Die Studienarbeit untersucht, auf welchen Wegen deutsche Propagandaverbände und politische Akteure gegen die "Schwarze Schmach" argumentierten. Dabei liegt der Fokus auf der Konstruktion weißer und schwarzer Männlichkeitsvorstellungen. Wie waren die Begriffe "Weißsein", "Deutschtum", "Rasse" und "Männlichkeit" konnotiert und welche Rolle spielte die Sexualität weißer Frauen bei der Debatte um "die deutsche Ehre"?
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg sah sich Deutschland mit einer unbekannten Situation konfrontiert, die rassenpolitische Diskurse anstieß: Die Besetzung des Rheinlandes durch französische Kolonialsoldaten. Die Debatte um Sexualität und "Rasse" wurde durch das Selbstverständnis vieler Deutscher als "Volksgemeinschaft" befeuert. Einen maßgeblichen Einfluss hatte dabei die nationsübergreifende Propagandakampagne gegen die sogenannte "Schwarze Schmach".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und methodisches Vorgehen
- Forschungsstand und Abgrenzung der Arbeit
- Definitionen zentraler Begriffe
- Terminologie und Typographie
- Analyseüberblick
- Annäherung an historische Geschlechtersterotype
- Quellenkritik
- Deutsche Männerbilder vor und nach dem Ersten Weltkrieg
- Die erste Krise der Männlichkeit
- Die zweite Krise der Männlichkeit
- Konstruktion Schwarzer Männlichkeitsbilder
- Der Primitive
- Der Grausame
- Nachkriegsweiblichkeiten
- Selbstbild und Wiederbelebung alter Rollenmodelle
- Appelle und Hilferufe an die »Männerwelt«
- Konstruktionen weißer deutscher Männlichkeitsbilder
- Der Kulturmensch
- Der Schwächling
- Fazit
- Zusammenfassung
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Konstruktion von weißen und schwarzen Männlichkeitsbildern in der deutschen Propagandakampagne gegen die „Schwarze Schmach“ nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei wird untersucht, wie die Begriffe „Weißsein“, „Deutschtum“, „Rasse“ und Männlichkeit konnotiert waren und welche Rolle die Sexualität weißer Frauen bei der Debatte um „die deutsche Ehre“ spielte. Die Arbeit befasst sich mit den Rollenbildern weißer Deutscher vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg und beleuchtet die Veränderungen der Geschlechtsstereotypen, die die Propaganda gegen die „Schwarze Schmach“ beeinflussten.
- Die Konstruktion von weißen und schwarzen Männlichkeitsbildern in der deutschen Propaganda
- Die Rolle von „Rasse“, „Weißsein“ und „Deutschtum“ in der Debatte um die „deutsche Ehre“
- Die Bedeutung von Geschlechterstereotypen und Sexualität in der Propaganda
- Die Analyse politischer, offiziöser, privater und medialer Quellen
- Die Identifizierung rassistischer Stereotype in der Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und das methodische Vorgehen der Arbeit vor, beschreibt den Forschungsstand und grenzt die Arbeit ab. Sie beleuchtet auch die Relevanz des Themas im Kontext der deutschen Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg.
Die Kapitel 2 und 3 befassen sich mit den historischen Geschlechterstereotypen und den Veränderungen der deutschen Männerbilder vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Es werden die „Krise der Männlichkeit“ und die damit verbundenen Herausforderungen für das Selbstverständnis der deutschen Gesellschaft thematisiert.
Die Kapitel 4 und 5 fokussieren auf die Konstruktion von schwarzen Männlichkeitsbildern in der Propaganda und die Reaktion darauf. Es werden rassistische Stereotype und die Nutzung von Sexualität als Mittel der Propaganda untersucht. Kapitel 5 befasst sich außerdem mit den „Nachkriegsweiblichkeiten“ und den Reaktionen von Frauen auf die Propaganda.
Kapitel 6 analysiert die Konstruktion weißer deutscher Männlichkeitsbilder im Kontext der Propagandakampagne gegen die „Schwarze Schmach“. Es werden die Stereotype des „Kulturmenschen“ und des „Schwächlings“ im Vergleich zu den „schwarzen“ Bildern beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schwarze Schmach, Männlichkeitskonstruktionen, Rassismus, Propaganda, Geschlechterstereotype, Weißsein, Deutschtum, Rasse, Sexualität, deutsche Ehre, Kolonialismus, Erster Weltkrieg, Postkolonialismus, Critical Whiteness Studies, Black Diaspora.
- Quote paper
- Julia Preißer (Author), 2020, Weiße und schwarze Männlichkeitskonstrukte. Propagandaschriften gegen französische Kolonialsoldaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1023919