Marx Hauptwerke


Skript, 1999

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Termin der Sitzung Thema Seite

20.04.99 Engels: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, Kapitel I und II

27.04.99 dito, Kapitel III

04.05.99 Marx: Zur Judenfrage

18.05.99 Marx/Engels: Feuerbach

25.05.99 dito, Teilaspekt: Aufgabe der Kommunisten

08.06.99 Marx: Lohn, Preis, Profit [1.-6.]

14.06.99 dito, [7.-12.]

21.06.99 dito, Vertiefung [13.] und [14.]

28.06.99 Marx: Das Kapital- Gebrauchswert und Tauschwert

Verwendete Literatur

Thesenpapier zu:

Engels: Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft

Kapitel I

1.

Die ältesten Ideen von SoziaZlismus basieren auf Gedanken der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Die universellen Ansprüche von Wahrheit, Gerechtigkeit und Vernunft konnten nur in den Schranken der eigenen Epoche gedacht werden, so daß die herrschenden Ausbeutungsverhältnisse nicht einbezogen wurden. Die "Vernunftgesellschaft" konnte keine Gleichheit herstellen, vielmehr entwickelten sich Verbrechen, Laster, Neid und Korruption.

2.

Die kapitalistische Produktion war noch nicht entwickelt, weshalb sich auch noch keine Arbeiterklasse entwickelt hatte; auch die kapitalismuskritischen Theorien kamen ohne den Begriff Proletariat aus. Vielmehr entwickeln sich verschiedene Utopien, in denen einige Grundzüge des Kommunismus erkennbar sind(z.B. bei Saint-Simon). Manche Theorien gehen in ihrer Analyse schon von den ökonomischen Verhältnissen als treibende Kraft aus oder von einer geschichtlichen Entwicklung der Menschheit.

3.

Diese utopischen Vorstellungen von Sozialismus hatten alle einen absoluten Wahrheitsanspruch und widersprachen sich gegenseitig in vielen Punkten. Vor allen Dingen gingen sie davon aus, daß der Sozialismus nur entdeckt werden muß, um sich - unabhängig vom Stand der menschlichen geschichtlichen Entwicklung- durchzusetzen. Wissenschaftlich ist der Sozialismus jedoch erst mit der Analyse seiner nötigen Voraussetzungen.

Kapitel II

4.

Es gibt zwei verschiedene Denkmethoden in der Philosophie: die metaphysische Denkweise und die dialektische. Die metaphysische Denkweise betrachtet die Einzelfälle losgelöst vom großen Gesamtzusammenhang, sie verabsolutiert sie zu Gegensätzen. Die Dialektik hingegen betrachtet die gesamte Welt als in einem Prozeß befindlich, sie versucht die Gesetzmäßigkeiten dieser Veränderungen und Entwicklungen zu ergründen.

5.

Hegel stellte die Frage nach den Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung der Menschheit und vollendete damit die neuere deutsche Philosophie. Allerdings steht seine Erkenntnis von dieser Prozeßhaftigkeit mit seiner Aufstellung eines allumfassenden, geschlossenen Systems mit absolutem Wahrheitsanspruch im Widerspruch.

Diese Einsicht führte zum Materialismus, der, zusammen mit der Marxschen Analyse der kapitalistischen Produktion, die Entwicklung des Sozialismus zur Wissenschaft ermöglichte.

Kapitel III

1.

Die Produktionsverhältnisse sind die Grundlage aller Gesellschaftsordnung; in ihren Mißständen sind schon die Mittel zu ihrer Abschaffung enthalten, die es zu entdecken gilt. (Der moderne Sozialismus als Gedankenreflex eines Konflikts)

2.

Während es im Mittelalter keinen Unterschied zwischen Produktion von und Eigentum an einem

Arbeitserzeugnis gibt, eignet sich der Kapitalist - unter Beibehaltung bzw. Ausbau von Traditionen wie Lohnarbeit - das Produkt fremder Arbeit an. (Unverträglichkeiten: gesellschaftliche Produktion - kapitalistische Aneignung; personifiziert: Proletariat - Bourgeoisie; strukturell: Organisation in der Fabrik - Anarchie der Produktion in der Gesellschaft).

3.

