Was, wenn die Zukunft einer Nation auf dem Rücken ihrer Jugend aufgebaut wird, auf Ideologien, die so tiefgreifend sind, dass sie ganze Generationen prägen? Diese Analyse enthüllt die erschreckenden Erziehungsziele des Nationalsozialismus, die darauf abzielten, junge Menschen in gehorsame, gefühllose und tödliche Werkzeuge des Regimes zu verwandeln. Untersucht wird, wie Hitler und die NSDAP die Jugend systematisch indoktrinierten, indem sie intellektuelle Entwicklung unterdrückten und stattdessen eine Kultur der Gewalt und des unbedingten Gehorsams förderten. Die Hitlerjugend (HJ) und der Bund Deutscher Mädel (BDM) dienten als zentrale Instrumente dieser Manipulation, die darauf abzielten, eine Generation von "Soldaten der Zukunft" zu formen, die bereit waren, für Führer und Vaterland zu sterben. Der Fokus liegt auf der Analyse der "HJ-Hymne" von Baldur von Schirach, die als eindringliches Beispiel dafür dient, wie Propaganda eingesetzt wurde, um junge Menschen für Krieg und Opferbereitschaft zu begeistern. Die Analyse zeigt, wie Schlüsselkonzepte wie Stolz, Ehrgeiz und die Bereitschaft zum Sterben für Deutschland in den Köpfen der Jugendlichen verankert wurden. Es wird aufgedeckt, wie die systematische Abwertung und Verfolgung von als "schwach" oder "anders" definierten Gruppen, wie Juden, Behinderte und Obdachlose, bereits in der frühen Jugend institutionalisiert wurde, um eine Gesellschaft der Ausgrenzung und des Hasses zu schaffen. Diese kritische Auseinandersetzung mit den Erziehungszielen des Dritten Reichs bietet einen beunruhigenden Einblick in die Mechanismen der totalitären Kontrolle und die verheerenden Folgen ideologischer Verblendung, und wirft die Frage auf, wie ähnliche Tendenzen in der heutigen Gesellschaft erkannt und verhindert werden können. Die Untersuchung der Jugendorganisationen, der HJ-Hymne, der NS-Ideologie und der Erziehungsziele Hitlers ist essentiell für das Verständnis der NS-Zeit und die Mechanismen, durch die eine ganze Generation für einen zerstörerischen Krieg mobilisiert werden konnte. Ein Muss für jeden, der sich mit der deutschen Geschichte, der NS-Propaganda, der Jugenderziehung im Dritten Reich und den Mechanismen der Manipulation auseinandersetzen möchte.
(Aus dem Geschichtsbuch <Anno 4>, Band 4; Das 20.Jahrhundert; Herausgegeben von Bernhard Akani und Elmar Wagener) S.79 Aufgabe 1)
Nennen und charakterisieren Sie Hitlers Erziehungsziele.
Ihr besonderes Augenmerk widmete die NSDAP der Jugend, die in der Hitlerjugend (Abk. HJ, mit dem Bund deutscher Mädel Abk. BDM, u.a.) systematisch zusammengefasst und militärisch geschult wurde. Hitler wollte eine gefühlskalte (Verweis auf Horváths „Jugend ohne Gott“ Kapitel 6, „Das Zeitalter der Fische“), verrohte, athletische, zum Töten bereite Jugend, eine Jugend vor „der die Welt erschrecken wird“. Die intellektuelle Erziehung trat dabei in den Hintergrund. Auch wurden die Schwachen vernichtet, sie wurden ausgeschlossen, verfolgt, von ihren ehemaligen Freunden gedemütigt und später dann getötet, denn als schwach galten damals die Behinderten, Juden, Obdachlose, und viele mehr. Dass er die Jugendlichen nebenbei auf die Aufnahme in die Partei und unweigerlich dann auch auf den Krieg vorbereitete sahen viele nicht, denn er knüpfte mit diesen Jugendvereinen an die Jugend der 20er Jahre an.
Durch die strickte Trennung von Mädchen und Jungen wurde gewährleistet, dass der unbedingt zuverlässige Gehorsam nicht durch irgendwelche unerwünschten Gefühle gestört wurde, die Jugend wurde bis zum heiratsfähigem Alter in vielen Vereinen, die alle staatlich waren, aufeinander aufbauten und als einige Jugendorganisationen noch erlaubt waren in ihrer Freizeit gefordert, zum kleinen Marionettensoldaten erzogen und für die Auffassung des Führers interessiert bzw. durch den automatischen Eintritt in die NSDAP und die fehlende Bildung in gewissen gut ausgesuchten Bereichen gezwungen ihrer eigenen Meinung einer anderen Meinung Platz zu machen.
S.79 Aufgabe 2)
Vergleichen Sie die „HJ-Hymne“ (Baldur von Schirach) mit Hitlers Auffassung.
