Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie am Beispiel der Evolution und der Schöpfungsgeschichte


Pre-University Paper, 2001

17 Pages


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung

2. Evolutions- und Schöpfungsgedanken
2.1. der Naturwissenschaften
2.2. der Theologie

3. Übereinstimmungen und Vereinbarkeit der theologischen und der säkularen Sichtweisen

4. Gott als alleiniger Schöpfer der Welt und des Lebens?
4.1. Kreationismus in den USA
4.2. Diskussion mit einem Vertreter des Kreationismus

5. Abschließende Bewertung und eigene Stellungnahme

6. Anhang

7. Literatur- und Quellenangaben

8. Selbstständigkeitserklärung

1. Einleitung

Wo komme ich denn nun wirklich her? - Diese Frage wird sich früher oder später jeder in seinem Leben einmal stellen. Die Antwort darauf ist schwierig. Stammen wir von den Affen ab? Wurden wir von Gott erschaffen? Oder sind wir einfach das geniale Ergebnis Darwins Selektionstheorie?

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde...“ - auch der Mensch wurde nach Lehre der Bibel von Gott geschaffen. Er entstand also aus dem Nichts, war einfach da. In unserer heutigen Zeit jedoch suchen wir nach rationalen Erklärungen, die uns die gesamte Entwicklung vom Anfang bis zu unserem jetzigen Sein klar und logisch nachvollziehen lassen. Wir sind an einem Punkt angelangt, von wo aus wir nicht mehr den theologischen Deutungen uneingeschränkten Glauben schenken, sondern auch Erklärungsversuche der Naturwissenschaften in Erwägung ziehen.

Das wissenschaftliche Denken stand lange Zeit und steht auch heute noch im Widerspruch zu den konventionellen religiösen Weltbildern. Die Theologie hält fest an Gott als dem Schöpfer, der alles gemacht hat, „weil er es so wollte“. Die Naturwissenschaften dagegen versuchen in zahlreichen Theorien und Experimenten die Entstehung der Erde und des Lebens anhand ihrer Gesetze zu durchleuchten.

Im Laufe der Geschichte hat es mehrmals Versuche gegeben, Evolution und Schöpfung miteinander zu vereinen. Inwiefern dies gelungen ist, soll im folgenden erläutert werden.

Um dieser Fragestellung nachzugehen, werde ich mit den Evolutions- und Schöpfungsgedanken der Naturwissenschaften und der Theologie überhaupt beginnen, um deren Standpunkte zu verdeutlichen. Es folgt die Überlegung, inwieweit diese beiden Ansichten vereint und somit parallel gesehen werden können. Im Gegensatz dazu werde ich anschließend die andere Seite diskutieren, nämlich die, dass man Aussagen über die Entstehung der Welt und des Lebens allein aufgrund der Bibel trifft. Als ein besonders hervorgehobenes Beispiel werde ich mich hierbei auf den Kreationismus in den USA beziehen. Neben Literaturangaben dient dazu auch eine e-mail-Diskussion mit einem Amerikaner. All dieses soll letztlich in einer persönlichen Auseinandersetzung mit der Fragestellung münden.

2. Evolutions - und Schöpfungsgedanken

2.1. Evolutionstheorien der Naturwissenschaften

In den Naturwissenschaften gilt die Evolution als Tatsache. Viele Beobachtungen in der freien Natur sowie logisches Denken lassen eine andere Möglichkeit nicht zu.

Die Evolutionstheorien, welche die Naturwissenschaften bis heute zur Erklärung der Evolution und der Entstehung des Lebens hervorgebracht haben, sind, wie der Name schon sagt, nur Theorien und haben somit wie alle wissenschaftlichen Theorien damit zu kämpfen, dass sie zwar versuchen, die Wirklichkeit möglichst angemessen zu beschreiben, aber nie von sich selbst behaupten können, eine absolute Wahrheit gefunden zu haben.

Die Theorie, die den wirklichen Anfang aller Existenz beschreibt, ist die „Urknalltheorie“. Sie besagt, dass das Weltall vor ca. 15 Millionen Jahren aus einem unendlich kleinen Punkt entstanden ist. Sie beschreibt eine „creatio ex nihilo“1 und bezieht sich auf Versuche, die eine ständige Ausdehnung des Weltalls verzeichnen. Die Physiker sind sich heute einig über die Vorgänge nach der allerersten Sekunde, den wirklichen Beginn vor der so genannten „Planckschen Zeit“ wird man jedoch nie erklären können.

Eine andere Theorie ist die „Steady-State-Theorie“. Sie geht davon aus, dass es niemals einen wirklichen Anfang gab, sondern das Weltall und somit auch die Erde schon immer bestanden hat.

Von der Entstehung des Lebens machten sich Biologen weitaus kompliziertere Vorstellungen, was daran liegt, dass die Entstehung des Lebens auch in vielerlei Hinsicht noch un-glaublicher ist. So ist es zum Beispiel beinahe unvorstellbar, dass sich plötzlich vor vielen Millionen Jahren aus dem Nichts organische Verbindungen zusammensetzten, diese sich soweit zusammenfanden, dass nicht nur organisches Material, sondern auch Leben entstand, und nun der Mensch als das intelligenteste Lebewesen einen so komplexen Aufbau besitzt.

Als eine der bekanntesten Theorien gilt in diesem Zusammenhang die „Ursuppentheorie“. Alexander I. Oparin behauptete, dass die Grundbausteine des Lebens sich aus Gasen unter enormen Energieeinwirkungen entwickelt haben. Im Urmeer, dass später als „heiße, dünne Suppe“2 bezeichnet wurde, konnten diese Gase mit anderen Stoffen in Verbindung treten, aus denen sich schließlich erste Voraussetzungen für Leben bildeten.