Durch Konkurrenzdruck und "Rationalisierung" entstehen mehr und mehr Arbeitslose, die zur Niederhaltung des Lohns der Arbeiter benötigt werden. Allerdings steigt mit der Zahl der Arbeitslosen auch die Unzufriedenheit und das revolutionäre Potential, das letztendlich den Kapitalismus überwindet.

4.

Ab einer bestimmten Größenordnung kann ein einzelner Kapitalist nicht mehr alleine agieren, es bilden sich Trusts, Aktiengesellschaften und schließlich Staatsbetriebe. In diesen Organisationsformen (Monopol) ist die Anarchie in der Produktion überwunden, ohne den Produktivkräften ihre Kapitaleigenschaft zu nehmen.

5.

Das Proletariat verwandelt in einem revolutionären Akt die Produktionsmittel in Staatseigentum (vgl. These 3. und 4.).

Dadurch hebt es sich selbst als Klasse auf, und macht damit auch den Staat überflüssig.

Der Staat stirbt ab, die Lebensbedingungen und Gesetze des Zusammenlebens können erstmals von allen Menschen selber kontrolliert und verändert werden, die Produktion kann nach dem Ziel der Bedürfnisbefriedigung gestaltet werden.

Thesenpapier zu:

Marx: Zur Judenfrage

1.

Die Juden wollen emanzipiert sein. Sie verstehen unter Emanzipation die Gleichstellung mit den übrigen (christlichen) Bürgern, nicht die Emanzipation von jeglicher Religion oder zumindest jeglicher Religionsvorschrift.

2.

Die Christen müssen sich erst selbst emanzipieren, ehe sie andere emanzipieren können, d.h. sie müssen die Religion(en) als (zu überwindende) Entwicklungsstufe des menschlichen Geistes erkennen.

3.

Selbst dort, wo die politische Emanzipation vollendet ist, wo der Staat also kein religiöser ist, existiert Religion. Sie wird dort allerdings als Privatsache ausgeführt. Der religiöse Geist wird weltlich und kann nur weltlich werden in der Form des demokratischen Staats.

Die politische Emanzipation ist die letzte Form der menschlichen Emanzipation in der bisherigen Weltordnung.

4.

Politische Emanzipation für die Juden ist möglich, ohne daß sie sich von ihrer Religion trennen, da politische Emanzipation etwas anderes ist als menschliche Emanzipation.

5.

Die politische Emanzipation ist erfüllbar innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft und des bürgerlichen Staates. Er wird also nicht kritisiert und in seinen Bestandteilen revolutioniert. Das ist jedoch nötig, um die Spaltung des Individuums in das unabhängige egoistische Individuum und den moralischen Staatsbürger zu erkennen und aufzuheben, um also die menschliche Emanzipation zu vollenden.

Thesenpapier zu:

Marx/Engels: Feuerbach

1. [A. Die Ideologie überhaupt, namentlich die deutsche]

Die deutsche philosophische Kritik machte aus den politischen Verhältnissen religiöse Fragen. In ihrer (oder zumindest in der junghegelianischen) Logik wird schließlich gefordert, das Bewußtsein zu verändern, indem die Realität anders interpretiert werden solle. Den Grundgedanken wie auch dieser Schlußfolgerung fehlt der Zusammenhang zur materiellen Umgebung, der empirische Bezug. Der Materialismus setzt dem die Orientierung am wirklichen Menschen und seinen Lebensbedingungen entgegen.

2.

Das Individuum wird bestimmt von der Produktionsweise (Lebensweise), genauso wie die menschliche Geschichte erklärbar ist durch die Produktionsweise bzw. durch die Entwicklung der Produktivkräfte. Die Ideen und das Bewußtsein sind ebenso ein Resultat der materiellen Lebensbedingungen.

3. [1. Geschichte]

Zum Verständnis der menschlichen Geschichte müssen mehrere Aspekte beachtet werden:

Befriedigung der Grundbedürfnisse; das Entstehen neuer Bedürfnisse; die Familie als Ort der Fortpflanzung und grundlegende soziale Einheit; die Produktion des Lebens ist sowohl natürlich als auch gesellschaftlich.

Erst dann kann das Bewußtsein betrachtet werden, das ein gesellschaftliches Produkt ist, da es sich erst mit der Herausbildung von Sprache entwickelt hat.

4.

Das Bewußtsein gerät durch die in der Arbeitsteilung begründete Entfremdung in Widerspruch zur Produktivkraft und dem gesellschaftlichen Zustand.

