Im Rahmen dieser Masterarbeit soll der automobile Leitmarkt in der Volksrepublik China (VRC), insbesondere aus der Sicht der deutschen Automobilhersteller, untersucht werden. Ziel dieser Studie ist daher die Analyse der Positionierung der deutschen Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebe – auch in Relation zur Konkurrenz – auf dem Automobilmarkt in der VRC. In dieser Abhandlung sollen somit folgende primäre Forschungsfragen beantwortet werden:
Wie sind die deutschen Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebe auf dem automobilen Leitmarkt in der Volksrepublik China aufgestellt? Welche Chancen und Risiken birgt der Markt für alternative Antriebe für die deutschen Automobilhersteller in der Volksrepublik China? Welche Handlungsempfehlungen können für die deutschen Automobilhersteller ausgesprochen werden, um kurz- und mittel- bis langfristig die technologische Führerschaft auf dem Markt für alternative Antriebe in der Volksrepublik China wiedererlangen bzw. halten zu können?
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Symbol- und Einheitsverzeichnis
1. Einführung
1.1 Motivation und Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise
2. Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Technologie
2.1.1 Definition und Abgrenzung
2.1.2 Arten des technologischen Wandels
2.1.3 Technologielebenszyklus
2.1.4 Das Problem derTechnologiefolgenabschätzung
2.2 Technologiestrategie
2.2.1 Definition und Abgrenzung
2.2.2 Strategischer Kontext
2.2.3 Dimensionen
2.2.4 Arten
2.2.5 Entwicklung und Formulierung
2.3 Antriebstechnologie in der Automobilindustrie
2.3.1 Konventionelle Verbrennungsmotoren
2.3.2 Alternative Antriebskonzepte
2.3.3 Emissionen und C02-Bilanzierung
3. MarktbedingtesUmfeld
3.1 Automobilmarkt
3.1.1 Pkw-Marktweltweitvs. Pkw-Markt in derVRC
3.1.2 NEV-Markt weltweit vs. NEV-Markt in der VRC
3.1.3 Akteure des chinesischen Automobilmarkts
3.2 Rahmenbedingungen und Marktentwicklung in derVRC
3.2.1 Wechselwirkungen zwischen Politik und Automobilindustrie
3.2.2 Marktanalyse
3.2.3 Kurzfristige NEV-Marktentwicklung
3.2.4 Mittel- bis langfristige NEV-Marktentwicklung
4. Analyse und Bewertung der Technologiestrategien
4.1 Analyse der Technologiestrategien
4.1.1 Vorgehensweise und Klassifikation der relevanten Kriterien
4.1.2 Analyse der Technologiestrategien deutscher Akteure
4.1.3 Analyse der Technologiestrategien ausgewählter Referenzakteure
4.1.4 Gegenüberstellung und Bewertung der Technologiestrategien
4.2 Ableitung der Chancen und Risiken
4.2.1 Generelle Chancen und Risiken der deutschen Automobilhersteller
4.2.2 Spezifische Chancen und Risiken der deutschen Automobilhersteller
4.3 Generierung der Handlungsempfehlungen für deutsche Akteure
4.3.1 Generelle Handlungsempfehlungen
4.3.2 Kurzfristige Handlungsempfehlungen
4.3.3 Mittel- bis langfristige Handlungsempfehlungen
4.4 Beantwortung der Forschungsfragen
5. Zusammenfassung und kritischeWürdigung
6. Ausblick über weiterführende Forschungen
Anhänge
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Unterschiedliche Begriffsverständnisse fürTechnologie und Technik
Abb. 2: Typologien des Wandels
Abb. 3: Verschiedene Technologielebenszyklusmodelle
Abb. 4: Strategischer Kontext einer Technologiestrategie
Abb. 5: Vorgehen zurTechnologiestrategieentwicklung
Abb. 6: Übergang vom konventionellen zum elektrischen Antrieb
Abb. 7: C02-äquivalente Emissionen verschiedenerAntriebskonzepte
Abb. 8: Weltweiten Neuzulassungen von Pkws nach Regionen (2005 bis 2019)
Abb. 9: Größte Pkw-Herstellerweltweit (Gruppen nach Fahrzeugabsatz 2019)
Abb. 10: Pkw-Zulassungen in Asien und China (2005 bis 2019)
Abb. 11: Neuzulassungen von NEVs weltweit nach Technologie (2012 bis 2019)
Abb. 12: Größte NEV-Herstellerweltweit (Marken nach Fahrzeugabsatz 2019)
Abb. 13: Neuzulassungen von NEVs in derVRC nach Technologie (2012 bis 2019)..
Abb. 14. Automobilhersteller in derVRC (Absatz 2019, chinesische Gruppen)
Abb. 15: Automobilhersteller in derVRC (Absatz 2019, chinesische JVs)
Abb. 16: Automobilhersteller in derVRC (Absatz 2019, Marken nach Herkunft)
Abb. 17: Automobilhersteller in derVRC (Absatz 2019, Gruppen nach Herkunft)
Abb. 18: Größte NEV-Hersteller in derVRC (Absatz 2019, Gruppen nach Herkunft)...
Abb. 19: Politische Rahmenbedingungen (Überblick)
Abb. 20: Bewertungsablauf mit vier Schritten
Abb. 21: Ableitung der relevanten Dimensionen
Abb. 22: Klassifizierung derTechnologiestrategien
Abb. 23: Auswertung Technologieauswahl
Abb. 24: Auswertung technologische Leistungsfähigkeit
Abb. 25: Auswertung Absatz
Abb. 26: Auswertung Technologietiming
Abb. 27: Gesamtauswertung Technologiestrategie
Abb. 28: Änderung im Energie-Mix (2015zu 2019)
Abb. 29: Marktakzeptanz von BEVs in ausgewählten Ländern
Abb. 30: Auswertung Bewertungsmatrix (komplett)
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Überblick über verschiedene Technologiestrategien nach ihren Verfassern
Tab. 2: Chancen und Risiken verschiedenerTechnologiestrategien
Tab. 3: Vor- und Nachteile verschiedenerAntriebstechnologien
Tab. 4: Förderung von NEVs in China (vereinfachte Übersicht)
Tab. 5: Preisspannen der geplanten Ausgaben für das nächste Auto
Tab. 6: Vorlage für NEV-Bewertungsmatrix am Beispiel der BEVs
Tab. 7: Ableitung Art der Technologiestrategie
Tab. 8: Generelle Chancen und Risiken deutscherAutomobilhersteller
Tab. 9: Spezifische Chancen und Risiken deutscherAutomobilhersteller
Tab. 10: Daten für Abb. 7
Tab. 11: Daten für Abb. 8 und Abb. 10
Tab. 12: Daten für Abb. 9
Tab. 13: DatenfürAbb. 11
Tab. 14: DatenfürAbb. 12
Tab. 15: Daten für Abb. 13
Tab. 16: DatenfürAbb. 14
Tab. 17: Daten für Abb. 15
Tab. 18: DatenfürAbb. 16
Tab. 19: DatenfürAbb. 17
Tab. 20: Daten für Abb. 18 (2019, Jan - Aug)
Tab. 21: Politisch-rechtliches Segment der PESTEL-Analyse
Tab. 22: Ökonomisches Segment der PESTEL-Analyse
Tab. 23: Soziales Segment der PESTEL-Analyse
Tab. 24: Technologisches Segment der PESTEL-Analyse
Tab. 25: Ökologisches Segment der PESTEL-Analyse
Tab. 26: Bewertungsmatrix BEV deutsche Hersteller (inkl. JVs)
Tab. 27: Bewertungsmatrix PHEV deutsche Hersteller (inkl. JVs)
Tab. 28: Bewertungsmatrix BEV Referenz-Hersteller
Tab. 29: Bewertungsmatrix PHEV Referenz-Hersteller
Tab. 30: Verkaufszahlen deutscher NEVs in derVRC
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Symbol-und Einheitsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einführung
Im ersten Kapitel soll die Zielsetzung der vorliegenden Masterarbeit dargestellt werden. Dazu wird zunächst der Hintergrund der Forschungsfragen erläutert. Anschließend werden diese ausformuliert und in einem weiteren Schritt wird die in dieser Arbeit verfolgte Vorgehensweise aufgezeigt.
1.1 Motivation und Zielsetzung
Die deutsche Automobilindustrie ist vor allem als Premiumhersteller hochwertiger Personenkraftwagen (Pkws) weltweit bekannt. Mittlerweile hat sich der Begriff des Premium- herstellers nicht nur für Fahrzeuge der Ober- und oberen Mittelklasse etabliert, stattdes- sen ist er in allen Segmenten wiederzufinden. Hier hatten die deutschen Automobilhersteller lange Zeit die technologische Führerschaft im Hinblick auf Innovationen inne, ebenso hinsichtlich Sicherheit, Technik und Komfort. Die restlichen Automobilhersteller waren hingegen Technologiefolger, die die deutschen Entwicklungen adaptiert und zum Standard aller Klassen erhoben haben. Von ihrem Engagement als Innovatoren profitieren die deutschen Automobilhersteller noch immer, vor allem im Premiumsegment. Dies äußert sich in einem hohen Marktanteil und einem guten Image.
In den letzten Jahren ist jedoch verstärkt zu erkennen, dass vor allem im Bereich der alternativen Antriebe der Stimulus nicht mehr aus Deutschland kommt, sondern von asiatischen und US-amerikanischen Herstellern ausgeht. Hierbei scheinen die deutschen Hersteller nun eher die Rolle der Technologiefolger eingenommen zu haben.
Zurzeit stellen die alternativen Antriebe zwar noch einen Nischenmarkt dar, die steigende Nachfrage nach fossilen Kraftstoffen kann dauerhaft aber nicht bedient werden. Hinzu kommt, dass durch den Klimawandel, neue Wettbewerber, dem steigenden Druck aus der Politik (schärfere Grenzwerte sowie die daraus resultierenden Maßnahmen wie Fahrverbote) und steigende fossile Energiepreise ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet. Dies führt unweigerlich zu einem Anstieg der Nachfrage an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. Die geänderten Rahmenbedingungen haben bereits die Innovationsdynamik1 verlagert und könnten auch die Marktdynamik2 verändern, von der vor allem die deutschen Hersteller negativ betroffen wären. Vor dem Hintergrund der geschilderten
Problemstellung soll im Rahmen dieser Masterarbeit der automobile Leitmarkt in der Volksrepublik China (VRC), insbesondere aus der Sicht der deutschen Automobilhersteller, untersucht werden. Ziel dieser Studie ist daher die Analyse der Positionierung der deutschen Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebe - auch in Relation zur Konkurrenz - auf dem Automobilmarkt in der VRC. In dieser Abhandlung sollen somit folgende primäre Forschungsfragen beantwortet werden:
1) Wie sind die deutschen Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebe aufdem automobilen Leitmarkt in derVolksrepublik China aufgestellt?
