Das Informationsangebot von pädagogischer Familienarbeit und Familienberatung ist sehr weitläufig und damit auch teilweise unübersichtlich für diejenigen, die eine solche Hilfe in Anspruch nehmen wollen oder vielleicht auch müssen.
Viele Menschen mit Familienproblemen, die auch aus der Belastung entstanden sein können, daß ein Familienmitglied chronisch krank geworden ist, wissen gar nicht, daß sie sich „beraten“ lassen können. In vielen Fällen gehen die zu Beratenden auch davon aus, daß sie die Hilfe gar nicht brauchen oder aber sie weisen Beratung von sich, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt, d.h. u.a. das eigene Verhalten kritisch zu betrachten, obwohl man sich möglicherweise im Recht glaubt oder sich Verhaltensweisen vorgeben zu lassen, die man so nicht annehmen möchte etc. . Manche Menschen gehen davon aus, eine Beratung sei eine Therapie und somit müsste man auch „psychisch“ krank sein, um eine solche in Anspruch nehmen zu können. Andere glauben das ihre Familienproblematik in einer Beratung nicht gelöst werden kann. Auch so „banale Gründe“, wie nicht zu wissen, wer eigentlich die Beratung zahlt, hält einige Menschen davon ab, sich beraten zu lassen.
Solche und ähnliche Begründungen finden sich in der Literatur zur Beratungsarbeit, die größtenteils ins Internet gestellt wurde.
Da sich kaum ein detaillierter Zusammenhang zwischen der pädagogischen Familienberatung und Familienarbeit mit Angehörigen, die unter einer chronischen Erkrankung leiden, finden lässt, werde ich meine Ausführungen auf die Behindertenberatung im Speziellen beziehen.
Ich werde einleitend einen kurzen historischen Überblick zur Familienberatungsarbeit im Allgemeinen wiedergeben, um u.a. aufzuzeigen, wie lange schon und mit welcher Intensität die oben angeführte Problematik besteht und wie man möglicherweise versucht hat, dieser über die Jahre hinweg entgegenzuwirken. Dabei werde ich auch auf die Anforderungen der Berater in diesem Berufsfeld eingehen.
Des weiteren werde ich versuchen die Inhalte der Behindertenberatung im Allgemeinen wiederzugeben, wie sie in der Regel vor sich geht und was die Klienten erwartet.
Abschließend werde ich die Frage nach der Finanzierung der Beratung, (also wer diese bezahlt und unter welchen Bedingungen) erläutern. Die gesetzlichen Bestimmungen spielen bei der Finanzierung eine große Rolle und sollen aus diesem Grund nicht unerwähnt bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beratung im historischen Kontext
- Beratung von den Anfängen bis zu den 70er Jahren
- Familienberatung, sozialpädagogische Familienhilfe und familienorientierte Sozialarbeit
- Beratungsarbeit in den 80er und 90er Jahren
- Ausbildung und Arbeitsfelder des Beraters
- Die Behindertenberatung
- Gesetzliche Bestimmungen und Finanzierung von Beratung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem komplexen Thema der pädagogischen Familienarbeit und Familienberatung, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Behindertenberatung gelegt wird. Das Ziel ist es, den Informationsbedarf zu diesem Thema zu decken und die verschiedenen Facetten der Beratungsarbeit im Kontext chronischer Erkrankungen in Familien zu beleuchten.
- Der historische Kontext der Familienberatung und die Entwicklung verschiedener Beratungsansätze
- Die Rolle sozialer und psychologischer Konzepte in der Familienberatung
- Spezifische Anforderungen und Arbeitsfelder von Familienberatern
- Der Fokus auf die Behindertenberatung und ihre Bedeutung für Familien mit chronisch erkrankten Mitgliedern
- Gesetzliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsmodelle im Bereich der Familienberatung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung verdeutlicht die Relevanz des Themas und stellt die Problematik der unübersichtlichen Informationslandschaft in Bezug auf Familienberatung und die Barrieren für Menschen in Familien mit chronisch erkrankten Mitgliedern dar.
- Beratung im historischen Kontext: Dieses Kapitel zeichnet einen Überblick über die Entwicklung der Beratungsarbeit von den Anfängen bis zu den 70er Jahren. Es beleuchtet die Anfänge der Beratung, die Bedeutung des Begriffs in der Sozialarbeit und die Entstehung verschiedener Beratungsformen wie Familienberatung, sozialpädagogische Familienhilfe und familienorientierte Sozialarbeit.
- Beratung von den Anfängen bis zu den 70er Jahren: Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehung und Entwicklung verschiedener Beratungsformen im Kontext der Fürsorgeeinrichtungen und die Integration von Familienberatung in die sozialpädagogische Praxis.
- Familienberatung, sozialpädagogische Familienhilfe und familienorientierte Sozialarbeit: Dieses Kapitel beschreibt die einzelnen Formen der Familienberatung, ihre Zielgruppen und die jeweiligen Arbeitsprinzipien.
- Beratungsarbeit in den 80er und 90er Jahren: Der Fokus liegt auf den wichtigsten Konzepten der Familienberatung im Kontext der Sozialarbeit, wie beispielsweise der Trait-and-factor-Beratung und der verhaltensorientierten Beratung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Begriffen und Themen der Familienberatung und -arbeit, insbesondere im Kontext chronischer Erkrankungen. Zu den zentralen Schlagworten zählen: Familienberatung, Familienarbeit, Behindertenberatung, Familientherapie, Sozialpädagogische Familienhilfe, Familienorientierte Sozialarbeit, Beratungskonzepte, historische Entwicklung, Finanzierung von Beratung.
- Quote paper
- Ramona Rieck (Author), 2000, Pädagogische Familienarbeit und Familienberatung unter Einbeziehung der Behindertenberatung im Allgemeinen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10176