Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Interpretation der Ringparabel


Presentation / Essay (Pre-University), 2000

5 Pages, Grade: 1


Excerpt


G. E. Lessing „Nathan der Weise“

Gotthold Ephraim Lessings Werk„Nathan der Weise“erschien 1779 und wurde entweder am

14.April 1783 im Berliner Schauspielhaus1oder am 28. November 1801 im Hoftheater in Wien2 aufgeführt. Mit seinem dramatischen Gedicht, welches in 5 Aufzügen nieder geschrieben wurde, thematisiert Gotthold Ephraim Lessing, Schriftsteller, Philosoph sowie studierter ev. Theologe3und Literaturkritiker, ein Problem, welches noch nie in solch einer zusammen- hängender Weise in einem Theater präsentiert wurde. Sein ganzes Werk„Nathan der Weise“beruht auf seinen Meinungen,Äußerungen und Gedankengängen der Gesellschaft gegenüber, welche demonstrativ durch die Ringparabel aufgezeichnet werden. In der Chronik Lessings zeichnet es sich schon früh ab, dass er durch sein Auftreten, Handeln und Leistungserbringung gegenüber der Gesellschaft es später, neben vielen Gegner, die Literatur und die Gesellschaft sehr positiv geprägt hat. Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 geboren und verstarb am 15. Februar 1781 in Braunschweig. Sein dramatisches Gedicht spielt in Palästina, dem Reich des Sultans Saladin. Der reiche und hoch respektierte Bürger und Jude Nathan, soll durch einen Trick des Sultans dazu bewegt werden, dem Sultan die Staatskasse zu füllen, ohne jegliche angebrachte Gegenleistung. Während des resultierenden Gespräches zwischen den beiden, erzählt Nathan dem Sultan die sogenannte„Ringparabel“. Durch diesen klugen Schachzuges gelingt es dem Juden Nathan, sich aus der gestellten Falle zu befreien und schlussfolgernd ein guter Freund des Sultan zu werden.

