Missionsarbeit in Tranquebar als Spiegel einer Epoche im Umbruch anhand der Missionare Bartholomäus Ziegenbalgs und Christopher Samuel Johns


Hausarbeit, 2016

27 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Historischer Kontext
2.1. Vordenker und Begründer der pietistischen Bewegung
2.2. Der Pietismus unter August Herrmann Francke
2.3. Die Aufklärung in Deutschland bzw. in Halle

3. Dänisch-Hallesche Mission in Südostindien
3.1. Die Mission und deren europäische Zentren
3.2. Bartholomäus Ziegenbalg: „verstehende Annährung“ als Missionspraxis
3.3. Christopher Samuel John: rational betonte Missionsstrategie naturgeschichtlicher Prägung

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im Mittelpunkt der vorliegenden Hausarbeit steht die Frage, ob und inwieweit die Missionsarbeit der in Tranquebar tätigen pietistischen Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Christopher Samuel John jeweils in der ersten und zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Spiegel einer Epoche im Umbruch angesehen werden kann.

Die ersten protestantischen Missionare waren Pietisten aus Halle, die im Auftrag des dänischen Königs Frederick IV.1 in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Südostindien entsandt wurden. Während Bartholomäus Ziegenbalg zur ersten Generation der pietistischen Missionare in Tranquebar gehörte, war Christopher Samuel John unter den Letzten, die erst Ende des 18. Jahrhunderts in der Mission tätig waren.

Diese Untersuchung folgt nicht dem typischen bzw. erwarteten Ansatz, bei dem der Blickwinkel von Europa aus geht, sondern dem umgekehrten Weg: von der Mission nach Europa. Ausgehend von der Arbeit der Missionare in Tranquebar wird untersucht, auf welchen Säulen die Missionsstrategie beider Missionare beruhte, welche Missionsaktivitäten bzw. Ziele im Vordergrund standen und ob diese als Spiegel eines Jahrhunderts angesehen werden können, das infolge einer tiefen Veränderung u.a. in gesellschaftlichem und kulturellem Bereich im Umbruch war.

Für meine Frage ist neben der Mission die Behandlung ihres historischen Kontexts in Deutschland bzw. Halle unentbehrlich, also der geistlichen religiösen Bewegung des Pietismus und der Aufklärung, die jeweils im Kapitel 2 behandelt werden. Nachdem der Vordenker des Pietismus (Johann Arndt), dessen Begründer (Philipp Jakob Spener) sowie die Hauptziele dieser geistlichen Bewegung zur Sprache gekommen sind, sollen der Pietist August Hermann Francke und dessen Franckeschen Stiftungen als Schlüsselfigur für die Mission in Tranquebar vorgestellt werden. Dann werden ausgehend von den Grundzügen der Aufklärung im Kapitel 2 hauptsächlich die deutsche Aufklärung in der Stadt Halle und deren prägende Persönlichkeiten behandelt. Zu Ende des Unterkapitels 2.2. findet sich der Anknüpfungspunkt zwischen Pietismus und Mission in Südostindien, der in Franckes „Project zu einem Seminario Universali oder Anlegung eines Pflanzgarten, von welchem man eine reale Verbesserung in allen Ständen in und außerhalb Teutschlands, ja in Europa und allen übrigen Theilen der Welt zu gewarten“2 liegt.

Kapitel 3 beginnt mit einer kurzen Vorstellung der Missionsträger und deren Funktionen. Das Hauptgewicht der Untersuchung liegt dann auf den Tätigkeiten der Missionare Ziegenbalg und John in Tranquebar. Nach einer kurzen Einleitung über Ziegenbalgs Ankunft, sollen die Hauptaufgaben des Missionars Bekehrung, Sprachforschung und Bildung behandelt werden. Dabei sollen die Missionsstrategie und deren Hintergründe erläutert werden. Ziegenbalgs Teil endet mit seiner persönlichen Einstellung gegenüber der indischen Welt, also der Unvoreingenommenheit, die seine ganze Arbeit in der Mission gekennzeichnet hatte.