Manfred Eigen versuchte dieses Phänomen mit seinem „Hyperzyklus“ zu erklären. Auf molekularer Ebene soll seiner Ansicht nach bereits eine Art natürliche Auslese stattgefunden haben. So konnten sich im Laufe einer sehr langen Zeit die ersten Nukleinsäuren bilden, die später Grundlage des Erbguts eines jeden Lebewesens sind. Ihm stellte sich jedoch die Frage, wie sich die Proteine, ohne die kein Leben bestehen kann, entwickelt haben. Vermutlich hatten die Nukleinsäuren bereits die Anleitung, Proteine herzustellen.

Der Chemiker Günter Wächtershäuser konnte sich den Theorien, die sich an die der Ursuppe anlehnen, nicht anschließen. Er behauptete, die Grundbausteine des Lebens lägen in Molekülen, die CO2 aufnehmen und sich so nach Vergrößerung zerteilen. Man kann darin eines der Grundkriterien für die Definition von Lebewesen erkennen: die Vermehrung. Ich persönlich halte diese Behauptung für sehr vage, da nicht jede Verbindung, die sich teilen kann, gleich die Möglichkeit auf Leben verbergen muss. Es gibt zahlreiche chemische Verbindungen, die sich unter bestimmten Bedingungen teilen können, mit biologischen Bausteinen jedoch nichts zu tun haben.

Man wird niemals mit Sicherheit sagen können, wie das Leben letztendlich entstanden ist. Von der kompliziertesten Theorie bis hin zu der einfachen Annahme, das Leben komme aus dem Weltall, haben die Wissenschaftler viele Ansichten. Dies ist allerdings nicht die einzige Frage, die Naturwissenschaftler interessiert. Wie kam es nach der Entstehung des Lebens zu der ungeheuren Vielfalt an Lebewesen, wie wir sie heute haben?

Die Veränderung und somit Neuentstehung von Pflanzen und Tieren läuft so langsam ab, dass man sie in der freien Natur nicht durch Beobachtung erkunden kann. Man hat somit - neben der vorherrschenden Lehrmeinung von der Unveränderlichkeit der Arten - verschiedene Theorien entwickelt, um die Entwicklung der Lebewesen zu erklären. Zwei der bekanntesten möchte ich im folgenden vorstellen.

Charles Darwins Selektionstheorie beruht auf natürlicher Auslese und zufälligen Mutationen. Sie geht davon aus, dass es innerhalb einer Art immer Unterschiede im Bau und der Lebensweise gibt. Durch einen Kampf ums Dasein geschieht eine natürliche Auslese. Nur die der Umwelt am Besten angepassten Individuen überleben. Ihm gelang hiermit eine Erklärung für das Aussterben der Tierarten. Gleichzeitig haben sich im Laufe der Zeit die genetischen Informationen verändert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Angenommen, das Weibchen einer bestimmten Art, zum Beispiel des Affen, bringt zwei Junge zur Welt, die sich in ihrem Bau nur minimal unterscheiden, was allerdings in ihrem genetischen Code so verankert ist. Jedes dieser Jungen gibt seine genetischen Informationen später an seine Kinder weiter, die sich folglich stärker unterscheiden. Geben diese nun ihr Erbgut wieder weiter, folgt logischerweise ein noch stärkerer Unterschied. Während der langen Zeit der Evolution auf der Erde könnte man daraus ableiten, wie die verschiedenen Tierarten und auch der Mensch entstanden sind und dass sie alle irgendwie miteinander verwandt sind.

Eine andere Vorstellung von der Entstehung des Lebens hatte Jean Baptiste de Lamarck. Er verfasste die Theorie von der Inkonstanz der Arten. Durch Anstrengung können Tiere demnach Eigenschaften erwerben, die für sie von Nutzen sind. Durch Vererbung werden diese an die Nachkommen weitergegeben. So können aber nicht nur Eigenschaften dazugewonnen werden, sondern auch bei Nichtbeanspruchung verlorengehen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Maulwurf. Ständig im Dunkeln lebend, haben sich seine Augen „zurückgebildet“.

2.2. Schöpfungsverständnis der Theologie

Die Bibel ist auf der Seite der Theologie die Schrift, auf die man sich zu allen Fragen, die den Glauben betreffen, berufen kann. Auch zum Thema der Schöpfung gibt sie Antworten, auf die ich mich im folgenden Teil beziehen werde.

Am Anfang der Bibel findet man zwei verschiedene Schöpfungsberichte. Der erste, eine Priesterschrift, beschäftigt sich vorwiegend mit der Erschaffung der Welt und in ihr dem Menschen3. Die hier beschriebene Schöpfung ist in sechs Teile gegliedert, worauf ein siebter, nämlich der Ruhetag, folgt. Der Aufbau kann somit mit dem einer Woche verglichen werden. In den ersten drei Tagen schafft Gott Zeit und Raum, indem er zwischen Tag und Nacht, Himmel und Erde sowie Wasser und Land unterscheidet. Zudem setzt er eine Voraussetzung für das nun folgende Leben: natürliche Vegetation, von der sich Mensch und Tier ernähren können. In den folgenden drei Tagen bevölkert er alles, was er zuvor geschaffen hat: er setzt Sonne, Mond und Sterne an den Himmel, die demzufolge auch Schöpfung sind und nicht, wie früher vermutet wurde, Götter; er lässt Fische und Vögel im Wasser und in der Luft leben und übergibt den übrigen Tieren das Land. Am Ende steht der Mensch. Seine Bedeutung wird hier besonders hervorgehoben. Gott befielt in diesem Falle nicht einfach, was geschehen soll, sondern er beratschlagt mit sich selbst, dass er Menschen machen will („Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei.“4 ). Mit „uns“ ist in diesem Fall Gott selbst gemeint. Da er dies für gut befindet, erschafft er am sechsten Tag den Menschen, und zwar als Mann und Frau. Sie sollen über alle anderen Lebewesen herrschen und sich die Erde untertan machen. Auch seine Fortpflanzung ist von Gott gewollt. Er schöpft hiermit die Fähigkeit des Menschen, selbst weiter zu schöpfen, was dessen Funktion als Ebenbild Gottes verstärkt. Diese besondere Stellung des Menschen kann man mit einer anderen Bibelstelle vergleichen: „Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“5 Hier wird besonders deutlich, das Gott den Menschen als seinen Stellvertreter auserwählt hat.