Sein ganzes Werk wurde auf der Grundlage der Ringparabel aufgebaut und ist somit als zentraler Punkt des Stückes zu bewerten. Auf Grund der Geldnot des Sultans Saladin wird der Jude Nathan, welcher sehr bekannt ist beim Volke, nicht nur durch seinen Reichtum sondern auch durch seine sachgerechten Handlungen und Artikulationen, zum Sultan bestellt. Beim Zusammentreffen der beiden versucht der Sultan den Juden Nathan durch eine gezielte Fragestellung so in die Enge zu treiben, dass dieser durch seine Antwort, egal wie seine Entscheidung ausfällt, eine Bestrafung daraus resultieren lässt, welche ja nur dem Sultan zu gute kommen würde. Doch Nathan durchschaute den Plan des Sultans und beantwortete seine Frage, mit hiesiger Erlaubnis, mit einer Geschichte, welche die erwähnte Ringparabel darstellt. Der Sultan musste auf Grund der Geschichte seine Frage, welche der drei Religionen denn die einzig wahre sei, selbst beantworten bzw. erschuf sich Nathan mit dieser Parabel eine Schutz- funktion, welche der Sultan nicht zu durchbrechen vermag. In dieser Parabel wird ein alter Mann beschrieben, welcher drei Söhne hat. Doch nur einer der drei Söhne konnte sein einzig großes Erbe, ein Ring, von unschätzbaren Wert, mit einem Opal besetz und der geheimen Kraft, vor Gott und den Menschen angenehm zu machen. Der alte Mann, welcher mit nicht mehr lange zu leben hatte, verkündete seinen Söhnen, dass nur der, der ihm am liebsten zu verhalten mag, diesen bekommen würde. Doch jeder der drei Söhne versuchte im Alleinsein des Vaters, ihn zuüberzeugen der Richtige zu sein. Als das absehbare Ende immer näher rückte, entschloss sich der alte Mann, den Ring von einem Künstler zu vervielfältigen. Dies gelang auch dem Künstler so gut, das selbst der Vater nicht mehr in der Lage war, den Musterring zu erkennen. Daraufhin gibt dieser ihn seinen Söhnen einzeln und verstarb anschließend. Wie von selbst ergab es sich, dass jeder der drei darauf bestand der alleinige Erbe zu sein. Doch weder Streit noch Untersuchungen der Ringe ergaben eine Lösung. Daraufhin klagten alle drei Söhne vor Gericht, mit der erhofften Erkenntnis jeweils der einzig wahre Erbe zu sein. Doch auch dem Richter vermochte es nicht den Wahren Ring und Erben zu bestimmen. In seinem Urteil verweist der Richter die drei Söhne darauf, dass der der den echten Ring besäße, die Wunderkraft besitze vor Gott und Mensch angenehm zu sein. Und das nur dies allein die Lösung wäre. Doch nach dem niemand diese Kraft besitze, werden wohl alle drei Ringe nicht echt sein, und der wahre wohl vermutlich verloren ging. Um diesen Verlust zu verdecken, ließder Vater für jeden einen machen. Statt eines festen Richterspruches gab dieser ihnen den Rat, sein Leben selbst zu leben und dem Ansehen selbst zu erlangen, da ihr Vater vielleicht es auch nicht erdulden konnte zwei seiner für einen zu benachteiligen, mit der Erkenntnis dass jeder der dreien ihm am liebsten war. Doch wenn diese besagte Kraft einmal bei ihren Kindes-Kindeskindern zum Vorschein kommen sollt, so sein sie wieder vor Gericht geladen, und ein weiserer Mann wird diesen Platz ergriffen haben und zu ihnen sprechen. Nathan war es somit gelungen die Frage des Sultans offen zu lassen, und dennoch keine Bestraffung zu erwarten ließ. Der Sultan war von dieser Geschichte und der daraus resultierenden Antwort auf seine Frage so sehrüberwältigt, dass dieser erst einmal völlig in Gedanken versank. Nach seiner Erkenntnisüber den wahren Zusammenhang der Geschichte bezüglich