Die Ideengeschichtliche Entwicklung der vorsokratischen Philosophie


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2001

10 Páginas


Extracto


1. Einleitung

Die Geschichte der Philosophie entspringt in der Antike.

In der Zeit von ca. 600 v. Chr. bis ca. 400 v. Chr. lebten die Vorsokratiker. Sie beschäftigten sich vor allem mit der Veränderung in der Natur. Aus diesem Grund wurden sie zumeist auch „Naturphilosophen“ genannt. Sie wandten sich gegen das mythisch-religiöse Weltbild ihrer Vorläufer und strebten nach Erkenntnis, unabhängig von der griechischen Mythologie. Die Vorsokratiker sahen von eingreifenden Göttern ab und versuchten die Entstehung der Dingwelt und ihre Ver-schiedenheit aus einer einheitlichen Substanz heraus zu erhöhen. Dabei bezogen sie sich, wie schon erwähnt, zumeist auf die Natur, d. h. sie hatten eine physikalische Denkweise. Aber so ganz kann man das auch nicht sagen, weil sie sich vorallem auch mit dem Geist und seine Einflüsse beschäftigten, also ist es eher eine metaphysische Denkweise. Im Vordergrund stehen aber nach wie vor die Fragen nach dem Urprinzip (Arche) und den Urstoff der Natur.

Im Folgendem werde ich einige, d. h. die wichtigsten und bekanntesten Naturphilosophen vorstellen. Dabei kann man erkennen, daß die Philosophen in Form der Dialektik einen bewegenden Dialog führten. Ein Philosoph stellte zum Beispiel eine These auf, die wiederum von einem anderen Philosoph wiederlegt wird (Antithese) und, im Idealfall, ein Dritter dazu eine Synthese begründet.

Kurz: Die Entwicklung der vorsokratischen Philosophie ist ein dialektischer Prozeß.

2. Vorstellung der Vorsokratiker

Thales von Milet:

Thales aus der Stadt Milet war vermutlich der erste griechische Philosoph überhaupt. Er wirkte ca. 580 v. Chr. und nahm an, daß alle natürlichen Phänomäne unterschiedliche Formen einer einzigen Grundsubstanz, nämlich des Wassers, seien, da er Verdampfung und Kondensation als universale Vorgänge ansah. Thales war der Gründer der ionischen Schule.

Anaximander von Milet:

Anaximander, der ungefähr zur gleichen Zeit wie Thales in Milet lebte und lehrte, war ein Schüler der ionischen Schule, d. h. er war ein Schüler Thales. Anaximander stellte sich, im Gegensatz zu Thales, keinen bestimmten Urstoff vor. Er stellte sich einen Kreislauf vor, bei dem etwas entsteht und wieder in etwas vergeht. Dabei muß aber das Geschaffene endlich und das, was davor und danach ist unendlich sein. Das Unbegrenzte nannte er Apeiron.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anaximenes von Milet:

Anaximenes war der dritte große ionische Philosoph. Er war ein Schüler von Anaximander, aber ist durch seine Vorstellungen, vom Apeiron des Anaximanders, wieder zurück zur Aussage des Thales gekommen. Anaximenes stellt sich erneut ein Urstoff vor, aber nicht wie Thales das Wasser, sondern die Luft. Er nahm an, daß sich die Veränderung auf Grund von „Verdünnung“ und „Verdickung“ der Luft erklären ließen.

Diese drei bedeutenden Philisophen bildeten im großen und ganzen die ionische Schule.

Nach der ionischen Schule gründete der Philosoph Phytagoras die phytagoreische Schule.

Auf diese werde ich aber nicht näher eingehen, sondern werde sofort die darauffolgende Schule des Heraklits vorstellen

Heraklit von Ephesus:

Von Heraklit von Ephesus stammt der bedeutende Satz: „Alles fließt, man kann nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen.“, denn es bedeutet, in der Zwischenzeit hat sich das Wasser des Flusses und der Mensch schon erneut verändert. Er hielt die dauernden Veränderungen für den grundlegensten Charakter der Natur. Alles ist zeitlich, ver-gänglich und veränderlich. In seiner Vorstellung wird das Chaos zum Kosmos, d. h. es wird zu einer geordneten Einheit. Trotz allem setzte er die Suche der Ionier nach dem Urstoff fort und fand diesen im Feuer verkörpert.

Fortsetzung Heraklit:

Heraklit war in gewisser Weise der erste Philosoph, der den Begriff des Logos angewandt hat. Logos war bei ihm das Weltgesetzt, das alles Werden regelt.

Parmenides von Elea:

Parmenides war der Gründer der Schule der Eleaten. Er widerspricht der Aussage des Heraklits total, denn seiner Meinung nach gibt es keine Veränderungen, alles ist konstant, zeitlos und ewig. „Nichts kann etwas anderes werden, als es schon ist.“

Aber er geht sogar noch weiter, er behauptet, daß alle Veränderungen, die sich in der Natur abspielen eine Täuschung unserer Sinne sei. Man kann sagen, daß Parmenides ein Rationalist war, denn er hatte ein sehr großes Vertrauen zur Vernunft der Menschheit.

Nach diesem wohl schon eher Streitdialog zwischen Heraklit und Parmenides wurde es Zeit für eine vermittelnde Theorie.

Anaxagoras:

Anaxagoras war sozusagen die vermittelnde Theorie zwischen Heraklit und Parmenides. Anhand dieser drei Philosophen erkennt man erneut das Grundprinzip der Dialektik (These, Antithese, Synthese).

Anaxagoras verwarf so gut wie alle Theorien, die wir bis jetzt kennengelernt haben. Er glaubte nicht an einen bestimmten Urstoff, auch nicht an die vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft, Erde), wie sein Vorgänger Empedokles es tat.

