Extracto
Inhaltsverzeichnis
I. Abbildungsverzeichnis
II. Tabellenverzeichnis
III. Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung zur Thematik
1.1 Themendarstellung der Arbeit
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Methodik und Begriffsabgrenzung
2 Grundvorrausetzung zur nachhaltigen Gestaltung von IT-Projekten
2.1 Strategien zur nachhaltigen Gestaltung
2.2 Green IT und Green Business zur Nachhaltigkeit in IT-Projekten
3 Nachhaltigkeit im Unternehmen - warum sinnvoll?
4 Praxisbeispiel und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit in KMU
5 Fazit und Ausblick
6 Anhang
7 Literaturverzeichnis
Danksagung
Vielleicht mal eine etwas andere Danksagung. Sicherlich haben meine Professoren, Dozenten, Familie, Freunde und meine Freundin einen enormen Teil dazu beigetragen, dass diese Arbeit entstehen konnte. Dafür danke ich Ihnen sehr und bin froh darüber, dass sie mich auf diesem Weg der nebenberuflichen Studienform unterstützen und manchmal ertragen müssen. Hier und jetzt möchte ich mich jedoch für etwas anderes bedanken und zwar für die Möglichkeit der Wissensergründung in unserem digitalen Zeitalter. Nie war es einfacher an Wissen zu gelangen, nie war das gesammelte Wissen umfangreicher, nie konnte man leichter an Informationen gelangen. Sei es durch das Internet sowie den Bibliotheken, die mit digitalen Medien oder der guten alten physischen Literatur, Unmengen an Informationen zur Verfügung stellen. Diese Vielzahl an Möglichkeiten ermöglichten es mir als Student sich mehr mit der Fragestellung auseinander zu setzen, als sich auf eine ewige Literatursuche zu begeben, was sich auch letztlich, so denke ich, auf die inhaltliche Qualität ausgewirkt hat. Deshalb geht ein ganz großes Dankeschön an die heutigen technischen Möglichkeiten, die uns von öffentlichen, nicht öffentlichen Instituten oder dem World Wide Web geboten werden. Hinzukommend einen Dank an unseren Rechtsstaat, der für die Grundlage sorgt, sich in Deutschland ein solches Wissenskompendium anzueignen, ohne irgendwelche Privilegien genießen zu müssen.
Ach ja, ein ganz großes Dankeschön an Arthur Schmed, der mit seiner Erfindung „nachhaltig“ dafür gesorgt hat, dass diese Arbeit pünktlich fertig wurde.
Vielen Dank!
Samuel Maximilian Crnic, Winterlingen den 08.01.2020
I. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Nachhaltigkeitsdreieck
Abb. 2: Gewichtetes Drei-Säulen-Modell mit Ökologie als Fundament
Abb. 3 Nachhaltigkeitsindikatoren im Vergleich
Abb. 4 Die sieben Kriterien eines Unternehmens- und Verhaltenskodex für CSR
Abb. 5 Die vier Schritte zur nachhaltigen Produktentwicklung
Abb. 6 Weltweiter CO2-Ausstoß in den Jahren 1960 bis 2018
Abb. 7 Basisprognose der Entwicklung des Energieverbrauchs der IKT in Deutschland von 2007 bis 2020
Abb. 8 Zehn Maßnahmen zur IT-bezogenen Co2e-Reduktion
Abb. 9 Prognostizierte Co2 Einsparungen und Verschmutzungen durch IKT im Jahr 2030
Abb. 10 Abstufungen der Nachhaltigkeit
Abb. 11 Realisierbares Potential von IT Investitionen
II. TabeNenverzeichnis
Tab. 1 Geschichtliche Erwähnungen zum Thema Nachhaltigkeit
Tab. 2 IT-Projektarten
Tab. 3 Gründe für nachhaltiges Management
III. Abkürzungsverzeichnis
Abb. Abbildung
bspw. beispielsweise
Co2 Kohlenstoffdioxid
Co2e CO2-Äquivalente
CRM Customer-Relationship-Management
CSR Corporate Social Responsibility
F&E Forschung und Entwicklung
IT Informationstechnik
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
Mio. Million(en)
PC Personal Computer
Std. Stunde(n)
1 Einleitung zur Thematik
„The only business of business is business"1
Simple und auf den Punkt gebracht von einem der größten Vertreter des Neoliberalismus. Demzufolge müssten Unternehmen nur darauf achten, dass die Entwicklung ihrer Unternehmen auf Profit mit allen Mitteln forciert sein sollte, ungeachtet dessen, welche Auswirkungen dies auf ihre Umwelt hätte. Um den Rest sollen sich schließlich andere kümmern, wofür gibt es denn die Politik? Diese hat mit Agenda 2030 wesentliche Inhalte als Zielvorgabe vorgegeben, um weltweit wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde, gestalten zu können. So klingen einige der 17 Ziele bspw. wie folgt:2
- Keine Armut.
