Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Warum ich dieses Werk wählte
Zum Autor
Biographie von Arthur Honegger
Honeggers Werke
Das Werk „Die Fertigmacher“
Kurze Personenübersicht
Zusammenfassung
Der Titel „Die Fertigmacher“
Die Hauptpersonen des Werkes
Berni
Herr Zangger
Bernis Vater
Bernis Mutter
Elsbeth Lehni
Formanalyse
Aufbau des Werkes
Erzähltechnik des Autors
Schreibstil des Autors
Erzählort und Erzählzeit
Was ist typisch Roman?
Gemeinsamkeiten:
Biographie A. Honegger und Roman „Die Fertigmacher“
Themen, die mich beim Lesen beschäftigten
Hat Berni das alles verdient?
Die Gewalt und der Krieg
Was will Honegger mit diesem Roman sagen?
Meine Eindrücke
Beziehung zu Moors Tod
Bewegendes Ende
Schlusswort
Anhang
Verwendetes Material
Einleitung
Kurz nach den Sommerferien gab Herr Allenspach der Klasse 2DD den Auftrag, eine Facharbeit über ein Werk eines deutschsprachigen Autors zu schreiben und später einen Vortrag darüber zu halten. Die Wahl des Buches wurde uns sehr offen gelassen, es musste einfach einen Roman in der Originalsprache Deutsch geschrieben sein. Schon bald machte ich mich auf die Suche und fand einen Bestseller von Hildegard Müller: „Der Sauhund“. Ich zeigte dieses Buch meinem Deutschlehrer und der stellte dann fest, dass es kein geeignetes Werk für eine solche Arbeit war. Aber er konnte sich nun vorstellen, welches Thema mich interessiert und schlug mir „Die Fertigmacher“ von Arthur Honegger vor.
Warum ich dieses Werk wählte
Ich lese immer zuerst den Klappentext, auch wenn der manchmal nicht so viel über das Buch aussagt, um bei mir ein bisschen Neugierde zu wecken. Das habe ich auch beim Roman „Die Fertigmacher“ getan. Schon der erste Satz dünkte mich sehr speziell:
„ Dieser Roman ist ein verschlüsselter authentischer Lebensbericht Arthur Honeggers, der in der Krise der dreißiger Jahre als Pflegekind bei fremden Menschen aufgenommen und gegen Ende des zweiten Weltkrieges in die Freiheit entlassen wurde“(Kappentext). Doch es ist keine Biographie, sondern einen Roman, denn Honegger lässt Berni Oberholzer diese Kindheit erleben, die er selbst durchgemacht hat.
Arthur Honegger hat auch auf der vierten Seite des Werkes „Die Fertigmacher“ eine kurze Erklärung zum Roman geschrieben, die mich ebenfalls ziemlich beeindruckte:
„Dieser Roman trägt autobiographische Züge. Mit Rücksicht auch lebende und verstorbene Personen wurden Namen und Orte geändert. Es geht in diesem Roman nicht um Personen oder bestimmte Institutionen. Die Absicht ist allein, Zustände und Systeme darzustellen, welche die Entwicklung jugendlicher Aussenseiter der Gesellschaft hemmen und gutgemeinte Absichten oft in das Gegenteil verkehren.
Der Autor“(S.4)
Diese Einleitung fand ich sehr interessant und sagte mir sofort, das dieses Werk das Richtige für meine Facharbeit ist. Ich habe mir viele Gedanken über diesen Kommentar gemacht, bevor ich mit dem eigentlichen Roman begann. Warum schreibt ein Autor ein solches Werk? Warum schildert er seine Lebensgeschichte mit dem Leben von Berni und nicht mit einer Autobiographie? Vielleicht dient dieses Werk der Verarbeitung seiner Kindheit.
„Sleepers“
Ich habe vor zweieinhalb Jahren für einen Deutschvortrag einmal ein Buch gelesen, welches ungefähr mit der selben Einleitung begann. Und zwar die deutsche Fassung vom Bestseller „Sleepers“ vom amerikanischen Autor Lorenzo Carcaterra. Der deutsche Untertitel dazu lautet: „Vier Freunde machen einen Fahler, der ihr Leben für immer verändern wird.“ Carcaterra ist einer der vier Jungen und lässt die Kindheit, so grausam wie sie auch war, in seinem Roman noch einmal aufleben. Dieser Erfolgsroman hat mich sehr mitgerissen und mich stark zum Nachdenken angeregt. Erst ein Jahr später fühlte ich mich in der Lage auch den Film zu schauen, denn diese schrecklichen Ereignisse haben mich noch lange bewegt. Doch es war eine gute Erfahrung.
