Definition der Begriffe Gottesstaat und Säkularstaat:
Geschichtswissenschaftlich gesehen kann man den Gottesstaat als Theokratie bezeichnen. Dies ist eine Herrschaftsform in der staatliche und religiöse Ordnung eine Einheit bilden.
Unter Theokratie wird einerseits die Herrschaft eines Monarchen verstanden, der sich als Stellvertreter Gottes auf Erden sieht, andererseits die Befehlsgewalt der Priesterschaft in einem Staat. Israel, Mesopotamien, Ägypten sind Beispiele solcher Staaten in der älteren Geschichte, in neuerer Zeit ist Tibet vor der Angliederung an China oder der Iran zu nennen.1
Meiner Meinung nach ist ein Gottesstaat ein Staat, der von Gott selbst gegeben ist, ein Staat der nicht von Menschen, sondern von Gott selbst gegründet und somit ins Leben gerufen wurde. Ein Staat in dem die Menschen nach Gottes Willen leben und streben.
Ein Säkularstaat ist ein Staat, indem die Religion von der Politik getrennt ist und Handlungs- und Entscheidungskriterien allein immanent und sachlogischen begründet sind, wie zum Beispiel in Frankreich.
Begründung der Schwerpunktsetzung des Themas:
Die Arbeit ist in zwei Schwerpunkte unterteilt, dass wäre zum einen die (Vor)Antike, zum anderen die Staatsneugründung im Jahre 1948 n.Chr..
In der Antike ist vor allem die Zeit der Könige (Saul, David und Salomo) hervorzuheben, denn nur mit dem Vorwissen dieser Zeit sind die Staatsneugründung und die bis heute vorherrschenden Konflikte in Israel zu verstehen. Ohne das Wissen der Antike kann man den Anspruch der Israelis auf das Land und auch mancher Stadt z.B. Jerusalem oder Hebron nicht verstehen. Das Jahr 1948 n. Chr. ist als zweiter Schwerpunkt bedeutend, weil die Juden zum ersten mal nach zweitausend Jahren wieder einen eigenen Staat haben.
Zweitausend Jahre wurden die Juden verfolgt, gedemütigt und häufig als Südenbock missbraucht.
Die Antike
Vorgeschichte des Volkes Israel bis zu der Zeit der Könige
Die Patriarchen
Nach biblischer Überlieferung stammt Abraham aus der Stadt Ur, die im südbabylonischen Chaldäa liegt2. Auf den Ruf Gottes hin: „Geh in das Land, das ich dir zeigen werde,“3 verließer seine Heimat mit seinem Besitz und der ganzen Familie. Gott gab ihm die Verheißung einer großen Nachkommenschaft und reichen Landbesitzes. Diese beiden Verheißungen prägen bis heute die Hoffnung des jüdischen Volkes.
Nach langer Wanderung schlug er sein Lager auf Gottes Geheißhin in Palästina zwischen Bethel und Ai auf.
Als die Erfüllung der göttlichen Verheißung ausblieb, zeugte Abraham ohne Gottes Anweisung einen Sohn mit der Sklavin Hagar, Ismael. Nachdem Sarah jedoch Abraham den Isaak geboren hatte, verstießAbraham seinen erstgeborenen Ismael, auf dem trotzdem die Verheißung Gottes vieler Nachkommen lag4.
Man kann die heutige Auseinandersetzung zwischen Palästinensern und Israelis als Fortsetzung der uralten Fehde zwischen den Nachkommen Ismaels und Isaaks verstehen.
Isaak heiratet Rebekka und bekamen zwei Söhne. Der Erstgeborene hießEsau und der Zweitgeborene Jakob. Jakob erlangte durch eine List den Erstgeburtsegen, flüchtete dann vor Esau zu seinen Verwandten nach Haran. Während seiner Flucht erschien ihm Gott, der ihm verhieß, dass durch seine Nachkommen: „alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden“5 sollen. Jakob war somit nach Abraham und Isaak der dritte Patriarch, dem in Sichem von Gott der Name Israel geben wurde. Er heiratete, nachdem er vierzehn Jahre für sie gearbeitet hatte, Lea und Rahel und zeugte mit ihnen und ihren Mägden zwölf Söhne. Nach diesen Söhnen wurden die zwölf Stämme benannt. Der elfte Sohn Josef zog sich wegen seiner Bevorzugung durch den Vater den Zorn seiner Brüder zu, die ihn als Sklaven nach Ägypten verkauften. Josef wurde in Ägypten zum zweiten Mann im Staat. Als die Brüder wegen einer Hungersnot in Palästina nach Ägypten kamen, übte er keine Rache, sondern verzieh ihnen.6
Die Befeiung aus Ägypten
Die Familie Jakobs errichteten ihr Lager in der Provinz Gosen, wo auch geschichtlich gesehen in dieser Epoche ein semitische Besiedlung nachgewiesen ist7.
