Gerhard Mackenroth, der 1952 vor dem ‚Verein für Sozialpolitik‘ eine Vortrag über die Reformmöglichkeiten der deutschen Sozialpolitik hielt, stellte fest, dass durch den Umbruch der sozialen Wirklichkeit ein neues Konzept der Sozialpolitik erforderlich ist:
„Die soziale Umwelt, in der wir heute Sozialpolitik treiben, hat sich gegenüber früher total verändert. [...] Die Wirrnis kommt nämlich nicht zuletzt daher, dass wir z.
T. noch immer die alte Sozialpolitik treiben in einer völlig veränderten Welt, dass wir die alten Konzeptionen beibehalten, die inzwischen zu reinen Fiktionen geworden sind, dass wir mit den alten Begriffen weiterarbeiten, die zur sozialen Wirklichkeit nicht mehr stimmen.“1
Vor dem Hintergrund gewandelter Arbeitsmarktbedingungen und demographischer Entwicklung, stehen die Sozialpolitiker heute vor ähnlichen Problemen und Herausforderungen, die Sozialpolitik in Deutschland neu zu überdenken, wie in den 1950er Jahren. Die Lösung der erwarteten Finanzierungskrise der gesetzlichen Rentenversicherung stellt in diesem Zusammenhang eine der wichtigsten Aufgaben der Rot-Grünen Regierungskoalition seit 1998 dar.
[...]
1 zit. n.: Vonderach 1999, S. 145
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Der demographische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland
- Die alternde Gesellschaft – Strukturverschiebungen bis ins Jahr 2040
- Vier idealtypische Grundformen des Bevölkerungsaufbaus
- Die gesetzliche Rentenversicherung
- Kurzer Überblick über die Entwicklung der GRV seit 1957
- Finanzierungsprobleme der GRV
- Die Rentenreform 2000
- Darstellung der wichtigsten Neuregelungen und Erweiterungen
- Die neue Rentenanpassungsformel
- Die kapitalgedeckte Eigenvorsorge
- Bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
- Eigenständige Alterssicherung der Frau und Hinterbliebenenversorgung
- Schlussbetrachtung - Rentenreform 2000: Allheilmittel gegen die zunehmende Alterslast?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Einfluss des demographischen Wandels in Deutschland auf die Reformmaßnahmen der Bundesregierung hinsichtlich der gesetzlichen Rentenversicherung. Der Fokus liegt dabei auf der Rentenreform 2000 und deren Auswirkungen auf das bestehende System.
- Der demographische Wandel in Deutschland und seine Auswirkungen auf die Altersstruktur der Bevölkerung
- Die Entwicklung und Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland
- Die Rentenreform 2000 und ihre wichtigsten Elemente, wie die neue Rentenanpassungsformel und die Einführung der kapitalgedeckten Eigenvorsorge
- Die Rolle der Alterslast in der Gesellschaft und die Frage, ob die Rentenreform 2000 ein tragfähiges Konzept zur Lösung der Finanzierungsprobleme darstellt
Zusammenfassung der Kapitel
Im zweiten Kapitel wird der demographische Wandel in Deutschland seit den 1950er Jahren beleuchtet. Die Arbeit zeigt den Prozess der zunehmenden Alterung der Gesellschaft auf und präsentiert Prognosen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts. Das dritte Kapitel widmet sich der gesetzlichen Rentenversicherung und ihren wichtigsten Reformen in den letzten Jahrzehnten. Es beleuchtet die Finanzierungsprobleme, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben. Im vierten Kapitel wird die Rentenreform 2000 vorgestellt, wobei die wichtigsten Neuregelungen und Ergänzungen des alten Systems im Detail erläutert werden.
Schlüsselwörter
Der demographische Wandel, gesetzliche Rentenversicherung, Rentenreform 2000, Alterslast, Finanzierungsprobleme, Generationenvertrag, kapitalgedeckte Eigenvorsorge, Umlageverfahren.
- Citar trabajo
- Katja Fox (Autor), 2001, Der demographische Wandel und die Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland (mit einer speziellen Betrachtung der Rentenreform 2000), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10113