der Religionen und dem anschließenden Angebotes Nathans im Bezug auf die Staatskasse entwickelte sich zwischen den beiden eine sehr tief- greifende Freundschaft und Saladin erwies sich später bezüglich des Angebotes und den resultierten Erkenntnissen durch Nathan in sein Gegenleistung sehr wohlhabend. Die besagte Beziehung zwischen Saladin und Nathan ist nicht nur eine Wichtigkeit im Bezug auf Ringparabel sondern erstreckt sich auf das ganze Stück, bezüglich der resultierenden Erkenntnis. Dies verdeutlicht Lessing in der Parabel, welche er von Giovanni Boccaccios „Decamerone“übernommen hat, durch leichte Abänderungen, Zusätzen und Verdeutlichungen der Gegebenheiten. In Lessings Parabel behauptet der Richter, dass alle drei Ringe nachgemacht und der echte verloren ging.„Eure Ringe sind alle drei nicht echt. Der echte Ring Vermutlich verloren ging. Den Verlust Zu bergen, zu ersetzen, ließder Vater Die drei für einen machen.“[III. Aufzug, 7. Auftritt] Im Vergleich zu Boccaccio war in seiner Ringparabel der Ring einfach wunderschön und kostbar während bei Lessing hiesiger von einer„geheimen Kraft“spricht, welche nur durch den Träger zu Geltung kommt.„Der Stein war ein Opal, der hundert schöne Farben spielte Und hatte die geheime Kraft, vor Gott Und Mensch angenehm zu machen, wer In dieser Zuversicht ihn trug.“[III. Aufzug, 7. Auftritt] Durch die Erwähnung des Opals, sprich des Edelsteins, wird somit ein direkter Bezug zur vorhandenen Magie des Ringes dargestellt und somit seine keine Zweifel daran aufkommen lies, denn zur damaligen Zeit wurden Zauberkräfte mit Edelsteinen sehr oft mit einander verbunden. Die resultierende Erkenntnis aus der Beschreibung des Ringes und des Richterspruchs, soll verdeutlichen, dass die Wichtigkeit darin besteht, was man aus seinem Glauben macht, und die Toleranz an den Tag legt, wenn man mit ihm lebt, dass auch andere Glaubenseinrichtungen akzeptiert werden. Lessing stellt durch Nathans Geschichte die Theorie und zu gleich die Frage an alle auf, ob nicht vielleicht alle drei Weltreligionen (Judentum, Islam und Christentum) unwahr sind, sprich das auch deren Anhänger gesamt der geschichtlichen Religionen geblendet wurden.„...der echte Ring Besitzt die Wunderkraft beliebt zu machen “,„Die Ringe wirken nur zurück? und nicht Nach außen? Jeder liebt sich nur Am meisten? - O so seid ihr alle drei betrogene Betrieger!, „Eure Ringe Sind alle drei nicht echt.“[III. Aufzug, 7. Auftritt] Die Antwort und somit die Wahrheitüber die Vergangenheit und Gegenwart kann erst die Zukunft mit sich bringen. Auch Vernunft und Weisheit lassen keinen Aufschluss darüber, welche die einzig wahre oder ob alle drei gleich bzw. ungleich sind. Nur durch den Beitragen von jedem einzelnen ist es möglich, vielleicht wenigstens einmal von einem Ring die Kraft zu Geltung kommen zulassen. Selbst dies geschieht nur dann, wenn es die Religionen schaffen, Toleranz der anderen und der anders Denkenden gegenüber, an den Tag legen. Wenn also keine gesamte Liebe und Toleranz der anderen gegenüber entsteht, sondern nur die Intoleranz die Obrigkeit ist, wird nie ein Ring seine Kraft zur Geltung bringen und somit wird der Gott der gepriesenen Religionen nie der sein, welch man sich vorzustellen vermag. Dies ist wieder durch einen Zusatz Lessings in der Parabel zu verdeutlichen:„Es eifre jeder seiner unbestochenen Von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, Die Kraft des Steins in seinem Ring’an den Tag zu legen.“[III. Aufzug, 7. Auftritt]