Fortsetzung Anaxagoras

Anaxagoras stellte eine komplette neue Theorie auf, bei der es heißt, daß alle Dinge sich aus kleinsten Teilchen oder „Homöomerien“, die es in unendlicher Vielfalt gibt, zusammensetzen. Er nannte in seinen Überlegungen einen Weltgeist, der für die Mischung und Trennung der Teilchen verantwortlich sei, damit sich die einzelnen Naturdinge bilden können.

Diese Vereinigung und Trennung der Teilchen ist das Werden und Vergehen, wobei auch die Bewegung, so glaubte er, ein grundlegender Aspekt für die Veränderung der Teilchen sei. Der vorhin schon erwähnte Weltgeist stellt bei Anaxagoras den Logos dar, denn der Logos ordnet das Chaos zum Kosmos.

Es wäre noch zu erwähnen, daß die Urteilchen in der Vorstellung des Anaxagoras ewig, ungeordnet und unveränderlich sind. Somit tat Anaxagoras einen sehr wichtigen Schritt in die Atomtheorie.

Demokrit:

Demokrit war einer der zwei bekanntesten Atomisten. Sein Lehrer, und zugleich auch Konkurrent, Leukipp stand aber weitestgehend in seinem Schatten. Demokrit behält zwar Aspekte der Theorie des Anaxagoras bei, geht aber ein ganzes Stück in Richtung des Parmenides zurück.

In seiner Theorie ist er ebenfalls der Auffassung, daß alles aus winzigen unsichtbaren Bausteinen zusammengesetzt sei, die ewig und unveränderlich sind. Diese kleinen Bausteine nannte er „Atome“. Die Atome sind unteilbar und immer gleich. Die einzigen Unterschiede findet man in der Form, z. B. sichel-, haken- und kugelförmige Atome, und in ihrer Größe.

Fortsetzung Demokrit

Indem die Atome stets ihre Ordnung und ihre Lage im leeren Raum ver-ändern, verändern sich auch die Dinge, die aus den Atomen entstehen. Außerdem akzeptierte Demokrit keine „Kraft“ und keinen „Geist“, die das Prinzip beeinflussen könnten.

3. Mythos:

An der Schwelle der Philosophie steht etwas eher unphilosophisches, der Mythos. Er ist der Glaube der Gemeinschaft in den großen Fragen von Welt und Leben, Göttern und Menschen, der dem Volk angibt, was es hier zu denken und zu tun hat. Der Mythos wird schon fast blind von dem Volk übernommen, aus reinem Glauben an die Überlieferungen. Aristoteles bemerkte einmal, daß der Freund des Mythos auch schon

in gewisser Hinsicht ein Philosoph ist, weil er sich im Mythos mit Problemen beschäftigt,

die auch in der Philosophie problematisch wirken. Beispiele für solche Mythen sind die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies und Pandora`s Büchse. Aus diesen beiden Mythen kann man auch ebenfalls erkennen, daß man sich auch heute noch mit ihren Bedeutungen befassen sollte. Denn aus einer Untat folgt immer eine Konsequenz. Trotz diesen Aspekten übten die Vorsokratiker starke Kritik an der Mythologie. Sie konnten sie nie als eine Lehre akzeptieren. Die Anfänge fanden bei Thales statt, der als Erster den Mythos durch den Logos ablösen wollte. Zum Beispiel wurde der Glaube an die Götter, wie sie von Homer und Hesiod beschrieben wurden, sehr stark kritisiert. Es sollte also ein Übergang von mythisch-kultischen zum analytisch-begreifenden Denken folgen. Was soviel heißt, aus dem kindlichen Aberglauben (Mythos) entsteht die menschliche Vernunft (Logos).

Quellen: Internet, Enzyklopädie und Geschichte der Philosophie (Johannes Hirschberger)

4. Persönliche Stellungnahme:

Meiner Meinung nach findet in der Epoche der vorsokratischen Philosophie ein „Auf und Ab“ der Gedanken und Vorstellungen statt. Ich denke, wenn ich zu dieser Zeit gelebt hätte, hätte ich es sicherlich nicht für gut empfinden können, daß die Philosophen nicht auf einen Nenner gekommen sind. Es herrschte damals sicherlich eine Ratlosigkeit im Kreise des Volkes, was denn nun wirklich der Urgrund ( Arche) aller Dinge sei. Aus diesem Grund befindet sich meine komplette Akzeptanz in der Theorie des Anaxagoras, denn dieser machte den ersten und sehr bedeutenden Schritt in die Atom- theorie, die ja nach dem heutigen Wissensstand wirklich der Urgrund aller Dinge ist. Deswegen finde ich es auch ein wenig ungerecht, daß man überall nur hört und liest, daß Demokrit und Leukipp die Begründer der Atomtheorie sind, obwohl Anaxagoras schon lange vor ihnen solche Ansätze aufzeigte.

Zum Thema Mythos denke ich, daß man diesen nicht einfach durch den Logos ablösen kann, da die sture Vernunft in schlechten Zeiten keinen Trost spenden kann. Im Gegensatz dazu ist der Mythos, besonders die Gedanken an die Götterwelt und kindliche und jugendliche Erinnerungen, in der Lage auch in schlechten Zeiten Trost und Hoffnung zu spenden.

Final del extracto de 10 páginas

Detalles

Título
Die Ideengeschichtliche Entwicklung der vorsokratischen Philosophie
Autor
Año
2001
Páginas
10
No. de catálogo
V102308
ISBN (Ebook)
9783640006946
Tamaño de fichero
340 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Ideengeschichtliche, Entwicklung, Philosophie
Citar trabajo
Anja Dehler (Autor), 2001, Die Ideengeschichtliche Entwicklung der vorsokratischen Philosophie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102308

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