Medici aus Florenz


Presentation / Essay (Pre-University), 2001

5 Pages, Grade: 2


Excerpt


DIE MEDICI VON FLORENZ

Giovanni di Bicci

Mit ihm begann der Aufstieg der Familie Medici in Florenz. Er hatte das höchste Amt der bürgerlichen Volkspartei inne und vertrat deren Interessen leidenschaftlich. Aus dieser Haltung entstand später die „Familientradition“ sich für das Volk einzusetzen. Natürlich veränderte sich diese Politik der Medici mit ihrer wachsenden finanziellen Macht. Zeichnete sie sich auch weiterhin durch die Unterstützung demokratischer Richtungen aus, so ging es nun immer darum, diese je nach Bedarf auszulegen und ausschließlich für die eigenen Zwecke zu nutzen.

Giovanni di Bicci zeichnete sich durch seinen hartnäckigen Willen aus, immer mehr Reichtum anzuhäufen, der später das wichtigste politische Machtinst rument der Medici wurde.

Mit Giovanni nahm auch das Mäzenatentum, die Unterstützung und Förderung von Kunst und Kultur, seinen Anfang, durch das sich fast alle Medici in der Geschichte von Florenz auszeichneten.

Cosimo il Vecchio

Cosimo il Vecchio, der erstgeborene Sohn von Giovanni di Bicci führte den Familienzweig weiter. Doch hing das Schicksal der Medici kurzzeitig an einem seidenen Faden, denn aufgrund einiger politischer Wirren wurde Cosimo nach Venedig verbannt, kehrte aber nach kurzer Zeit zurück.

Er wollte nicht nur Bankier werden wie sein Vater, sondern setzte sich das Erlangen der politischen Macht selbst zum Ziel. In wenigen Jahren eignete er sich die meisten der 39 Banken seines Vaters an und stellte sie in den Dienst seiner politischen Ambitionen.

Später ließ sich das Volk von Rinaldo degli Abizzi gegen die Medici aufhetzen und Cosimo wurde gefangen genommen, freigelassen und konnte ins Exil entkommen und wurde schließlich wieder nach Florenz zurückgeholt. Das bedeutete das Ende des eigentlichen republikanischen Staates. Republik war Florenz nur noch dem Namen nach, Cosimo war nun der eigentliche Herrscher der Stadt.

Wie sein Vater förderte er Künstler und Gelehrte. Er hatte auch das ökumenische Konzil nach Florenz geholt und rückte die Stadt somit in das Blickfeld der gesamten Welt. Hohe Persönlichkeiten, wie der Papst, weilten als Gäste im Hause der Medici.

Lorenzo, der Bruder von Cosimo, führte den Familienzweig der Popolani weiter, die später, als der Hauptzweig von Cosimo l Vecchio erlosch, mit Cosimo I an die Macht kam.

Piero il Gottoso (der Gichtige)

Piero il Gottoso besaß die Liebe ui Harmonie und Eintracht im Staat. Fremde Machthaber zollten ihm Anerkennung. Der französische König Ludwig der XI, z.B., gewährte ihm das Vorrecht die Lilien Frankreichs in sein Familienwappen aufzunehmen. Wie sein Vater und Großvater förderte auch Piero die Künstler, vor allem Maler.

Lorenzo il Magnifico (der Prächtige)

Lorenzo der Prächtige war der bedeutendste Spross des Hauses Medici und eine der herausragendsten Gestalten in der Geschichte von Florenz. Er brachte es in seinem nicht allzu langem Leben auf eine beachtliche geistige und kulturelle Größe.

Er begann schon früh eine Rolle im öffentlichen Leben zu spielen. Mit 5 / Jahren machte er seinen ersten Ehrenbesuch bei Jean d'Anjou, dem Anwärter auf den Thron Neapels. Den Großteil seiner Jugend widmete er Studien, lernte Latein, las Cicero, Cäsar, Sophokles,

Dantes und Boccaccio. Später verfasste er selbst Dichtungen, Lieder und Lobgesänge. Bald führte er auch die Verhandlungen mit Papst Paul II, der die Medici als Bankiers des Vatikans bestätigte, und er vertrat seinen Vater Piero in allen politischen und diplomatischen Angelegenheiten. Mit 21 Jahren trat Lorenzo schließlich die Naschfolge seines Vaters an. Durch sein politisches Geschick „erkämpfte“ er sich bald den Respekt der mit den Medici verbündeten Stadtstaaten Mailand und Neapel.

Doch Papst Sixtus IV löste nach und nach seine Konten bei den Medici - Banken auf und übertrug sie der Pazzi - Familie.

Allmählich führte die, von Lorenzo in Mailand, Venedig und Neapel verfolgte Politik zu einer Festigung der Machtposition von Florenz. Durch vernünftige wirtschaftliche Maßnahmen gelang es ihm auch die Finanzen der Familie wieder zu stärken.