Mit seinem Werk„Nathan der Weise“und dessen Aufbau auf die Parabel verschaffte Lessing den Durchbruch seiner Ziele, und dass Erreichen seiner Gedanken gegenüber der Gesellschaft. Denn diese Gedanken versuchte er schon in früherer Zeit zu verdeutlichen veröffentlich, wobei er jedoch stark von vielen aus dem Adel und Klerus (Gesamtheit der [katholischen] Geistlichen) behindert wurde, gar sie ihn zu ermorden versuchten. Beispiele wären dafür , dass Ende 1977 die Polemik (Meinungsstreit; wissenschaftliche oder literarische Fehde) zwischen Lessing und des Hamburger Hauptpastors Goeze beginnt. Ebenso verbot der Herzog Carl Wilhelm Ferdinand ihm, weitere Schriftenüber den Religionsstreit zu publizieren.

Lessings wollte aber nicht nur einen Zweifel und eine Falschheit der Religionen hervorrufen, sondern es war auch sein Beitrag zur Konfliktlösung zwischen den Religionen. Das 18. Jahrhundert war das Zeitalter der Aufklärung, nicht nur im Bezug des Bürgers zum Adel, sondern auch die innerkirchliche Problematik, welche Aufgrund Luthers Reformation (1517), zur Aufspaltung der Kirche und Gegenreformationen auslöste. Große Ereignisse die daraus resultierten, waren zum Beispiel die„Glaubenskriege“, wie zum Beispiel der Dreißigjährige Krieg (1618-1648). Die Ringparabel Lessings könnte aber auch ein Beitrag sein, den geistigen Verelendungen, der kulturimperialistischen Aggression zu entkommen. Denn neben Lessing fühlten sich viele andere Intellektuelle aus allen Bereichen der Wissenschaft, Literatur, Staats- und Gesellschaftsdenkern, wie Pascal (1623-1662, Galilei (1564-1642), Bacon (1561-1626), Rousseau (1712-1778) und Reimarus (1694-1768) dazu bewogen, für die Freiheit von staatlicher und kirchlicher Bevormundung aus Religion und Politik zu sprechen. Ebenso kam es zur Renaissance der praktischen Philosophie Aristoteles (384-322 v. Chr.), womit seine aufgestellte Werttheorie gültig blieb:„Das menschlich Gute ist die Tätigkeit der Seele gemäßder Vernunft“4. Die Ziele lagen darin, gegen den die Herzlosigkeit, Ungerechtigkeit, den Unverstand und Unvernunft, sowie die Schamlosigkeit der Herrschaftsausübung durch den Adel und Klerus des ancien regime (Dienstherrschaft) zu revoltieren. Diese Gründe wurde stark angetrieben, durch die immer weiter entwickelnde Wissenschaft, welche durch rationale Analysen immer wieder zu fortschrittlichen Lösungen der Menschheit beitrugen, aber vor allem durch den Klerus, wie Aberglaube, Ignoranz, Vorurteile, sowie Angst um das Verlieren in den Glauben bzw. die Angst die Macht zu verlieren sehr stark eingeschränkt wurden. Neben all den vielen Niederschriften stellt Lessing mit seinem Drama„Nathan der Weise“eine Lösung zur Verfügung, welche nicht nur für die Zeit der Aufklärung zutreffend ist, sondern auch noch heute und sogar in nächster Ferne, immer einen Teil zur Aufklärung, gar Problem- und Konfliktbewältigung, sowie eine Ermahnung des Selbstauftretens unterbreitet. Neben diesem Meisterwerk sind auch die anderen Niederschriften zu berücksichtigen, wie zum Beispiel das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel „Miss Sara Sampson“, welch Shakespeare und das englische Theater in die deutsche Literatur einfließen ließ. Ebenso wurde durch seine Wortsetzung die deutsche Sprache zu dem Ursprung der Aussprache geführt, wie sie heute ist. Durch solche Punkte wurde die Wissenschaft mit veranlasst, von der„Aufklärungszeit“zu reden, da Lessing durch sein Handeln und Denken sehr stark der Aufklärung beitrug. Vor allem aber geprägt durch seine abgeänderte Ringparabel, welche sich zeitlos erstreckt und der großen Anstoßder„Aufklärung“gilt. Die Welle der herbeigeführten Aufklärung erstrecktüber die„Definition der Aufklärung“vom Philosophen Immanuel Kant (1724-1804):„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sicher seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen…“5bis hin zurÄußerung der Friedrich II. , König von Preußen (1712-1786), welche lauteten, dass„jeder nach seiner eigenen Fasson selig“werden könne. Die beruhende Toleranz, welche Lessing durch Nathan und seiner Ring-parabel verdeutlicht, dient zur Konfliktvermeidung und zum Anstoß, dass die Freiheit der Andersdenkenden ermöglicht wird, die der Mehrheit ausgesetzt sind. Die„Definition jeglicher Religion“lautet:„Religion ist der im Denken, Fühlen, Wollen und Handeln bestätigte Glaube an das Daseinübernatürlicher, persönlicher oder unpersönlicher Mächte, von denen sich der Mensch abhängig fühlt, die er für sich zu gewinnen sucht oder zu denen er sich zu erheben betrachtet.“6. Die Erkenntnis die Lessing damit vermitteln will, ist das jeder er einen religiösen Glauben hat, Besitzers des Ringes, Edelsteines, ist und jeder den Wahren zu erkennen vermag, wenn sie sich durch ihr Verhalten, als den echten Träger des Ringes identifizieren. Durch die Resonanz Saladins und der entstehenden Freundschaft, ist zu erkennen dass er von der„Weißheit“(Diplomatie) Nathans beeindruckt ist [3.Aufzug, 7. Auftritt] Durch den Rat des Richters lässt Lessing erkennen, dass nicht die Justiz darüber entscheiden kann, und auch nicht alleine die Vernunft, sondern die Verbindung und die Stärke des Glaubens , der wahre Maßstab zur Beurteilung der Religionen sind.

Neben diesen Resonanzen auf die damalige Zeit, ist auch Lessings Werk mit zentralen Parabel auch auf die heutige Welt und Zeit anzuwenden. Die damaligen Geschichtsperioden wiederholen sich nicht, aber durch die Globalisierung der Märkte und Standorte des Wettbewerbs7, durch die zunehmende Kommunikationstechnologie und des hohen Konkurrenzkampfes, ist eine gewisse Weltuntergangsstimmung hervorgerufen wurden. Durch diesen Stimmung ist es fraglich, obüberhaupt noch eine nationale Wirtschaftspolitik dagegen steuern kann, oder man gar von vornherein in Frage stellt, ob esüberhaupt solch eine Politik gibt. Im Gegenzug zur damaligen Zeit kann man haute davon ausgehen, dass die Gesellschaft sich in einem Bewusstseinstillstand befindet und weit von der Aufbruchstimmung und der Zeit der Aufklärer weit entfernt ist. Unser Bewusstseinsstillstand resultiert aus der Zukunftsgefahr, welche sich die Gesellschaft selbst zu verantworten hat. Das Leben an sich bzw. die Lebensbedingungen werden durch Schlagwörter, wie AIDS, Treibhauseffekt,Übervölkerung, Flüchtlingselend, Gewinnsucht unter Akzeptanz von großen Opfern und Rohstoffknappheit, so stark negativ beeinflusst, dass die Reformierung der Gesellschaft nicht angekurbelt werden kann.