Die Vorliebe für die natürliche Welt soll hingegen den Abschnitt über die Mission unter dem zweiten Missionar John einleiten. Daran knüpft die Physikotheologie an, die John zu seiner Bekehrungsstrategie machte bzw. unterstützend für seinen Katechismus der Natur einsetzte. Weiter wird die Naturforschung behandelt, die zu einer wichtigen wissenschaftlichen Missionsaktivität wurde und zu zahlreichen Kontakten mit Gelehrten weltweit führte. Als weitere Säule von Johns Missionsstrategie gilt die Vermittlung von Wissen bzw. Bildung, die hier entsprechenden Raum mit deren Hintergründen finden soll.

Im Bereich der Forschung stellen Niekamps und Meiers Zusammenfassungen wichtige Werke zur Indienforschung dar, dennoch bedarf dieser Bereich sowie das Verhältnis von Pietismus und Aufklärung weiterer Forschung.3 Querbezüge vor allem zu einem Studienbrief des Moduls G4 ergeben sich aus dem Thema fast schon automatisch, und zwar zum Kurs 03513, in dem Urs Bitterlis Theorie über die verschiedenen Formen des Kulturkontakts behandelt wird. Im vorliegenden Fall handelt es sich im Sinne Bitterlis um die Form der Kulturbeziehung.

Im Fazit des Kapitels 4 wird versucht, anhand der vorangegangenen Untersuchung die einleitende Fragestellung zu beantworten.

2. Historischer Kontext

2.1. Vordenker und Begründer der pietistischen Bewegung

Als Antwort auf die Meinungsverschiedenheiten nach Luthers Tod folgte in dessen kirchlichen Kreisen eine strikte Interpretation seiner ursprünglichen Lehre, die lutherische Orthodoxie. Jedoch beklagten einige Theologen auch an diesem strikt orthodoxen Ansatz einen großen Mangel an Frömmigkeit. Das kurz darauf entstandene Schriftgut bestehend u.a. aus Erbauungs-, und Gebetsbüchern sowie geistlichen Liedern belegt genau diese Unzufriedenheit. Damit wollten einige Theologen das fromme Leben fördern, dessen Mangel als Defizit empfunden wurde.4

Das Werk des nachreformatorischen Theologen Johann Arndt „Vier Bücher vom Wahren Christentum, heilsamer Buße, wahrem Glauben, heiligem Leben und Wandel der rechten, wahren Christen“ (1605-1610) ist stellvertretend für diese „Frömmigkeitswende“.5 Jedoch wird Johann Arndt nicht als Begründer der darauffolgenden Frömmigkeitsbewegung im deutschen Protestantismus in der Frühneuzeit bezeichnet, sondern als derjenige, der deren fromme Richtung einschlug.6 Arndt verlagerte durch seine geistlichen Schriften den Akzent von der Lehre auf das Leben, von einem passiven auf einen wahren lebendigen Glauben. Er plädierte für ein aus Herz und Tat bestehendes religiöses Leben. Das Christentum hatte nicht im Kopf stattzufinden, sondern im Herzen eines Jeden. Arndts neue Impulse mündeten Ende des 17. Jahrhunderts in der Bewegung des Begründers des lutherischen Pietismus Philipp Jakob Spener.7

