Diese Arbeit setzt sich mit der Existenz eines "Transgendertrends" und dessen Einfluss auf die Geschlechtsidentitätsfindung im Jugendalter auseinander. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst allgemein auf die Phänomenologie zur Transidentität im Jugendalter eingegangen und anschließend die Entwicklung und Herausforderung der Geschlechtsidentitätsfindung von Jugendlichen herausgearbeitet.
Nach einer Darstellung der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber dem Phänomen Transidentität, wird die Debatte über eine mögliche Existenz eines Transgendertrends näher betrachtet. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine qualitative Untersuchung durchgeführt. In diesem Rahmen wurden sechs Expertinnen und Experten interviewt, die über ein fundiertes Fachwissen zur Transidentität verfügen.
Die Interviews wurden anschließend mithilfe der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen eine Zunahme von Trans-bezogenen Themen in der Gesellschaft und gleichzeitig ein verändertes gesellschaftliches Meinungsbild zur Transidentität. Die Existenz eines Transgendertrends wurde während der Experteninterviews kritisch beleuchtet.
Durch die Untersuchung wurde überdies erkannt, dass ein großer Bedarf an epidemiologischen
Forschungen bezüglich der Entwicklung der Geschlechtsidentität besteht, um die Frage nach einem Transgendertrend und dessen Einfluss nachvollziehbar zu dementieren. Die Erkenntnisse der empirischen Untersuchung werden abschließend diskutiert und vor dem Hintergrund der theoretischen Erläuterungen betrachtet.
Die wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte über Geschlechtszugehörigkeit ist gegenwärtig von Widersprüchlichkeiten, Unwissenheit und Spekulationen geprägt. Es existieren viele Fragen, darunter die Frage, welche Gründe es für die plötzlich steigende Anzahl an Trans*Jugendlichen gibt. Eine hypothetische Erklärung, ein sogenannter "Transgendertrend", wird in der Öffentlichkeit zunehmend debattiert.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Theoretischer Rahmen
- 1. Phänomenologie der Transidentität im Jugendalter
- 1.1. Geschichtlicher Hintergrund
- 1.2. Begrifflichkeiten
- 1.2.1. Definition Jugendalter
- 1.2.2. Geschlechtsbezogene Begrifflichkeiten
- 1.3. Diagnoseverfahren
- 1.3.1. Klassifikation und Symptomatik
- 1.3.2. Verlaufsdiagnose
- 1.4. Interventionen
- 1.4.1. Psychotherapie
- 1.4.2. Alltagstest
- 1.4.3. Medizinische geschlechtsangleichende Maßnahmen
- 1.4.4. Jugendhilfemaßnahmen
- 1.4.5. Besonderheiten der Behandlung
- 1.5. Epidemiologie
- 1.5.1. Ätiologische Überlegungen
- 1.5.2. Psychiatrische Komorbidität
- 1.5.3. Prävalenz
- 2. Geschlechtsidentitätsfindung im Jugendalter
- 2.1. Entwicklung der Identität
- 2.2. Entwicklung der Geschlechtsidentität
- 2.2.1. Körper und Geschlecht in der Pubertät
- 2.2.2. Entwicklungsprozess der Geschlechtsidentität
- 2.2.3. Entwicklungsprozess der Transidentität
- 2.3. Herausforderungen bei der (Geschlechts-) Identitätsfindung im Jugendalter
- 3. Transidentität in der Gesellschaft
- 3.1. Gesellschaftliches Meinungsbild zur Transidentität
- 3.2. Präsenz der Transidentität in der Gesellschaft
- 3.2.1. Geschlechtsbezogene Politik
- 3.2.2. Transidentität in den Medien
- 3.2.3. Fortschritte im Diagnose- und Behandlungsverfahren
- 3.3. Einfluss der Gesellschaft auf die Geschlechtsidentität
- 4. Debatte um die Existenz eines „, Transgendertrends“
- III. Methodischer Rahmen
- 1. Zielsetzung und Forschungsfrage
- 2. Forschungsdesign
- 2.1. Methode der Datenerhebung: Experteninterviews
- 2.2. Auswahl und Kontaktierung der Expertinnen und Experten
- 2.3. Entwicklung des Interviewleitfadens
- 2.4. Durchführung der Interviews
- 2.5. Aufbereitung und Auswertung der Interviews
- IV. Darstellung der Ergebnisse
- V. Diskussion und Fazit
- 1. Diskussion der Ergebnisse
- 2. Diskussion der Methodik
- 3. Schlussfolgerung und Ausblick
- Glossar
- Literaturverzeichnis
- Printquellen
- Onlinequellen
- Phänomenologie der Transidentität im Jugendalter
- Entwicklung der Geschlechtsidentität im Jugendalter
- Gesellschaftliche Einstellung gegenüber Transidentität
- Debatte über die Existenz eines „Transgendertrends“
- Einfluss des „Transgendertrends“ auf die Geschlechtsidentitätsentwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit setzt sich mit dem Phänomen der Transidentität im Jugendalter auseinander und untersucht insbesondere die Frage, ob es einen „Transgendertrend“ gibt und wie dieser die Geschlechtsidentitätsentwicklung im Jugendalter beeinflusst. Die Arbeit befasst sich mit der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte um das Thema und analysiert die Herausforderungen, denen sich Jugendliche mit einer Transidentität stellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird ein theoretischer Rahmen geschaffen, indem die Phänomenologie der Transidentität im Jugendalter beleuchtet wird. Hier werden historische Hintergründe, relevante Begrifflichkeiten, Diagnoseverfahren, Interventionen sowie epidemiologische Aspekte der Transidentität erörtert. Das zweite Kapitel widmet sich der Geschlechtsidentitätsfindung im Jugendalter, mit Fokus auf die Herausforderungen, denen sich Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Identität stellen.
Kapitel drei beleuchtet die gesellschaftliche Einstellung gegenüber Transidentität und die Präsenz des Themas in Politik, Medien und Diagnose- und Behandlungsverfahren. Dabei wird der Einfluss der Gesellschaft auf die Geschlechtsidentität im Jugendalter untersucht. Im vierten Kapitel wird die Debatte über die Existenz eines „Transgendertrends“ aufgegriffen und mithilfe einer qualitativen Untersuchung mit Experten aus dem Fachbereich analysiert.
Schlüsselwörter
Transidentität, Geschlechtsidentität, Jugendalter, Transgendertrend, Geschlechtsidentitätsentwicklung, Experteninterviews, Qualitative Inhaltsanalyse, Gesellschaftliche Einstellung, Medien, Politik, Diagnoseverfahren, Interventionen.
- Citar trabajo
- Jessica Kutscher (Autor), 2020, Transgendertrend. Geschlechtsidentitätsentwicklung im Jugendalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014891