Albert Camus war ein französischer Schriftsteller und Philosoph, der zwischen 1913 und 1960 lebte und sich Zeit seines Lebens mit der Frage beschäftigte, wie der Mensch mit der Absurdität der eigenen Existenz umgehen könnte. Nachdem Camus bereits einige Schriften zu diesem Thema publiziert hatte, erschien im Jahr 1942 sein Essay "Der Mythos des Sisyphos", welcher Gegenstand dieser Arbeit werden soll. Der Essay gewann einen großen Einfluss auf die philosophische Debatte und bleibt auch 80 Jahre später hochaktuell. Denn gegenwärtig scheint die Absurdität der menschlichen Existenz neue Ausmaße anzunehmen, bedenkt man die Entwicklungen der Globalisierung und die komplexen ökonomischen, sozialen und politischen Verstrickungen, welche sich mit einer solchen Geschwindigkeit vollziehen, dass es für den individuellen Menschen immer schwieriger wird, die eigene Rolle im globalen System zu erkennen und auszufüllen.
Immer öfter bleibt somit die Suche nach konstanten Orientierungspunkten vergeblich, welche dem Individuum Halt geben und einen Lebenssinn vermitteln könnten. Stattdessen führt diese diffuse Außenwelt zu einer Überforderung und bedroht die menschliche Psyche, aber auch das gesellschaftliche Zusammenleben. Camus selbst stellt die Tendenzen eines solchen Phänomens bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fest und fasst dies unter dem Begriff der Absurdität zusammen. Diese Arbeit soll sowohl Einblicke in Camus‘ Überlegungen zur Absurdität geben und darüber hinaus deren Bedeutung für moralische Aspekte beleuchten, da diese ein gesellschaftliches Zusammenleben maßgeblich beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Philosophie des Absurden von Albert Camus
- Camus' Verständnis von Absurdität
- Der physische und philosophische Selbstmord
- Die absurde Freiheit und die Revolte
- Die Rolle der Moral
- Der Don-Juanismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Albert Camus' Essay „Der Mythos des Sisyphos“ und beleuchtet seine Philosophie des Absurden. Die Arbeit untersucht Camus' Verständnis von Absurdität, die Rolle der Moral in einem absurden Kontext, sowie die Folgen für das menschliche Handeln. Im Zentrum steht die Frage, wie der Mensch mit der Absurdität seiner Existenz umgehen kann.
- Camus' Philosophie des Absurden
- Die Rolle der Moral in einem absurden Kontext
- Die Auswirkungen der Absurdität auf das menschliche Handeln
- Der Umgang mit der Absurdität der Existenz
- Der Einfluss von Camus' Gedanken auf die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Albert Camus und seine Beschäftigung mit der Absurdität der menschlichen Existenz vor. Sie verdeutlicht die Aktualität des Themas im Kontext der heutigen Welt und skizziert die zentralen Aspekte, die in der Arbeit behandelt werden.
- Die Philosophie des Absurden von Albert Camus: Dieses Kapitel befasst sich mit Camus' Grundgedanken zur Absurdität und erläutert seine Definition des Begriffs. Es wird auf Camus' Verständnis von Absurdität, seine Rechtfertigung der menschlichen Existenz, die absurde Freiheit und die Revolte eingegangen. Besonderes Augenmerk liegt auf den Folgen für das menschliche Handeln und die Rolle der Moral.
- Camus' Verständnis von Absurdität: Dieser Abschnitt analysiert Camus' Definition von Absurdität als „Entzweiung zwischen dem Menschen und seinem Leben“ und beleuchtet die subjektive Ebene des Gefühls der Absurdität. Es wird auf die Entfremdung des Menschen von der Natur, die eigene Endlichkeit und die menschliche Abhängigkeit von der Zeit eingegangen. Camus' Sicht auf die menschliche Natur, den Selbstmord und die Bedeutung der „blutigen Mathematik“ werden ebenfalls untersucht.
- Der physische und philosophische Selbstmord: Dieses Kapitel behandelt die Thematik des Selbstmords im Kontext der Absurdität und analysiert die Diskrepanz zwischen dem Körper und dem Geist. Es wird auf den Widerspruch zwischen dem Selbsterhaltungstrieb des Körpers und dem Wunsch nach Existenzlosigkeit des Geistes eingegangen. Die Rolle der Vergänglichkeit des menschlichen Körpers und die Frage nach dem Sinn des Lebens werden beleuchtet.
- Die absurde Freiheit und die Revolte: Dieser Abschnitt erforscht die Freiheit, die sich aus der Erkenntnis der Absurdität ergibt. Es wird auf die Frage eingegangen, ob und wie man in einem absurden Kontext moralisch handeln kann. Camus' Konzept der Revolte als Antwort auf die Absurdität wird analysiert.
- Die Rolle der Moral: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie sich in einem absurden Kontext moralische Handlungsmaximen aufstellen lassen. Es wird auf die Problematik der Rubrizierung von Handlungen in „gut“ oder „schlecht“ und das Konzept der „sinnlosen“ Handlung eingegangen. Camus' Lösungsansätze und ihre Kritikfähigkeit werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Absurdität, Existenz, Moral, Freiheit, Revolte, Selbstmord und Camus' Philosophie. Sie analysiert Camus' Essay „Der Mythos des Sisyphos“ und untersucht die Auswirkungen der Absurdität auf das menschliche Handeln. Die Arbeit befasst sich mit den Fragen nach der Rechtfertigung des Lebens, der Rolle der Moral und der Suche nach Sinn in einem absurden Kontext.
- Citation du texte
- Malte Scholz (Auteur), 2021, Welche Rolle spielt die Moral in Albert Camus' "Der Mythos des Sisyphos"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014167