In der väterlichen Bibliothek kam der junge Spener8 zum ersten Mal mit Arndts christlicher Erbauungsliteratur in Kontakt. Ein wichtiger Lebenswechsel trat im Jahr 1666 ein, als Spener nach Frankfurt am Main zog. Dort fand Speners Wende „von der Orthodoxie zum Pietismus“9 statt. Zu Beginn seiner Frankfurter Zeit setzte sich Spener für Reformen der lutherischen Orthodoxie ein. Bald musste er jedoch erkennen, dass die Verbesserung der inneren Religiosität eines Jeden im Sinne von Arndts „Wahres Christentum“ durch Gesetz zu keinem dauerhaften Erfolg führen konnte. Die vom Spener angestrebte Förderung der subjektiven Seite des Glaubens (Frömmigkeit) hatte mit dem von den Orthodoxen eingeleiteten Reformkurs keine Chance. Nach Spener sollten nicht die kirchlichen Institutionen reformiert werden, sondern deren Hauptakteure. Die Reformen lösten das Problem nur äußerlich und nicht im Kern.10 Es war zu diesem Zeitpunkt, dass Spener die Notwendigkeit einer tieferen Reform der lutherischen Kirche erkannte, die dann im Jahr 1675 in dem Kirchenreformprogramm „Pia Desideria“11 mündete. Damit hatte die „Erneuerungsbewegung in der lutherischen Kirche [Sic!] “12 einen offiziellen Charakter erlangt.13 Unter den Hauptanliegen seiner Programmschrift findet sich die Reform des Theologiestudiums mit Schwerpunkt auf der religiösen Praxis.14 Im Rahmen dieser Entwicklung entstanden in Frankfurt die ersten collegia pietatis. Es handelte sich um die gemeinsame Lektüre von Erbauungsbüchern und geistlichen Austausch über Predigt, Gesang und Gebet. Damit hatte der Pietismus seinen konkreten Anfang genommen.15 Spener sah in diesen Treffen das gewünschte Hauptanliegen erfüllt, denn diese Treffen förderten die religiöse Praxis, das fromme Leben und die erwünschte Erneuerung der lutherischen Kirche.16 Im Jahr 1691 wurde Spener nach Berlin als Propst der Pfarrei St. Nikolai berufen. Rasch konnte er mit seiner gediegenen Predigtweise Resonanz und Anhänger in dem religiös toleranten brandenburgisch-preußischen Staat finden und diese für seinen Zweck nutzen. Mit Hilfe des Ministers Paul von Fuchs, der selber dem Pietismus nahe stand, konnte Spener den von der Orthodoxie bedrängten Freunden zu kirchlichen und akademischen Ämtern verhelfen. Einer davon war August Hermann Francke, der dadurch eine Stelle an der Reformuniversität Halle erhielt.17

2.2. Der Pietismus unter August Hermann Francke

Nach Philipp Jackob Spener war August Hermann Francke die zweite große Gestalt der pietistischen Bewegung. Neben Frankfurt a.M. wurde Leipzig in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts zu einem weiteren Zentrum des Pietismus. In der Leipziger Zeit hatte sich Francke endgültig von einer reinen Kopftheologie18 abgewandt. Im Mittelpunkt seines Handelns stand Arndts19 geforderte „Praxis pietatis“20, also ein von Frömmigkeit geprägtes christliches Leben.21 Franckes Begegnung mit Spener fand im Jahr 1687 in Leipzig statt, wo Francke ein Jahr davor das Collegium philobiblicum22 nach Speners collegia pietatis gegründet hatte. Die zunächst streng wissenschaftlichen Erbauungsstunden, deren Zweck das Studium von Urtexten aus dem Alten und Neuen Testament hatten, nahmen mit der Zeit durch den brieflichen Kontakt zu Spener einen existentiellen gegenüber einem wissenschaftlichen Auslegungscharakter an: Der Pietismus gründete sich somit auf das Wort Gottes und die Heilige Schrift sollte für die Pietisten zur Lebensregel werden.23 Mit Franckes Gemeindearbeit in der Vorstadt Glaucha, wo er durch Speners Vermittlung im Jahr 1692 eine Doppelstelle als Pastor und Professor der orientalischen Sprache an der Universität Halle erhalten hatte, erreichte der Pietismus eine neue Dimension in sozialer und pädagogischer Hinsicht. Die Armut, fehlende Bildung und religiöse Dekadenz, die er dort vorfand, veranlassten ihn zur Gründung einer ersten Armenschule (1695), die bald zum Internat wurde. Verstärkt wurde sein Entschluss durch eine großzügige, unerwartete Spende, die er wie folgt kommentierte 'Das ist ein ehrlich Capital,