Im ganzen gesehen, wird im ersten Schöpfungsbericht eine mögliche Abfolge der Entstehung der Erde und des Menschen sehr genau beschrieben, wie jedoch alles erschaffen wurde geht nicht daraus hervor.

Angaben dazu finden sich im zweiten Schöpfungsbericht6. Es wird heute angenommen, dass dieser Text nicht wie der erste von einem Gelehrten geschrieben wurde, sondern vielmehr von einem Vertreter des gemeinen Volkes, da die Sprache auf einem niedrigeren Niveau bleibt und mehr Praxis statt Theorie beschrieben wird. Desweiteren lässt sich keine Gliederung feststellen, weder in sieben Tage, noch in eine sonstige Einteilung. Der Schreiber hat lediglich an die Fakten gedacht und sie der Reihe nach aufgeschrieben. Der Mensch ist hier nicht Ergebnis, sondern Ausgangspunkt der Schöpfung. Gott macht ihn an erster Stelle, indem er Lehm formt und ihm mit seinem Atem Leben einhaucht. Auch dieser Vorgang wird an anderer Stelle in der Bibel aufgegriffen: „Du sendest aus deinen Odem, so werden sie geschaffen.“7. Weiterhin möchte ich an dieser Stelle folgendes erwähnen: „Das hebräische Wort Adam [, wie der erste Mensch genannt wird,] ist kein Eigenname, es heißt „der Mensch“ und ist verwandt mit „adama“ = die Erde.“8 Sogar diese Namensgebung beinhaltet die Herkunft des Menschen aus der Erde. Erst darauf schafft Gott Vegetation und Landschaft. Die Frau steht ganz am Ende der Entstehenskette, vor ihr macht Gott die Tiere auf dieselbe Weise, wie er den Menschen erschaffen hat. Die Frau jedoch ist ein Teil des Mannes, da sie aus seiner Rippe entsteht. Der Schreiber bringt hier Gottes ausdrücklichen Wunsch zum Ausdruck, dass Mann und Frau zusammengehören und ihr Leben gemeinsam verbringen.

Im ganzen gesehen haben diese beiden völlig unterschiedlichen Berichte dennoch die gleiche Grundaussage. Die Erde sowie alles Leben entstand, weil Gott es so gewollt hat. Auch hier zitiere ich wieder Psalm 104 (Vers 29-30): „Nimmst du weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder Staub. Du sendest aus Deinen Odem, so werden sie geschaffen.“ Gott kann also nicht nur über die Entstehung, sondern auch über die Vergänglichkeit bestimmen. Er ist somit der Verursacher und einzige Verantwortliche für alles Bestehende. Das Leben kommt aus seinem Geist (Geist vielmehr in der Bedeutung von Atem, Wind9 ).

Oft denken wir uns die Schöpfung als einen unvorstellbar weit zurückliegenden einzelnen Akt, als eine Handlung, die mit dem Bestehen der Erde und allen Lebens zuende ist. Oft denkt man auch, Gott sei ein über der Welt stehender Handwerker, der die Welt vor vielen Jahren konstruiert hat und sie nun nach seinen Gesetzen selbstständig ablaufen lässt.

Dies ist jedoch nicht die Vorstellung des biblischen Schöpfungsglaubens. Zu ihm gehört nicht nur die einmalige Erschaffung, sondern auch die bleibende Erhaltung der Welt durch Gott. Die Schöpfung ist also kein einmaliges Geschehen. Sie ist überall in unserem Leben vorhanden. Man spricht von einer „creatio continua“10. Jeder Moment des Lebens ist Schöpfung, sei es die Veränderung von Landschaften oder die Geburt eines neuen Menschen. Man darf diesen Akt nicht als einmalige Tat Gottes ansehen, denn dann hätten wir heute einen Gott, der in irgendeiner Ecke sitzt, Däumchen dreht und nichts mehr zu tun hat. Der Begriff „Schöpfung“ bezeichnet nicht nur das Vorgegebene, sondern auch das Gegenwärtige.

3. Übereinstimmungen und Vereinbarkeit der theologischen und der säkularen Sichtweisen

Oberflächlich betrachtet scheinen die beiden oben beschriebenen Sichtweisen eine völlig gegensätzliche Welt zu erklären. Diese Unterschiedlichkeit bringt eine gewisse Angst vor Annäherung und Vergleichen mit sich. Wer würde denn schon von zwei völlig aus anderen Verständnissen entstandenen Meinungen behaupten, sie hätten ähnliche Grundvorstellungen oder gar eine gemeinsame Aussage?