Des weiteren stellt die Parabel nicht nur eine Veranschaulichung dar, sondern ist ein prägendes Merkmal in der Literatur. Ein wichtige Frage lautet, was versteht man unter eine Parabel? Ist es nur eine einfache Erzählung zur Verdeutlichung von Geschichten oder versteckt sich in ihr eine resultierende Erkenntnis, wie zum Beispiel in Fabeln. Parabel kommt aus dem griechischen Paraboléund steht für Gleichnis, Nebeneinanderwerfen. Die Parabel ist meist ein prägnanter Einzelfall und beinhaltet somit das Präteritum als Erzählform. Des weiteren enthält die Parabel keine direkte Verknüpfung, verdeutlicht durch so - wie, im Gegensatz zum Gleichnis, welches meist einen allgemeingültigen Regelfall gestaltet, und somit Präsens als Erzählzeit beinhaltet. Das wesentlichste Merkmal einer Parabel ist die lehrhafte Tendenz, wie im Vergleich die Fabeln, um eine Sache bzw. einen Sachverhalt durch plastische Vorstellung zu verdeutlichen. Die Parabelform ist aber nicht nur auf die Literatur zurückzuführen, sondern findet sich auch zum Beispiel im Neuen Testament wieder. Neben Lessing, haben auch andere bekannte Schriftsteller häufig gebrauch davon gemacht. Franz Kafkas Erzählungen sind meist Parabeln oder Berthold Brecht, welcher sie nutzt um Funktionen der Unterhaltung und Belehrung zu verschmelzen.

Die wesentlichen Merkmale der Ringparabel Lessings sind die Ringe, welche für die Religionen stehen, der Opal, welche für die verschiedenen Tugenden der Religionen, wie Humanismus, Toleranz, ebenso die Magische Kraft, welche für die Förderung der Gemeinschaft er Menschen steht. Des weiteren der Vater, welche die Ursprungsreligion darstellt und die streitenden Söhne, welche die streitenden Religionen, mit den Tugenden Intoleranz, Eigenliebe statt Nächstenliebe repräsentieren. Der Richterspruch, welcher nicht die Wahre Religion festlegen kann, und als Resonanz darauf wieder auf die Intoleranz der Söhne (Religionen) stößt, aber ihnen Anstoßgibt, sich wieder auf die wahren Tugenden zu konzentrieren. Und nicht zu letzt Lessings Spiegelung seiner selbst in seinem Werk, mit der Verdeutlichung der geistigen Intoleranz und der religiösen Unterdrückung.

Die Wahrheit und Freiheit kann nur darin bestehen, gerecht und tolerant zu handeln.

[...]


1.So: Bahners u.a. (eds), Gotth. E. Lessing, Nathan der Weise, in: Königs Erläuterungen und Materialien, 1985, 4. Auflage, S. 21

2.So: Kindlers Literaturlexikon in 20 Bänden, 1988ff, Band 10 (1990), S. 326 (328), "... erst 1801, in der gekürzten Bearbeitung F. Schillers, fand das Drama auf der Bühne gedämpften Beifall..."

3.Vgl.: Mittelstraß(ed.), Enzyklopädie Philosophie Wissenschaftstheorie, Band 2 (1984), Stichwort "Lessing", S. 592

4.Vgl. Kunstmann u.a., Philosophie dtv-Atlas, 1991, S. 53

5.Vgl. Kunstmann u.a., Philosophie dtv-Atlas, 1991, S. 53

6.von Glasenapp (ed.), Die nichtchristlichen Religionen, in: Das Fischer Lexikon, 1970, S. 12

7.Herbert Giersch: "DieÄra der Globalisierung ist dieÄra des Wissens, des Lernens, der Information (...) So sind die Produktionsstättenähnlich mobil geworden wie die Güter. Deshalb gibt es nicht nur einen Wettbewerb der Produzenten um die Lieferanten und Kunden, sondern auch einen Wettbewerb zwischen Ländern, Regionen und Gemeinden um Investoren und Kapitalgeber", in: "Das Jahrhundert der Globalisierung", FAZ vom 11. Januar 1997, Nr. 9, S. 13

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Details

Title
Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Interpretation der Ringparabel
Grade
1
Author
Year
2000
Pages
5
Catalog Number
V101606
ISBN (eBook)
9783640000197
File size
344 KB
Language
German
Keywords
Lessing, Nathan, Weise, Interpretation, Ringparabel
Quote paper
Tobias Engel (Author), 2000, Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Interpretation der Ringparabel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101606

Comments

  • guest on 4/4/2004

    Also ich persönlich habe Nathan schon in der 9. .