davon muss man etwas rechtes stiften; ich will eine Armenschule damit anfangen'.24 In den darauf entstandenen Franckeschen Anstalten25 dominierte der Erziehungsgedanke sowie der Gedanke der „cultura animi“.26 Wissen wurde visuell anhand von Realien gefördert. Der pädagogische Aspekt war ein wichtiger Teil Franckes Theologie, den er so begründete: 'Die Ehre GOttes [Sic!] muß in allen dingen / aber absonderlich in Aufferziehung und Unterweisung der Kinder als der Haupt-Zweck immer für Augen seyn so wohl dem Praeceptori, als den untergebenen selbst'.27 Die Bibel rückte in den Mittelpunkt des Unterrichts, Lebenstüchtigkeit und Frömmigkeit hob Francke besonders hervor. Francke hatte mit seinen Anstalten etwas für diese Zeit ganz Neues ins Leben gerufen: Bildung für alle. Damit wurde das Bildungsprivileg der höheren Bildungsstände durchbrochen, denn begabte Kinder aus mittellosen Verhältnissen hatten nun Zutritt zur Lateinischen Schule.28 Franckes Lehrtätigkeit an der Hallenser Universität zunächst als Professor der orientalischen Sprachen und später der Theologie zeigt wie nah seine und Speners pietistische Einstellung waren: Beide befürworteten im Bereich des Theologiestudiums eine Reform, welche die praktische Theologie bzw. die praktische Umsetzung pietistischen Lebens fördern sollte. Wie Spener in seinem Kirchenreformprogramm so plädierte Francke in seiner Vorlesungsreihe „Collegium paraeneticum“29 für die Herzensfrömmigkeit eines jeden Studenten.30 Franckes kleine Denkschrift „Project zu einem Seminario Universali oder Anlegung eines Pflanzgarten, von welchem man eine reale Verbesserung in allen Ständen in und außerhalb Teutschlands, ja in Europa und allen übrigen Theilen der Welt zu gewarten“31 bezeugt seinen Wunsch, das Hallenser Werk universell auszubreiten. Ein internationaler Austausch von Studenten verschiedener Nationen hatte bereits angefangen. Es war vor diesem internationalen Hintergrund, dass Francke sich für die Mission in Südostindien entschied, als sie ihm angeboten wurde. Halle wurde unter Franckes Leitung zum geistlichen Zentrum der Mission, in dem pietistische Kandidaten für die Bekehrung der Eingeborenen in Tranquebar rekrutiert und ausgebildet32 wurden.