1. Vorwärts! Vorwärts! schmettern die hellen Fanfaren.
Vorwärts! Vorwärts! Jugend kennt keine Gefahren.
Deutschland, du wirst leuchtend stehn, mögen wir auch untergehn. Vorwärts! Vorwärts! Jugend kennt keine Gefahren.
Ist das Ziel auch noch so hoch, Jugend zwingt es doch.
2. Unsre Fahne flattert uns voran, in die Zukunft ziehn wir Mann für Mann. Wir marschieren für Hitler durch Nacht und durch Not,
mit der Fahne der Jugend für Freizeit und Brot. Unsre Fahne flattert uns voran.
Unsre Fahne ist die neue Zeit.
Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit.
Ja, die Fahne ist mehr als der Tod! [Refrain]
3. Jugend! Jugend! Wir sind der Zukunft Soldaten.
Jugend! Jugend! Träger der kommenden Taten.
Ja, durch unsre Fäuste fällt, was sich uns entgegenstellt. Jugend! Jugend! Wir sind der Zukunft Soldaten. Jugend! Jugend! Träger der kommenden Taten. Führer! Dir gehören wir, wir Kam’raden, dir!
Zu diesem Text marschierten die Jugendlichen. Es hat wesentlich Punkte der Erziehungsziele Hitlers wieder aufgenommen wie z.B. Zeile 2, in der die unerschrockene, „heroische“ Jugend gefordert wird. In Zeile 3 wird an den „Stolz, ein Deutscher zu sein“ appelliert, der in egal welcher Situation gefühlskalt und stolz bleibt. In Zeile 4 sollen die Jugendlichen Ehrgeiz entwickeln, über ihre Grenzen hinauszuwachsen, wo wir wieder bei Hitlers „heroischer“ Jugend wären.
Die 2. Strophe hat den Gedanken des „für das Vaterland sterben“ in sich, die Jugend wird so auf den eventuellen Tod vorbereitet, diesen Punkt findet man in Hitlers Rede in Zeile 13f wieder (“Sie sollen mir in den schwierigsten Proben die Todesfurcht besiegen lernen.“). Auch wird der unbedingt zuverlässige Gehorsam gefordert und die Jugendlichen sollen alles für ihren Führer tun um weiterhin ihre Ernährung und ihre Freiheit zu gewährleisten (Z.2f, 2.Strophe), diesen Punkt findet man ebenfalls in Zeile 13f in der Rede Hitlers wieder.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Hitlers Erziehungsziele laut dem Geschichtsbuch "Anno 4"?
Laut dem Auszug aus dem Geschichtsbuch "Anno 4" wollte Hitler eine gefühlskalte, verrohte, athletische und zum Töten bereite Jugend. Die intellektuelle Erziehung trat dabei in den Hintergrund. Schwache Menschen wie Behinderte, Juden und Obdachlose wurden ausgeschlossen und verfolgt. Die Jugend wurde in der Hitlerjugend (HJ) und dem Bund deutscher Mädel (BDM) systematisch zusammengefasst, militärisch geschult und auf die Partei und den Krieg vorbereitet.
Wie wurde die Jugend durch die Trennung von Mädchen und Jungen beeinflusst?
Die strikte Trennung von Mädchen und Jungen in den Jugendorganisationen sollte sicherstellen, dass der Gehorsam nicht durch unerwünschte Gefühle gestört wurde. Die Jugend wurde bis zum heiratsfähigen Alter in staatlichen Vereinen gefordert und zu kleinen Marionettensoldaten erzogen. Ihre eigene Meinung sollte der des Führers weichen.
Wie spiegelt sich Hitlers Auffassung in der "HJ-Hymne" wider?
Die "HJ-Hymne" (von Baldur von Schirach) greift wesentliche Punkte der Erziehungsziele Hitlers auf: unerschrockene Jugend, Stolz auf Deutschland, Ehrgeiz, Bereitschaft zum Sterben für das Vaterland und bedingungsloser Gehorsam gegenüber dem Führer. Die Hymne diente dazu, die Jugend auf den Krieg vorzubereiten und Feindbilder zu verfestigen.
Welche Bedeutung hat die Kriegsvorbereitung in der dritten Strophe der "HJ-Hymne"?
Die dritte Strophe der "HJ-Hymne" diente dazu, den Kindern den Krieg so früh wie möglich nahezubringen. Indem sie sich als Soldaten der Zukunft sahen, wurden sie auf den Krieg vorbereitet. Die Strophe diente auch dazu, Feindbilder zu verfestigen, indem sie die "Schwachen" als Volksfeinde darstellte und Gewalt gegen sie propagierte.
- Citation du texte
- Anne Schroth (Auteur), 2001, Hitlers Erziehungsziele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101030