2) Welche Chancen und Risiken birgt der Markt für alternative Antriebe für die deutschen Automobilhersteller in derVolksrepublik China?
3) Welche Handlungsempfehlungen können für die deutschen Automobilhersteller ausgesprochen werden, um kurz- und mittel- bis langfristig die technologische Führerschaft auf dem Markt für alternative Antriebe in der Volksrepublik China wiedererlangen bzw. halten zu können?
Um diese Leitfragen beantworten zu können, müssen zusätzlich noch die folgenden sekundären Fragen geklärt werden:
4) Welche Akteure sind im Bereich der alternativen Antriebe die Technologieführer in der Volksrepublik China?
5) Welches Marktpotential weist der chinesische Markt für alternative Antriebe auf?
6) Wie gestaltet sich das Kaufverhalten der Kunden im Bereich der alternativen Antriebe in derVolksrepublik China?
1.2 Vorgehensweise
Um das Ziel im Rahmen der geplanten Untersuchung zu erreichen, sollen mehrere Zusammenhänge induktiv aus einer Vielzahl von Einzelerkenntnissen mittels Bottom-up- Verfahren gewonnen werden. Die daraus resultierenden Ergebnisse sollen in die Bewertung einfließen und werden als Grundlage für die Ermittlung von Chancen und Risiken sowie für die Handlungsempfehlungen herangezogen. Damit ein Gesamtbild der Thematik erstellt werden kann, werden die notwendigen Daten mittels Sekundärerhebung gewonnen. Auf diese Weise sollen vor allem die Informationsbarrieren vermieden werden, die z. B. bei einem Expertengespräch entstehen würden. Die Chancen dadurch an umfassende und aktuelle Informationen zu gelangen, werden als hoch eingestuft. Der Aufbau der Arbeit ist wie folgt gegliedert: Die Grundlagen und der theoretische Bezugsrahmen werden im zweiten Kapitel erläutert. Dabei wird zunächst auf die Begrifflichkeit und Abgrenzung der Technologie eingegangen und es werden elementare Kenntnisse über den technologischen Wandel, den Technologielebenszyklus und die Technologiefolgenabschätzung vermittelt. Anschließend erfolgt die thematische Einführung für die spätere Auseinandersetzung mit der Technologiestrategie. Hierbei wird ebenfalls eine Definition und Abgrenzung des Begriffes der Technologiestrategie vorgenommen. Die dafür relevanten Grundlagen werden im Hinblick auf den strategischen Kontext, die Dimensionen, die Arten sowie auf die Entwicklung und Formulierung der Technologiestrategie erörtert. Die Beschreibung des konventionellen Verbrennungsmotors sowie die der zurzeit vielversprechendsten alternativen Antriebskonzepte bildet den Abschluss des Kapitels. Anhand der emittierten Schadstoffe wird zudem das Potential der alternativen Antriebe aufgezeigt, dass sie in Bezug auf die Reduzierung derC02-Emissionen aufweisen. Im dritten Kapitel wird das marktbedingte Umfeld in der VRC erläutert. Zu Beginn findet eine Einführung in den globalen Pkw- und NEV-Markt statt. Parallel dazu wird auch der chinesische Pkw- und NEV-Markt präsentiert und seine Akteure vorgestellt. Die für ihn geltenden Rahmenbedingungen werden anhand der Wechselwirkungen zwischen Politik und Automobilindustrie sowie einer Marktanalyse dargestellt. Den Abschluss des dritten Kapitels bildet die Prognose für eine kurz- und mittel bis langfristige Marktentwicklung.
Im vierten Kapitel werden die Technologiestrategien im Bereich der alternativen Antriebe analysiert. Zunächst werden die Vorgehensweise und die Klassifikation der relevanten Kriterien aufgezeigt. Darauf aufbauend erfolgt die Untersuchung der Technologiestrategien der deutschen sowie der als Referenz ausgewählten Automobilhersteller. Mittels einer Gegenüberstellung werden diese miteinander verglichen und in Bezug auf ihren Status-Quo bewertet. Anschließend werden die Chancen und Risiken für die deutschen Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebe ermittelt und daraus Handlungsempfehlungen für die kurz- und mittel- bis langfristige Marktentwicklung, in Bezug auf ihre technologische Führerschaft, abgeleitet. Mit der Beantwortung der Forschungsfragen wird das vierte Kapitel abgeschlossen.
Im fünften Kapitel folgt eine Zusammenfassung und eine kritische Würdigung derArbeit. Die Studie schließt mit einem Ausblick auf weiterführende Forschungsvorhaben im sechsten Kapitel ab.
2. Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen
ln diesem Kapitel werden die Grundlagen und der theoretische Bezugsrahmen der vorliegenden Arbeit dargelegt. Zu Beginn werden die Begrifflichkeiten im Feld der Technologien sowie die relevanten Grundlagen in diesem Bereich geklärt, wobei die Themen Wandel und Lebenszyklus im Vordergrund stehen. Anschließend wird das Fundament einer Technologiestrategie, basierend auf den Dimensionen und unterschiedlichen Ausprägungen, erläutert. Zuletzt werden gängige und alternative Antriebsarten in Bezug auf deren Emissionen miteinander verglichen.
2.1 Technologie
Bevor auf die eigentliche Technologiestrategie eingegangen wird, sollen zunächst die Grundlagen der Technologie erörtert werden. Daher wird zuerst der Begriff an sich definiert und abgegrenzt. Da sich Technologie stetig weiterentwickelt, sich verändert und abgelöst wird, sollen auch verschiede Arten des technologischen Wandels sowie unterschiedliche Lebenszyklusmodelle präsentiert werden. Abschließend wird auf gewollte und ungewollte Folgen von Technologie in Form einer Technologiefolgenabschätzung eingegangen.
2.1.1 DefinitionundAbgrenzung
Im allgemeinen Sprachgebrauch kommt es häufig zu einer Verwechslung der Termini Technologie und Technik, die beide vom griechischen Wort ,technikos‘ (zu Deutsch: handwerklich, kunstfertig) abgeleitet sind.1 Oft werden die beiden Begriffe auch synonym verwendet. Selbst in der Forschungsliteratur lassen sich unterschiedliche Definitionen und Abgrenzungen dieser Wörter wiederfinden.2 Um im Rahmen dieser Arbeit ein besseres Verständnis zu gewährleisten, sollen daher nachfolgend die eng beieinander liegenden Begriffe Technologie und Technik näher präzisiert und differenziert werden. Während Zörgiebel Technologie als ,,[...] das Wissen überWirkzusammenhänge, die zur Lösung technischer Probleme genutzt werden können“3 beschreibt, bieten Ketteringham und White einen pragmatischeren Ansatz. Sie charakterisieren Technologie wie folgt: „To be a useful concept for analysis, a technology should fit the form: We know how ... (verb) ... (noun). Example: We know how to formulate PVC resins“4 (zu Deutsch: Um ein nützliches Analysekonzept zu sein, sollte eine Technologie in diese Form passen: Wir wissen wie ... (Verb) ... (Substantiv). Beispiel: Wir wissen, wie man PVC-Harze herstellt). Auch Zopp orientiert sich an einer pragmatischen Beschreibung, bei der Technologie als ZielMittel-Relation das Wissen zur technischen Problemlösung darstellt.5 Demnach kann Technologie als Wissenschaft der Technik betrachtet werden.6
Technik wird von Steffens hingegen als ,,[...] alle Prozesse und Ausrüstungen, die dazu dienen, die Natur dem Menschen nutzbar zu machen [,..]“7 verstanden. Zopp hingegen beschreibt Technik als materielles Ergebnis eines Problemlösungsprozesses: „Technik dokumentiert sich dabei als Ergebnis von Technologie in Form tatsächlich realisierter Produkte, Betriebsmittel, Transformationsprozesse und -verfahren und Materialien“.8 Nach diesen Definitionen ist Technologie als Wissensbasis für Entwicklungen und Produkte zu verstehen, wobei die Technik das resultierende Ergebnis zur Problemlösung stellt. Diese Sichtweise wird in der Forschungsliteratur auch als traditionelles Begriffsverständnis bezeichnet.
Die Trennung von Technologie und Technik ist jedoch kritisch zu hinterfragen, denn sie ist nur im wissenschaftlichen deutschen Sprachgebrauch wiederzufinden. Im allgemeinen Sprachgebrauch hingegen werden beide Begriffe synonym verwendet.9 Darüber hinaus basiert jede Technik (z. B. eine Maschine) auf einer Technologie und stellt somit deren Anwendungsform dar.10 11
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Unterschiedliche BegriffsverständnissefürTechnologie und Technik13
Binder und Kantowsky schlagen daher eine integrative Begriffsdefinition vor, bei der die Trennung von Technologie und Technik als Wissensbasis und Anwendung nicht weiterverfolgt wird. Technik ist als Materialisierung von Technologie zwar in das traditionelle Begriffsverständnis eingebunden, sie wird jedoch als Untersystem der Technologie betrachtet, das nicht nur Wissen, Kenntnisse und Fertigkeiten zur Lösung technischer Probleme liefert, sondern auch Anlagen und Verfahren zur praktischen Umsetzung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.12 Der vorliegenden Arbeit liegt dieses integrative Begriffsverständnis von Technologie zugrunde.