- Kein Hunger.
- Gesundheit und Wohlergehen.
- Hochwertige Bildung.
Äußerst reizvoll und menschlich gesehen absolut verständlich. Jedoch sind konkrete Maßnahmen seitens Politik mit ihren relativ abstrakten Zielen in so kurzer Zeit äußerst fragwürdig.3 Auch milliardenschwere Förderprograme die den technologischen Paradigmenwechsel vom Verbrenner zur E-Mobilität einleiten soll, wird von vielen Seiten kritisch betrachtet.4
Infolgedessen ist die Frage berechtigt: Was können Unternehmen tun, um als Teilnehmer der Marktwirtschaft, die Gesellschaft mitzugestalten und sie so positiv zu beeinflussen?5 „Nachhaltig muss das Unternehmen agieren und das Produktportfolio auch so gestalten", wäre nun die Antwort mancher. Ein Wort, dass heute vielen geläufig und in aller Munde ist. Erstaunlicherweise werben selbst Ölkonzerne mit Nachhaltigkeit in ihren Geschäftsberichten und auch Autobahnen werden in der Schweiz als '[...] nachhaltigste Autobahn aller Zeiten [...]' vorgestellt.6 Es scheint für die Einen mehr Geisteshaltung zu sein, für die Anderen nur ein Modebegriff.7 Dies führt unweigerlich dazu, dass die unterschiedlichen Lager zum Thema Nachhaltigkeit zwiegespalten sind und hier kein einheitlicher Gedanke vorherrscht. Es herrscht eine emotionale ambivalente Haltung gegenüber Nachhaltigkeit vor, die verhindert, dass hier sachlich anstatt affektiv gehandelt wird.8
Nachhaltigkeit ist jedoch wie in der vorliegenden Arbeit noch gezeigt wird, für den Menschen ökologisch gesehen unabdingbar und somit nicht diskutierbar. Auch wird später gezeigt, auf welche verschiedensten Dimensionen (ökologische, ökonomische und soziale), Nachhaltigkeit jeweils Auswirkungen hat und dass es kein präferieren von einzelnen Dimensionen geben darf. Es ist vielmehr jede Dimension in der Natur gleichberechtigt und somit analog wichtig von Bedeutung. Wenn Menschen jedoch gefragt werden, ob ihr einzelnes Verhalten davon abhängt ob nachhaltiges Handeln gelingt, ihre Antwort von ihren Glaubensätzen abhängt und nicht ihrem Wissen von Fakten zu der Thematik.9
Doch was bedeutet nachhaltig eigentlich und kann der Begriff immer gleich präzisiert werden? Kann die nachhaltige Gestaltung eines IT-Projekts die Welt ein wenig besser machen? Wie kann ein nachhaltigerer Prozess zur Entstehung von Hardware und Software einen Einfluss auf unsere Umwelt haben und können Unternehmen womöglich noch Vorteile, als positiven Nebeneffekt dadurch generieren? Was bekannt ist, dass das Herstellen von Gütern durch knapper werdende Ressourcen ein immer mehr kostspieliger Faktor für heutige Unternehmen wird. Diese jedoch vom Unternehmen zum Erstellen von Wirtschaftsgütern benötigt werden. Diese Ressourcen sind somit zwingend notwendig, teilweise nur begrenzt verfügbar, substituierbar, dürfen nicht verschwendet werden und binden Kapital im Unternehmen.10 Jedoch haben natürliche Ressourcen keinen Markpreis und werden von Unternehmen als unendlich betrachtet und verwendet, dies liegt auch offenbar dem fehlenden politischen Druck zu- grunde.11
Wie können nun Unternehmen ihre Projekte und vielleicht sogar das ganze Unternehmen nachhaltiger gestalten, um so einen positiven Effekt auf den Ressourcenverbrauch und somit auf die Umwelt zu erzeugen, ohne dass der ökonomische Aspekt benachteiligt wird?