Dennoch gibt es bei genauerem Hinsehen einige Dinge, die durchaus miteinander vereinbar sind. Beginnen wir mit der grundlegenden Theorie der Naturwissenschaften, der „Urknalltheorie“. Wenn man ihr Glauben schenkt, entstanden die Erde und das ganze Universum aus dem Nichts. Auch den Schöpfungsberichten der Bibel zufolge hatte Gott keine Vorgaben, als er die Erde schuf. Diese beiden Ansichten stehen keineswegs im Konflikt zueinander, wie es allgemein von den Naturwissenschaften und der Theologie behauptet wird, sondern bilden ein klares Miteinander. In keinem der beiden Schöpfungsberichte wird erwähnt, wie genau und durch welche „Handgriffe“ die Erde entstanden ist. Die Urknalltheorie jedoch liefert genau die fehlenden Aussagen. Die Physik kann in diesem Fall als Erklärung der Theologie verstanden werden. Gott gab die Fähigkeit zur Entwicklung, wobei diese nach naturwissenschaftlichen Regeln ablief. Gott gab also den Anstoß zu den Naturwissenschaften. Man kann an dieser Stelle zwischen zwei verschiedenen Sichtweisen unterscheiden: Die Theologie beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Ergebnis einer Veränderung, die Naturwissenschaften beleuchten den genauen Vorgang und das „Warum“. Sie geben sich nicht mit einer einfachen Feststellung zufrieden. Folgendes Schema soll diese Aussage verdeutlichen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ein anderes Beispiel dafür ist die Entstehung des Menschen. Laut Kapitel 2 der Bibel wurde der Mensch aus der Erde geformt. Die Ursuppentheorie in Verbindung mit dem Hyperzyklus sagen im Grunde genau das Gleiche aus. Der Mensch entwickelte sich langsam aus den damals herrschenden Zuständen des Erdbodens. Alles Leben hat seinen Ursprung im Boden. Auch hier wird in dem theologischen Text der Vorgang als solcher beschrieben, jedoch ohne genaue Angaben über den Verlauf, den die naturwissenschaftlichen Theorien bereitstellen.

Dies ist allerdings nur eine Möglichkeit der Vereinbarkeit beider Sichtweisen. Es gibt auch Wissenschaftler, die die Theologie als Lückenfüller der Naturwissenschaften sehen, also das genaue Gegenteil. An den Stellen, wo sich keine Gesetzmäßigkeiten mehr erkennen lassen, an denen keine Logik mehr zum Ziel verhilft, beruft man sich auf die Geisteswissenschaften. Mit ihrer Hilfe kann nur durch den Glauben an Gott eine Brücke geschlagen werden, die die Verbindung zwischen bereits bewiesenen Gesetzen und noch offenen Fragen darstellt.

Albert Einstein hat seine Meinung zum Verhältnis zwischen Theologie und Naturwissenschaften durch folgenden Satz verdeutlicht: „Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.“11 Er brachte damit zum Ausdruck, dass die Forschung ohne Zurückgreifen auf die Religion nur langsame Fortschritte machen, die Religion ohne die Erkenntnisse der Naturwissenschaften keine wirkliche Einsicht in den Verlauf der Dinge bekommen kann.

Sogar Papst Johannes Paul II. bekannte vor etwas mehr als vier Jahren, dass die Evolutionstheorie Darwins möglicherweise wahr sei. Er schränkte seine Äußerung zwar insofern ein, dass er eine materialistische Interpretation der Theorie nicht anerkenne, aber dennoch bedeutet diese Entscheidung einen gewaltigen Schritt nach vorn. Der Papst möchte vermeiden, dass der Geist, sprich die Seele, auch als Produkt der Evolution dastehen. Er vertritt somit die Auffassung, dass eine Weiterentwicklung der Lebewesen nach Darwin durchaus vertretbar ist, aber in allem der Geist Gottes steckt, der aus einer anderen Sicht zu sehen ist. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Dreifaltigkeit (Æ„der Vater, der Sohn und der Heilige Geist“), die Gott auch im Geist darstellt. Bezogen auf Psalm 104,30 steckt in jedem Lebewesen ein Teil Gottes, das jedoch nicht im Laufe der Evolution gebildet worden sein kann. Gott ist von Anfang an da gewesen, seine Herkunft ist nie durchleuchtet worden. Die Seele als Teil Gottes kann daher nicht im Laufe der Evolution entstanden sein, sie war von Anfang an da, in allem und jedem. Gott ist kein alter Mann, der von oben auf die Erde herabblickt, sondern Gott ist alles. Er ist in der Luft und somit überall gegenwärtig. Eine Vorstellung, in der die Seele ein Produkt der Entwicklungsgeschichte ist, wäre aus religiöser Sicht unvorstellbar.

4. Gott als alleiniger Schöpfer der Welt und des Lebens?

4.1. Kreationismus in den USA

Unter Kreationismus versteht man das Festhalten an der wörtlichen Auslegung der biblischen Schöpfungslehre. Der Kreationismus ist ein besonderer Zweig der religiösen Weltsicht, den die meisten christlichen Kirchen ablehnen, da er die Bibel nicht so versteht, wie Christen sie verstehen sollten. Die Kreationisten gehen davon aus, dass Gott die Bibel diktiert hat und somit alles Wort für Wort wahr ist. Sie nehmen natürlich extrem Bezug auf den Menschen als Geschöpf Gottes, dem eine besondere Stellung innerhalb der Schöpfung zugewiesen wird. Die Abstammung des Menschen von tierischen Vorfahren kann daher von ihnen nicht akzeptiert werden. 1925 bereits wurde ein Lehrer sogar angeklagt, da er „statt der biblischen Schöpfungsgeschichte Darwins Abstammungslehre verbreitet und dadurch gegen ein in Tennessee geltendes Gesetz verstoßen“12 habe.

Kreationisten lassen wissenschaftliche Forschung, egal in welcher Form, nicht zu. Sie selbst glauben, eine wissenschaftliche Alternative zur Evolutionstheorie anbieten zu können. Dieser Zweig der kreationistischen Organisation nennt sich „creation science“. Ihre Mitglieder beschäftigen sich tatsächlich mit wissenschaftlichen Fragen, ob die Antworten aber auch wissenschaftlich sind, ist eine andere Sache. Beispielsweise versuchen die Kreationisten allein mit Hilfe der Bibel das Alter der Erde zu berechnen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass unser Planet und das Leben darauf höchstens 10 000 Jahre alt sein können. Eine so enorme Entwicklung in so kurzer Zeit ist jedoch nicht möglich.