2.3. Die Aufklärung in Deutschland bzw. Halle

In den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts setzte in Europa eine geistige Bewegung ein, deren Problemfelder für Generationen dominant bleiben sollten. Borgstedt spricht in diesem Zusammenhang von „Aufklärungen“33, also von einer Pluralität dieser geistigen Revolution, die durch eine große Vielfalt sowie räumliche Ausdehnung gekennzeichnet war . 34 Der Dreißigjährige Krieg hatte eine religiös und politisch zerrissene Landschaft hinterlassen, sodass in den europäischen Städten Unsicherheit und Angst herrschte. Der im deutsprachigen Raum entstehende Pietismus hatte diese schwierige Lage als Strafe Gottes gedeutet und strebte nach einem entsprechenden Neuanfang. Dieser war ebenfalls in der europäischen Gelehrtenwelt zu spüren: Naturwissenschaftliche Entdeckungen, Experimente und Beobachtungen hatten ein neues Selbstbewusstsein des Verstandes hervorgerufen. Philosophen, Mathematiker und Naturwissenschaftler stoßen daraus erste aufklärerische Gedanken vor allem in Frankreich und Großbritannien an, wo der Naturwissenschaftler René Descartes bzw. der britische Philosoph John Locke mit ihren Schriften jeweils den französischen Rationalismus bzw. englischen Empirismus begründeten.35 Die von Porter bezeichneten aufgeklärten philosophes36 waren Intellektuelle, Mediziner bzw. Juristen, die durch den menschlichen Verstand Licht ins Dunkel37 bringen wollten. Der Verstand sollte nun systematisch auf alle Lebensbereiche Anwendung finden, dadurch konnte wissenschaftliche Erkenntnis sowie menschlicher Fortschrift gewonnen werden. Wissenschaftliche Betrachtung sollte als wegweisendes Erkenntnisprinzip vor allen anderen gelten. Daraus entwickelte sich weiterhin der Anspruch, jederzeit an allem Gegebenen, Kritik üben zu können. Grundlage der Aufklärung war die Philosophie, ihr Rationalismus beherrschte alle Wissenschaften: Begründbarkeit, Widerspruchsfreiheit und andere Grundsätze der Logik hatten eine allgemeine Verständnisbasis darüber zu schaffen, wie die Welt in der menschlichen Vorstellung funktioniere.38 Dabei verlagerte sich das Interesse der Aufklärer nicht nur von Gott auf die Natur, sondern speziell auf den Menschen und seine Welt. Der Bruch im religiösen Bereich rührte von dem aufklärerischen Gedanken eines positiven Menschenbildes her, dessen Sündhaftigkeit die Aufklärer als unwissenschaftlich betrachteten. So wollten die Aufklärer durch naturwissenschaftliche Methoden die Geschichte des Menschen u.a. durch eine Geschichte der Natur begründen.39 Im deutschsprachigen Raum waren die Träger der ersten aufklärerischen Ideen meist Professoren und Geistliche .40 Die Stadt Halle verkörperte in dieser Hinsicht das geistlich-geistige Klima Ende des 17. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts, in dem das aufklärerische sowie pietistische Gedankengut Raum fand und sich weiterentwickelte.41 Der Übergang der Stadt Halle nach dem Westfälischen Frieden von sächsischem in brandenburgischen Besitz begünstigte unter dem mächtigsten preußischen deutschen Staat diese pietistisch-aufklärerische Entwicklung.42 Obgleich Pietismus und Aufklärung mit der Zeit tiefe Unterschiede aufwiesen, wiesen Pietisten zu Beginn der Frühaufklärung in Halle deutliche aufklärerische Grundzüge auf. Die nach dem Pietisten August Hermann Francke benannten Fransckeschen Stiftungen liefern mit ihren binnen 50 Jahren entstandenen Schul- und Wohngebäuden, Werkstätten und Gärten einen eindeutigen Beweis dafür.43 Aufklärer und Pietisten hatten eine kritische Haltung an bestehenden, zum Teil erstarrten Institutionen, beide wollten eine Erneuerung des Individuums und glaubten daran, es sei verbesserungsfähig. Beide plädierten für den menschlichen Fortschritt im Sinne dessen Weiterentwicklung. Beide hatten einen ständeübergreifenden Bildungs- und Erziehungsanspruch und in beiden fand sich ferner ein starker sozialer und pädagogischer Grundzug.

[...]


1 Vgl. Heike Liebau, Die indischen Mitarbeiter der Tranquebarmission (1706-1845): Katecheten, Schulmeister, Übersetzer, Bd. 26, Tübingen: Verlag der Franckeschen Stiftungen 2008, S. 2.

2 Johannes Wallmann, Der Pietismus, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2005, S. 130.

3 Vgl. Daniel Jeyaraj, Hallesche Berichte, Quelle zur Südindienkunde, in: Bergunder (Hg.), Missionsberichte aus Indien, Ihre Bedeutung für die europäische Geistesgeschichte und ihr wissenschaftlicher Quellenwert für die Indienkunde, Halle: Verlag der Frackeschen Stiftungen zu Halle, 2. Aufl., 2004, S. 94-110, hier S. 96. Vgl. Andreas Nehring, Natur und Gnade: Zu Theologie und Kulturkritik in den Neuen Halleschen Berichten, in: Michael Bergunder (Hg.), Missionsberichte aus Indien im 18. Jahrhundert, Ihre Bedeutung für die europäische Geistesgeschichte und ihr wissenschaftlicher Quellenwert für die Indienkunde, Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen zu Halle 2004, 2. Aufl., S. 220-245, hier: S. 222.

4 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 28-29, Peter, Schicketanz, Der Pietismus von 1675 bis 1800, Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen III/1, Berlin: Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2001, S. 22, Martin H. Jung, Pietismus, Frankfurt a.M.: S. Fischer Verlag GmbH 2005, S. 5. Auch die verheerenden Folgen und Erfahrungen des später eingetretenen Dreißigjährigen Krieges, der viele Teile Deutschlands Jahr für Jahr heimgesucht hatte und die deutsche Bevölkerung stark dezimiert hatte, ließen das Bedürfnis einer Erneuerung in der Gesellschaft und Kirche spüren, vgl. dazu Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 13.

