Mit dieser Arbeit soll der Wandel der Militärverfassung und –verwaltung zur Zeit des deutschen Einigungsprozesses dargestellt werden unter besondere Berücksichtigung der Jahre nach dem Deutschen Krieg 1866. Bei der Analyse des Verwaltungsaufbaus des sächsischen Militärwesens und der Militärverfassung zu dieser Zeit wird das politische Umfeld mit einbezogen. Zur Heranführung an das eigentliche Thema wird die Struktur des Militärwesens im Königreich Sachsen und im Deutschen Bund deren markanten Veränderungen in den ersten beiden Dritteln des 19.Jh. beleuchtet. Der Hauptteil beschäftigt sich mit dem Wandel im Zuge des Deutschen Krieges bis zum Eintritt des sächsischen Heeres in die Armee des Norddeutschen Bundes. Grundlage hierfür bilden die Ergebnisse des Krieges, der Friedensvertrag Preußens mit Sachsen von 1866 und die Militärkonvention Preußens mit Sachsen von 1867. Besonderen Stellenwert nimmt der institutionelle und administrative Aufbau der Armeeverwaltung und der Armeeeinheiten und ihren Garnisonsverhältnissen ein. Des weiteren beschäftigt sich die Arbeit mit den Aufgabengebieten der Militärbehörden in Sachsen, sowohl der Verwaltungs- als auch der Kommandoebene. Kompetenzverhältnisse der einzelnen Institutionen werden erläutert. Die personelle Besetzung der sächsischen Armee und der wichtigsten Militärbehörden, sowie eine Auswahlbibliographie zum Thema und eine kurze Analyse des vorhandenen Archivgutes runden die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Thesenpapier
- Einleitung
- Grundzüge des Militärwesens
- Militärische Bestimmungen der Vertragswerke aus der Zeit des Deutschen Bundes
- Die Vertragswerke des Deutschen Bundes
- Die Reformbestrebungen des Deutschen Bundes nach der Revolution von 1848/49 und die Entwicklung der Krise von 1866
- Das sächsische Heer im Deutschen Bund
- Die Einführung der Verfassung in Sachsen - Die Errichtung des sächsischen Kriegsministeriums 1831
- Die Struktur der sächsischen Militärverwaltung am Vorabend des Deutschen Krieges 1866
- Gliederung der sächsischen Armee am Vorabend des Deutschen Krieges
- Garnisonsverhältnisse der sächsischen Armee
- Die sächsische Armee im Deutschen Krieg 1866
- Kriegsbeginn und Kriegsverlauf bis zur Niederlage
- Gliederung der sächsischen Armee im Mobilzustand des Deutschen Krieges 1866, sowie deren Rückführung nach Beendigung
- Die preußische Besetzung Sachsens
- Sachsen nach dem Krieg - Verhandlungen zum Friedensvertrag mit Preußen
- Unmittelbare Folgen für das sächsische Militärwesen aus dem Friedensvertrag
- Die Militärkonvention mit Preußen 1867
- Die Verhandlungen
- Die Bestimmungen
- Das sächsische Heer als Bestandteil des norddeutschen Bundesheeres
- Wichtige Veränderungen in den ersten Jahren des Norddeutschen Bundes
- Gliederung der sächsischen Armee nach ihrer Reorganisation
- Die entgültigen Garnisonsverhältnisse der sächsischen Armee
- Zur Organisation der sächsischen Militärverwaltungsbehörden
- Kompetenzverhältnisse zwischen Kriegsministerium und Armeekorps-Kommando
- Etatverhältnisse der sächsischen Armee im Friedenszustand nach ihrer Reorganisation
- Die Landwehr
- Die Einführung der Landwehr in Sachsen
- Die provisorische Aufstellung der Landwehr
- Die Entgültige Gliederung der Landwehr-Bataillone und ihrer Bezirke, sowie ihre personelle Besetzung im Herbst 1867
- Archivgut zum Thema
- Geschichte des Archivgutes
- Archivgut im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden
- Weiteres Archivgut
- Anhang
- Personelle Besetzung der höheren sächsischen Militärbehörden, einiger militärischer Einheiten
- Genaue Bezeichnung der sächsischen Truppenteile
- 'ordre de bataille' der sächsischen Armee im Feldzug 1866
- Wortlaut der Militärkonvention von 1867
- Auswahlbibliographie und Literaturhinweise zum Themenkomplex
- Quellen
- Truppengeschichten (Auswahl)
- Literaturhinweise / Auswahlbibliographie
- Kartenwerk
- Einwohnerzahlen der Gerichtsämter des Königreich Sachsen um 1867
- Die zwölf provisorische Landwehrbezirke, mit ihren Bataillonen und Kompanien im Frühjahr 1867
- Die zwölf entgültige Landwehrbezirke, mit ihren Bataillonen und Kompanien im Herbst 1867
- Die Garnisonen der sächsischen Armee vor 1866
- Die Garnisonen der sächsischen Armee nach ihrer Reorganisation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem sächsischen Militärwesen im 19. Jahrhundert und untersucht dessen Entwicklung im Kontext des deutschen Einigungsprozesses. Die Arbeit analysiert die militärische Verfassung und Verwaltung Sachsens sowie deren Veränderungen im Zusammenhang mit den Vertragswerken des Deutschen Bundes, dem Deutschen Krieg von 1866 und dem Norddeutschen Bund.