2.1.2 Arten des technologischen Wandels
Wandel an sich kann als die Veränderung eines Zustandes im Laufe der Zeit gesehen werden.13 Änderungen sind jedoch immer kontextbezogen und können ganze Instanzen oder ihre Teilelemente betreffen. Die Zustandsänderung hat dabei zur Folge, dass ein vorhandener Zustand aufgegeben wird und ein neuer eingenommen wird, wobei der neue Zustand aber nicht zwangsläufig eine Verbesserung darstellen muss. Das bedeutet, dass Wandel nicht pauschal mit Fortschritt verbunden oder gar gleichgesetzt werden darf. Zudem kann sich Wandel auch gleichzeitig auf einen internen und externen Kontext auswirken und kann somit nicht nur eine singuläre, sondern auch eine multiple Zustandsänderung verursachen.14 Bezogen auf Technologien bedeutet Wandel neben einer Zustandsveränderung der Wissensbasis sowie der Kenntnisse und Fertigkeiten zur Lösung technischer Probleme auch deren praktische Umsetzung. Dabei ist der technologische Wandel nicht nur als Chance zu betrachten, sondern auch als Gefahr für ältere, etablierte Produkte sowie Unternehmen und kann diese sogar zerstören. So hat die Entwicklung des Mikroprozessors zahlreiche Chancen für die Entwicklung neuer Produkte wie z. B. des Computers hervorgebracht, sie hat dabei jedoch konventionelle Schreibmaschinen vom Markt verdrängt.15
In der wissenschaftlichen Literatur lassen sich zudem verschiedene Typologien für unterschiedliche Arten von Wandel wiederfinden. Insbesondere zu nennen seien an dieser Stelle kontinuierlicher und diskontinuierlicher Wandel,16 aber auch inkrementeller bzw. radikaler Wandel, beständiger oder disruptiver Wandel,17 evolutionärer und revolutionärer Wandel18 oder non-paradigmatischer und paradigmatischer Wandel19. Diese Begriffspaare umschreiben dabei jeweils eine schrittweise und vorhersehbare oder eine unerwartete und fundamentale Zustandsänderung, können aber nicht alle synonym verwendet werden. Nachfolgend sollen die unterschiedlichen Begriffspaare daher inhaltlich beschrieben und voneinander abgegrenzt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb 2: Typologien des Wandels
Der Begriff kontinuierlicher Wandel kann als Synonym zum inkrementeilen, beständigen, evolutionären und non-paradigmatischen Wandel verwendet werden. Diese Arten des Wandels verlaufen alle vorhersehbar, schrittweise und gleichbleibend in einem für ein Unternehmen gewohnten Rahmen. Auf Veränderungen kann auf Grund von Erfahrungen aus der Vergangenheit proaktiv mit geringfügigen und überlegten Schritten reagiert werden.20 21
Der Begriff diskontinuierlicher Wandel hingegen kann nicht synonym zum disruptiven, revolutionären, paradigmatischen oder radikalen Wandel verwendet werden. Dabei sind vor allem zwei Faktoren für die Differenzierung ausschlaggebend: Die Anzahl der Einflussfaktoren sowie die Anzahl der Veränderungen. Der diskontinuierliche Wandel umfasst unterschiedliche Größen wie organisational Neuerungen oder neue Geschäftsmodelle und die Tatsache, dass sich Einflussgrößen mehrfach ändern können. Der radikale, revolutionäre, paradigmatische bzw. disruptive Wandel ist, wie der wissenschaftlichen Literaturzu entnehmen ist, hingegen nurvon einem einmaligen Ereignis, einem einmaligen Strukturbruch oder auch einem Technologiesprung gekennzeichnet.22 Generell verursacht jede Art des technologischen Wandels unweigerlich auch einen Wandel des Umfeldes und nicht zuletzt auch der Unternehmen.
Um welche Art des Wandels es sich bei den alternativen Antrieben handelt, ist allerdings umstritten. Das liegt u. a. auch daran, dass im Vorfeld unklar ist, nach welchen Kriterien die zukünftigen Automobile bewertet werden.23 So kann die Entwicklung alternativer Antriebe als eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Automobils angesehen werden und würde somit die Kriterien eines kontinuierlichen Wandels erfüllen. Jedoch weisen die alternativen Antriebe komplett neuen Eigenschaften (wie z. B. emissions- und geräuschlosem Fahren) auf und markieren damit einen Technologiesprung. Das würde wiederum die Kriterien eines disruptiven Wandels erfüllen. Demzufolge hängt die Art des technologischen Wandels im Bereich der alternativen Antriebe stark vom Betrachtungswinkel ab. In der vorliegenden Arbeit soll - auf Grundlage einer Aussage von Christensen - die Entwicklung hin zu alternativen Antrieben als disruptiver Wandel angenommen werden: ,,[A]s an automotive company executive, I would worry about the electric vehicle, notjust because it is politically correct to be investing in environmentally friendly technologies, but because electric vehicles have the smell of a disruptive technology”24 (zu Deutsch: Als leitender Angestellter eines Automobilunternehmens würde ich mir Gedanken um das Elektrofahrzeug machen, nicht nur weil es politisch korrekt ist, in umweltfreundliche Technologien zu investieren, sondern weil Elektrofahrzeuge förmlich nach einer disruptiven Technologie riechen).
2.1.3 Technologielebenszyklus
Mit Hilfe von Technologielebenszyklusmodellen lässt sich der Übergang von einem kontinuierlichen Wandel zu einem Technologiesprung bereits im Vorfeld erkennen. Diese können als Entscheidungshilfe für einen Technologiewechsel, vor allem hinsichtlich des geeigneten Zeitpunktes, genutzt werden. Durch die Ermittlung des optimalen Zeitpunktes können Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz generiert werden. Außerdem kann gezielter in erfolgsversprechende und innovative Technologien investiert werden.25 Es gibt unterschiedliche gängige Technologielebenszyklusmodelle, die auf der Annahme basieren, dass jede Technologie zwangsläufig einem Lebenszyklus unterliegt und dabei verschiedene Phasen durchläuft. Hierbei kann die Anzahl der Phasen, je nach Modell, unterschiedlich ausfallen.
So wird beim Modell nach Arthur D. Little (Abb. 3, oben links) der Wettbewerbsvorteil in Abhängigkeit von der Zeit in vier Phasen dargestellt. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus der Technologie von ihrer Entstehung über ihr Wachstum und Reifen bis hin zum Altern betrachtet. Anhand der Lebenszyklusphasen werden die Technologien in 1) Schrittmacher-, 2) Schlüssel-, 3) Basis- und 4) verdrängte Technologie klassifiziert. Zusätzlich muss berücksichtig werden, dass nicht alle Technologien den gesamten Lebenszyklus überstehen und substituiert werden können, bevor sie ihr maximales Wettbewerbspotenzial entfalten.26
Das Modell von Ford und Ryan (Abb. 3, unten links) bezieht sich hingegen aufden Grad der Technologieausbreitung in Abhängigkeit von der Zeit. Der Technologielebenszyklus wird in sechs Phasen eingeteilt: 1) Technologieentwicklung, 2) Entwicklung zur Anwendungsreife, 3) Anwendungsbeginn, 4) Anwendungswachstum, 5) Technologiereife und 6) Technologiedegeneration. Kennzeichnend für den Verlauf ist der stetige Rückgang in der Technologiedegenerationsphase, der wiederum auf die Substitution durch neue Technologien zurückzuführen ist.27 28
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb 3: Verschiedene Technologielebenszyklusmodelle
Das S-Kurven-Modell der Unternehmensberatung McKinsey & Company (Abb. 3, oben rechts) stellt die Leistungsfähigkeit der Technologie in Abhängigkeit vom kumulierten For- schungs- und Entwicklungsaufwand (F&E-Aufwand) dar. Daraus ergibt sich der typische S-förmige Kurvenverlauf des Technologielebenszyklus. Die Technologieklassen werden hier hinsichtlich ihres Reifestadiums in vier Phasen eingeteilt: 1) embryonische Technologie, 2) Schrittmachertechnologie, 3) Schlüsseltechnologie und 4) Basistechnologie.29 Der Vergleich mehrerer Technologien in einem S-Kurven-Diagramm (Abb. 3, unten rechts) dient dazu, mögliche Technologiesprünge und Paradigmenwechsel im Vorfeld abzuschätzen und so den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zu einer Substitutionstechnologie zu erkennen.
Gängige Darstellungsformen sind u. a. Leistungsfähigkeit, Marktakzeptanz sowie technologische Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit von Zeit, F&E-Aufwand usw.30 Trotz der unterschiedlichen Variation lassen sich vor allem vier charakteristische Phasen identifizieren: 1) Entstehungsphase, 2) Wachstumsphase, 3) Reifephase und 4) Alterungsphase.
2.1.4 Das Problem derTechnologiefolgenabschätzung
Das Forschungsgebiet der Technologiefolgenabschätzung (TA) befasst sich mit der Analyse von Technologie und Technik, insbesondere mit derAbschätzung der daraus resultierenden Entwicklungen in Form von Chancen und Risiken. Die TA entstand in den 1960er Jahren in den USA und wurde in den 1970er Jahren auch in Europa geläufig. Auch Begriffe wie Technikfolgenabschätzung, Technikfolgen-Analyse, Technikwirkungsanalyse oder Technology Assessment31 sind gebräuchlich.32 Diese werden nachfolgend ebenfalls unter dem Akronym TA zusammengefasst und verwendet.
Die TA basiert auf der Annahme, dass eine Technologie über ihr Arbeitsziel hinaus stets negative Nebeneffekte für das natürliche und soziale Umfeld der Gesellschaft mit sich bringt. Ein einfaches Beispiel hierfür ist die Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (sog. FCKWs), die ab den 1930er Jahren in Kältemaschinen und als Treibmittel in Spraydosen (Arbeitsziel) verwendet wurden. Erst 40 Jahren später wurde der negative Nebeneffekt von FCKW, die Schwächung der Ozonschicht, bemerkt.33 So gehörten Paschen, Gresser und Conrad zu den ersten deutschen Wissenschaftlern, die TA als Untersuchungen definieren, die darauf ausgerichtet sind „die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung neuer oder in der Entwicklung befindlicher bzw. der verstärkten oder modifizierten Anwendung bekannter Technologien [...] systematisch zu erforschen und zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf die unbeabsichtigten und oft mit beträchtlicher Verzögerung eintretenden Sekundär- und Tertiär-Effekte gelegt wird“34. Dabei sollen die Effekte aller Teilbereiche der Gesellschaft dargestellt und bewertet werden, weshalb sich die TA besonders für politische Handlungsempfehlungen eignet.35 Bei der Umsetzung stößt man jedoch unweigerlich auf ein unvermeidliches Problem, das sog. Collingridge-Dilemma, das nach seinem Autor benannt ist. Hierbei handelt es sich um eine methodische Zwickmühle der TA. Denn die Abschätzung der Wirkungen einer Technologie fällt schwer, solange diese noch nicht ausreichend entwickelt und verbreitet ist. Je fester die Technologie jedoch bereits verankert ist, desto schwerer fällt das Gestalten und Ändern.36 An dieser Stelle ist insbesondere die Politik gefragt, die in Form von Technologiepolitik aktiv eingreifen und ggfs, gegensteuern muss.
Je nachdem, welcher Grund für die Durchführung einer TA vorliegt, lassen sich unterschiedliche Ansätze systematisieren, die sowohl den Zeitpunkt der Betrachtung als auch das Anschauungsobjekt berücksichtigen.37
Einteilung nach dem Anlass für die Technikfolgenabschätzung:
- Projektinduziert (spezifische Anwendung einer Technologie)38
- Technikinduziert (un- und beabsichtigte Auswirkungen neuer Technologien)39
- Probleminduziert (aktuelle und zukünftige Probleme der Gesellschaft)40
Einteilung nach dem ZeitpunktderTechnikfolgenabschätzung:
- Projektiv (vor der Einführung einer neuen Technologie)
- Reaktiv (nach der Einführung einer Technologie)41
- Retrospektiv (analysiert vergangene Entscheidungspunkte, sog. case histories)42
Eine allseits anerkannte Vorgehensweise für eine TA existiert auf Grund der Kontextabhängigkeit von TA-Projekten nicht. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Schwerpunktsetzungen und der Anzahl an Phasen, die durchlaufen werden.43 Die einfachste Struktur schlägt der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mit der VDI 3780 Richtlinie vor, die nur vier Phasen enthält: 1) Definitionsphase, 2) Folgenabschätzung, 3) Bewertung und 4) Entscheidung.44 Zudem wird in der Richtlinie noch eine weitere Unterscheidung getroffen, die den aktuellen Stand des technologischen Wandels der alternativen Antriebe gut wiederspiegelt:
- Innovativ (für bereits vorhandene Probleme sind bereits erste Lösungen entwickelt)45 Die innovative TA lässt sich zwischen projektiver (vor F&E einer Technologie) und reaktiver TA (späte F&E Phase mit geringerem Einfluss) positionieren und ist somit ein Teil des F&E-Prozesses.
2.2 Technologiestrategie
Im Rahmen des Technologiemanagements hat sich die Entwicklung von Technologiestrategien als Erfolgsfaktor erwiesen. Zahlreiche Studien belegen, dass Unternehmen, die über eine explizite Technologiestrategie verfügen erfolgreicher sind als diejenigen ohne.46 Da die Technologiestrategie im Mittelpunkt der Analyse und Bewertung dieser Arbeit steht, soll anschließend neben der Definition und Abgrenzung vor allem auch auf den strategischen Kontext, die Dimensionen, die Arten sowie die Entwicklung und Formulierung von Technologiestrategien eingegangen werden. Diese Grundlagen sollen dem weiteren Verständnis dienen.
2.2.1 Definition und Abgrenzung
Der Begriff der Technologiestrategie wird häufig mit dem der Technologieplanung gleichgesetzt und synonym verwendet. Dabei findet sich in der Forschungsliteratur eine eindeutige Unterscheidung zwischen diesen beiden Begriffen.
Das Ziel einer Technologiestrategie ist die Festlegung der Rolle einer Technologie. Porters Definition nach bestimmt die Technologiestrategie, welche Technologie zu welchem Zeitpunkt und Zweck eingesetzt, welche Leistungsziele erreicht und woher die Technologien bezogen werden sollen.47 Im Gabler Wirtschaftslexikon wird der Kern der Technologiestrategie als „Planung und Festlegung der Maßnahmen und Aktivitäten zur Erreichung technologische^] Ziele von Unternehmen, die i. d. R. auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit“48 abzielen, bezeichnet. Auch Flinke, Hax und Majlif sowie Malerba und Orsenigo sind sich einig, dass die Technologiestrategie als integrative Komponente der Unternehmensstrategie eine Schlüsselrolle bei der Erzielung von Wettbewerbsvorteilen spielt.49 Der Geltungsbereich kann sich von einzelnen Geschäftsfeldern über ganze Unternehmen bis hin zu Unternehmensgruppen erstrecken.50 Zack fügt die Unterscheidung von defensiven und offensiven Technologiestrategien hinzu. Das Ziel der defensiven Technologiestrategie besteht im Schutz des bestehenden Wissens über die Technologie und damit im Bewahren von Wettbewerbsvorteilen. Bei der offensiven Technologiestrategie stehen die Schaffung eines Technologievorsprungs und somit die Erzielung neuer Marktvorteile im Fokus.51 Mit dieser Unterscheidung ist jedoch nicht das gesamte Spektrum der Handlungsoptionen abgedeckt. Kim fügt noch die Imitation als eigenständige Option hinzu, die vor allem als Markteintrittsstrategie genutzt wird. Diese ist mit Aufwand verbunden, sich Wissen über die Technologie anzueignen, was später häufig für innovative Impulse genutzt werden kann.52
Die Technologieplanung beinhaltet nach Schuh et al. hingegen die Ermittlung und Systematisierung allerAbläufe, Kosten, Ressourcen, Aktivitäten sowie Termine, um die vorgegebenen Ziele aus der Technologiestrategie zu erreichen.53 Mit ihr werden demnach die Weichen gelegt. Auch Schnieder kommt zu dem Ergebnis, dass die Technologieplanung den Rahmen für die Entwicklung und den Einsatz von Technologien vorgibt.54 Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Technologieplanung die Grundlage für die Gestaltung des Weges zur Erreichung der Ziele der Technologiestrategie darstellt. Letztere ist dabei ein Teil derTechnologieplanung und gibt vor, welche Technologien zu welchem Zeitpunkt und Zweck eingesetzt, welche Leistungsziele angestrebt und woher die Technologien bezogen werden sollen.
2.2.2 Strategischer Kontext
Die Technologiestrategie ist ein essenzieller Bestandteil der gesamtem Unternehmensstrategie. Dieses Gesamtsystem besteht aus Unternehmens-, Geschäftsfeld-, Wettbewerbs- und Markt- sowie Funktionalstrategien.55 56 Abb. 4 zeigt die Position der Technologiestrategie in Abhängigkeit zu den anderen Strategien innerhalb des Gesamtsystems auf, wobei die Technologiestrategie stets der Unternehmens- bzw. Geschäftsfeldstrategie sowie der Wettbewerbs- bzw. der Marktstrategie untergeordnet ist. Bei mehreren Geschäftsfeldern existiert i. d. R. fürjedes von ihnen eine eigene Technologiestrategie.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb 4: Strategischer Kontext einer Technologiestrategie
Angesichts der starken Vernetzung innerhalb des strategischen Gesamtsystems bedarf es daher der stetigen Abstimmung zwischen Technologiestrategie und dem kompletten Strategienetzwerk.57 So hat z. B. die Bestimmung der Zielgruppe mit dem dazugehörigen Kundennutzen direkte Auswirkungen auf die technologische Leistungsfähigkeit und somit auf die Technologieauswahl. Mit der Festlegung des Markteintritts wird die Entscheidung für das Timing der zu entwickelnden Technologie vorgegeben. Das bedeutet, dass die Wettbewerbs- und Marktstrategie sich direkt auf die Technologiestrategie auswirken. Die Technologiestrategie hat wiederum ebenfalls einen direkten Einfluss auf die einzelnen Geschäftsfelder. Aufgaben wie Variantenbestimmung, Ressourceneinteilung und Kooperationen mit anderen Unternehmen können auch erst mit einer vorhandenen Technologiestrategie bearbeitet werden.58 Neben der Technologiestrategie der einzelnen Geschäftsfelder muss aber auch eine Technologiestrategie für das gesamte Unternehmen entwickelt werden, durch die die einzelnen Technologien reguliert werden.59 Nur auf diese Weise kann das Technologiepotenzial mehrfach genutzt und dadurch die Synergieeffekte im Unternehmen verstärkt werden (sog. Technologie-Leveraging). Die Funktionsstrategien der einzelnen Funktionsbereiche müssen ebenfalls mit der Technologiestrategie in Einklang gebracht werden. Letztere besitzt dabei als integratives Element für die jeweiligen Bereiche die Funktion einer Querschnitts- bzw. Horizontalstrategie.60 Letztendlich wird die Technologiestrategie in Abstimmung mit dem Gesamtsystem entwickelt und muss kontinuierlich neu ausgerichtet werden. Dabei steht sie sowohl in Wechselwirkung mit den Wettbewerbs- und Marktstrategien als auch der übergeordneten Unternehmensstrategie.61
2.2.3 Dimensionen
ln der Forschungsliteratur finden sich verschiedene Dimensionen im Rahmen der Technologiestrategie wieder. So definieren z. B. Dowling und Huesig sieben Dimensionen:62 1) Ebene und Umfang der Technologiestrategie, 2) Technologiewahl, 3) Technologiequelle, 4) Höhe und Ort der Investition in Technologie, 5) Technologiekompetenz, 6) Technologietiming und 7) Technologievermarktung. Wolfrum hingegen nennt nur fünf Dimensionen:63 1) Leistungsniveau, 2) Beginn der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, 3) Timing des Markteintritts, 4) Technologiequelle und 5) Verwertung). In Anbetracht der unterschiedlichen Sichtweisen identifizieren Schuh et al. einen fundamentalen Kern aus fünf grundsätzlichen Dimensionen:64 1) Technologieauswahl, 2) technologische Leistungsfähigkeit, 3) Technologiequelle, 4) Technologietiming und 5) Technologieverwertung.
Bei der Technologieauswahl werden die Technologien bestimmt, die zum Einsatz kommen sollen. Diese können zum einen bereits existierende Technologien im Unternehmen sein, zum anderen aber auch neue Technologien. Dazu zählen auch die bereits vorhandenen, jedoch noch nicht genutzten Technologien.65 Für die Auswahl muss eine Analyse und Bewertung der einzelnen Technologien stattfinden; diese Schritte können z. B. durch eine Produkt-Technologie-Matrix, Wertkettenanalyse oder ein Technologieportfolio unterstützt werden. Damit fällt die Technologieauswahl in den Bereich der Technologiefrüherkennung. In diesem Punkt unterscheidet sie sich auch grundlegend von den anderen vier Dimensionen, denn bei ihr handelt es sich um die einzige vorgelagerte Analyse.66
Mit der technologischen Leistungsfähigkeit wird der technologische Abstand (bzw. Vorsprung oder Rückstand) zum Wettbewerb bezeichnet. Dabei wird zwischen technologischer Führerschaft und technologischer Präsenz unterschieden.67 Im Falle einer technologischen Führerschaft besitzen die Technologieführer Kompetenzen, die ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen. Diese sind meist auf hohe Investitionen und auf Grundlagenforschung im Bereich der Technologien zurückzuführen. Dabei sollten auf Grund von begrenzten Ressourcen nur wettbewerbsrelevante Technologien für die Rolle der technologischen Führerschaft ausgebaut werden.68 Als technologische Präsenz hingegen wird das Beherrschen eines normalen Leistungsniveaus in Bezug auf eine Technologie bezeichnet. Dabei kann sich die technologische Präsenz in Form von imitierten Produktions- bzw. Fertigungskonzepten äußern oder durch geringfügige Änderungen der eigentlichen Produkte.69
Die Technologiequelle gibt Auskunft darüber, ob die Technologien intern, extern oder in Kooperation entstehen.70 Die Entscheidung über die Bezugsquelle einer Technologie wird als sog. Make-or-buy-Entscheidung bezeichnet und basiert auf einer gründlichen Analyse. Die Wahl einer internen Bezugsquelle ist zwar mit einem hohen Risiko verbunden (hoher Einsatz von Ressourcen und Unsicherheit beim Ergebnis), sichert dem Unternehmen jedoch exklusive Ergebnisse und ggfs, auch exklusive Fähigkeiten. Eine externe Bezugsquelle bietet im Vergleich dazu einen schnelleren Zugang zu Technologien, niedrigere Kosten und eine höhere Flexibilität. Als Nachteile müssen jedoch Abhängigkeiten von externen Unternehmen und Wissenserosion in Kauf genommen werden.71 Die
Kooperation stellt eine Kombination aus interner und externer Bezugsquelle dar. Mit diesem Modell können Kosten und Risiken verteilt werden, es birgt jedoch Probleme bei der Nutzung der Forschungsergebnisse und die Gefahr des Wissensverlustes. Daher sollte bei Technologien mit hoher strategischer Bedeutung eher auf interne Bezugsquellen zurückgegriffen werden.72
Beim Technologietiming wird über den zeitlichen Rahmen einer Technologie entschieden. Dies beinhaltet sowohl Investitionstiming (Zeitpunkt für die Entwicklung) und Innovationstiming (Zeitpunkt für den Markteintritt) als auch das Ausstiegstiming (Zeitpunkt zum Abstoßen einer Technologie). Generell wird hierbei zwischen Technologiepionieren und Technologiefolger unterschieden.73 Erstere gelten zwar als überlegen, da sie einen Technologievorsprung gegenüber der Konkurrenz haben. Sie sehen sich aber mit einem hohen Risiko (unbekannte Kundenanforderungen) und hohen Kosten (Aufbau der Infrastruktur, Entwicklung, Genehmigungen usw.) konfrontiert. Eine Strategie als Technologiefolger kann aber auch bewusst von einem Unternehmen gewählt werden.74 Wie in Zukunft mit einer Technologie umgegangen werden soll, bestimmt die Technologieverwertung. Diese Art von Beschluss kann als Gegenstück zur Make-or-buy-Entschei- dung gesehen werden, nämlich als Keep-or-sell-Entscheidung. Auch die Optionen in Bezug auf die Technologieverwertung sind analog zur technologischen Bezugsquelle. So kann die Technologie sowohl intern, extern als auch kooperativ verwendet werden.75 Je nach Detaillierungsgrad der Technologiestrategie sind jedoch nicht immer alle Dimensionen zwingend zu definieren. Manchmal ist es sinnvoll, weitere Dimensionen hinzuzufügen. Dies muss bei der Erstellung der Technologiestrategie jedes Mal einzeln bewertet werden. Eine allgemein gültige Anzahl an Dimensionen und dem dazugehörigen Detaillierungsgrad zu nennen, ist somit im Hinblick auf die Fülle an unterschiedlichen Strategien nicht möglich.76
2.2.4 Arten
Die Technologiestrategien können in verschiedene Arten eingeteilt werden. Bedingt durch unterschiedliche Ansätze für die Ableitung einer Technologiestrategie lassen sich entsprechend ihrer Autoren (z. B. Ansoff und Steward, Freeman, Zörgiebel, Porter sowie Zahn) unterschiedliche Technologiestrategien generieren.77 78 In Tab. 1 ist eine Übersicht über die Technologiestrategien, sortiert nach ihren Verfassern, dargestellt. Trotz der unterschiedlichen Ansätze ist eine große Übereinstimmung zu erkennen. So gibt es vor allem bei den Timingstrategien große Überschneidungen. Ebenso die Spezialisierungs- bzw. Nischentechnologie wird, mit Ausnahme von Porter, als eine Strategiealternative abgeleitet. Freeman und Zörgiebel beziehen sich zudem auf eine kostenorientierte Strategie (Kostenführung und Kostensenkung). Porter und Zahn sind sich einig, was Kooperationen in Form von Lizenzvergabe und Zusammenarbeit betrifft.
Dabei überschneiden sich besonders vier Technologiestrategien über die verschiedenen Ansätze hinweg: 1) Technologiepioniere, 2) Technologiefolger, 3) technologische Nischenstrategie und 4) technologische Kooperationsstrategie.
Tab. 1: Überblick über verschiedene Technologiestrategien nach ihren Verfassern80
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Als Technologiepioniere werden diejenigen Unternehmen bezeichnet, die mit einer neuen Technologie einen Mehrwert oder eine Differenzierung ggü. der Konkurrenz am Markt generieren können.79 Hierbei kann es sich sowohl um eine Produkt- als auch um eine Prozesstechnologie handeln. Dadurch kann, kurzfristig gesehen, ein Monopol in einem Marktsegment geschaffen werden. Langfristig kann dadurch ein Vorsprung erzielt werden, der sich z. B. in Qualität, Image, starken Lieferketten, Kostenvorteilen, etc. äußert.80 Zudem können die Firmen, die als erstes mit einer neuen Technologie auf dem Markt auftreten, durch Patente und vertragliche Bindungen Markteintrittsbarrieren für die Technologiefolger erzeugen. Diesem Potential stehen aberauch Risiken gegenüber. So ist dem Technologiepionier nicht bekannt, ob die Marktakzeptanz so groß ist wie erwartet. Eine zu schnelle Einführung kann ebenfalls zu einem unausgereiften Produkt führen und dem Image des Unternehmens schaden. Im Falle des Scheiterns müssen finanzielle Einbußen hingenommen werden.81
Die Technologiefolger können die Vorteile der Technologiepioniere nutzen, indem sie auf deren Erfahrungen zurückgreifen. Dadurch besitzen sie häufig einen Kostenvorteil, geschaffen durch bereits getätigte Investitionen für die Marktentwicklung und den Aufbau von Infrastruktur. Dadurch wird ein besseres Kosten-Risiko-Verhältnis erreicht, denn die Reaktion des Marktes kann als Entscheidungshilfe herangezogen werden.82 Es besteht jedoch die Gefahr eines zu späten Markteintrittes. Dann könnte das Marktpotential bereits ausgeschöpft oder der Technologiepionier bereits zu stark auf dem Markt etabliert sein.83 Technologiefolger können in frühe und späte Technologiefolger eingeteilt werden. Während die frühen Technologiefolger schon nach kurzer Zeit gleiche bzw. ähnliche Technologien liefern können, stellen die späten Technologiefolger die entsprechende Technologie erst zur Verfügung, wenn diese ausgereift und der Markt stabil ist.84 Die technologische Nischenstrategie zielt auf ein bestimmtes Marktsegment ab, das i. d.R. besonders wettbewerbsarm ist. Bei dieser Strategie können die Unternehmen gezielter auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Diese sind dann dafür bereit, mehr Geld für diese Technologie auszugeben, was für die Unternehmen in Kombination mit dem geringen Wettbewerb lukrativ ist.85 Durch veränderte Marktbedingungen, politische Änderungen, neue Kundenanforderungen uvm. kann sich eine Technologie aus einer Nische heraus auch zu einem Massenmarkt entwickeln.86 National betrachtet wird diese Technologiestrategie meist nur kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zugeschrieben, international betrachtet ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Eine Nische, die in mehreren Ländern angeboten wird, kann auch für große Unternehmen attraktiv sein.87 Mit der technologischen Kooperationsstrategie können Entwicklungskosten und Risiken bei der Technologieentwicklung zwischen zwei oder mehreren Unternehmen aufgeteilt werden. Zudem kann der Entwicklungsprozess durch zusätzliches Know-How beschleunigt werden. Es existieren dabei unzählige Formen der Kooperationsmöglichkeiten. So eignen sich z. B. Allianzen für Unternehmen mit ähnlichen Kulturen (meist auch mit ähnlichen Produkten), die zudem in einem Konkurrenzverhältnis zueinander stehen. Bei einem Joint-Venture (JV) wird ein gemeinsames, selbstständiges Unternehmen gegründet, wobei die Kooperationspartner unterschiedliche Ressourcen einbringen. Als Risiken der technologischen Kooperationsstrategie seien u. a. Abhängigkeiten, Verlust der Eigenständigkeit, hohe Komplexität und Know-How-Verlust genannt.88 Generell kann keine der vorgestellten Technologiestrategien als optimal oder erstrebenswert angesehen werden, denn sie muss in die Gesamtstrategie eines Unternehmens passen. Außerdem bieten die einzelnen Technologiestrategien nicht nur Chancen, sondern bergen auch Risiken. Diese sind in Tab. 2 zusammengefasst und gegenübergestellt.
Tab. 2: Chancen und Risiken verschiedener Technologiestrategien89
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2.5 Entwicklung und Formulierung
Die Ableitung und Formulierung einer Technologiestrategie stellt die Unternehmen vor eine immense Herausforderung. Daher sollte die Technologiestrategie auf Grundlage einer nachvollziehbaren, transparenten und systematischen Vorgehensweise entwickelt werden. Unterschiedliche Ansätze, wie z. B. die zuvor erwähnten von Ansoff und Steward, Freeman, Zörgiebel, Porter sowie Zahn, lassen sich dafür in der wissenschaftlichen Literatur finden. Je nach Umfang der Technologiestrategie variiert auch die Vorgehensweise und kann unterschiedlich ausgeprägt sein. In Abb. 5 ist ein gängiges Modell zur Entwicklung einerTechnologiestrategie mitfünf Schritten dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Vorgehen zurTechnologiestrategieentwicklung92
1. Im ersten Schritt werden mit der internen Analyse neue Produkttechnologien auf Effektivität (Kundennutzen) und neue Prozesstechnologien auf Effizienz (Leistungserstellung) hin überprüft.
2. Das Ergebnis wird anschließend einer Umfeldanalyse unterzogen, bei der die Wettbewerber, Trends und Herausforderungen gegenübergestellt werden.90 91
3. Aus der Umfeldanalyse werden die Alleinstellungsmerkmale und die Differenzierung von Basis- und Schlüsseltechnologien abgeleitet. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Wertigkeit, Seltenheit, Imitierbarkeit und Substituierbarkeit.92
4. Anschließend werden die Dimensionen und die Soll-Zustände definiert. Daraus werden Handlungsoptionen abgeleitet, um die Lücken zwischen Soll- und Ist-Zustand zu schließen. Das Ergebnis liefert die Antworten auf die Frage nach den Definitionsmöglichkeiten der Dimensionen.93
5. Zum Schluss wird die konzeptionelle Vereinbarkeit (erste und zweite Ordnung) der Technologiestrategie überprüft. Bei der ersten Ordnung geht es um die Vereinbarkeit der Technologiestrategie mit der Markt- und Wettbewerbsstrategie, der Unternehmens- und Geschäftsfeldstrategie sowie anderer Technologiestrategien. Bei der zweiten Ordnung handelt es sich um die Widerspruchsfreiheit der einzelnen Dimensionen untereinander.94
2.3 Antriebstechnologie in derAutomobilindustrie
Herkömmliche Benzin- und Dieselkraftstoffe werden aus Erdöl hergestellt. Dieserfossile Energieträger ist jedoch begrenzt und nach Expertenschätzungen nur noch für ca. 80 Jahre vorrätig.95 Die limitierte Verfügbarkeit, Zugangsbeschränkungen sowie Importabhängigkeiten führen zu steigenden Ölpreisen und Abhängigkeiten.96 Verfügbarkeit und Kosten sind jedoch nicht die einzigen Gründe, um nach Alternativen zu forschen. Selbst bei einem unbegrenzten Vorrat an fossilen Brennstoffen und günstigen Preisen würde man zwangsläufig auf ein weiteres Problem stoßen. Mit dem weltweit steigenden Verbrauch geht auch der Anstieg von Emissionen, Schadstoffen und Treibhausgasen einher (der in der TA beschriebene Nebeneffekt, Kap. 2.1.4). Die Emissionsreduktion von Benzin- und Dieselmotoren ist physikalisch limitiert, lokales emissionsloses Fahren somit selbst theoretisch unmöglich. Gerade in Ballungsräumen werden sowohl die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die ländereigenen Grenzwerte regelmäßig überschritten.97 Um die hohe Belastung durch Emissionen zu reduzieren, setzen bereits viele Länder auf Umweltzonen und Fahrverbote. Daher ist die langfristige Distanzierung von konventionellen Motoren und Treibstoffen und der Wandel hin zu alternativen Antriebskonzepten unumgänglich.
2.3.1 Konventionelle Verbrennungsmotoren
Der Verbrennungsmotor, der nach der Definition der IPC-Klasse F0298 als Brennkraftmaschine bezeichnet wird, ist der Standardenergiewandler in Pkws des 20. Jahrhunderts.99 Er gehört zu den Wärmekraftmaschinen, bei denen die Energieumwandlung von Wärme in mechanische Energie stattfindet.100
In den letzten hundert Jahren haben sich Otto- (ugs. auch als Benzinmotor bezeichnet)101 und Dieselmotoren102 etabliert, deren Funktionsweise aus vier Arbeitsschritten (sog. Takten) besteht:103 1) Einlassen, 2) Verdichten, 3) Arbeiten und 4) Ausstößen. Dabei wird für das Zünden des Benzinkraftstoffes eine Fremdzündung (in Form einer Zündkerze) benötigt, wohingegen der Dieselkraftstoff den Verbrennungsvorgang durch Selbstzündung einleitet.104
Im Rahmen dieser Arbeit wird der konventionelle Verbrennungsmotor als Internal Combustion Engine (ICE) bezeichnet und bei Bedarf zusätzlich nach der Art des Brennverfahrens (Selbst- und Fremdzündung, bzw. Diesel und Benzin) klassifiziert.105 Zusammenfassend lässt sich der konventionelle Verbrennungsmotor als Wärmekraftmaschine, die durch eine zyklische Verbrennung eines zündfähigen Gemisches (aus Luft und fossilen Kraftstoffen) chemische Energie in mechanische Energie umsetzt, definieren.
2.3.2 Alternative Antriebskonzepte
Die einfachste Möglichkeit für alternative Antriebskonzepte bieten die alternativen Kraftstoffe, die nur geringfügige Änderungen an bestehenden ICE-Motorkonzepten erfordern.106 Alternative Kraftstoffe können hinsichtlich ihrer Herkunft und ihres Herstellungsprozesses unterschieden werden.107
Kraftstoffe wie CNG (komprimiertes Erdgas), LNG (Flüssigerdgas) und LPG (Flüssiggas), die ebenfalls aus endlichen Energiequellen stammen, gehören zu den fossilen Energieträgern. Da sie jedoch als Nebenprodukt der Erdölraffinierung entstehen oder zusammen mit Erdöl Vorkommen und beim Verbrennen weniger CO2 produzieren, können Sie ebenfalls dazu beitragen, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren, jedoch seine Verwendung nicht komplett einzustellen.108
Biogene bzw. regenerative Kraftstoffe (ugs. auch Biokraftstoffe genannt) werden hingegen aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt oder erneuerbaren Energiequellen bezogen. Man unterscheidet zwischen Kraftstoffen erster Generation (basierend auf Rohstoffen, die in direkter Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln stehen) und zweiter Generation (basierend auf Rohstoffen wie z. B. nicht essbare Pflanzenteile, Abfälle und Nebenprodukte, die nicht mit Nahrungsmitteln konkurrieren).109
Synthetische Kraftstoffe (auch als synthetic fuel oder Synfuel bezeichnet) werden künstlich durch ein Synthese-Verfahren (aus Erdgas, Kohle oder Biomasse) erzeugt.110 Auch Wasserstoff kann in modifizierten ICE-Motoren verwendet werden. Dabei fallen jedoch die größten Umbaumaßnahmen (bezogen aufdie zuvorvorgestellten Alternativen) am Motor an. Obwohl als Nebenprodukt bei der Verbrennung nur Wasser entsteht, sorgt der schlechte Wirkungsgrad dafür, dass Automobilhersteller das Konzept mit Brennstoffzelle und Elektroantrieb bevorzugen.111
Die alternativen Kraftstoffe erzeugen bei der Verbrennung zwar ebenfalls CO2, jedoch weniger als Benzin und Diesel. Wenn bei der Verbrennung nur so viel CO2 entsteht, wie bei der Herstellung eingebunden wird, gelten diese Antriebe sogar als C02-neutral.112 Generell ist dies jedoch nur mit regenerativem Strom113, der für die Herstellung benötigt wird, zu erreichen.114
Bei der Neuausrichtung des Antriebsstranges spielt nach heutigem Stand der Technik die Elektrifizierung eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung einer zukunftsträchtigen Lösung. Diese ist vom Bereich der Hybridfahrzeuge bis hin zu rein elektrischen Fahrzeugen (EV: Electric Vehicle) zu finden, die batterieelektrisch (BEV: Battery Electric Vehicle) oder mit Brennstoffzelle (FCEV: Fuel Cell Electric Vehicle) betrieben werden.115 116
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb 6: Übergang vom konventionellen zum elektrischen Antrieb
Die Technologie von Hybridfahrzeugen zählen als Übergang zu rein batterieelektrischen Fahrzeugen.117 Hybridfahrzeuge sind als Fahrzeuge definiert, die „mit mindestens zwei verschiedenen Energiewandlern [z. B. konventioneller Verbrennungsmotor und Elektromotor] und zwei verschiedenen Energiespeichersystemen [z. B. Kraftstofftank und Batterie]“118 ausgestattet sind. Sie lassen sich u. a. in Bezug auf ihre Hybridstruktur in Micro-, Mild-, Voll- und Plug-In unterteilen.119 Sie sollen die Vorteile von konventionellen Verbrennungsmotoren (hohe Reichweite, bewährte und erschwingliche Technik im Vergleich zum BEV) und Elektroantrieben (hoher Wirkungsgrad, gute Beschleunigung und Verbrauchsreduktion bis hin zu lokalem emissionsfreien Fahren) kombinieren.120 Jedoch können sich die Nachteile nicht gegenseitig ausgleichen. So schlagen das höhere Gewicht, ein größerer Systemaufwand (dadurch mehr Komponenten, die zerbrechen oder verschleißen können) und höhere Anschaffungskosten im Vergleich zum ICE negativ zu Buche. Im Gegensatz zum BEV sind zudem nur kurze Strecken lokal emissionsfrei zu bewältigen.121 Für die vorliegende Arbeit sind nur die Plug-In-Hybride (können sowohl über den Verbrennungsmotor als auch über das Stromnetz geladen werden) relevant und werden im Folgenden als PHEV (Plug-In Hybrid Electric Vehicle) bezeichnet.
Rein batteriebetriebene Fahrzeuge wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts erfunden (wie z. B. der Löhner Porsche im Jahr 1899) und sind somit keine Erfindung der Neuzeit.122 Zu Beginn des automobilen Zeitalters spielten BEVs eine wichtige Rolle. Aufgrund ihrer schweren Batterien, geringen Reichweiten und langen Ladephasen konnten sie sich jedoch langfristig nicht gegen die ICEs durchsetzen. Auch heute, trotz Li-Ion-Batterie- technologie, sind dies immer noch die größten Nachteile der meisten BEVs auf dem Markt.123 Ein weiterer (ökologischer) Nachteil ist u. a. die Notwendigkeit von Lithium, Kupfer und Metallen seltener Erden, die für die Batterieherstellung erforderlich sind und weswegen sie oft in der Kritik stehen.124 Der größte Vorteil von BEVs ist hingegen das lokal emissionslose Fahren. Zudem sind sie sehr geräuscharm, haben einen hohen Wirkungsgrad, gute Beschleunigungswerte sowie weniger Verschleiß (durch das Wegfallen vieler Komponenten wie Getriebe, Auspuffanlage, Nebenaggregate, Verbrennungsmotor etc.) und somit niedrigere Unterhaltskosten. Um die C02-Emissionen nicht in die Energiegewinnung zu verlagern, ist auch hier eine regenerative Stromerzeugung zwingend erforderlich. Als treibender Kostenfaktor und technologische Schlüsselkomponente gilt dabei die Batterie.125
Als alternatives Speichermedium für Elektrofahrzeuge bietet sich weiterhin Wasserstoff an. Dabei wird der Wasserstoff nicht wie in einem ICE-Motor verbrannt, sondern in Verbindung mit Sauerstoff mittels Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt. Die Speicherung des Wasserstoffs kann entweder flüssig (bei Temperaturen von unter -253 °C) oder gasförmig (bei einem Druck von bis zu 700 bar) erfolgen.126 Den FCEVs wird ein hohes Potential zugesprochen und einige deutsche Hersteller arbeiten bereits an dieser Technologie (wie z. B. Mercedes-Benz127, BMW128 und Audi129 ).130 Als Vorteile gelten ein hoher Wirkungsgrad, geräuscharmes und lokal emissionsloses Fahren, Wasser als einziges Nebenprodukt der kalten Verbrennung, kurze Betankungsdauer (ca. 3 min), Reichweiten von über 500 km (z. B. Toyota Mirai)131 und gute Beschleunigungswerte (analog zu den BEVs).132
Demgegenüber gibt es auch kritische Sichtweisen. So sind FCEVs auf Pufferbatterien angewiesen (auf Grund der Trägheit von Brennstoffzellen), die ebenfalls lithiumbasiert sind. Zudem wird Platin133 für die Herstellung der Brennstoffzelle benötigt. Die Speicherung von Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar ist zudem mit einem hohen technischen Aufwand verbunden. Darüber hinaus ist viel Energie für die Erzeugung von Wasserstoff erforderlich.134 Auch hier gilt, dass die C02-Emissionen nur in Kombination mit regenerativer Stromerzeugung gesenkt werden können. Außerdem fallen z. Z. höhere Anschaffungskosten für ein FCEV an als für ein BEV.135 In Tab. 3 sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebstechnologien gegenübergestellt.
Fahrzeuge, die über alternative Antriebskonzepte verfügen, können zusammenfassend als New Energy Vehicles (NEVs) bezeichnet werden. Da es unterschiedliche Auffassungen und Regulatoren darüber gibt, ab wann ein Fahrzeug als NEV eingestuft werden kann, soll nachfolgend die Definition aus der chinesischen New Energy Vehicle Mandate
Policy136 herangezogen und verwendet werden. Darin werden nur PHEVs, BEVs und FCEVs als NEVs eingestuft.137
Tab. 3: Vor- und Nachteile verschiedener Antriebstechnologien138
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3.3 Emissionen und C02-Bilanzierung
Sowohl konventionelle als auch alternative Antriebsformen erzeugen Emissionen, hauptsächlich handelt es sich dabei um Treibhausemissionen, vor allem um CO2.139 Dabei wird zwischen direkten und indirekten Emissionen unterschieden. Erstere werden während des Betriebs generiert (z. B. Treibhausemissionen wie CO2 bei ICEs), Letztere hingegen bei der Herstellung von Fahrzeugen (sowie deren Komponenten, wie z. B. lithiumbasierte Akkus für BEVs) und Energiebereitstellung (Stromerzeugung für BEVs, ^-Herstellung für FCEVs usw.).140
Die Systemgrenzen für die Betrachtung der Emissionen können dabei unterschiedlich ausfallen. Automobilhersteller bevorzugen die Tank-to-Wheel-Betrachtung (TtW), da sie nur innerhalb dieser Grenzen eine Beeinflussung erzielen können. Bei dieser Betrachtungsweise wird nur das technische System Kraftfahrzeug (Tank-/Ladesäule bis zum Rad) berücksichtigt und dabei der Energieverbrauch sowie die C02-Emissionen abgebildet. Die umfassendere Betrachtungsweise berücksichtigt zusätzlich zurTtW-Betrachtung noch die Well-to-Tank-Betrachtung (WtT), in der der Energieverbrauch der Kraftstoffherstellung (von der Primärenergieentnahme bis zum Fahrzeug, bzw. Tank-/Ladesäule) ebenfalls einfließt. Erst mit dieser sogenannten WtW-Betrachtung (Well-to-Wheel, also von der Primärenergieentnahme bis zum Rad), wird die gesamte Treibstoff-Wirkungskette einbezogen.141
WtW = WtT + TtW (2.1)
Zusätzlich können bei der Bilanzierung noch Fahrzeugherstellung und -entsorgung berücksichtigt werden. Damit können unterschiedliche Fahrzeugkonzepte in Bezug auf ihre gesamten Treibhaus-Emissionen miteinander verglichen werden. Über das Global Warming Potential (Treibhauspotential) können unterschiedliche Emissionen übereinen Umrechnungsfaktor in C02-äquivalente Emissionen umgerechnet werden und so einen einheitlichen Vergleich in C02-äq/km ermöglichen.142 Die Abb. 7 zeigt die Emissionen der Kompaktklasse von NEVs (BEV, FCEV und PHEV) im Vergleich zur aktuellsten Generation moderner ICE-Fahrzeuge, die mit fossilen Treibstoffen (Benzin, Diesel, CNG mit Biomethan) betrieben werden. Dabei fallen insbesondere folgende Aspekte auf:
- ICE-Fahrzeuge emittieren den Großteil der Emissionen direkt, also während des Betriebs, BEV sowie FCEV hingegen indirekt bei der Energiebereitstellung. Eine reine TtW- oder WtT-Analyse würde das Ergebnis stark verfälschen, da BEVs und FCEVs beim Betrieb keine Emissionen verursachen und konventionelle ICEs bei der Energiebereitstellung deutlich weniger CO2 verursachen.
- PHEVs haben zwar einen geringeren direkten Ausstoß durch den Elektrobetrieb, jedoch erhöht sich der indirekte Ausstoß durch Energiebereitstellung und Akkuherstellung. Je nach Energiebereitstellung fällt damit die Gesamtbilanz negativer (siehe Strommix variabel, Abb. 7) oder positiver (siehe 100 % regenerative Stromerzeugung, Abb. 7) aus.
- Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch bei den BEVs und FCEVs ab. Abhängig von der Energiebereitstellung fällt damit die Gesamtbilanz entweder analog zum ICE (siehe Strommix variabel, Abb. 7) oder deutlich positiver (siehe 100 % regenerative Stromerzeugung, Abb. 7) aus. Die Herstellung aller Fahrzeuge fällt zwar annähernd gleich aus, jedoch kommen bei PHEVs, BEVs und FCEVs noch die Herstellung und Entsorgung der Batterien hinzu, die zusammen ähnlich viele Emission verursachen wie die restliche Fahrzeugherstellung.
- Das Erdgasauto mit 15 % Prozent Biomethan ist der beste konventionelle Antrieb.
- Bester alternativer Antrieb: BEV mit 100 % regenerativer Stromerzeugung.
- Für alle Alternativen gilt, dass ein Klimavorteil nur bei einer regenerativen Stromerzeugung erzielt werden kann. Dies macht deutlich, dass nicht nur die Automobilhersteller, sondern vor allem auch Politiker gefordert sind, um eine nachhaltige C02-Re- duktion zu erreichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb 7: CO2-äquivalente Emissionen verschiedener Antriebskonzepte
3. Marktbedingtes Umfeld
Dieses Kapitel widmet sich dem marktbedingten Umfeld in der VRC. Dabei soll im ersten Schritt der weltweite Pkw- sowie NEV-Markt der letzten Jahre präsentiert werden. Im Vordergrund steht jedoch der chinesische Markt, der jeweils den größten Anteil davon einnimmt. Zudem sollen die Akteure auf dem chinesischen Markt vorgestellt werden. Anschließend werden die speziellen Rahmenbedingungen in der VRC mit Hilfe einer Marktanalyse aufgezeigt und die dortige Marktentwicklung prognostiziert.
3.1 Automobilmarkt
Bei der vorliegenden Arbeit steht zwar der chinesische Leitmarkt der alternativen Antriebe im Fokus, dennoch soll zunächst derweltweite Pkw- und NEV-Markt vorgestellt werden. Erst dadurch wird deutlich, welchen Anteil der chinesische Pkw- und NEV-Markt einnimmt und wieso er für viele Hersteller so wichtig ist. Zudem sollen die führenden Akteure, sowohl auf dem Pkw- als auch NEV-Markt, präsentiert werden. Auf diese Weise kann geklärt werden, ob die führenden Akteure des Gesamtmarktes auch den NEV-Markt dominieren.
[...]
1 Vgl. Steffens (1976), S. 3853.
2 Vgl. Diery (1996), S. 25.
3 Zörgiebel (1983), S.11.
4 Ketteringham/White (1984), S. 502.
5 Vgl. Zopp (2013), S. 13.
6 Vgl. Salander/Kirschbaum/Strobel (2016), S. 239.
7 Steffens (1976), S. 3853.
8 Zopp (2013), S. 15.
9 Vgl. Dudenredaktion (o.J), www.duden.de.
10 Vgl. Schuh et al. (2011b), S. 34.
11 Eigene Darstellung nach: Binder; Kantowsky (1996), S. 92.
12 Vgl. Binder/Kantowsky (1996), S. 90 ff.
13 Vgl. Eales-White (1994), S. 207.
14 Vgl. Augsdörfer/Möslein/Richter (2013), S. 9.
15 Vgl. Jones/Bouncken (2008), S. 805.
16 Vgl. Freeman (1994), S. 463; Hill/Rothaermel (2003), S. 257.
17 Vgl. Christensen (2011), S. 8 ff.
18 Vgl. Abernathy/Clark (1985), S. 3 ff.
19 Vgl. König/Schulte/Enders (2012), S. 1325 ff.
20 Eigene Darstellung nach: Fojcik (2014), S. 25.
21 Vgl. Schumpeter (1997), S. 93; Newman (2000), S. 604.
22 Vgl. Schumpeter (1997), S. 100 f.
23 Vgl. Danneels (2004), S. 251.
24 Christensen (1997), S. 189.
25 Vgl. Schuh et al. (2011b), S. 37.
26 Vgl. Little (1991), S. 63 ff.
27 Vgl. Ford/Ryan (1981), S. 117ff.
28 Eigene Darstellung nach: Bullinger (1994), S. 113ff; Ford/Ryan (1981), S. 117ff; Bullinger (1996), S. 26 ff; Foster(1986), S. 135, Tschirky/Koruna (1998), S. 193 ff.
29 Vgl. Foster (1986), S.95ff.
30 Vgl. Krubasik(1982),S.30f.
31 Vgl. Ropohl (1996), S. 162 f. Der englische BegriffTechnology Assessment wird meist mit Technikfolgenabschätzung übersetzt, was jedoch eine Ungenauigkeit darstellt. Denn Assessment steht im Gegensatz zu Abschätzung für einen rationalen Bewertungsprozess.
32 Vgl. Grunwald (2002), S. 14; VDI 3780 (2000), S. 4.
33 Vgl. Dusseldorp/Beecroft (2012), S. 101 f.
34 Paschen/Gresser/Conrad (1978), S. 17.
35 Vgl. Paschen/Gresser/Conrad (1978), S.17f.
36 Vgl. Grunwald (2002), S. 165 ff.
37 Vgl. Paschen/Gresser/Conrad (1978), S.17ff.
38 Vgl. Ropohl (1996), S. 185.
39 Vgl. Skorupinski/Ott (2000), S. 39 f.
40 Vgl. Ropohl (1996), S. 183 f; Skorupinski/Ott(2000),S.39 f.
41 Vgl. Ropohl (1996), S. 229 ff.
42 Vgl. Paschen/Gresser/Conrad (1978), S. 18.
43 Vgl. Grunwald (2002), S. 121.
44 Vgl. VDI 3780 (2000), S. 27 ff.
45 Vgl. VDI 3780 (2000), S. 26.
46 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 56.
47 Vgl. Porter (1985), S. 176.
48 Specht (o.J.), www.wirtschaftslexikon.aabler.de.
49 Vgl. Plinke (2000), S. 13 ff; Hax/Majluf(1995), S. 360; Malerba/Orsenigo (1993), S. 50.
50 Vgl. Specht (o.J.), www.wirtschaftslexikon.gabler.de.
51 Vgl. Zack (1999), S. 127 ff.
52 Vgl. Kim (1997), S.11ff.
53 Vgl. Schuh/Klappert/Moll (2011a), S.15f.
54 Vgl. Schnieder (2018), S. 97.
55 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 78.
56 Eigene Darstellung nach: Schuh etal. (2011c), S. 78.
57 Vgl. Bullinger/Warnecke, Westkämper (2003), S. 281.
58 Vgl. Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 89, 94; Specht/Behrens/Richter(2017), S. 160 ff.
59 Vgl. Specht/Zörgiebel (1985), S. 161 ff.
60 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 79.
61 Vgl. Brockoff (1999), S. 153 ff.
62 Vgl. Dowling/Huesig (2002), S. 377 ff.
63 Vgl. Wolfrum (1991), S. 73.
64 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 67; Specht (o.J.), www.wirtschaftslexikon.gabler.de; Renz (2004), S. 48 ff.
65 Vgl. Tschirky/Koruna (1998), S. 413 ff.
66 Vgl. Dowling/Huesig (2002), S. 377.
67 Vgl. Servatius (1985), S. 109.
68 Vgl. Renz (2004), S. 68 f.
69 Vgl. Wolfrum (1991), S. 290ff.
70 Vgl. Brockoff (1999), S. 164.
71 Vgl. Wolfrum (1991), S. 324ff.
72 Vgl. Dowling/Huesig (2002), S. 378.
73 Vgl. Perillieux (1987), S. 120.
74 Vgl. Schuhetal. (2011c), S. 71.
75 Vgl. Brodbeck (1999), S. 114.
76 Vgl. Wolfrum (1991), S. 388.
77 Vgl. Ansoff/Stewart (1967); Freeman (1994); Zörgiebel (1983); Porter (1983); Zahn (1986).
78 Eigene Darstellung nach: Ansoff/Stewart (1967), S. 71 ff; Freeman (1994), S. 463 ff; Zörgiebel (1983), S. 109 ff; Porter (1983), S. 1 ff; Zahn (1986), S. 9 ff.
79 Vgl. Fischer (2002), S. 118.
80 Vgl. Dowling/Huesig (2002), S. 379.
81 Vgl. Wolfrum (1991), S. 263ff.
82 Vgl. Renz (2004), S. 78.
83 Vgl. Dowling/Huesig (2002), S. 379 f.
84 Vgl. Wolfrum (1991), 263 ff.
85 Vgl. Bamberger/Wrona (2004), S. 131; Porter(1999), S. 75.
86 Vgl. Wolfrum (1991), S. 239ff.
87 Vgl. Upitz (2012), S. 123.
88 Vgl. Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 179.
89 Eigene Darstellung nach: Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 179; Baier/Pleschak (1996), S. 56; Teplensky etal. (1993), S. 509 f.
90 Eigene Darstellung nach: Schuh etal. (2011c), S. 84.
91 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 84.
92 Vgl. Baarney (2001), S. 643 ff.
93 Vgl. Ehrat (1997), S.47.
94 Vgl. Schuh et al. (2011c), S. 85.
95 Vgl. Stan (2015), S. 20.
96 Vgl. Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 24.
97 Vgl. UBA (2019), S. 20; Mühlhahn (2017), S. 152.
98 Internationale Patentklassifikation für Brennkraftmaschinen, die mit Heißgas oder Abgasen betriebene werden. Vgl. DPMA (o.J.), www.dpma.de.
99 Vgl. Merker/Schwarz/Teichmann (2012), S. 735.
100 Vgl. Schäfer (2010), S. 35; Stan (2015), S. 47, 72.
101 Vgl. Zima/Breuer (2010), S.1, Erstmals 1876 durch seinen Erfinder Nikolaus August Otto (1832-1891) betrieben.
102 Vgl. Zima/Breuer (2010), S.1, Erstmals 1897 durch seinen Erfinder Rudolf Diesel (1858-1913) präsentiert.
103 Vgl. Schreiner (2017),S.5.
104 Vgl. Heinze/Tschöke (2010), S. 8.
105 Vgl. Heinze/Tschöke (2010), S. 9. Es gibt eine Vielzahl an möglichen Klassifizierungen wie Gemischbildung, Ladungswechselsteuerung, Bauform, Zündung, Kühlung, Kraftstoff, Arbeitsverfahren etc., diejedoch in dieserAusarbeitung nichtweiteraus- geführt werden.
106 Vgl. Gerl (2002), S. 39 f.
107 Vgl. Ullmann/Allgeier (2011),S. 228.
108 Vgl. Schramm/Koppers (2014), S. 28.
109 Vgl. Brysch (2008), S. 61.
110 Vgl. Brysch (2008), S. 43, 48; Schramm/Koppers (2014), S. 28.
111 Vgl. Gerl (2002), S. 36 f.
112 Vgl. Merker/Schwarz/Teichmann (2012), S. 769.
113 Vgl. Tober/Lenz (2016), S. 15. Zu den regenerativen Energiequellen zählen demnach Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme. Energiequellen wie Kohle, Erdöl, Erdgas oderauch Kernkraftwerden hingegen als nicht regenerative Energie bezeichnet.
114 Vgl. Schreiner (2017), S. 122.
115 Vgl. Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 2.
116 Eigene Darstellung nach: Knappe (2015), S. 187, 201; Olk et al. (2010), S. 10.
117 Vgl. Reif/Noreikat/Borgeest (2012), S. 3.
118 Richtlinie 2007/46/EG, S. 5.
119 Vgl. Hofmann (2014), S. 23. Auch andere Arten der Klassifizierung sind gängig, wie z. B. entsprechend der Grundstruktur.
120 Vgl. Reif/Noreikat/Borgeest (2012), S. 14 ff; Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 53.
121 Vgl. Hofmann (2014), S. 8.
122 Vgl. Stan (2015), S. 279 ff.
123 Vgl. Karle (2017), S. 25, 78.
124 Vgl. Hofmann (2014), S. 233.
125 Vgl. Reif/Noreikat/Borgeest (2012), S. 3.
126 Vgl. Gerl (2002), S. 135.
127 Vgl. MB (o.J.), www.mercedes-benz.de.
128 Vgl. Eling (2019), www.autozeitung.de.
129 Vgl. Grundhoff 120191. www.automobil-produktion.de.
130 Vgl. Stan (2015), S. 16.
131 Vgl. Toyota (2018), S. 15.
132 Vgl. Gerl (2002), S. 161; Mohrdiecketal. (2014), S. 66.
133 Ebenfalls ein kritischer Rohstoff, gehört zu den Metallen seltener Erden.
134 Vgl. Mohrdieck et al. (2014), S. 72, 87 ff.
135 Vgl. Knappe (2015), S. 184.
136 Richtlinie für die Förderung von NEVs in derVRC.
137 Vgl. ICCT (2018b), S. 1.
138 Eigene Darstellung nach: Gerl (2002), S. 161; Mohrdiecketal. (2014), S. 66; Knappe (2015), S. 184; Reif/Noreikat/ Borgeest (2012), S. 14 ff; Wallentowitz/Freialdenhoven/Olschewski (2010), S. 53.
139 Vgl. Tober/Lenz (2016), S. 20.
140 Vgl. Proff (2015), S. 359.
141 Vgl. Brinkman et al. (2005), S.11,15.
142 Vgl. Shine (2009), S. 467 f.
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Artur Janke (Autor:in), 2019, Analyse und Bewertung der Technologiestrategien deutscher Automobilhersteller im Bereich der alternativen Antriebstechnologie auf dem automobilen Leitmarkt in der Volksrepublik China, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1014929
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