Mir wurde das Werk „Die Fertigmacher“ von meinem Deutschlehrer vorgeschlagen. Ich wurde Neugierig, weil mich schon der Titel an „Sleepers“ erinnerte. Romane, die wahr sind oder zumindest auf etwas Wahrem basieren, faszinieren mich. Den Mut, den die Autoren aufbringen müssen, um so tief in ihrer Vergangenheit alte Wunden aufzureißen, ist wirklich beachtenswert. So viel Schmerz kommt wieder zum Vorschein. Vielleicht ist es weniger schmerzhaft einen anderen, erfundenen Jungen dieses Leben erfahren zu lassen, als es noch einmal selbst zu tun, und vielleicht deswegen hat Honegger seine Lebensgeschichte in einen Roman verpackt. Das ist der Unterschied zu „Sleepers“. Carcaterra schreibt ganz deutlich, dass er die Kindheit so erlebt hat und lässt es den Leser auch fühlen.
Zum Autor:
Biographie von Arthur Honegger
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Arthur Honegger wurde am 27. September 1924 im schweizerischen St. Gallen geboren. Weil er ein Vollwaise war, lebte er seine ersten vierzehn Jahre bei einer Pflegefamilie in Tann im Zürcher Oberland und kam später wegen seinem unfähigen Vormund und der Pflegemutter, die ihn auch nicht wollte, in ein Erziehungsheim. Im Alter von siebzehn Jahren wurde er Zögling in der Arbeitserziehungsanstalt von Uitikon und verbrachte dort drei Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit arbeitete er viele Jahre als Knecht und als Kellner.
Später ergriff er selbst die Initiative und besuchte Schulen und Kurse, die seine Weiterbildung förderten. Seine ersten journalistischen Erfahrungen machte er als Reporter beim Boulevardblatt „Blick“ und als Redakteur beim „Dinner’s Club Magazin“.
Schlussendlich fand er sein Zuhause im Toggenburg und arbeitete dort als freier Schriftsteller. 1974 erhielt er den Preis der Stadt Zürich und zwei Jahre später den Preis der Schweizer Schillerstiftung.
Honeggers Werke
Alle Werke Honeggers sind mehr oder weniger stark von seiner unschönen Kindheit geprägt. Diese schrecklichen Erfahrungen seiner Jugend gaben ihm den Anlass zum Schreiben und er veröffentlichte 1974 seinen ersten Roman „Die Fertigmacher“, der aber nicht eigentlich als Roman zu bezeichnen ist, weil er seinen eigenen Leidensweg der Kindheit Berni Oberholzer erzählen lässt. Mit diesem Buch erzielte er starke Kritik. Nach Verlag Wallmann sei es „weit ab vom Literarischen und kein kunstvoller Roman.“ Tatsächlich gäbe es Mängel in diesem Roman, denn der Ich-Erzähler könne einige Vorkommnisse, die er schildere, gar nicht erlebt haben, sie seien aus der Sicht eines anderen Erzählers beschrieben.
Als Fortsetzungen des Romans „Die Fertigmacher“ erschienen fünf Jahre später „Der Ehemalige“ und acht Jahre später „Wegmacher“. In diesen beiden Werken erhebt er Anklage gegen die Bevormundung und Unterdrückung, aber auch die schweizerische Lage vor und während dem Zweiten Weltkrieg ist von Bedeutung.
Auch in dem Roman „Freitag oder die Angst vor dem Zahltag“ werden die politischen Aspekte angesprochen, wie zum Beispiel die Zeit von Hitlers Machtergreifung.
Ausschnitt aus „Freitag oder die Angst vor dem Zahltag“ 1976:
„Mit verrussten Gesichtern standen die Männer in der Giesserei. Es war kurz vor fünf. Zahltag, wie alle zwei Wochen am Freitag. Mürrisch blickten sie zum grossen Eingangstor, wo der Meister erscheinen musste. Sie hatten Angst. Seit einigen Wochen steckte in manchen Lohntüten nicht nur Geld, sondern auch ein Brief: Die Kündigung.“
Was am Anfang des Romans angekündigt wird, ist Ausgangslage des ganzen Geschehens. Dieser Roman Honeggers ist in sehr realistischer Schreibweise dargestellt, die Dialoge spielen eine wichtige Rolle. Auch diesmal wird wieder viel Aufsehen erregt. Denn drei Morde, mehrere Selbsttötungen, drei Hausbrände, eine Hochwasserkatastrophe und einige Schlägereien seien auf gut zweihundert Seiten etwas zuviel des Guten.
