Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der These, dass es sich bei dem Film "Der Student von Prag" (1913) von Hanns Heinz Ewers, Stellan Rye und Paul Wegener um eine mediale Übertragung der Motivik des Doppelgängers aus der romantischen Literatur handelt und damit um eine Anpassung der romantischen Thematik an die neue Technik des Films. Anhand einer Figurenanalyse von "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann werden die Merkmale der romantischen Literatur mit dem Fokus auf die Verwendung des Doppelgänger-Motivs dargelegt.
Der Doppelgänger kann direkt und optisch wahrnehmbar als Spiegelbild, Zwilling, Roboter oder auch als Klon auftreten oder aber als Motiv angewendet werden und in Form einer weiteren Figur verkörpert sein. Generell wird der Doppelgänger laut Herget als Umkehrung oder Erweiterung des Protagonisten genutzt.
Häufig vereint der Doppelgänger die schlechten Eigenschaften des Protagonisten und weist damit auf die Dichotomie von Gut und Böse hin, die auch in den Charaktereigenschaften des Protagonisten auffindbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Schauerliteratur als Vorgänger des Horrorgenres - Das Doppelgänger-Motiv in E.T.A. Hofmanns Der Sandmann
- Der Student von Prag – Das Spiegelbild als intermediales Doppelgänger-Motiv der Romantik
- Projektion des narzisstischen Selbst – Die Figur der Lyduschka als metaphorischer Doppelgänger
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die mediale Übertragung romantischer Motive, insbesondere des Doppelgänger-Motivs, vom literarischen Werk in den Film. Im Fokus steht ein Vergleich zwischen E.T.A. Hofmanns "Der Sandmann" und dem Film "Der Student von Prag", um intermediale Intertextualität aufzuzeigen. Die Analyse beleuchtet die Symbolik des Doppelgängers und seine psychologischen Implikationen im Kontext der Romantik.
- Das Doppelgänger-Motiv in der Romantik und Schauerliteratur
- Intermediale Adaption romantischer Motive im Film "Der Student von Prag"
- Psychologische Interpretation des Doppelgängers anhand von Freud und Lacan
- Figurenanalyse von Nathanael in "Der Sandmann"
- Szenenanalyse von "Der Student von Prag"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der romantischen Literatur und deren Einfluss auf die frühen Filmkunst ein. Sie verortet die Romantik als Gegenbewegung zur Industrialisierung und betont die Bedeutung von Motiven wie dem Unterbewussten und Fantastischen. Der Fokus auf den Doppelgänger als zentrales Motiv wird herausgestellt und die Forschungsfrage nach der intermedialen Adaption im Film "Der Student von Prag" formuliert. Die Arbeit verbindet literaturwissenschaftliche und filmwissenschaftliche Methoden.
Die Schauerliteratur als Vorgänger des Horrorgenres - Das Doppelgänger-Motiv in E.T.A. Hofmanns Der Sandmann: Dieses Kapitel definiert den Doppelgängerbegriff in seiner literarischen und psychologischen Bedeutung. Es unterscheidet zwischen dem rational erklärbaren und dem spukhaften Doppelgänger, der als Projektion innerer Konflikte des Protagonisten verstanden werden kann. Der Doppelgänger symbolisiert Wünsche, Ängste und verdrängte Aspekte der Persönlichkeit. Die Kapitel legt die Grundlage für die spätere Analyse von "Der Sandmann".
Der Student von Prag – Das Spiegelbild als intermediales Doppelgänger-Motiv der Romantik: Dieses Kapitel wird voraussichtlich den Film "Der Student von Prag" im Detail analysieren, den Doppelgänger als zentrales Motiv herausarbeiten und diesen mit der literarischen Tradition der Romantik und Schauerliteratur in Verbindung bringen. Die Analyse wird vermutlich auf die visuelle Darstellung des Doppelgängers und die filmische Umsetzung der Thematik eingehen und die intermedialen Bezüge zu "Der Sandmann" untersuchen.
Projektion des narzisstischen Selbst – Die Figur der Lyduschka als metaphorischer Doppelgänger: Dieses Kapitel wird sich wahrscheinlich mit der Figur der Lyduschka auseinandersetzen und diese als eine Art metaphorischen Doppelgänger interpretieren. Es wird die Funktion dieser Figur im Gesamtkontext des Werkes untersuchen und ihre Bedeutung für das Verständnis der zentralen Themen herausarbeiten. Die Analyse wird vermutlich psychologische Aspekte einbeziehen.
Schlüsselwörter
Romantik, Schauerliteratur, Horrorgenre, Doppelgänger-Motiv, Intermedialität, Film, Literatur, E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann, Der Student von Prag, Psychoanalyse, Freud, Lacan, Spiegelbild, Identität, Projektion, Unterbewusstsein.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse romantischer Motive im Film "Der Student von Prag"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die intermediale Übertragung romantischer Motive, insbesondere des Doppelgänger-Motivs, von der Literatur in den Film. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich zwischen E.T.A. Hofmanns "Der Sandmann" und dem Film "Der Student von Prag", um intermediale Intertextualität aufzuzeigen. Die Analyse beleuchtet die Symbolik des Doppelgängers und seine psychologischen Implikationen im Kontext der Romantik.
Welche Werke werden im Detail untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf E.T.A. Hofmanns "Der Sandmann" und den Film "Der Student von Prag". Die Analyse umfasst die Figuren (z.B. Nathanael und Lyduschka), die Symbolik des Doppelgängers in beiden Werken und die visuelle Umsetzung im Film.
Welche Themen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind das Doppelgänger-Motiv in der Romantik und Schauerliteratur, die intermediale Adaption romantischer Motive im Film, die psychologische Interpretation des Doppelgängers (u.a. anhand von Freud und Lacan), Figurenanalyse (Nathanael) und Szenenanalyse ("Der Student von Prag").
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Schauerliteratur und dem Doppelgänger-Motiv in "Der Sandmann", Kapitel zur Analyse von "Der Student von Prag" mit Fokus auf das Spiegelbild als intermediales Motiv, ein Kapitel zur Figur der Lyduschka als metaphorischen Doppelgänger und eine Schlussbetrachtung. Zusätzlich werden Zielsetzung, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter bereitgestellt.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verbindet literaturwissenschaftliche und filmwissenschaftliche Methoden. Die Analyse umfasst sowohl textanalytische als auch bildanalytische Verfahren, um die intermediale Adaption des Doppelgänger-Motivs zu untersuchen. Psychoanalytische Theorien von Freud und Lacan werden zur Interpretation der psychologischen Implikationen des Doppelgängers herangezogen.
Welche Rolle spielt die Psychoanalyse?
Psychoanalytische Theorien, insbesondere von Freud und Lacan, werden verwendet, um die psychologischen Aspekte des Doppelgänger-Motivs zu interpretieren und die Figuren und ihre Konflikte zu analysieren. Der Doppelgänger wird als Projektion innerer Wünsche, Ängste und verdrängter Aspekte der Persönlichkeit verstanden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Romantik, Schauerliteratur, Horrorgenre, Doppelgänger-Motiv, Intermedialität, Film, Literatur, E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann, Der Student von Prag, Psychoanalyse, Freud, Lacan, Spiegelbild, Identität, Projektion, Unterbewusstsein.
- Arbeit zitieren
- Arleen Schäfer (Autor:in), 2019, Das Motiv des Doppelgängers im Film "Der Student von Prag". Ein Vergleich zur Motivik in E. T. A. Hoffmanns "Der Sandmann", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1007793