Doch der Mord an Galeazzo Maria Sforza am 26. 12. 1476 in Mailand gab das Signal für überall aufflammende Revolten im Namen der Freiheit. In Florenz entzündete sich aufs Neue der Hass der Pazzi auf die Medici, die 1477 mit den Rriario ein Komplott gegen die Macht der Medici schmiedeten. Trotz der Druckes, den die Verschwörer auf den Papst ausübten, widersetzte er sich dem Gedanken Lorenzo und dessen Bruder Giuliano zu töten. Er erteilte den Verschwören jedoch seine Segen und versprach ihnen auf jede erdenkliche Art zu helfen. Die Verbündeten beschlossen, während einer Messe die beiden Brüder anzugreifen. Giuliano wurde dabei von einem, als Priester verkleidetem Verschwörer niedergestochen, Lorenzo konnte jedoch in die Sakristei entkommen.

Das Volk richtete nun seinen Hass gegen die Verschwörer und somit wurde der Palast der Pazzi gestürmt und Lorenzo wurde in den Zehnerrat aufgenommen. Die florentinische Kirche sicherte Lorenzo ihre Unterstützung zu und verweigerte Papst Sixtus IV den Gehorsam.

Nach all diesen Geschehnissen fasste Lorenzo den Entschluss, zur Stärkung der Machtposition der florentinischen Republik und zur Sicherung des Friedens in Italien eine ernsthafte Politik der Bündnisse einzuleiten. Um 1479 erreichte er ein Bündnis zwischen Florenz und Neapel, sowie später den Frieden mit dem Papst.

Wie alle bisherigen Medici förderte auch er die Künstler, unter anderem Michelangelo.

Er starb vom 8. auf den 9. April 1492.

Piero il Fatuo

Piero hatte nichts mit seinem Vater gemein. Er verstand es nicht, die Zuneigung seiner Freunde zu erwerben und zeigte zudem Gleichgültigkeit an Kunst und Kultur.

Mit 20 trat er die nachfolge von Lorenzo an. Karl VIII, König von Frankreich, marschiert n Italien ein und als er vor Neapel stand, gab sich Piero geschlagen. Dadurch stimmte er die Florentiner ihm gegenüber feindselig und musste fliehen und mit ihm seine zwei Brüder. Allein

Alfonsina blieb im Medici - Palast zurück und forderte mit Erfolg von Karl VIII Schutz für sich und ihre Kinder. Doch ein Jahr später flüchtete auch sie, vielleicht hatte sie vor der neuen republikanischen Regierung Angst, welche die Florentiner wieder eingesetzt hatten. Dieser gelang es dann auch, die drohende Kriegsgefahr durch das französische Heer von Florenz abzulenken und befreite damit die Stadt.

Die Parteigänger der Medici aber wollten deren alte Macht, die Piero entglitten war, wiedergewinnen. Piero versuchte es selbst noch einige Male, und ihm war jedes Mittel recht, doch ohne erfolg. Er musste schließlich einsehen, dass er verloren hatte.

Doch Alfonsina setzte alle Mittel in Bewegung um der Familie und vor allem ihrem Sohn Giovanni (später Papst Leo X) die Tore der Stadt wieder zu öffnen. Mit ihm erlebten die Medici einen neuen Glanz.

Guiliano de Medici

Nachdem Guiliano aus seinem 30jährigen Exil zurückgekehrt war, übernahm er kurzzeitig die Regierung der Stadt. Sein Amt führte er zur Zufriedenheit der Florentiner und schaffte es, die Achtung seiner Gegner zu gewinnen. Franz I, König von Frankreich, verlieh ihm den Titel : Herzog von Nemours.

Lorenzo (Herzog von Urbino)

Er übernahm mit der Unterstützung des zweiten Medici - Papstes, Klemens VII, die macht in Florenz. Er hatte mit seinem Onkel nur den Namen gemein. Er besaß einen unerschütterlichen Ehrgeiz und machte dem Della Rovere, bei dem er als Kind während des Exils freundlich aufgenommen worden war, die Herrschaft über das Herzogtum Urbino streitig. Als er ins heiratfähige Alter kam, forderte er Papst Leo II auf, eine standesgemäße Ehe für ihn in die Wege leiten. Er starb bereits mit 27 Jahren an der Schwindsucht. Wieder gab es eine republikanische Regierung in Florenz. Seine Tochter Caterina heiratete später mit 14 Jahren den Sohn des französischen Königs. Sie kam am 13. April 1519 zur Welt und wurde von der neuen Regierung in das Kloster der „Eingemauerten“ gebracht, wo nur die Töchter der vornehmsten Familien erzogen wurden. 1532 heiratete sie dann Heinrich, den zweitältesten Sohn des franz. Königs Franz I. Als der Erstgeborene an einem Blutstau starb, fiel der Thron Heinrich zu, und als auch dieser 10 Jahre später starb, führte sie die Geschicke Frankreichs, anstelle ihrer noch minderjährigen Söhne.