Zur revolutionären Überwindung dieses Zustands ist zum einen eine starke Verelendung der Masse nötig, um genügend Hass aufzubauen (?!), zum anderen ein hohes Entwicklungsniveau der Produktivkräfte, das sich in internationaler Konkurrenz und Mobilität äußert. Der Kommunismus ist dementsprechend nur erreichbar als internationale, gleichzeitige Tat.

5. [2. Über die Produktion des Bewußtseins]

Die idealistische Geschichtsauffasssung verdreht den Zusammenhang zwischen Realität und herrschenden Ideen, wenn sie diese Ideen zur treibenden Kraft der Geschichte und die Realität zu ihrer Folge macht. Vielmehr sind die herrschenden Gedanken nichts anderes als der gedankliche Ausdruck der Realität, also der herrschenden materiellen Verhältnisse.

Thesenpapier zu:

Marx/Engels: Feuerbach

Teilaspekt: Was ist die Aufgabe der Kommunisten? (S.97-100)

1.

Der Kapitalismus kann nur unter zwei praktischen Bedingungen beendet werden:

- das Maß der Entfremdung muß für die Masse der Menschen einfach "unerträglich" sein (auch angesichts des Reichtums und der Bildung, die die erhöhte Produktivkraft der oberen Klasse ermöglicht)

- die Produktivkräfte müssen weit entwickelt sein (im extremen Gegenbeispiel Naturgesellschaft gibt es nichts zu besitzen und also nichts zu verteilen). Der Markt herrscht dadurch universell und es kann sich erst ein Proletariat herausbilden (Kommunismus ist nur "weltgeschichtlich" denkbar).

2.

"Kommunismus" ist kein Ideal, sondern der Name der Bewegung, die den Kapitalismus aufhebt. Diese Bewegung muß sich dessen nicht zwangsläufig bewußt sein. Sie ist selber nur Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse auf einer bestimmten Stufe der gesellschaftlichen Entwicklung.

Kommentar:

Der Text gibt wenig darüber her, was die Aufgabe der Kommunisten ist.

Soll er "unerträgliche" Entfremdungserfahrungen fördern oder die Produktivkräfte weiter entwickeln? Jedenfalls sollen die "Völker" weltweit gleichzeitig den Kommunismus einführen. Wie? Agitation für kommunistische Ideen fällt aus den Aktionsmöglichkeiten heraus, da die Geschichte bekanntlich nicht von Ideen angetrieben wird...

Thesenpapier zu:

Marx: Lohn, Preis, Profit

[ 1. Produktion und Löhne]

Wert und Masse der Produktion nehmen (aufgrund der Steigerung der Kapitalmasse und der

Produktivkraft) zu. Die Löhne sind variabel, da sie vom Kräfteverhältnis zwischen Arbeitern und Kapitalisten abhängen.

[2. Produktion, Lohn, Profit]

Es gibt keinen direkten mathematischen Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Warenwert/Preis. Vielmehr beeinflußt eine Lohnänderung die Nachfrage, und der auf Profitmaximierung bedachte Kapitalist kann darauf auf der Angebotsseite mit einer Preisänderung reagieren. In der Lebensmittelproduktion (Grundbedürfnisse) können Profiteinbußen durch allgemeine Lohnsteigerungen also durch höhere Preise ausgeglichen werden, da die Nachfrage konstant ist. In anderen Industriezweigen (Luxusartikel) sinkt aber die Nachfrage und damit der Profit. Die Nachfrage der Unternehmer selber (als Luxusgüterkonsument) sinkt dann auch. Aufgrund dieser beiden Faktoren sinkt die Profitrate in diesen Industriezweigen, die schließlich auf rentablere Produkte ausweichen.

Gesamtwirtschaftlich entsteht wieder eine Balance aus Angebot und Nachfrage und die Profitrate gleicht sich unter den einzelnen Industriezweigen wieder an, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als vor der Lohnerhöhung.

[3. Löhne und Geldumlauf]

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Höhe des Geldlohns und der Höhe der Zirkulationsmittel, die von der Entwicklung des Bankwesens abhängt (rein technische Angelegenheit). Außerdem sind die Zirkulationsmittel (Münzgeld, Banknoten, Wechsel, Schecks...) keineswegs konstant (wie evt. die Goldvorräte), sondern schwanken täglich.