1.1 Themendarstellung der Arbeit
Die Aufgabenstellung zur vorliegenden Arbeit, „nachhaltige Gestaltung von IT-Projekten", soll aufzeigen, dass einzelne Projekte auch als Produkte gesehen werden müssen - egal ob man diese intern als Prozess implementiert, oder extern als Produkt verkauft -, da diese als Produktionsfaktoren gelten.1213 Es wurde sich in dieser Ausarbeitung primär die Frage gestellt, welche Grundvor- rausetzungen und Methoden bzw. Strategien in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) umgesetzt werden müssten, dass solche Projekte/Produkte - interner wie externer Art - zukünftig einen nachhaltigen Fußabdruck bekommen, um Ressourcen wie Materie und Energie einzusparen? Welche Strategien können angewendet werden, damit Produkte bei der Gestaltung nachhaltig entstehen und wie wird dieser Prozess initialisiert?
Hintergrund zur Betrachtung des ganzheitlichen Aspekts, anstatt eines einzelnen Projekts war es, dass vereinzelte Aktivitäten oder Projekte nicht allein die Erfüllung einer nachhaltigen Unternehmensführung sind. Allerdings ist auch darauf hinzuweisen, dass jede wohlmeinende Aktivität anzuerkennen ist. Nichts ist schlimmer, als eine gute Tat zu verurteilen.12 13 14
Nichtsdestotrotz werden in vorliegender Arbeit Strategien und Ansätze besprochen, die sich auf einzelne Projekte übertragen lassen. So besteht die Möglichkeit, mit Hilfe von den später genannten Strategien und Ansätzen, IT-Projekte mit nachhaltiger Verbesserung der gesamten Energiebilanz zu verwirklichen.15 Für eine Betrachtung aus Sicht von KMU wurde sich wissentlich entschieden, da diese heutzutage genauso in Zugzwang geraten unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, wie größere Unternehmen.16
Um vorab zu klären was unter Nachhaltigkeit, Gestaltung und IT-Projekten zu verstehen ist, wurden die grundlegenden Termini zur Aufgabenstellung vorab in den Kapiteln 1.3 erläutert.
Mit diesem Grundverständnis galt es dann im Kapitel 2 zu erläutern, welche Grundvoraussetzungen gegeben sein müssten, dass ein Unternehmen nachhaltig agiert. Hier wurde schnell der Begriff CSR (Corporate Social Responsibility) zentraler Gedanke, der die jeweiligen Ansätze und Strategien im Unternehmen als Leitbild festigt. Kapitel 2.1 beschäftigt sich dann mit den jeweiligen wissenschaftlich fundierten Strategien und Ansätzen, die bei einer nachhaltigen Gestaltung beachtet werden müssen. Um abschließend in Kapitel 2.2, Green IT und Green Business, als weiteren „Auslöser" für Nachhaltigkeit im Unternehmen zu identifizieren. Kapitel 3 betrachtet dann den Mehrwert, den ein Unternehmen, durch eine nachhaltige Gestaltung von IT-Projekten, durch Umsetzung von CSR und Green IT/Green Business hat. Nachfolgend wird das Kapitel 4 zeigen, dass eine Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen wirtschaftlich unabdingbar ist und in Zukunft immer mehr von Bedeutung sein wird. Anhand eines Praxisbeispiels werden dann in diesem Kapitel bereits konkret umgesetzte Ansätze aufgezeigt, um anschließend mögliche praktikable Ansätze für KMU aufzuzeigen. Diese sollten, wenn möglich, einfach zu implementieren sein und keine hohen Investitionen voraussetzen.
Zum Schluss wird im letzten Kapitel 5 ein Fazit aus den dargelegten Anregungen gezogen, und ein Ausblick gegeben.