Cosimo I

Da Lorenzo keinen Sohn hinterlassen hatte, kam nun der Zweig der Popolanl mit Cosimo I an die Macht. Er war der erste wirkliche Herzog und später Grosherzog der Stadt und der gesamten Toskana, und legte somit den Grundstein zu der 200jährigen, ununterbrochenen Herrschaft der Medici. Unter seiner Regierung blühten die Städte der Toskana auf, insbesondere Florenz. Cosimo I war ein großer Förderer der Kunst, dem Florenz viele seiner glänzenden Baudenkmäler und Kunstschätze verdankt. Sein Ziel war, der Toskana eine Vormachtstellung Italiens zu verschaffen. Durch die Heirat seiner Tochter mit dem österreichischen Ka iser Maximilian II verschwägerte er sich mit einem der wichtigsten Herrscherhäuser Europas. Er starb mit 54 Jahren, doch der Titel des Großherzoges wurde seit ihm weitervererbt.

Francesco I

Francesco I war ein sehr verschlossener und grüblerischer Mensch. Er interessierte sich vor allem für die Naturwissenschaften und förderte außerdem Architekten und Künstler des Theaters.

Ferdinando I

Er betrieb eine Politik der Annäherung Frankreichs, wandte sich von Spanien ab und verbündete sich mit seiner Cousine Caterina de Medici, Königin von Frankreich.

Cosimo II

Cosimo schloss die Banken der Medici und ließ somit die Quelle des Wohlstandes der Familie versiegen. Er kümmerte sich kaum um die Regierungsgeschäfte und vernachlässigte das künstlerische Leben. Sein einziger wirklicher Verdienst bestand wohl darin, dass er dem verfolgten Galileo Galilei Gastfreundschaft gewährte.

Ferdinando II

Ferdinando war elf Jahre alt, als sein Vater starb. Bis zu seiner Volljährigkeit verschwendeten seine Mutter und Großmutter einen Großteil des Vermögens der Medici. Vor allem seine Mutter Maria Magdalena trug zur finanziellen und politischen Ausblutung der Toskana bei. Beide Frauen besaßen eine übersteigerte Frömmigkeit, und unter ihrer Herrschaft schossen Klöster wie Pilze aus dem Boden, und bald war nahezu die Hälfte der Bewohner von Florenz dem geistlichen Stand angehörig. Selbst die Inquisition hielt Einzug in Florenz, obwohl die Stadt sie sich bisher hartnäckig vom Leib gehalten hatte.

Als Ferdinando die Nachfolge seines Vaters antrat, betrieb er eifrig das Mäzenatentum und sammelte selber. Um 1636 kam die Pest nach Florenz, doch anstatt sich zu der Verfolgung der „Giftsalber“ hinreißen zu lassen, traf die Stadt Vorkehrungen um der Ansteckungsgefahr vorzubeugen. Man richtete überall Lazarette ein, desinfizierte wo es nur ging und unterzog jeden der die Stadtmauern passierte einer Gesundheitskontrolle. Ferdinando erwies sich in dieser Zeit als ein geistesgegenwärtiger, aufmerksamer und tatkräftiger Stadtherr.

Cosimo III

Cosimo war von seiner Mutter zu einem engstirnigen Frömmler erzogen worden. Seine Herrschaft besiegelte das Ende der Medici - Dynastie. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit Gebeten und dem Besuch von Klöstern und Wallfahrtsorten. Mit ihm nahm die Kirche in Florenz überhand und fortschrittliche Neuerungen lehnte er ab. Auch die Künstler verließen langsam die Stadt. Cosimo wurde ein dummes Werkzeug seiner Berater und erließ somit Gesetze zur Verfolgung von Juden und Protestanten, was zuvor kaum denkbar gewesen war. Sein Sohn, Ferdinando III holte sich eine selten Krankheit die ich früh sterben ließ und somit alle Hoffnungen Cosimos auf einen Thronerben zunichte machte.

Gian Gastone

Er war der letzte Großherzog aus dem Gehschlecht der Medici. Er überließ Vlolante, der Witwe seines Bruders Ferdinando seine Pflichten. Dies starb im Alter von 58 Jahren.

Seine Schwester Anna Maria Luisa war nach seinem Tod die letzte ihres Geschlechts. Sie setzte den sogenannten Familienvertrag auf, in dem sie alle Kunstschätze der Medici der Stadt Florenz vermachte.

Excerpt out of 5 pages

Details

Title
Medici aus Florenz
Grade
2
Author
Year
2001
Pages
5
Catalog Number
V101970
ISBN (eBook)
9783640003709
File size
334 KB
Language
German
Keywords
Personenriss der wichtigsten Medici
Quote paper
Anja Rother (Author), 2001, Medici aus Florenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/101970

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