[4. Angebot und Nachfrage]

Löhne unterliegen Abgebot und Nachfrage. Bei deren Gleichgewicht fällt der Marktpreis mit dem Normalpreis zusammen, was aber noch nichts über das Zustandekommen des Normalpreises/Wertes aussagt.

[5. Löhne und Preise]

Der Arbeitslohn kann nicht die Warenpreise bestimmen, da dann der Tauschwert einer Ware - der

Ware Arbeitskraft - zum Maß über die Tauschwerte aller anderen Waren würde, was wiederum nichts erklärt. Des weiteren beinhaltet der Preis einer Ware noch die Profitrate und die Rentrate.

[6. Wert und Arbeit]

Der Tauschwert einer Ware ist relativ und kann nur in der Beziehung zu anderen Waren bestimmt

werden. Der "gemeinsame Nenner", aufgrund dessen die Tauschwerte vergleichbar sind, ist die menschliche Arbeit. Sie wird gemessen in der Dauer der Arbeitszeit, die insgesamt für die Herstellung benötigt wurde (inkl. Herstellung der Werkzeuge bzw. deren Abnutzung, Gewinnung der Rohstoffe usw.).

Die Werte der Waren nehmen ab mit der Weiterentwicklung der Produktivkräfte.

Die Marktpreise der Waren entsprechen im Durchschnitt ihrem "natürlichen Preis", dem Wert.

[ 7. Die Arbeitskraft]

Der Arbeiter verkauft seine Arbeitskraft. Der Wert der Arbeitskraft hängt ab von den Lebensmitteln, die zur Erhaltung der Arbeitskraft nötig sind.

[ 8. Die Produktion des Mehrwerts]

Der Wert der Arbeitskraft ist geringer als der Wert, der mit der Arbeitskraft geschaffen werden kann. Der Wert, der mit der Arbeit produziert wird und über den Lohn hinausgeht, nennt man Mehrwert.

[ 9. Der Wert der Arbeit]

Die Arbeit, mit der der Arbeiter den Mehrwert schafft, wird ihm nicht bezahlt. ER leistet also bezahlte und unbezahlte Arbeit, auch wenn es scheint, als würde er für die gesamte Arbeit bezahlt.

[ 10. Profit wird gemacht durch Verkauf einer Ware zu ihrem Wert]

Der Wert einer Ware ist hängt von der benötigten Arbeitsmenge ab. Wenn der Kapitalist die Ware nun zu ihrem Wert verkauft, macht er Profit, da er einen Teil der Arbeit ja nicht bezahlen mußte (die Mehrarbeit).

[ 11. Die verschiednen Teil, in die der Mehrwert zerfällt]

Der Mehrwert teilt sich auf in Rente (an den Bodenbesitzer), Zins (an den Kreditgeber) und industriellen Profit (an den Kapitalisten). Allerdings bezeichnen diese drei Teile alle vergegenständliche unbezahlte Arbeit, die Aufteilung ist schon deshalb nicht sonderlich relevant, da jemand Kapitalist, Bodenbesitzer und Geldgeber in einer Person sein kann.

[ 12. Das allgemeine Verhältnis zwischen Profiten, Arbeitslöhnen und Preisen]

Der Preis setzt sich zusammen aus dem Wert der Arbeitskraft und dem Wert der in der Ware enthaltenen vergangenen Arbeit (Rohstoffe, Maschinen...). Der Wert der Arbeitskraft wird dann unter Arbeiter (Lohn) und Kapitalist (Mehrwert, Profit) aufgeteilt. Veränderungen im Verhältnis zwischen Lohn und Profit beeinflussen nicht den Wert der Ware.

[ 13. Die hauptsächlichsten Versuche, den Arbeitslohn zu heben oder seinem Sinken entgegenzuwirken]

1. Sinkt die Produktivkraft (z. B. aufgrund schlechten Klimas für die Landwirtschaft) und der Preis der täglichen Lebensmittel steigt, ist eine Lohnerhöhung nötig, um dem Arbeiter den vorherigen Lebensstandard zu ermöglichen.

Steigt aber die Produktivkraft und die Waren werden billiger, kann der Arbeiter seinen Lebensstandard trotz Lohnsenkung halten. Das Verhältnis zwischen Lohn und Profit verschiebt sich allerdings zugunsten des Profits, und der Arbeiter verteidigt nur seine relative gesellschaftliche Stellung, wenn er eine Lohnerhöhung fordert.

