutschland verbreitet, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wie Italien, Ungarn und Spanien.
Welche Rolle spielte Mord als politisches Mittel?
Mord war in der Weimarer Republik als politisches Mittel verbreitet. Zu den ersten Opfern gehörten Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Kurt Eisner. Die Täter stammten oft aus ehemaligen Freikorps, die sich in illegalen paramilitärischen Verbänden organisierten und von Vertretern des Großgrundbesitzes finanziell unterstützt wurden. Die Justiz verfolgte diese Verbrechen kaum.
Welche Gründe werden für den Erfolg rechter Parteien in der Bevölkerung genannt?
Mehrere Faktoren trugen zum Erfolg rechter Parteien bei: die Gründung von Sonderorganisationen und Berufsverbänden, die Rolle der Reichswehr als destabilisierender Faktor, politische Instabilität und wirtschaftliche Notlage (Inflation und Massenarbeitslosigkeit). Der Führergedanke fand weiten Widerhall, und "Nichtarier", insbesondere Juden, wurden als Sündenböcke für die deutsche Misere dargestellt.
Welche Putschversuche werden im Text erwähnt?
Der Text erwähnt den Kapp-Lüttwitz-Putsch von 1920 und den Hitler-Putsch von November 1923. Der Kapp-Putsch scheiterte am Generalstreik. Der Hitler-Putsch in Bayern wurde niedergeschlagen und Hitler verhaftet.
Welche Ziele verfolgten die rechten Gruppierungen?
Die Ziele umfassten die Steigerung der Stoßkraft der Nation nach außen, die Schaffung von Ordnung und Einheit, und Antisemitismus als Kernstück der nationalsozialistischen Rassendoktrin. Weitere Ziele waren Antiparlamentarismus, Antidemokratismus, Führertum, Imperialismus, Nationalismus, Gewaltprinzip, Elitedenken, Rassenlehre und Sozialdarwinismus.
Welche Rolle spielte die Reichswehr in der Weimarer Republik?
Die Reichswehr wird als destabilisierender Faktor dargestellt, der beim Vorgehen gegen Rechtsradikale unzuverlässig war. Beim Kapp-Putsch galt das Prinzip "Truppe schießt nicht auf Truppe", was bedeutete, dass Freikorps nicht mit Waffengewalt bekämpft wurden, während linke Gruppierungen bekämpft wurden.
Wie beeinflusste die wirtschaftliche Lage den Aufstieg des Rechtsextremismus?
Politische Instabilität, Inflation und Massenarbeitslosigkeit trugen zur Unzufriedenheit in der Bevölkerung bei und begünstigten den Aufstieg rechter Parteien, die einfache Lösungen und Sündenböcke präsentierten.
Welche Auswirkungen hatte der Hitler-Putsch?
Obwohl der Putsch scheiterte, erkannte Hitler, dass er die Macht auf politischem Wege übernehmen musste.
Was ist das Fazit des Textes?
Der Einfluss rechter Parteien steigt, je größer die Unzufriedenheit im Volk mit der Regierung ist.
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- Nico Scheler (Autor), 2001, Rechtsextremismus in der Weimarer Republik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100700