Im Rahmen der bereits lang anhaltenden Diskussion über notwendige Reformmaßnahmen zur Senkung der seit nunmehr fast drei Jahrzehnten kontinuierlich steigenden Arbeitslosenquote wird vielfach die Deregulierung des Arbeitsmarktes als wesentliche Grundvoraussetzung für mehr Beschäftigung genannt.
Unterschiedliche Studien ergaben, daß lediglich ein geringer Teil der herrschenden Arbeitslosigkeit auf konjunkturelle Schwankungen zurückzuführen ist. Der weitaus überwiegende Teil begründet sich auf strukturelle Einflüsse.
Ein Grund ist in der Globalisierung und der damit einhergehenden internationalen Arbeitsteilung zu sehen, die diesen Strukturwandel mitverantwortet und beschleunigt. Jedoch partizipiert die deutsche Wirtschaft weniger als andere Industrienationen, insbesondere werden in diesem Zusammenhang die USA wie auch die Niederlande häufig genannt, von den sich aus der Globalisierung ergebenden Chancen den Arbeitsplatzabbau durch Strukturanpassungen zu kompensieren.
Unter Arbeitsmarktexperten herrscht weitreichende Einigung darüber, daß die Ursache für strukturelle Arbeitslosigkeit in der zu geringen Produktivität der betroffenen Arbeitssuchenden im Verhältnis zu ihren Lohnforderungen liegt. Um die betroffenen Arbeitsplätze zu sichern bzw. neue Arbeitsplätze zu schaffen, und so der wachsenden Arbeitslosigkeit zu begegnen, ist es erforderlich die Arbeitskosten der jeweiligen Produktivität anzupassen.
Geeignete Mittel zur Erreichung des Ziels der Senkung der Arbeitskosten stellen die Verringerung der Lohnnebenkosten, die Subventionierung gefährdeter Arbeitsplätze wie auch die flexiblere Ausgestaltung von Arbeitsverträgen, die Deregulierung des Arbeitsmarktes dar.
Im Folgenden soll die notwendige Absenkung der Arbeitskosten durch flexiblere Arbeitsverträge detaillierter dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bedeutung von Arbeitsverträgen
- Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen
- Flexibilisierungsmaßnahmen
- Lohnflexibilisierung
- Einführung von Einsteigertarifen
- Lohnflexibilisierung zum Erhalt bestehender Arbeitsplätze
- Lohnflexibilisierung zur Schaffung neuer Arbeitsplätze
- Kündigungsschutzmaßnahmen
- Flexibilisierung der Arbeitszeit
- Möglichkeit befristeter Arbeitsverträge
- Partizipation am Unternehmenserfolg
- Einkommenssicherung durch eine negative Einkommensteuer
- Lohnflexibilisierung
- Politische Umsetzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob flexiblere Arbeitsverträge eine Voraussetzung für mehr Beschäftigung sind. Dabei werden die verschiedenen Aspekte der Arbeitsmarktflexibilisierung, insbesondere die Lohnflexibilisierung, die Kündigungsschutzmaßnahmen, die Flexibilisierung der Arbeitszeit und die Möglichkeit befristeter Arbeitsverträge, betrachtet. Im Zentrum steht die Analyse der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Arbeitskosten und die Beschäftigungssituation.
- Arbeitsmarktflexibilisierung als Mittel zur Senkung der Arbeitslosigkeit
- Analyse der verschiedenen Flexibilisierungsmaßnahmen
- Bewertung der Auswirkungen auf die Arbeitskosten und die Beschäftigung
- Diskussion der politischen Umsetzung von Flexibilisierungsmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeitsmarktflexibilisierung als Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen der Arbeitslosigkeit ein. Sie beleuchtet die Ursachen der Arbeitslosigkeit, die sich in strukturelle und konjunkturelle Faktoren unterteilen lassen. Im Mittelpunkt steht die Argumentation, dass die Globalisierung und die damit einhergehende internationale Arbeitsteilung einen wesentlichen Einfluss auf den Strukturwandel haben und die deutsche Wirtschaft weniger effektiv von den daraus resultierenden Chancen profitiert als andere Industrienationen. Des Weiteren wird die These vertreten, dass die Ursache für strukturelle Arbeitslosigkeit in der geringen Produktivität der betroffenen Arbeitssuchenden im Verhältnis zu ihren Lohnforderungen liegt. Die Einleitung argumentiert, dass eine Absenkung der Arbeitskosten durch Flexibilisierungsmaßnahmen notwendig ist, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.
2. Bedeutung von Arbeitsverträgen
Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung von Arbeitsverträgen als Grundlage jedes Arbeitsverhältnisses. Es wird hervorgehoben, dass Arbeitsverträge grundsätzlich frei zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aushandelbar sind, jedoch durch verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen, wie z.B. das EG-Recht, die Verfassung, einfache Gesetze, Spezialgesetze sowie Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, eingeschränkt werden. Die Einschränkungen der Individualabrede gelten für alle Beschäftigungsverhältnisse und können im Falle der Allgemeinverbindlichkeitserklärung eines Tarifvertrages sogar alle Arbeitsverhältnisse betreffen. Dieses Kapitel betont, dass diese Regulierungen, die von vielen Wissenschaftlern als Überregulierungen betrachtet werden, im Rahmen von Flexibilisierungsmaßnahmen den heutigen Verhältnissen angepasst werden müssen. Zudem werden die Kündigungsschutzmaßnahmen, die Lohnhöhe und die Festlegung der Arbeitszeit als wichtige Bestandteile von Arbeitsverträgen herausgestellt, die maßgeblichen Einfluss auf die Arbeitskosten haben.
3. Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen
Dieses Kapitel argumentiert für die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen im Arbeitsmarkt, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Es wird die These vertreten, dass die übermäßige Regulierung des Arbeitsmarktes, die zu starren Arbeitsbedingungen führt, die Beschäftigungsmöglichkeiten einschränkt. Die Kapitel analysiert die Folgen der Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Kündigungsschutzmaßnahmen, die Lohnhöhe und die Festlegung der Arbeitszeit. Es werden die Argumente für eine Deregulierung des Arbeitsmarktes durch Flexibilisierungsmaßnahmen vorgestellt, um die Arbeitskosten zu senken und die Beschäftigung zu steigern.
4. Flexibilisierungsmaßnahmen
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Flexibilisierungsmaßnahmen, die zur Senkung der Arbeitskosten und zur Steigerung der Beschäftigung beitragen können. Es werden verschiedene Ansätze der Lohnflexibilisierung, Kündigungsschutzmaßnahmen, Flexibilisierung der Arbeitszeit, Möglichkeit befristeter Arbeitsverträge, Partizipation am Unternehmenserfolg und Einkommenssicherung durch eine negative Einkommensteuer vorgestellt und analysiert. Das Kapitel untersucht die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Maßnahmen und diskutiert ihre Auswirkungen auf die Arbeitskosten, die Beschäftigung und die soziale Absicherung der Arbeitnehmer.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen Arbeitsmarktflexibilisierung, Arbeitskosten, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Lohnflexibilisierung, Kündigungsschutz, Arbeitszeit, befristete Arbeitsverträge, Deregulierung, Produktivität und Wettbewerb.
- Citar trabajo
- Pierre Bahr (Autor), 2002, Flexiblere Arbeitsverträge: Voraussetzung für mehr Beschäftigung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10085