In der Wissenschaft ist die Evolution bewiesen. Es gibt viele Tiere heute und in früheren Zeiten, die fließende Übergänge der Arten dokumentieren, wie der Quastenflosser, der heute noch als lebendes Fossil bezeichnet wird, und der Archäopteryx, eine Mischung aus Reptil und Vogel. Sogar wir besitzen Anzeichen einer früheren Abstammung von den Tieren: das Steißbein als Überbleibsel eines Schwanzes, Arm-, Bein- und Kopfbehaarung als Reste des Fells. Die Entwicklung der Lebewesen sowie das Alter der Erde sind anhand von Fossilien leicht nachzuweisen. Kreationisten ignorieren diese Beweise und beziehen sich dabei auf Charles Darwin, der vor über 100 Jahren darauf hingewiesen hat, dass es nur wenige wissenschaftliche Belege gebe. Die fortgeschrittene Entwicklung der Forschung in unserer heutigen Zeit bleibt außenvor. An dieser Stelle wird Darwin durchaus akzeptiert, da seine Aussage die Interessen des Kreationismus unterstützt. Was seine Lehre betrifft wird er jedoch abgelehnt. Kreationisten gehen sogar soweit, dass sie Fossilien als von Gott absichtlich geschaffene Täuschung der Menschen betrachten. Gott habe sie in die Erde gelegt, um den Glauben der Menschen zu testen.

Nicht nur die Selektionstheorie Darwins sondern auch die Theorien aller anderen Evolutionstheoretiker werden von den Kreationisten als „obskure Theorien einiger verbohrter Wissenschaftler“13 bezeichnet. So kam es auch dazu, dass das Thema Evolution nicht mehr Bestandteil des Lehrplans an Schulen sein durfte. Diesen Rückgang feierten die Kreationisten als Triumph und letztendliche Anerkennung ihrer Thesen. Lehrer amerikanischer Schulen dürfen die Inhalte der wissenschaftlichen Theorien zwar noch in ihrem Unterricht behandeln, sie gehören jedoch nicht mehr zu dem Stoff, der geprüft wird. Statt dessen soll die „creation science“ gelehrt werden. Diese angebliche Wahrheit voller Widersprüche soll andere ersetzen, die aufgrund sachlicher Beobachtungen und andauernder Überprüfungen erstellt wurden. Es ist schließlich unmöglich, mit einem Experiment den Schöpfungsprozess zu beschreiben oder zu beweisen, dass es so einen Prozess je gegeben hat. Experimente benötigen absolute Objektivität. Man kann die Religion gar nicht außenvor lassen und gleichzeitig den Schöpfer miteinbeziehen.

Die Widersprüchlichkeit in den Lehren des Kreationismus wird sogar in ihrem Lehrbuch deutlich: zu Beginn wird erklärt, dass der Kreationismus ausschließlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhe, ein paar Seiten weiter wird beteuert, der Schöpfungsprozess und die Entstehung des Lebens könne man wissenschaftlich nicht beschreiben, da der Schöpfer nicht nach den Launen der Wissenschaft gewirkt habe.

Die Kreationisten sind der Auffassung, dass es durchaus gelegentlich geschehen könne, dass es Veränderungen der Lebewesen in kleinster Form gibt. Diese beruhten dann aber auf Fehlern, die nicht an die nächste Generation weitergegeben würden und denen somit auch keine besondere Bedeutung beigemessen werden müsse. Die Entwicklung vom Molekül zum Mensch, vom Unbelebten zum Lebendigen ist aus ihrer Sicht unmöglich. Schließlich habe Gott ja für jeden Bereich das passende Tier erschaffen.

Weiterhin finde ich es wichtig anzumerken, dass der Kreationismus, wie er besonders an den Schulen praktiziert wird, im Gegensatz zur Verfassung der USA steht, deren erstes „amendment“ eine strickte Trennung von Staat und Kirche verlangt, um vor einer Staatsreligion geschützt zu sein. Schließlich gilt auch dort die Religionsfreiheit.

4.2. Diskussion mit einem Vertreter des Kreationismus

Im Laufe meiner Recherchen für diese Arbeit habe ich eine e-mail-Diskussion mit Dan Reynolds, Mitglied der „Creation Research Society“ und der „Triangle Association for Scientific Creationists“, geführt. Er hat versucht, meine vorerst sehr kritische Haltung zum Kreationismus zu ändern.

In seiner ersten Antwort auf meine Anfrage nach allgemeinen Informationen und die Frage, warum Kreationisten nicht wollen, dass die Evolutionstheorien in den Schulen gelehrt werden, verharmloste er meine Vorwürfe. Sie wollen nicht, dass die Theorien vom Lehrplan verschwinden, sondern nur, dass sie nicht mehr zum Prüfungsstoff gehören. Sie sollen weiterhin gelehrt werden, allerdings auch mit allen ihren Unsicherheiten und Lücken. Er machte mich weiterhin auf die Probleme der Evolutionstheorien aufmerksam: nicht genügend fossile Beweise (was, wie oben bereits erwähnt, nicht mehr stimmt); Unbeobachtbarkeit der Makroevolution, also der Entwicklung vom Molekül zum Mensch (in Einzelfällen ist eine solche Beobachtung möglich); keine Erklärung für die erste Zelle (auch dazu gibt es Theorien mit zugehörigen Experimenten). Als eine Schwachstelle der Wissenschaft beschrieb er auch das Alter der Erde im Zusammenhang mit der Bildung komplexer Strukturen. Wenn es tatsächlich schon vor 3,5 Milliarden Jahren Leben gegeben hat, da die ältesten Fossilien so alt sind, wären nur 1 Milliarde Jahre Zeit gewesen, um die ersten Lebewesen zu bilden. Über die Entwicklung der Arten denkt er folgendermaßen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wenn alle Arten aus anderen entstanden sind, dann müsste es heute mehr Arten geben als früher. Es ist allerdings genau das Gegenteil. Hier vergisst er meiner Meinung nach aber, dass Arten aussterben und einer natürlichen Selektion unterliegen (nach Darwin).