1.2 Zielsetzung der Arbeit
Ziel der Arbeit ist aufzuzeigen warum Nachhaltigkeit, speziell im IT-Sektor, für Unternehmen heutzutage so wichtig ist. Der Leitgedanke Nachhaltigkeit soll nicht an einem Projekt oder Produkt festgemacht werden. Nachhaltigkeit muss fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie sein, was sich unweigerlich auf Nachhaltigkeit in allen Bereichen und somit auf das ganze Unternehmen auswirkt. Es werden mögliche Strategien und Ansätze aus Wissenschaft und Industrie aufgezeigt, die KMU für die Zukunft ihrer Geschäftsentscheidungen berücksichtigen sollten. Egal wie stringent in der Zukunft die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung geplant ist oder welche Ambitionen und finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
Es sollen Anregungen gegeben werden, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Totschlagargument in der Politik ist,17 sondern eine Verantwortung der KMU gegenüber Umwelt und ihrem eigenen Fortbestand. Dauerhafter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt ist ohne intakte Umwelt sinnlos.18 Es werden Ansätze aufgezeigt, die eine Basis schaffen, die später helfen sukzessiv die Thematik Nachhaltigkeit im Unternehmen voranzubringen, um den entscheiden Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu generieren.19 CSR soll als fester Bestandteil des Managements verstanden werden und Green IT/Green Business Ansätze sollen zukünftig helfen, die Genese zu ganzheitlichen IT- Produkten, nachhaltigen Abteilungen und dem nachhaltigen Unternehmen zu realisieren.
1.3 Methodik und Begriffsabgrenzung
Da der Begriff Nachhaltigkeit keine Diskussion über seine Ziele offenlässt, die in diesem Kapitel aber noch geklärt werden, jedoch aber seine gesellschaftspolitische Definition immer noch Diskussionsbedarf beinhaltet und keine konkrete Verallgemeinerung vorliegt,20 wurde zum einen eine quantitative als auch eine qualitative Untersuchung durchgeführt. Die Beantwortung der Fragen zur Einleitung wurde mittels einschlägiger Fachliteratur wie Sammelwerke, Monographien und Fachartikel beantwortet. Diese sollten aktuellen wissenschaftlichem Grundlagen, Modelle, Strategien und Fallbeispiele entsprechen, die bei der Lösungsfindung für diverse Ansätze notwendig waren. Belletristik wiederum half zum Wortverständnis der Thematik beizusteuern. Fachartikel sowie aktuelle Studien aus der Internetrecherche halfen IST-Situationen der Umwelt, der Nachhaltigkeit in Unternehmen, sowie reale und umsetzbare Ansätze zur Nachhaltigkeitsstrategie zu erfassen und zu finden.
Nachhaltigkeit als Begriff, ist wie bereits in der Einleitung zu sehen, sowohl komplex als auch dynamisch. In Deutschland ist der Begriff Nachhaltigkeit bereits seit 300 Jahren in Gebrauch. Nachfolgend in Tabelle 1, eine Aufzählung von Büchern in der Geschichte Deutschlands, die sich erstmals mit der Thematik auseinandersetzten:21 17 18 19 20 21
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1 Geschichtliche Erwähnungen zum Thema Nachhaltigkeit22
Kulturhistoriker Ulrich Grober hat in seinem Buch - Die Entdeckung der Nachhaltigkeit - die wesentlichen Inhalte von Nachhaltigkeit treffend in Form von vier Formeln zusammengefasst:22 23
Brundt|and-Bericht 1. Formel: Der Brundtland-Bericht von 1987:
Eines der bedeutendsten Abkommen, der das Leitbild nachhaltige Entwicklung geprägt hat.24 Hier wird im Original, der Begriff Nachhaltigkeit wie folgt wiedergegeben: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs". Der Begriff Sustainable development wurde - unglücklicherweise - ins Deutsche mit nachhaltiger Entwicklung widergegeben, was aber im Kern das Analoge implizieren soll. Nachhaltigkeit setzt nachhaltige Entwicklung voraus.25 Es wird außerdem aus dem Bericht ein Gerechtigkeitspostulat zwischen den lebenden Generationen, und den zukünftigen Generationen deutlich. Der Bericht setzt als Ziel die Beseitigung der Armut und fordert nachhaltige Entwicklung, um die Umwelt im Interesse der Menschen zu schützen.26
2. Formel: Dreieck der Nachhaltigkeit:
Diese Denkfigur (Abbildung 1), entstand nach dem Erdgipfel von Rio de Janeiro 1992, sie soll die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit darstellen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Nachhaltigkeitsdreieck27
Eine Weiterentwicklung dieser Darstellung, die die Beziehung von Nachhaltigkeit auf die drei Dimensionen grafisch darstellt, ist im gewichtetem Drei-SäulenModell nachfolgend in Abbildung 2 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Gewichtetes Drei-Säulen-Modell mit Ökologie als Fundament27 28
Dieses geht nicht wie beim vorigen Model von einer Gleichberechtigung aller Dimensionen aus, sondern sieht die Ökologie als Fundament, auf dem sich die anderen Dimensionen aufbauen. Diese grafische Darstellung erfüllt somit den Zweck, eine gesunde Umwelt allem voran zu stellen. Ohne Umwelt keine Men- sehen. Die Leere, ehemals „Ökologische Säule, wird häufig mit der „Kultursäule“ ersetzt oder wird nicht berücksichtigt.29 Nachhaltigkeit kann hier als Verbindungsebene zu den jeweiligen Dimensionen gesehen werden.30
3. Formel: Nicht mehr Holz fällen als nachwächst:
Nach den Gedanken von Hans Carl von Carlowitz. Widerholend zur Tabelle 1 oben.