  • guest on 9/3/2002

    recht gut.

    danke für den Aufsatz, hat mir weitergeholfen.
    Noch hilfreicher - der Übersicht wegen - wären ein paar Absätze gewesen ;)

  • guest on 6/7/2002

    Danke!.

    Daaaanke für die Interpretation, ich mein, wenn ich net so faul wär hätt ichs ja selbst machn können aba mit dem sc**** bogy-bericht hatte ich voll keine zeit und so konnt ich deine als grundlage nehmen.
    merci beaucoup ^^

  • guest on 5/25/2002

    Re: Re: In welcher Klasse bist du??.

    Also ich bin nicht aus Bayern (sondern aus Thüringen) und habe trotzdem das Vergnügen mich mit Nathan der Weise beschäftigen zu dürfen!!!!
    Also ist das in der 10. Klasse nicht "unnormal"!!!! :-P
    Und meine Freundin hatte das "Glück" schon in der 9. Klasse, also regt euch mal nicht künstlich auf!!!! :-)

  • guest on 5/25/2002

    Re: Re: In welcher Klasse bist du??.

    |
    |Marc schrieb:
    |||
    ||Felix schrieb:
    |||moin, ich bin in der 10. klasse und nnehme
    |||grad Nathan der Weise durch und wollte fragen
    |||ob das normal ist, wenn man das in der 10.
    |||klasse macht.
    ||Danke für diese interpretationb sie ist echt gut.
    |
    |
    |Nein, ist es nicht. Zumindest in BW erst in der 11. Es könnte nur noch in Bayern möglich sein...

    Also ich bin nicht aus Bayern (sondern aus Thüringen) und habe trotzdem das Vergnügen mich mit Nathan der Weise beschäftigen zu dürfen!!!!
    Also ist das in der 10. Klasse nicht

  • guest on 4/5/2002

    Re: In welcher Klasse bist du??.

    Hi Felix!

    Das war in der 12. Klasse, Abi. Habe dies aus lange Weile mal als freiwillige Hausarbeit gemacht. Danke fürs Kompliment. Schule steht übrigens in Hessen bzgl. Antwort von Autor Marc. Danke für die positive Kritik. Viel Spass noch.

    Tobias

    |
    |Felix schrieb:
    ||moin, ich bin in der 10. klasse und nnehme
    ||grad Nathan der Weise durch und wollte fragen
    ||ob das normal ist, wenn man das in der 10.
    ||klasse macht.
    |Danke für diese interpretationb sie ist echt gut.

  • guest on 4/4/2002

    Re: In welcher Klasse bist du??.

    |
    |Felix schrieb:
    ||moin, ich bin in der 10. klasse und nnehme
    ||grad Nathan der Weise durch und wollte fragen
    ||ob das normal ist, wenn man das in der 10.
    ||klasse macht.
    |Danke für diese interpretationb sie ist echt gut.

    Hi
    Also wir nehmen auch gerade Nathan durch.
    Und ich bin in der 9.
    Weiß nicht obs bei dir normal ist oder bei mir. Ich denk mal es ist besser wenn man das buch nich so früh durchnimmt. Is nämlich echt schwer zu verstehen. Für mich jedenfalls!!!
    Aber dank der vielen Nathan-Beiträge hab selbst ich den Sinn des Buches verstanden.

  • guest on 3/19/2002

    Danke, du hast mir sehr geholfen!

  • guest on 3/12/2002

    Re: In welcher Klasse bist du??.

    |
    |Felix schrieb:
    ||moin, ich bin in der 10. klasse und nnehme
    ||grad Nathan der Weise durch und wollte fragen
    ||ob das normal ist, wenn man das in der 10.
    ||klasse macht.
    |Danke für diese interpretationb sie ist echt gut.

    Nein, ist es nicht. Zumindest in BW erst in der 11. Es könnte nur noch in Bayern möglich sein...

  • guest on 1/23/2002

    In welcher Klasse bist du??.

    moin, ich bin in der 10. klasse und nnehme grad Nathan der Weise durch und wollte fragen ob das normal ist, wenn man das in der 10. klasse macht.
    Danke für diese interpretationb sie ist echt gut.

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Title: Lessing, G. E. - Nathan der Weise - Interpretation der Ringparabel



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