2. In einer Inflation versucht der Kapitalist, den Lohn nominal beizubehalten, was real den Lebensstandard der Arbeiter senkt.

3. Der Kampf um Einschränkung der täglichen Arbeitszeit ist notwendig, da die Kapitalisten sie sonst bis an die physischen Grenzen ausdehnen würden. (Entsprechendes gilt für die Arbeitsintensität)

4. Der Preis der Arbeit unterliegt wie der aller anderen Waren zyklischen Schwankungen. Der Arbeiter muß aufpassen, nicht durch Lohnsenkungen in Krisenzeiten um den Wert seiner Arbeit gebracht zu werden, wie es der Kapitalist unter fadenscheinigen Gründen von ihm fordert.

5. Die Forderung nach Lohnerhöhung ist demnach meist nur eine Abwehr der Arbeiter auf eine Aktion des Kapitals oder auf Folgen der gesellschaftlichen Entwicklung und ist deshalb kein Selbstzweck.

[ 14. Der Kampf zwischen Kapital und Arbeit und seine Resultate]

1. Der Wert der Arbeit hat gegenüber dem Wert aller anderen Waren zwei besondere Merkmale, die physische Grenzen (zur Reproduktion) und den traditionellen Lebensstandard. Dementsprechend hat der Profit eine absolute Grenze, ein Maximum, das bestimmt ist durch das Minimum des Arbeitslohn, das zur physischen Reproduktion nötig ist.

Ein Minimum des Profits läßt sich jedoch nicht festlegen, da der Lohn kein Maximum hat.

2. Bei Lohnsteigerungen versucht der Kapitalist, weniger arbeitsintensive Produktionsweisen zu benutzen; er "rationalisiert". Dies führt zu einer fortschreitenden Akkumulation und zu einem steigenden Anteil von fixem Kapital, womit eine geringere Nachfrage nach Arbeit einher geht. Deshalb entwickeln sich die Machtverhältnisse immer mehr zu zuungunsten des Arbeiters. Der Kampf um Lohnerhöhungen verlangsamt diese Tendenz, dreht sie aber nicht um. Er ist zwar sinnvoll, aber nicht ausreichend, wenn er nicht die Perspektive der Abschaffung des Lohnsystems hat.

Thesenpapier zu

Die zwei Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert

(Das Kapital , 1.1.1.)

1.

Ein Gegenstand ist eine Ware, wenn er nicht vom Produzenten benutzt wird, sondern gegen einen anderen getauscht wird.

2.

Eine Ware muß unter zwei Aspekten betrachtet werden, dem Gebrauchswert und dem Tauschwert/ Wert.

Gebrauchswert hat ein Ding, wenn es ein bestimmtes Bedürfnis befriedigen kann.

Der Tauschwert äußert sich in dem Verhältnis, in dem sich eine Ware gegen eine andere austauschen läßt. Da alle Waren (abgesehen von der Eigenschaft, Gebrauchswert zu haben) nur eine Gemeinsamkeit haben, nämlich Arbeitsprodukt zu sein, kann der Tauschwert nur in der im Produkt vergegenständlichten Arbeit liegen.

Die Maßeinheit für die Arbeit ist die gesellschaftlich notwendige Durchschnitts-Arbeitszeit.

3.

Der Wert einer Ware ändert sich folglich, wenn sich die notwendige Arbeitszeit verändert, sprich: wenn sich die Produktivkraft ändert.

Verwendete Literatur

Iring Fetscher (Hrsg.): Karl Marx, Friedrich Engels. Studienausgabe in 4 Bänden, Band 1 Philosophie, Frankfurt 1990.

Band 2 Politische Ökonomie, Frankfurt 1966.

Karl Marx: Das Kapital, in: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Marx Engels Werke, Berlin (DDR) 1962, Band 23.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Marx Hauptwerke
Hochschule
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Note
1,0
Autor
Jahr
1999
Seiten
12
Katalognummer
V102600
ISBN (eBook)
9783640009800
Dateigröße
348 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Marx, Hauptwerke
Arbeit zitieren
Melanie Laubach (Autor:in), 1999, Marx Hauptwerke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102600

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