4. Formel: Die Erde zu bebauen und zu bewahren:
Bezogen auf die Schöpfungsgeschichte aus Genesis Kapitel 2 Vers 15.
Man erkennt, hinter dem Begriff steht kein eigentliches operatives Ziel, sondern mehr eine prospektiv regulative Idee, die zur Erhaltung einer Zukunft mit ausreichenden Ressourcen für die gesamten Menschheit steht.31 Nachhaltigkeit kann zudem noch in verschiedenen Abstufungen unterteilt werden, je nach Annahme der jeweiligen Person, wie substituierbar Ressourcen sind. Es wird hier von einer schwachen, starken und ausgewogenen Nachhaltigkeit gesprochen, wobei die ausgewogene den Kompromiss zwischen der schwachen und starken darstellt. Für detailliertere Inhalte und Unterschiede, ist eine Gegenüberstellung aller drei in Abbildung 10 dem Anhang beigefügt.
Wie steht es mit dem Wort gestalten? Im Duden wird die Bedeutung des Verbs Gestaltung wie folgt widergegeben: "sich in einer bestimmten Art entwickeln [.. .]".32 Somit kann der Begriff Entwicklung auch als synonym verwendet werden und von einer nachhaltigen Entwicklung in IT-Projekten gesprochen werden.
Der Begriff IT-Projekte setzt sich aus den Wörtern Informationssystem und Projekt zusammen. Informationssysteme (IT) dienen dem Menschen als Bindeglied zwischen ihnen und der Maschine zu agieren, indem Hard- und Software genutzt wird, um technische Daten zu verarbeiten und zu verwalten.33
Der Begriff Projekt ist nach Din 69901 ein einmaliges und neues Vorhaben, um zielgerichtete komplexe Aufgaben zu lösen, die innerhalb der Linienorganisation nicht adäquat umgesetzt werden könnten. Bedingungen wie zeitliche Zielvorgaben, zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen sind ebenso einmalig für dieses Vorhaben definiert.34 IT-Projekte sind somit Projekte, die sich mit der Entwicklung von Informationssystemen beschäftigen. Diese lassen sich allgemein noch, wie in Tabelle 2 dargestellt, in fünf verschieden Projektarten unterscheiden: 35
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2 IT-Projektarten36
Wie bereits in der Themendarstellung erläutert können IT-Projekte auch als Produkte gesehen werden. Welche Vorrausetzungen müssen nun gegeben sein, dass dieses Produkt in Form von Software und Hardware nachhaltig entwickelt wird?
Ein Produkt kann als vollständig nachhaltig angesehen werden, wenn dieses wie oben im gewichtetem Drei-Säulen-Modell dargestellt, in den Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales einen Mehrwert beisteuert oder aber mindestens in einer Dimension für einen Mehrwert sorgt ohne bei den anderen Dimensionen einen „Fußabdruck“ zu hinterlassen.37 Hierbei gibt es drei bekannte Methoden die Fußabdrücke zu kategorisieren. Dazu folgend Abbildung 3.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 Nachhaltigkeitsindikatoren im Vergleich38
Da sich IT-Systeme maßgeblich im Sektor des Co2 Fußabdrucks befinden, sind Konzepte, die helfen den Energieverbrauch zu verringern, der primäre Ansatz zur Lösung der Forschungsfragen.