5 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 28, in: W. Zeller, Der Protestantismus des 17. Jahrhunderts, Bremen 1962, XVII.

6 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 33 u. 39. Vgl. Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 7. „Nur im weiteren Sinn des Pietismus als einer Frömmigkeitsausrichtung kann man bei Arndt die Anfänge konstatieren“, dazu Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2) S. 34.

7 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 39 und Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 6, 7.

8 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2) S. 68 und Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 47. Spener wurde im Jahr 1635 in oberelsässischen Rappoltsweiler geboren. Er hatte in Straßburg Philosophie, Geschichte und Theologie studiert. Anschließend hatte er das Studium der Hebraistik an der reformierten Universität in Basel aufgenommen, vgl. dazu Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 47.

9 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 74.

10 Vgl. Ebd., S. 75.

11 Ebd., S. 68.

12 Ebd., S. 67 (kursiv im Original).

13 Vgl. ebd., S. 74-76 und Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 54 u. 56-57.

14 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 79-88 und Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 8.

15 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 76-79.

16 Vgl. Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 4.

17 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 99-102 und Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 64.

18 Franckes kommentierte sein Theologiestudium mit den Worten: „ meine theologiam faste ich in den Kopff, und nicht ins Hertz, und war vielmehr eine todte wissenschafft als eine lebendige Erkenntniß “, dazu Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 106.

19 Vgl. ebd., S. 105. Mit Johann Arndts „Wahrem Christetum“ war Francke bereits als Kind durch seine 5 Jahre ältere Schwester in Kontakt gekommen, vgl. dazu Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 89.

20 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2) S. 111.

21 Vgl. ebd., S. 111. Vgl. auch Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 16.

22 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 106.

23 Vgl. ebd., S. 107. Vgl. außerdem Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 14-15. Vgl. Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 89. Weitere philologisch-exegetische Institute wie die Cansteinsche Anstalt (1710), das Collegium Orientale (1702) bzw. das Institutum Judaicum (1728) bezeugen welchen Stellenwert die orientalischen Sprachen für die Pietisten innehatten, vgl. dazu Reinhard Wendt, Wahrnehmungsformen und kulturelle Grenzen. Aspekte der europäisch-asiatischen Beziehungen während des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Deutsche Indienmissionare im 18. Jahrhundert. Kurs-Nr. 03515. Kurseinheit 4, Fernuniversität in Hagen 2015, S. 10-11.

24 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 118.

25 Vgl. ebd., S. 119. Eine Armenschule bzw. ein Waisenhaus, eine deutsche Schule für Bauer- und Handwerkerstand, eine lateinische Schule zur Vorbereitung auf das Universitätsstudium, das Pädagogium regium für die Ausbildung des Regierstandes, Seminarium praeceptorum für die Ausbildung und pädagogischer Schulvorbereitung der Lehrkräfte, ein Waisenhausverlag und –druck, vgl. dazu Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 94-96.

26 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S 119.

27 Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 94.

28 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 119 und Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 18 u. 56. Vgl. weiters Michael Mann, Aufgeklärter Geist, philanthropische Bildung und missionarischer Eifer. Ein einleitender Essay, in: Michael Mann (Hg.), Europäische Aufklärung und protestantische Mission in Indien, Heidelberg: Draupadi Verlag 2006, S. 9-29, hier S. 17.

29 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 122-123.

30 Vgl. Jung, Pietismus (wie Anm. 4), S. 19 und Schicketanz, Pietismus (wie Anm. 4), S. 99-101.

31 Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 130.

32 Vgl. Wallmann, Pietismus (wie Anm. 2), S. 130 u. 132.

33 Angela Borgstedt, Das Zeitalter der Aufklärung, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2004, S. 5.

34 Vgl. Roy Porter, Kleine Geschichte der Aufklärung aus dem Englischen von Ebba D. Drolshagen (die Originalausgabe erschien 1990 unter dem Titel The Entlightenment bei Macmillan, London), Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 1991, S. 19-20 und Horst Möller, Vernunft und Kritik, Deutsche Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert, Frankfurt a.M.: Suhrkamp Verlag 1986, S. 19-20 u. 31-32.