Daraufhin habe ich Kritik geäußert und versucht, die Seite der Wissenschaft zu stärken. Als Antwort bekam ich, dass die Kreationisten nicht gegen die Wissenschaft sind, sondern nur gegen den Materialismus14, zu dem sie auch die Evolutionstheorien zählen. Er kritisierte, dass diese in den Schulbüchern beschrieben werden, ohne darauf hinzuweisen, dass sie nicht bewiesene Fakten sind, sondern nur Möglichkeiten. Er ist daher dafür, zusätzlich zu den traditionellen Theorien eine andere zu lehren, die „intelligent design theory“. Danach werden die Informationen in der DNA durch die schöpferische Aktivität eines intelligenten Wesens erklärt, wobei dieses Wesen nicht benannt wird. Um seine Ansicht zu verdeutlichen, empfahl er mir einen Artikel im Internet15. Dieser besagt, dass die Evolution keine Wissenschaft, sondern vielmehr eine Religion ist. Die Makroevolution16 vom Molekül zum Mensch ist demnach nicht wissenschaftlich, weil sie nie beobachtet werden konnte. Da Evolutionisten daher einfach eine Behauptung aufstellen und daran glauben, handle es sich um Religion in atheistischer Form. Sie glauben an eine Schöpfung ohne Schöpfer. Auch Gott kann nicht bewiesen werden, was die, die an ihn glauben, religiös macht.

5. Abschließende Bewertung und eigene Stellungnahme

Die Bearbeitung des Themas war sehr interessant, auch wenn ich nicht sagen kann, dass ich mich jetzt einer Seite und einer Meinungsrichtung anschließen kann. Dennoch hat es sehr zum Nachdenken angespornt, die eigene Existenz nicht einfach so hinzunehmen. Einerseits sind die Theorien der Wissenschaft, was die Entstehung der Welt und des Menschen betrifft, logisch und durch Experimente bewiesen. Andererseits aber kann ich mir auch vorstellen, dass alles einen übernatürlichen Ursprung hat, nach dem alles nach bestimmten Gesetzen abläuft. So gesehen gibt es möglicherweise eine Kombination aus theologischer Schöpfungssicht und wissenschaftlicher Evolution. Denn ich bin der Ansicht, dass alles auch heute noch Schöpfung ist, jede Entstehung eines neuen Menschen, jedes Erwachen der Pflanzen im Frühjahr, ja sogar jeder Atemzug. Eine einmalige Schöpfung ist unsinnig, was hätte Gott denn heute dann noch zu tun? Möglicherweise hat eine übernatürliche Kraft die Evolution in Gang gesetzt, so wie sie heute nach den Theorien abläuft. Über die erste Sekunde des Universums sind sich die Wissenschaftler ja auch heute noch nicht im Klaren.

Die extreme Weltsicht der Kreationisten kann ich jedoch nicht teilen. Der heutige Stand der Forschung und ihre Erklärungen sind in jedem Fall zu respektieren. Auch an den Schulen sollten sie gelehrt werden. Die Schöpfungsgeschichten gehören in den Religions-, die Evolutionstheorien in den Biologieunterricht. So kann sich jeder ein Bild machen, das er für richtig hält.

Letztendlich ist es allerdings nicht wichtig, ob die Welt und alles, was zu ihr gehört, durch einen Schöpfer oder durch Urknall und Evolution entstanden sind. Das wichtigste ist doch, dass wir sie so oder so annehmen und verantwortlich mit ihr umgehen, statt sie zu zerstören und somit die Grundlage unseres Lebens zu vernichten.

6. Anhang

Zur Begriffsklärung: Makroevolution - Mikroevolution

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Makroevolution bezeichnet die gesamte Entwicklung vom Molekül zum Menschen.

Mikroevolution bezeichnet nur einen Ausschnitt, eine einzelne Veränderung, z.b. durch Mutation der Gene.

7. Literatur- und Quellenangaben

Primärliteratur:

- Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart, 1985
- Charles Darwin, „Die Entstehung der Arten“, Philipp Reclam Jun. Stuttgart, 1967

Sekundärliteratur:

- Evangelischer Erwachsenenkatechismus, Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, 1975
- Haag/ Haas/ Hürzeler, „Evolution und Bibel“, Rex-Verlag, 4. Auflage 1966
- Wolf-Rüdiger Schmidt, „Leben ist mehr“, Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, 1988
- Dürr/ Meyer-Abich/ Mutschler/ Pannenberg/ Wuketits, „Gott, der Mensch und die Wissenschaft“, Pattloch Verlag, 1997

Zeitungsartikel:

- „Im Anfang war der Urknall“, Unsere Kirche 28/1993, S. 7
- „Evolution des Papstes“, TAZ vom 25.10.1996
- „Vom Cogito zum Credo“, Rheinischer Merkur Nr. 44 vom 01.11.1996
- „Vietnam der Biologielehrer“, Frankfurter Rundschau vom 25.08.1999, S. 9
- „Schule ohne Gott“, Die Zeit Nr. 14 vom 29.03.1996, S. 42

weitere Informationsquellen:

- „Quarks & Co“ Wissenschaftsmagazin, 13.02.2001, 2145 Uhr, WDR (diese Sendung konnte ich leider nicht aufzeichnen)
- „Das Urknallmodell in der modernen Kosmologie“ von Herrn G. Meyer, 07.12.1994
- Informationen eines ehemaligen Biologie-Leistungskurs-Schülers