Im folgenden Kapitel wird nun betrachtet, welche Vorrausetzungen im Unternehmen gegeben sein müssen, um Strategien und Ansätze umzusetzen, die zu nachhaltigen Produkten führt.
2 Grundvorrausetzung zur nachhaltigen Gestaltung von IT-Projekten
Das vorangegangene Kapitel hat die Beziehung von Nachhaltigkeit und der Umwelt aufgezeigt. Doch welche Grundvoraussetzung muss überhaupt gegeben sein, dass sich dem Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen angenommen wird? Im Wesentlichen muss überhaupt ein Bedarf vom Unternehmen gesehen werden, also ein Gefühl der Dringlichkeit zur Veränderungsbereitschaft.29 30
[...]
1 Milton F. (1970)
2 Vgl. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, http://www.bmz.de, (8.1.2020).
3 Vgl. Jacob, M. (2019), Digitalisierung & Nachhaltigkeit, S. 14.
4 Vgl. Stratmann K. u. a., Steuermilliarden werden zum Brennstoff der Mobilitätswende, https://www.handelsblatt.com, (8.1.2020).
5 Vgl. Grassmann, P. (2018), Prinzipien einer nachhaltigen Unternehmensführung., S. 40.
6 Vgl. Warum zuviel Gerede um Nachhaltigkeit schadet, https://www.welt.de, (8.1.2020).
7 Vgl. Zimmermann, F. (2016), Was ist Nachhaltigkeit - eine Perspektivenfrage?, S. 2.
8 Vgl. Angel, H-F.; Friedrich, M. Z. (2016), Nachhaltigkeit - (fast) reine Glaubenssache, S. 258.
9 Vgl. ebenda, S. 263.
10 Vgl. Pietsch, T.; Lang, C. V. (2007), Vorwort und Widmung, S. 5.
11 Vgl. Zimmermann, F.; Pizzera, J. (2016), Globalisierung und ökonomische Nachhaltigkeit - Schein oder Sein?, S. 101.
12 Vgl. Jacob, M. (2019), Digitalisierung & Nachhaltigkeit, S. 61.
13 Nachfolgend werden die Begriffe Produkt und Projekt synonym in der Arbeit betrachtet.
14 Vgl. Brüssel, C. (2018), Kernkompetenz Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility, Was haben Unternehmen von der Nachhaltigkeit, S. 15 f.
15 Vgl. Buchta, D.; Eul, M.; Schulte-Croonenberg, H. (2009), Strategisches IT-Manage- ment, S. 85.
16 Vgl. Zimmermann, F.; Pizzera, J. (2016), Globalisierung und ökonomische Nachhaltigkeit - Schein oder Sein?, S. 93.
17 Vgl. Miriam Bunjes, Die inflationäre Verwendung des Begriffs "Nachhaltigkeit" stößt auf Kritik, https://www.domradio.de, (26.12.2019).
18 Vgl. Scholz, U.; Pastoors, S. (2018), Betriebliche Nachhaltigkeit, S. 12.
19 Vgl. Scholz, U.; Pastoors, S. (2018), Nachhaltige Produktentwicklung, S. 76.
20 Vgl. Zimmermann, F. (2016), Was ist Nachhaltigkeit - eine Perspektivenfrage?, S. 5.
21 Vgl. Zimmermann, F. (2016), Nachhaltigkeit wofür? - Persönliches vorweg, S. XIII.
22 Eigene Darstellung.
23 Vgl. Grober, U. (2013), Die Entdeckung der Nachhaltigkeit, S. 20 f.
24 Vgl. Kleine, A.; Hauff, M. v. (2009), Nachhaltige Entwicklung, S. 5 ff.
25 Vgl. Zimmermann, F. (2016), Was ist Nachhaltigkeit - eine Perspektivenfrage?, S. 2.
26 Vgl. ebenda, S. 4 f.
27 Jacob, M. (2019), Digitalisierung & Nachhaltigkeit, S. 18.
28 Ebenda, S. 19.
29 Scholz, U.; Pastoors, S. (2018), Methoden zum Messen der Nachhaltigkeit von Produkten, S. 27
30 Vgl. Becker, H. J.; Dun, v. R. (2018), Interne Rahmenbedingungen der nachhaltigen Produktentwicklung: Die Unternehmenskultur, S. 90 ff.
- Citar trabajo
- Samuel Crnic (Autor), 2020, Nachhaltige Gestaltung von IT-Projekten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014577
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