35 Vgl. Matthias Frenz und Hansjürg Deschner „Das Werk der Bekehrung“: Überlegungen zum Verhältnis von Pietismus, Aufklärung und Mission im frühen 18. Jahrhundert in: Michael Mann (Hg.), Europäische Aufklärung und protestantische Mission in Indien, Heidelberg: Draupadi Verlag 2006, S. 33-55, hier S. 33-35 und Mann, Aufgeklärter Geist (wie Anm. 28), hier S. 10 u. 13. Vgl. weiters Alfred Rausch, Christian Thomasius und August Hermann Francke. Eine Schul- und Kirchengeschichtliche Studie. Ausgewählte Kapitel aus einer Schrift gleichen Titels hier vorläufig veröffentlicht, Halle A.S.: Druck der Buchdruckerei des Waisenhauses 1896, S. 38. Vgl. weiters Porter, Aufklärung (wie Anm. 34), S. 9-11.

36 Porter, Aufklärung (wie Anm. 34), S. 11 u. 19.

37 Vgl. Mann, Aufgeklärter Geist (wie Anm. 28), S. 10 u. 12.

38 Vgl. Werner Schneiders, Die wahre Aufklärung, Zum Selbstverständnis der deutschen Aufklärung, München/Freiburg: Verlag Karl Alber GmbH1974, S. 8.

39 Vgl. Porter, Aufklärung (wie Anm. 34), S. 29-30.

40 Vgl. Schneiders, Wahre Aufklärung (wie Anm. 38), S. 15-16. Borgstedt spricht in diesem Zusammenhang von der universitären Prägung der deutschen Aufklärung bis 1740. Damit meint sie, dass sich die deutsche Aufklärung bis 1740 durch Philosophen und Theologen an deren theologischen Fakultäten vollzog während später sie außerhalb universitärer Kreise auch unter der Beeinflussung Wolffs Philosophie sowie des englischen Deismus stattfand, vgl. dazu Borgstedt, Aufklärung (wie Anm. 33), S. 40.

41 Neuere Publikationen zum Thema nehmen entsprechend Christian Thomasius’ erste Vorlesung in deutscher Sprache 1687, die Gründung der Reformuniversität Halle 1694 und „Leibniz’“ Berliner Akademie der Wissenschaften 1700 als Eckdaten für die Entstehung der deutschen Aufklärung, dazu Borgstedt, Aufklärung (wie Anm. 33), S. 8.

42 Vgl. Frenz und Deschner, Bekehrung (wie Anm. 35), S. 41 u. 50. Vgl. Schneiders, Wahre Aufklärung (wie Anm. 38), S.16-17.

43 Hier gingen Aufklärung und Pietismus ein vor allem für Beamtenschaft und Militär des aufstrebenden Brandenburg-Preußen folgenreiches Zweckbündnis gegen die erstarrte theologische Orthodoxie ein, dazu Borgstedt, Aufklärung (wie Anm. 33), S. 12.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Missionsarbeit in Tranquebar als Spiegel einer Epoche im Umbruch anhand der Missionare Bartholomäus Ziegenbalgs und Christopher Samuel Johns
Hochschule
FernUniversität Hagen
Note
1,7
Autor
Jahr
2016
Seiten
27
Katalognummer
V1012029
ISBN (eBook)
9783346404435
ISBN (Buch)
9783346404442
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Indien, Dänisch-Hallesche Mission, Bartholomäus Ziegenbalg
Arbeit zitieren
Paola Briani (Autor:in), 2016, Missionsarbeit in Tranquebar als Spiegel einer Epoche im Umbruch anhand der Missionare Bartholomäus Ziegenbalgs und Christopher Samuel Johns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1012029

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Missionsarbeit in Tranquebar als Spiegel einer Epoche im Umbruch anhand der Missionare Bartholomäus Ziegenbalgs und Christopher Samuel Johns



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden