In dieser Arbeit wird das Konzept der memoria , welches Augustinus in den "Confessiones" entfaltet, vorgestellt. Die These, inwiefern Augustinus die memoria als Instrument zur Rechtfertigung seines Status als Christen verwendet, wird diskutiert.
Es soll also im Folgenden analysiert werden, wie Augustinus auf vielfache Weise versucht, gegen die Lehre Manis zu argumentieren und sich vom Manichäismus zu distanzieren. Dabei soll die besondere Bedeutung der memoria herausgestellt werden: Warum schreibt er die memoria? Wie wirkt sich die Lektüre der memoria auf die vorangehenden Passagen aus? Wie ist die Darstellung der Begegnung mit Faustus zu verstehen, wenn man Augustinus‘ memoria als antimanichäisches Traktat betrachtet? In Kap. 4 werden diese Fragen zur Beschaffenheit, Bedeutung und möglicher kirchenpolitischer Intention der memoria analysiert. Letztlich soll erörtert werden, wie Augustinus vermittelt, dass er dem Manichäismus nach der Begegnung mit Faustus den Rücken kehrte und wie er Faustus und die memoria literarisch derart gestaltet, dass sie ihm für seine antimanichäische Argumentation dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der zeitgeschichtliche und Augustinus' persönlicher Kontext der Abfassung der Confessiones.
- Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen um 400 n. Chr.
- Äußere Rahmenbedingungen in Hippo um 400 n. Chr.
- Die Gattung der Confessiones und damit verbundene Intentionen
- Die Echtheit der Confessiones.
- Augustinus' persönliche Umstände zur Abfassungszeit
- Neuplatonische Einflüsse auf die memoria.
- Die Gegenwartsperspektive der memoria: zur zeitlichen Nähe der Abfassung der memoria
- Motive für die Gestaltung der memoria
- Augustinus' Lossagung und deutliche Distanzierung vom Manichäismus.
- Die Anfängliche Faszination gegenüber dem Manichäismus
- Die Begegnung mit dem Manichäerbischof Faustus von Milve in Buch V
- Augustinus' Reaktion auf die Begegnung mit Faustus
- Der fortwährende Nutzen und das Beibehalten des Kontaktes zu Manichäern.
- Die späte Reaktion durch contra Faustum Manichaeum..
- Der Handlungsdruck auf Augustinus aufgrund anhaltender Kritik.
- Abwertung des Stellenwerts der Rhetorik.
- Die Augustinische memoria als antimanichäisches Instrument
- Zur Verortung der memoria in den Confessiones.......
- Der Aufstieg zum und im Gedächtnis...
- Die Zielrichtung des menschlichen Strebens
- Das apriorische Wissen von Gott und Gottes Gnade als Ursprung des Strebens.
- Der christliche Gott als anthropologische Konstante...
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Augustinus' Confessiones im Hinblick auf seine Abkehr vom Manichäismus, insbesondere vor dem Hintergrund seiner Begegnung mit dem Manichäer Faustus. Sie analysiert die Rolle der memoria als Argumentationsinstrument in Augustinus' Kampf gegen den Manichäismus und betrachtet die Intention und Bedeutung der memoria in den Confessiones.
- Die Abfassung der Confessiones im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Situation in Hippo um 400 n. Chr.
- Die Bedeutung der memoria als Werkzeug zur Distanzierung vom Manichäismus.
- Die Analyse der Begegnung mit Faustus und deren Darstellung in den Confessiones.
- Die Bedeutung der Rhetorik für Augustinus' Argumentation gegen den Manichäismus.
- Die philosophischen und theologischen Aspekte der Augustinischen memoria.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Frage nach der Entstehung und Bedeutung der Confessiones von Augustinus. Es werden die grundlegenden Gedanken und die Intentionen der Arbeit vorgestellt. Das zweite Kapitel setzt sich mit dem zeitgeschichtlichen und persönlichen Kontext der Abfassung der Confessiones auseinander. Es beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Hippo um 400 n. Chr. sowie die persönlichen Umstände von Augustinus zur Zeit der Abfassung des Werkes. Das dritte Kapitel untersucht die Abkehr Augustinus' vom Manichäismus, insbesondere im Hinblick auf die Begegnung mit dem Manichäer Faustus. Es wird die Reaktion Augustinus' auf diese Begegnung und der Einfluss von Faustus auf seine spätere Argumentation gegen den Manichäismus analysiert. Das vierte Kapitel analysiert die Augustinische memoria als Instrument gegen den Manichäismus. Es werden die Bedeutung, Verortung und Intention der memoria in den Confessiones betrachtet.
Schlüsselwörter
Augustinus, Confessiones, Manichäismus, Faustus von Milve, memoria, Rhetorik, Antimanichäismus, Theologie, Philosophie, Spätantike, Hippo Regius, Kirche, christliche Lehren, Gotteserfahrung, anthropologische Konstante.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Augustinus‘ memoria als Instrument der Absage an den Manichäismus vor dem Hintergrund der Begegnung mit Faustus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1015122