Die Fortsetzung erschien ein Jahr später mit dem Titel „Wenn sie morgen kommen“. In diesem Roman stehen nicht die gut recherchierten Fakten im Vordergrund, sondern ein fiktives Dörfchen, das die Denkweise einzelner Volksschichten zum Ausdruck bringt. Auch dieser Roman beginnt wie „Die Fertigmacher“ mit einem speziellen Anfang: „Eventuelle Ähnlichkeiten der Figuren mit den lebenden Personen sind in diesem Roman nicht beabsichtigt, aber kein Zufall.“
Aus diesem Beschrieb von Arthur Honeggers Werken geht hervor, dass er von seiner Jugend sehr stark geprägt wurde. Seine Erscheinungen sind nicht Romane, wie man sie überall sieht, er hat sich im Laufe der Zeit einen Ruf errungen und bleibe ihm auch in den folgenden Romanen treu. Denn der Roman „Der Schulpfleger“ 1978 war ebenfalls ein bisschen außergewöhnlich, weil den Lesern der Schluss offen gelassen wurde. Als Nachfolger dieses Romans erschien vier Jahre später „Der Nationalrat“ in dem er den Werdegang eines Politikers beschrieb.
Übersicht:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Werk „Die Fertigmacher“:
Kurze Personenübersicht
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Facharbeit über Arthur Honeggers "Die Fertigmacher"?
Die Facharbeit untersucht Arthur Honeggers Roman "Die Fertigmacher", der autobiographische Züge trägt und die Entwicklung jugendlicher Aussenseiter der Gesellschaft thematisiert. Es werden Themen wie Gewalt, Krieg und die Auswirkungen von Erziehungssystemen auf die Entwicklung von Jugendlichen behandelt.
Wer ist Arthur Honegger?
Arthur Honegger war ein Schweizer Schriftsteller, geboren 1924 in St. Gallen. Er verbrachte seine Jugend in Pflegefamilien und Erziehungsheimen, was seine Werke stark prägte. Er arbeitete als Journalist und freier Schriftsteller, wobei er sich oft mit den Themen seiner eigenen Jugend auseinandersetzte.
Was sind einige von Arthur Honeggers wichtigsten Werken?
Zu Honeggers wichtigsten Werken gehören "Die Fertigmacher", "Der Ehemalige", "Wegmacher", "Freitag oder die Angst vor dem Zahltag", "Wenn sie morgen kommen", "Der Schulpfleger" und "Der Nationalrat". Viele seiner Werke thematisieren seine persönlichen Erfahrungen und kritische Aspekte der schweizerischen Gesellschaft.
Was ist die Handlung von "Die Fertigmacher"?
"Die Fertigmacher" erzählt die Geschichte von Berni Oberholzer, dessen Leben Ähnlichkeiten zu Honeggers eigener Kindheit aufweist. Berni wächst in schwierigen Verhältnissen auf, erlebt Gewalt und Unterdrückung und kämpft darum, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.
Welche Themen werden in "Die Fertigmacher" behandelt?
In "Die Fertigmacher" werden Themen wie Gewalt, Krieg, Identitätssuche, die Rolle von Erziehungssystemen, und die Auswirkungen von Kindheitserfahrungen auf das spätere Leben behandelt. Der Roman wirft auch Fragen nach der Verantwortung der Gesellschaft gegenüber Jugendlichen auf.
Was ist das Besondere an Honeggers Schreibstil?
Honeggers Schreibstil wird als realistisch und oft autobiographisch geprägt beschrieben. Seine Werke sind oft von Kritik und Anklage gegen die Gesellschaft und ihre Institutionen geprägt. Er verwendet eine direkte Sprache und scheut sich nicht, schwierige Themen anzusprechen.
Was sind die Hauptpersonen in "Die Fertigmacher"?
Die Hauptpersonen in "Die Fertigmacher" sind Berni Oberholzer, Herr Zangger, Bernis Vater, Bernis Mutter und Elsbeth Lehni. Jede dieser Personen spielt eine wichtige Rolle in Bernis Entwicklung und prägt sein Leben auf unterschiedliche Weise.
- Citar trabajo
- Tamara Frey (Autor), 1999, Honegger, Arthur - Die Fertigmacher, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102009