Internetseiten:

- http://www.rrz.uni-hamburg.de/biologie/b_online/d36/36.htm (besucht am 01.01.01)http://www.rrz.uni- hamburg.de/biologie/b_online/d36/36.htm
- http://www.hausarbeiten.de/index.html (Kritik der Evolutionstheorie Darwins und des Neodarwinismus) (besucht am 25.02.01)
- http://www.wwwebservice.de/ris/mystik/kreationismus.html (besucht am 01.01.01)
- http://members.vol.at/roemer/renw/nw_023.htm (besucht am 01.01.01)
- http://www.talkorigins.org/origins/faqs-creationists.html (besucht am 25.01.01)
- http://www.rae.org/ (What Part of Evolution Theory Do Creationists Accept?) (besucht am 25.01.01)

8. Selbstständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Hilfe anderer Personen angefertigt habe. Dazu habe ich keine anderen als die zuvor aufgelisteten Quellen und Hilfsmittel benutzt.

[...]


1 „Gott, der Mensch und die Wissenschaft“, S. 14

2 „Gott, der Mensch und die Wissenschaft“, S. 64

3 Vgl. 1. Mose 1,1-2,4a

4 1. Mose 1,26

5 Psalm 8,6-7

6 Vgl. 1. Mose 2,4b-25

7 Psalm 104,30

8 „ Evangelischer Erwachsenenkatechismus“, S.177

9 Vgl. 1. Mose 2,7

10 „Leben ist mehr“, S. 101

11 „Gott, der Mensch und die Wissenschaft“, S.25

12 „Schule ohne Gott“, Die Zeit Nr. 14, 29. März 1996

13 „Vietnam der Biologielehrer“, FR vom 25.08.99, S.9

14 Materialismus bezeichnet eine Weltsicht, in der es nur Natur, aber nichts Übernatürliches gibt

15 http://www.icr.org/newsletters/impact/impactfeb01.html

16 zur Begriffsklärung siehe Anhang

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Details

Title
Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie am Beispiel der Evolution und der Schöpfungsgeschichte
Author
Year
2001
Pages
17
Catalog Number
V100810
ISBN (eBook)
9783638992336
File size
520 KB
Language
German
Notes
Ich hoffe, daß irgendjemand was damit anfangen kann, da es ein hartes Stück Arbeit war, diesen Text zu verfassen!!!
Keywords
Kontrast, Naturwissenschaften, Theologie, Beispiel, Evolution, Schöpfungsgeschichte
Quote paper
Anne Johannsmeier (Author), 2001, Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie am Beispiel der Evolution und der Schöpfungsgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/100810

Comments

  • guest on 3/11/2005

    Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie?.

    Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie? Dann ist das Beispiel "Evolution und Schöpfungsgeschichte" nicht sehr passend, da es nur eine Hypothese ist, die einfach bis heute nicht falsifiziert wurde. Sie kann nämlich gerade so gut völlig falsch liegen.
    Wenn du nun ein anderes Beispiel dazu suchen würdest, könntest du keines finden. Denn die Bibel steht mitmichten im Widerspruch zu Evolution! Nein, sie war sogar in vielen Teilen der modernen Wissenschaft voraus. Dazu ein Beispiel. Früher glaubte man die Luft sei "nichts". Heute weiss man, dass sie aus verschiedenen Molekülen besteht. Doch in der Bibel stand schon lange, dass sie ein Gewicht hat! Ein zweites Beispiel: Wegner hatte seine Idee von der Plattentektonik aus der Bibel, wo steht "Einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde" Genesis 10,25.
    Die Liste ist beliebig fortsetbar! An deiner Stelle würde ich mal die Bibel besser studieren.
    Noch etwas: Deine Vorstellung vom Kreationismus ist falsch, denn nicht alle Kreationisten haben die Vorstellungen.
    Schau doch mal auf: www.wort-und-wissen.de nach. Dort findest du haufenweise Informationen zum Grundtypenmodell. Das ist eine Naturwissenschaftliche Theorie (im Gegensatz zum Schöpfungsmodell, doch basiert es selbsverständlich auf Biblische Aussagen). Es kann als Alternative zum Evolutionsmodell angesehen werden.

  • guest on 6/13/2001

    Gott greift nicht (mehr) ins Geschehen ein..

    Wenn es einen Gott gibt, hat er die Welt so geschaffen, dass sie in sich stimmig ist, so dass er jetzt nicht mehr eingreifen muß. Würde er jetzt noch eingreifen, müßte man die Unperfektheit Gottes zugeben. Die Welt heute funktioniert nach den naturwissenschaftlichen Gesetzen (welche vielleicht von Gott so geschaffen wurden). Ich glaube, dass Evolution und Religion zwei Puzzelteile vom selben Bild sind.

  • guest on 4/19/2001

    Die Evolution ist noch lange nicht bewiesen.

    Hallo,

    da ich mich seit Jahren sehr für das Thema "Evolution - Schöpfung" interessiere, las ich mit Spannung die vorliegende Arbeit über Schöpfung und Evolution im Vergleich. Ich persönlich komme ebenfalls mit manchen Aspekten des amerikanischen Kreationismus nicht zurecht, trotzdem fielen mir beim Lesen der Arbeit mehrere Ungereimtheiten auf, welche ich im folgenden behandeln werde, vor allem weil ich denke, daß viele der folgenden Aspekte in der wissenschaftlichen Debatte zu kurz kommen:

    "In der Wissenschaft ist die Evolution bewiesen."
    Die Evolution ist und bleibt lediglich eine Theorie. Das für eine solche Entwicklung notwendige Prinzip der Höherentwicklung (Makroevolution) kann nirgends auf der Welt beobachtet und wissenschaftlich ausgewertet werden. Nur in Klammern anzuführen, daß es dies gäbe, reicht nicht für eine schlüssige Argumentation. Alles was man beobachtet, sind kleine Veränderungen (Mikroevolution, z.B. Hundezucht). Und selbst wenn man in einem Einzelfall diese Makroevolution durch ein Beispiel nachweisen könnte, wäre eine Übertragung auf alle Lebewesen fraglich. Doch genau das ist die Voraussetzung für eine Evolution nach Darwin.
    Dies ist nur ein Argument, warum die Evolution nicht bewiesen sein kann.