- Verfassung und Verwaltung des sächsischen Militärwesens im 19. Jahrhundert
- Die Rolle Sachsens im Deutschen Bund und im Deutschen Krieg 1866
- Die Auswirkungen der Militärkonvention mit Preußen von 1867 auf das sächsische Militärwesen
- Die Integration des sächsischen Heeres in das norddeutsche Bundesheer
- Die Entwicklung der Landwehr in Sachsen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Grundzüge des Militärwesens im 19. Jahrhundert dar und legt den Fokus auf die spezifischen Gegebenheiten in Sachsen.
- Militärische Bestimmungen der Vertragswerke aus der Zeit des Deutschen Bundes: Dieses Kapitel analysiert die militärischen Bestimmungen der Vertragswerke des Deutschen Bundes und beleuchtet die Reformbestrebungen sowie die Krise von 1866.
- Das sächsische Heer im Deutschen Bund: Dieses Kapitel beleuchtet die Einführung der Verfassung in Sachsen und die Errichtung des sächsischen Kriegsministeriums. Es beschreibt die Struktur der sächsischen Militärverwaltung sowie die Gliederung und Garnisonsverhältnisse der sächsischen Armee am Vorabend des Deutschen Krieges 1866.
- Die sächsische Armee im Deutschen Krieg 1866: Dieses Kapitel analysiert den Kriegsverlauf, die Gliederung der sächsischen Armee im Mobilzustand sowie deren Rückführung nach der Niederlage. Es befasst sich mit der preußischen Besetzung Sachsens, den Verhandlungen zum Friedensvertrag mit Preußen und den unmittelbaren Folgen für das sächsische Militärwesen.
- Die Militärkonvention mit Preußen 1867: Dieses Kapitel behandelt die Verhandlungen und die Bestimmungen der Militärkonvention mit Preußen, welche die Grundlage für die Integration des sächsischen Heeres in das norddeutsche Bundesheer legte.
- Das sächsische Heer als Bestandteil des norddeutschen Bundesheeres: Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen in den ersten Jahren des Norddeutschen Bundes, die Gliederung und Garnisonsverhältnisse der sächsischen Armee nach ihrer Reorganisation, die Organisation der Militärverwaltungsbehörden, die Kompetenzverhältnisse zwischen Kriegsministerium und Armeekorps-Kommando sowie die Etatverhältnisse der sächsischen Armee im Friedenszustand.
- Die Landwehr: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einführung der Landwehr in Sachsen, ihrer provisorischen Aufstellung und ihrer endgültigen Gliederung und personellen Besetzung.
Schlüsselwörter
Das sächsische Militärwesen im 19. Jahrhundert, deutscher Einigungsprozess, Militärverfassung, Militärverwaltung, Vertragswerke des Deutschen Bundes, Deutscher Krieg 1866, Norddeutscher Bund, Militärkonvention mit Preußen, Reorganisation der sächsischen Armee, Landwehr, Garnisonen, Truppen, Personal, Geschichte, Militärgeschichte.
- Citation du texte
- Maik Thiem (Auteur), 1995, Das sächsische Militärwesen im 19. Jahrhundert. Militärverfassung und -verwaltung und ihre Veränderung im Zusammenhang mit dem deutschen Einigungsprozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10173