    "Einerseits sind die Theorien der Wissenschaft, was die Entstehung der Welt und des Menschen betrifft, logisch und durch Experimente bewiesen."
    Dieser Satz zeigt selbst, daß die Beweisführung "kippelt". Wenn es entsprechende Beweise durch Experimente gäbe, würde man nicht mehr von Theorien sprechen müssen!
    Denn: "Man wird niemals mit Sicherheit sagen können, wie das Leben letztendlich entstanden ist."

    Stichwort: "Übergangsformen"
    Der Quastenflosser ist eindeutig ein Fisch und der Archäopteriyx gehört zu den Vögeln, auch wenn er Merkmale besitzt, welche ebenfalls Reptilien besitzen. Diese Kennzeichen: z.B. Krallen an Flügelrändern, Zähne und kleines Brustbein kommen jedoch größtenteils auch heute noch bei Vögeln vor (z.B. Hoatzin, Touracos) und wieso sind Zähne ein Merkmal für Reptilien, wenn doch gar nicht alle Reptilien Zähne besitzen? Desweiteren sind alle "Reptilienmerkmale" voll entwickelt und befinden sich in keinem Übergangsstadium. Wenn ein Lebewesen als glaubhafte Übergangsform angeführt werden soll, dann muß es schon entsprechende Merkmale haben, z.B. eine Mischung aus Schuppe und Feder. Doch genau das gibt es nicht.
    Das Gleiche trifft auch auf den Quastenflosser zu. Wieso gibt es ihn eigentlich noch? Nach dem Gesetz der Selektion sterben doch alle minderwertigen Lebewesen und damit natürlich auch die Vorstufen einer Höherentwicklung aus. Lebende Fossilien wie der Fisch Quastenflosser, der Fisch Latimeria, das Weichtier Neopilina, der Lurch Tiatara, der Riesenbaum Metasequoia... sprechen gegen das Prinzip der natürlichen Auslese, bei welchem alle Vorstufen als minderwertig ausgelöscht werden müßten. Desweiteren zeigen sie, daß es über Millionen (?) von Jahren keinerlei Veränderung an ihrem Erbgut gegeben hat. Sie sprechen damit eindeutig gegen eine Evolution, denn diese ist von einer kontinuierlichen Veränderung der Erbanlagen abhängig!
    Übrigens, ein Tier, welches einen Schwanz wie einen Biber, Schwimmflossen wie ein Otter, einen Schnabel wie eine Ente, einen Schultergurtel wie ein Reptil hat und Eier legt ist keinerlei Übergangsform, sondern ein Säugetier: Es ist das Schnabeltier. Bei ihm trifft nachweisbar das Gleiche wie beim Archäopterix zu. Alle sonderbaren und untypischen Merkmale sind voll entwickelt und befinden sich in keinem Übergangsstadium.
    Es existieren keine Übergangsformen, sondern diese etwas auffälligen Arten spiegeln den Einfallsreichtum Gottes als Schöpfer wieder.
    Desweiteren müßten die Erdschichten von Übergangsformen nur so wimmeln, wenn es eine solche Entwicklung tatsächlich gegeben haben sollte. Doch außer den angeführten Exemplaren und den immer wieder mal auftauchenden Fälschungen hat die Evolutionstheorie nichts brauchbares zu bieten. Deshalb gibt es nicht " viele Tiere heute und in früheren Zeiten, die fließende Übergänge der Arten dokumentieren."

    Gemeinsamkeiten des Menschen mit der Tierwelt, wie "das Steißbein als Überbleibsel eines Schwanzes, Arm-, Bein- und Kopfbehaarung als Reste des Fells" anzuführen, erachte ich für die Debatte als unbrauchbar. Auf Grund von Ähnlichkeit auf Verwandtschaft zu schließen, ist ein Trugschluß. Als Beispiel: Ist es nicht jedem schon mal so gegangen, daß er einen Menschen traf, welcher einem Bekannten ähnlich sah, und daß, obwohl keinerlei Verwandtschaft vorliegt. Außerdem, wieso sollte man bei den Geschöpfen Gottes nicht Gemeinsamkeiten finden können. Sowohl in der Musik als auch in der Malerei kann man ständig feststellen, daß die Werke eines Künstlers Gemeinsamkeiten haben und sich ähnlich sind.

    Die Behauptung "Kreationisten gehen sogar soweit, dass sie Fossilien als von Gott absichtlich geschaffene Täuschung der Menschen betrachten. Gott habe sie in die Erde gelegt, um den Glauben der Menschen zu testen." ist einfach absurd, denn diese Auffassung ist lange überholt und wurde nie von der Mehrzahl vertreten. Diese Meinung geht in die Zeit der ersten Fossilienfunde zurück und wurde nie von der kreationistischen Bewegung der Gegenwart vertreten. So etwas in einer wissenschaftlichen Arbeit als Tatsache hinzustellen ist leider schlichtweg falsch.

    Viele Grüße
    Tobias Mühlberg

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Title: Kontrast zwischen Naturwissenschaften und Theologie am Beispiel der Evolution und der Schöpfungsgeschichte



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