Die Stellung der Hebräer hat sich, nachdem die Hyksos - Dynastie 1583v.Chr. abtreten musste, bedeutend verschlechtert. Sie gerieten in Sklaverei oder in eine tiefe Abhängigkeit.
Der Aufstieg Moses zum Anführer der Juden war geprägt von Unterdrückung und Ausbeutung. Moses war ein Israelit, in Ägypten geboren und mit dem ägyptischen Wesen bekannt. Sein Name ist ägyptischen Ursprungs. Die Flucht der Hebräer aus Ägypten wurde zu einem Fixpunkt der Geschichte: „Weil sie entgegen aller sonstigen Erfahrung gelang“8. Denn es war zu dieser Zeit einen Flucht vor den ägyptischen Streitwagen eigentlich unmöglich.
Diese Flucht der Hebräer ist für Israel später das grundlegende Ereignis seiner Geschichte und der Anfang einer neuen Epoche des Glauben geworden.
Durch die Jahrtausende wird Jahwe für die Errettung aus der Hand der Ägypter von den Juden bis heute jährlich beim Passahfest verehrt.
„Soweit auch die späteren Daseinshaltungen im israelitischen Glauben auseinandergehen mögen, sie haben doch diese gemeinsame Grundlage“9.
Im Buch Exodus wird beschrieben wie die Israeliten durch das Schilfmeer zogen: „Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließes der Herr zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken, und die Wasser teilten sich“10. Somit konnte das Volk Israel trockenen Fußes das Meer durchqueren, wohingegen die Ägypter, die ihnen folgten, im Meer ertranken. Jahwe versorgte und behütete sie vor Feinden auf der Wanderung. Auf dem Berg Sinai gab Gott Moses die Gesetzestafeln, auf denen die Zehn Gebote geschrieben waren. Diese Zehn Gebote bilden bis heute den Grundbestand der jüdisch - christlichen Ethik. Das hebräische Volk war gezwungen aufgrund seines Ungehorsams vierzig Jahre durch die Wüste zu ziehen. Die rund 600.000 Israeliten zogen durch das Ostjordanland, wo Moses starb, Richtung Norden um von Osten in Palästina einzudringen. Sie fanden in Palästina, dem verheißenen Land, eine neuen Heimat, von wo aus sich der Glaube an Jahwe ausbreitete11.
Die Zeit der Richter
Die Zeit der Richter folgt einem sich wiederholenden Schema:
Die Hebräer missachten die Gebote; Gott bestraft sie indem er sie in die Hände ihrer Feinde überantworte; dass Volk fleht zu Gott um Hilfe; er sendet ihnen einen Richter als Retter, der sie von der Bedrohung durch die Feinde befreit; solange der Richter lebt, bleibt das Volk treu, nach seinem Tod beginnt das Schema von neuem. Die Richterzeit gleicht am ehesten in der Geschichte Israels einem Gottesstaat, weil die geistlichen Führer zugleich die weltlichen Herren waren, die nicht von Menschen sondern unmittelbar von Gott mit ihrem Amt betraut wurden. Das Volk Israel lebte in Stammverbänden und die Richter hatten immer nur in einem Teilbereich Einfluss. Es gab zwei Kategorien von Richter, solche die ausschließlich juridische Funktionen ausübten z.B. Tola, und andere die auch als Heerführer fungierten, dieses jedoch begrenzt auf einen gewissen Zeitraum und eine spezifische Aufgabe.
Der Richter Gideon ist ein gutes Beispiel für einen großen Richter der Kategorie zwei. Gideon wurde von Gott persönlich berufen, führte das weitunterlegene israelitische Heer gegen die Midianiter an, besiegte dieselben und lehnte dennoch die ihm angebotenen Königswürde ab: „Ich will nicht Herrscher über euch sein, und mein Sohn soll auch nicht Herrscher über euch sein, sondern der Herr soll Herrscher über uns sein.“12
Die Königszeit
Der Ausgangspunkt für die Epoche der größten politischen Macht Israels war die Zeit Sauls. Es waren erst die Anfänge dieser Macht, doch die Bildung eines nationalen Königtums, beseelte die Voraussetzungen für die spätere Machtentfaltung.
Zur Grundlagen der politischen Einigung wurde zum einen der Glaube an Jahwe, zum anderen die Bedrängnis der Israeliten durch ihre Feinde. Die meisten Völker und Stämme um Israel herum hatten sich zu Staaten zusammengeschlossen, in denen Könige regierten, die mehr als Stammesfürsten waren. Begünstigt wurde die Lage Israels durch die Schwäche der angrenzenden Großmächte, die weder Israel vor dem Expansionsdrang der Nachbarstaaten schützen konnte, noch die Verselbstständigung verhindern konnten.13
Insbesondere die Philister und die Ammoniter bedrohten und unterdrückten die Israeliten im 11. Jh. v. Chr.. „Da versammelten sich alle Ältesten Israels und kamen nach Rama zu Samuel und sprachen zu ihm: „Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setzt nun einen König über uns, der uns richtet, wie ihn alle Heiden haben.“14
Gott billigte ihnen dieses Begehren zu, obwohl es gegen seinen ausdrücklichen Willen stand, da nun nicht mehr Gott der König über das Volk war.
Auf GeheißJahwes hin salbte Samuel Saul zum König und übergab ihm die Führung Israels.15 Erst durch das überraschende Auftreten Sauls wendete sich das Blatt der Israeliten zum Guten und in der israelischen Geschichte begann eine neue Epoche.
Saul
Saul , der erste König Israels, regierte ungefähr von 1030-1010 v. Chr., ging aus dem Stamm Benjamin hervor. Er regierte nicht als Stammesfürst, sondern als Volkskönig, nicht als Territorial-, sondern Nationalkönig. Saul war vornehmlich ein Heereskönig, der das Volk vereinen und von der Herrschaft seiner Nachbarländer befreien sollte. Er kämpfte gegen die Ammoniter, die Amalekiter und die Philister.
Die Innenpolitik hatte für Saul nur sekundär Bedeutung und während seiner Amtszeit wurden nur Ansätze von einem organisiertem Staat geschaffen.
Saul war jedoch weit mehr als ein Feldherr, er war durch die Königsalbung der bleibende Bevollmächtigte Gottes.16 Der Herrscher galt somit als unantastbar. Schon das Königtum Saul wäre erblich gewesen, hätte dieser nicht gegen die Gebote des Herrn verstoßen.17 Niemand hatte sich widersetzt als Saul König wurde, manche haben sogar die Machtübernahme Davids als Verrat am Geschlecht Sauls gesehen. „Der Herr hat über dich gebracht alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist.“18
Nachdem Saul zum wiederholten Mal gegen die Gebote gehandelt hatte, nahm Gott seinen Segen von Saul und entriss ihm das Königtum über Israel. „Denn ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König bist“19
Gott sandte Samuel um David, den jüngsten Sohn des Bethlehemiters Isai, zum König zu salben.
Von Saul war der Geist des Herrn gewichen und ein böser Geist vom Herrn ängstigte ihn, woraufhin seine Berater ihm empfahlen zur Beruhigung einen Harfenspieler kommen zu lassen. Saul stimmte diesem Vorschlag zu und ließDavid an seinen Königshof holen. Immer wenn der böse Geist Besitz über ihn ergriff, spielte David auf der Harfe, um Saul zu beruhigen und den bösen Geist zu vertreiben. Saul gewann David sehr lieb und ernannte ihn zu seinem Waffenträger.20
Bald wurde er Truppenführer und durch seine Kriegserfolge schnell im ganzen Volk beliebt. Er heiratete Sauls Tochter Michal und schloss Freundschaft mit Sauls Sohn Jonatan. Die engen Bande zwischen Saul und David zerrissen, weil Saul befürchtete David könnte mit seinem Erfolg ihn vom Thron verdrängen. Sein Misstrauen wurde bestärkt durch die Ankündigung Samuels. Saul stellte David nach, verfolgte ihn mit Truppen und versucht David zu töten. Ohne die Bewahrung Gottes und die Hilfe Jonatans und Michal wäre David von Saul ermordet worden.21
David hingegen übte trotz dieser Verfolgung kein Rache an Saul, denn, als er die Möglichkeit hatte, ihn zu töten, machte er keinen Gebrauch davon und sagte: „das lasse der Herr fern von mir sein, dass ich das tun sollte und meine Hand legen an meinen Herrn, den Gesalbten des Herrn; denn er ist der Gesalbte des Herrn“22
Saul stürzte sich in sein Schwert, nachdem das israelische Heer in der Jesreelebene vernichtend von den Philistern geschlagen worden waren.
David
Das Königtum Sauls war der Beginn eines einheitlichen staatlichen Lebens in Israel, somit auch der erste Schritt Israel vom Gottesstaat hin zum Säkularstaat. Auslösender Faktor einen Staat zu gründen war der außenpolitische Druck, der begünstigt wurde durch die Schwäche der Großmächte. Im Laufe von einer Generation befreite sich Israel von der Herrschaft der Philister und erreichten einen nie wieder erlangtem Einfluss. Für eine kurze Zeitspanne reihte sich Israel unter die orientalischen Großmächte ein, bis diese zu alter Macht erstarkt waren.23
Nachdem David die Nachricht von Sauls Tod überbracht worden waren, zog er auf Gottes Geheißnach Hebron und wurde vom Volk zum König über das Haus Juda gesalbt.24
Inzwischen hatte Sauls Feldhauptmann Abner Ischbaal, ein Sohn Sauls , zum König über Israel ausrufen lassen. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Juda und Israel, bis Abner und Ischbaal tot waren, wobei beide nicht auf den Befehl Davids getötet wurden.
Damit war für David das letzte Hindernis aus dem Weg geräumt die Herrschaft über ganz Israel anzutreten. Die einzelnen Stämme salbten David ihn zum König über Israel.25
David regierte vierzig Jahre über ganz Israel und sieben Jahre über Juda. Unter David erreichte das Herrschaftsgebiet Israels ein einmalige Ausdehnung, vom Golf von Akaba über das Ostjordanland bis nach Hama in Nordsyrien. Dennoch gelang es David nicht einen Einheitsstaat zu schaffen, da die beiden Staaten nur durch eine Personalunion, verkörpert durch David, verbunden wurden.26
Nicht nur Außenpolitisch veränderte David sehr viel, sondern auch Innenpolitisch bewirkte er einen bedeutenden Umschwung „er schaffte Recht und Gerechtigkeit seinem ganzen Volk.“27 Er errichtete ein ausgeklügeltes Staatswesen mit Beamten und Militärwesen.
Er eroberte Jerusalem und wählte diese Stadt zur Hauptstadt von ganz Israel aus. Er ließauch die Bundeslade nach Jerusalem bringen. Mit Jerusalem, der „Stadt Davids“28, der Heiligen Stadt fand die Geschichte der Juden ihren Mittelpunkt, an dem die Überlieferungen sich verbanden zur hebräischen Bibel.
Nicht zu vernachlässigen sind die Probleme, die unter der Regierung Davids entstanden: Israel und Juda waren nicht vereinigt; die Ressourcen der eroberten Staaten wurden auf Grunde der Finanzierung des Staatsapparates ausgebeutet; weite Bevölkerungsbereiche litten unter den Abgaben und Steuern.29
Auch David sündigte indem er z.B. Ehebruch mit Batseba beging und ihren Mann töten ließum sie heiraten zu können. Daraufhin sandte Gott Nathan zu David um ihm seine Sünde aufzuzeigen. Nachdem David seine Sünde erkannt hatte und Buße getan hatte, vergab ihm der Herr seine Sünden, doch ließer den unehelich gezeugten Sohn sterben, „weil du die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern gebracht hast“.30 Den zweiten Sohn, Salomo, den Batseba gebar, liebte Gott.
Die Regelung der Thronfolge führte zu Streitigkeiten zwischen Salomo und Adonija. Die Wahl fiel auf Salomo, der von Gott dazu auserkoren wurde, König zu werden. Salomo wurde von den Priestern im Kidrontal zum König gesalbt.31 Kurze Zeit später verstarb David.
Salomo
König Salomo herrschte von 965 v. Chr. bis 928 v. Chr. über Israel. Mit seiner Regierungszeit ist Kultur, Weisheit und auch Frieden verbunden. Er erntete die Früchte der Herrschaft Davids und brachte dem durch Kriege und Aufstände zerrüttetem Land Sicherheit und Ruhe. Sein Ansehen und seine Macht mehrte er durch wirtschaftliche Außenverbindungen und erschuf durch den Tempelbau in Jerusalem ein religiöses Zentrum in Israel.
Zuvor führte Salomo eine Säuberungsaktion durch, die einigen seiner Brüder und altgedienten Gefolgsleuten Davids, das Leben oder das Ansehen kostete. Hiernach wurde das Königtum durch Salomo gefestigt.32
Salomo war wie David von Gott gesegnet und der Herr hatte Wohlgefallen an ihm, deshalb schenkte Gott ihm Weisheit, Reichtum und Ehre und bewahrte ihn, solange Salomo auf seinen Wegen wandelte. Salomo liebte ausländische Frauen „aus solchen Völkern, von denen der Herr den Israeliten gesagt hatte: Geh nicht zu ihnen und lasst sie nicht zu euch kommen; sie werden gewiss eure Herzen ihren Göttern zuneigen“33 und genauso erging es auch Salomo, als er alt war. Sein Herz gehörte nicht mehr nur Gott, sondern auch den unterschiedlichen Götter seiner Frauen. Er baute den Götzen Opferstätten und handelte wider des Herrn Willen. Woraufhin Gott ihm prophezeite, dass das Königtum aus der Hand seines Sohnes entrissen werde würde. Einen Stamm wollte Jahwe ihm aber lassen um Davids und Jerusalem Willen.
Einige Zeit darauf starb Salomo und sein Sohn Rehabeam wurde König.
Schlusswort zur Zeit der Könige
Abschließend ist zur Zeit der großen König in Israel zu sagen, dass sie als Blütezeit des Staates Israel angesehen wird, auch wenn es ein deutlicher Schritt weg vom Gottesstaat hin zum Säkularstaat war und wie schon Gideon sagte „... der Herr soll Herrscher über euch sein“34, übernahm nun der König eine Teil der Rolle Gottes. Positiv ist, dass Saul , David sowie auch Salomo von Gott berufen waren und sich nicht selbst zum König erhoben. Ein bedeutender Nachteil der Monarchie in Israel war, dass sobald der König als positives Vorbild ausfiel und andere Götter verherrlichte auch das Volk von Gott abfiel wie z.B. bei König Salomo. Da der König meist überwiegend mehr weltlicher Führer als geistlicher war, sandte Gott Propheten um den Menschen seinen Willen kund zu tun.
Der Staat Israel von Salomo bis zur Römerzeit
Die Zeit der Reichsspaltung und der Propheten
Rehabeam herrschte über Israel, jedoch spaltete sich Israel bald, wie Gott es gesagt hat, in Nordreich und Südreich. Die zehn nördlichen Stämme machten sich selbstständig, nachdem ihrer Forderungen nach Steuererleichterung nicht berücksichtigt worden waren und wählten als neuen König über Israel Jerobeam.35
Israel war von dauernden Unruhen gezeichnet und viele Könige starben einen gewaltsamen Tod. Jerobeam erhob Sichem zur Hauptstadt über Israel und stellte in Bethel und in Dan Stierbilder auf, um zu verhindern, dass die Menschen nach Jerusalem pilgerten und Rehabeam wieder als ihren legitimen König anerkennen würden.
Diese Abgötterei und die politische Unstetigkeit war der Anfang vom Ende für das Nordreich. Die wenigsten Könige lebten nach Gottes Willen, sie verehrten Götzenbilder und übernahmen die Kultur der benachbarten Staaten. Immer wieder sandte Gott Propheten um den Menschen ihre Schuld bewusst zu machen und sie zu Gott zurückzuführen. Auch wenn ihre Mahnungen erfolgreich waren und das Volk sich änderte, verfielen die Menschen sehr schnell wieder in die Abgötterei, sobald der Prophet gestorben war.
Dies hatte zur Folge, dass Gott sie bestrafte durch die Assyrer 772/1 v.Chr, die große Teile der Bevölkerung Israel verschleppten und zur Sicherung der Provinz Fremde in Israel ansiedelte. Die Fremden und die Israeliten vermischten sich und somit entstand eine neue Bevölkerungsgruppe, die Samariter. Die auf Grunde dieser Vermischung immer von den Juden geächtet waren.36
In Juda verlief die Geschichte ruhiger. Auch dort herrschten Kriege und viele Könige handelten nicht nach dem Willen Jahwes und dennoch bestand eine Kontinuität in der Regierung Judas, da der König vorwiegend aus der Familie Davids stammte und Gott sehr nachsichtig um Davids willen mit Juda war.37
Immer wieder warnten die Propheten die Könige und das Volk von Gott abzufallen, die jedoch häufig die Warnungen nicht ernst nahmen und Gott verhöhnten. Insbesondere Jeremia prophezeit den Menschen den Untergang Judas, „weil ihr solche Reden führt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und diese Volk zu Brennholz, dass es verzehrt werde. Siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk von ferne bringen, spricht der Herr, ein Volk von unerschöpflicher Kraft, ein uraltes Volk ...einnehmen.“38
Die Prophezeiung Jeremias trat ein. Israel verbündete sich, um gegen die von Norden kommenden Babylonier gerüstet zu sein, mit den Ägyptern. Die Ägypter unterlagen jedoch dem, unter Nebukadnezars stehendem, babylonischem Heer. Israel verlor 597 seine Unabhängigkeit, nachdem sie den Vasalleneid gegen Babylon gebrochen haben. Daraufhin wurde der König und die Oberschicht nach Babylonien deportiert. Trotzdem riskierte Juda zehn Jahre später einen erneuten Aufstand im Vertrauen auf die Hilfe der Ägypter. Sie scheitern und Jerusalem wurde von Nebukadnezar erobert die Stadtmauer geschleift und der Tempel und der Königspalast zerstört.39
Abermals wurde ein bedeutender Teil der Bevölkerung deportiert, ungefähr 45000 Menschen. In Israel blieb ausschließlich die armen Bevölkerungsschichten zurück. Juda wurde als Provinz an Babylon angegliedert.
Das Exil
Mit dem Exil begann für die politische Geschichte der Hebräer eine neue Zeit. Sie hatten zwar keinen eigenen Staat mehr, aber dennoch fing mit dem Ende Judas die Geschichte des Volkes Israel neu an. Das die Juden als religiöse - kulturelle Gemeinschaft erhalten blieben nach dem Zusammenbruch ihrer Staaten Israel und Juda, lässt sich vor allem von zwei Ursachen her ableiten.
Zum einen wurden von den Babyloniern den Verbannten gegenüber eine maßvolle Politik betrieben. Die Israeliten wurden in geschlossenen Wohngebieten angesiedelt und konnten somit weitgehend ungestört leben. Sie unterlagen keinen Sondergesetzten und konnten sogar Jojachin als legitimen König ansehen. Desweitern haben die Babylonier keine fremden Siedler in die judäischen Provinzen überführt.
Der andere und wichtigere Grund, dass die jüdischen Gemeinden überlebt haben, liegt an den prophetischen Verkündigungen. Die Propheten hatten schon viele Jahre zuvor die Menschen gewarnt die Geduld Gottes nicht zu missbrauchen. Wichtig für die Juden wurde, dass die Propheten eine Erklärung für die Verbannung und den Untergang hatten.40
Historiker sind sich einig den Übergang vom Volk Israel zum Judentum während der Exilzeit festzulegen. Sie verabsolutierten die Gesetzte Gottes in der Exilzeit um durch die festgelegten Verhaltensregel in einer fremden Umwelt die Identität des Volkes zu wahren. Gerade während dieser Zeit bekannte sich das jüdische Volk zu seinem Gott als einzigen Gott und Schöpfer des Himmels und der Erde. Viele Riten wurden besonders in der Diaspora betont und erhielten erst dadurch ihre spätere Bedeutung, so z.B. die Beschneidung, der Sabbath und die Reinheits - und Speisevorschriften. Diese Glaubenshandlungen waren zur Abgrenzung von den Babyloniern gedacht, wurden auch nach der Rückkehr ins „gelobte Land“ weiter beibehalten. Die Juden haben in den 70 Jahren des Exils erfahren, dass ein gemeinsamer Glaube in der Fremde zusammenschweißt und Halt gibt.
Die Rückkehr nach Judäa
Nachdem die Babylonier von den Persern besiegt worden waren, hatten die Deportierten die Erlaubnis nach Judäa zurückzukehren, den Tempel wieder aufzubauen und auch die Stadtmauer wieder zu errichten. 516 v. Chr. wurde der zweite Tempel fertiggestellt und eingeweiht.41 Nehemia baute die Stadtmauer wieder auf.
Ein großes Problem war , dass sehr viele Nichtjuden in Judäa wohnten und es viele Mischehen gab und somit die Gefahr des Verfalles des jüdischen Glaubens gegeben war. Die Mischehe wurde nur noch vollzogen, wenn der jeweilige nichtjüdische Ehepartner, wenigstens formell zum jüdischen Glauben übertrat. Insbesondere die Bedeutung Esras ist hervorzuheben, die häufig mit der Mose gleichgesetzt wird.
Politisch gesehen war Palästina eine loyale Provinz der Perser, die ohne eigene politische Bedeutung oder Absicht war. Die Juden verstanden sich als eine im wesentlichen religiöse Gemeinde, die durch ihre Abgrenzung zu den andern Völker ein Ruhepol darstellte.
Die Juden im Hellenismus
Hellenismus bedeutet die Ausbreitung nicht nur des Griechentums im Osten, sondern auch die Orientalisierung des Westen.
In Palästina herrschte für hundert Jahre Frieden und Sicherheit, bis Alexander der Große 336 v. Chr. König über Mazedonien wurde. Nachdem er seine Macht in Griechenland gefestigt hatte, brach er auf die Perser zu unterwerfen, wobei auch Palästina erobert wurde. Er dehnte seinen Machtbereich bis nach Indien aus. Für kurze Zeit hatten die Mazedonen ein Weltreich inne, was jedoch nach dem überraschenden Tod Alexanders 323.v.Chr., kaum das es entstanden war, wieder in drei Reiche zerfiel.42
Palästina wurde bis 198 v.Chr. Provinz von der in Ägypten herrschenden Dynastie der Ptolemäer. Zunächst hatte die Gemeinde in Jerusalem und in Judäa die Fremdherrschaft willig ertragen, da die Ptolemäer sehr tolerant in religiöser Hinsicht waren. Jedoch machte den Juden die harte Steuerlast schwer zu schaffen. In späteren Jahren spaltete sich die Bevölkerung auch zunehmend auf in zwei Richtungen. Die einer Richtung, häufig Leute aus der Oberschicht, nahmen die Merkmale des Griechentums rasch an und fanden die Frömmigkeit als hinderlich. Die andere Richtung war konservativ eingestellt, sie wollten den Glauben und die Tradition aufrechterhalten. Dieses Festhalten am Monotheismus blieb aber auch nicht ohne Auswirkung auf die Besatzungsmächte. Etliche neue Anhänger wurden für das Judentum gewonnen.43
Die Ptolemäern wurden 198 v. Chr. schließlich von den syrischen Seleukiden besiegt und somit abgelöst in Palästina. Die Seleukiden bestätigten zunächst die aus der persischen Zeit stammenden Privilegien z.B. freie Religionsausübung.
Als sich die Seleukiden jedoch am Tempelschatz bereicherten und somit den Tempel schändeten, entbrannte unter den Juden eine Rebellion, woraufhin der syrische König die Beschneidung, die Tempelopfer und andere religiösen Handlungen verbot. Unter der Herrschaft der Ägypter und der Seleukiden entstanden etliche bis heute bekannte jüdische Symbole wie der Davidsstern und die Menora zum Beispiel.
Der Aufstand der Makkabäer
Die Maßnahmen des syrischen Königs Antiochus führten wenige Jahre später erneut zu einem bewaffneten Aufstand, denn die breite Masse hielt im Kontrast zu der jüdischen Oberschicht an den Traditionen des Judentums fest. Den ausschlaggebenden Grund für den Aufstand gab der Priester Mattatias, da er sich weigerte, das Opfer für den Himmelsbaal durchzuführen.44 Schon bald scharte sich eine Gruppe von Widerstandskämpfer um ihn und seine Söhne , vor allem die Chasidim, die sogenannten „Frommen“, schlossen sich Mattatias an. Die Chasidim waren extreme Verteidiger der Thora und bildeten das Rückrad im Kampf für die religiöse Freiheit. Sie flüchteten zunächst in die judäischen Gebirge, um von dort aus gegen den Hellenismus vorzugehen. Nachdem Mattatias tot war, übernahm sein Sohn Juda Makkabäus die Führung des Aufstandes. Daher bezeichnet man diese Aufstand als Makkabäer - Aufstand.
Tatsächlich besetzten die Rebellen 164 v.Chr. den Jerusalemer Tempel und wandelten ihn wieder in den Tempel Jahwes um. Als die Religionsfreiheit gewährleistet war, zogen sich die Chasidim zurück, weil sie ihr Ziel erreicht hatten. Judas Makkabäus und seine Anhänger wollten aber die politische Freiheit. Im Jahre 142 v.Chr. wurde schließlich der letzte Sohn Mattatias als selbständiger Herrscher und Hohepriester anerkannt.
Erstmals nach dem babylonischen Exil gab es einen souveränen jüdischen Staat. Unter der Herrschaft der Makkabäer dehnten sich die Grenzen des Reiches in alle Richtungen aus. Das Reich hatte fast die Ausmaße wie zur Zeit Salomos. Als die Seleukiden die Juden einmal aufforderten, das eroberte Land, welches außerhalb von dem ursprünglichen Palästina lag, herauszugeben, antworteten sie, „der Staat eigne sich nicht fremden Besitz an, sondern nehme das Erbteil der Väter zurück.“45
Diese These ist sehr interessant, weil sie auch heute noch aktuell ist. Ich gehe im folgenden Text noch näher darauf ein.
Desweitern war diese Makkabäerzeit so bedeutend, da die Hauptforderungen der Aufständigen zum einen in religiöse Freiheit, zum anderen in der Gründung eines eigenen Staates bestand. Beides wurde verwirklicht indem die Hohenpriester die Geschicke des Staates in der Hand hielten. Die Bemühung war auf jeden Fall vorhanden einen Gottesstaat zu gründen.
Die römische Herrschaft
Die äußere Machtstellung Palästinas erreicht eine Größe wie selten zuvor, aber im Inneren des Landes herrschten verheerende Zustände. Ein Streit entbrannte zwischen Hyrkan, dem amtierenden Hohepriester, und dessen Bruder Aristobul um den Thron, der 40 Jahre andauerte und viele Opfer forderte. Weil sie sich nicht einigen konnten, riefen sie die Römer als Schiedsrichter an. Zu dem Treffen in Damaskus kamen die beiden Kontrahenten und einen Gruppe Abgesandter, die der Königsherrschaft überdrüssig war und dafür plädierten die weltliche und geistliche Macht wieder zu trennen. Es sollte wieder einen Hohepriester geben, der sich um die geistlichen Belange kümmern sollte und die weltliche oder politische Herrschaft sollte an die Römer gehen. Dieser Vorschlag wurde von allen außer Aristobul angenommen. Somit zog der Feldherr Pompejus 63 v.Chr. ohne einen Kampf in Jerusalem ein. Palästina wurde römisches Protektorat.46
Die herodianische Familie trat an die Spitz Palästinas. Herodes wurde im Jahre 37 v. Chr. zum Statthalter ernannt und drei Jahre später zum König gekrönt. Seine Unterwürfigkeit und Rombezogenheit beim Volk verhasst, brachte ihm gegenüber Rom Handlungsspielraum ein. Mit ihm begann einen neue Schreckenszeit der Gewalt und des Mordens. Während dieser Kriegswirren wurde der Tempel fast vollständig zerstört, aber Herodes ließihn wieder aufbauen.47
Die Zerstörung des zweiten Tempels
Als Herodes 4 v.Chr. starb, wurde die Herrschaft unter seinen Söhnen aufgeteilt. Agrippa konnte von 39 n.Chr. bis 44 n.Chr. noch einmal das gesamte frühere Herrschaftsgebiet des Herodes regieren. Danach wurde Palästina in einer neuen Provinz Judäa zusammengefasst. Erneut brachen Unruhen aus, an deren Spitze die Zeloten standen, die jeden Sympathisanten der Römer als ihren Feind ansahen. Nach anfänglichen Erfolgen fiel 70 n. Chr. Jerusalem in die Hände der Römer, wobei der Tempel endgültig zerstört wurde.
Dieser Aufstand kostete mehr als 600000 Menschen das Leben, was etwa ein viertel der jüdischen Bevölkerung in Palästina war.
Ein Teil der gemäßigten Pharisäer ergaben sich den Römer bevor Jerusalem fiel und sie durften in Jabne südlich vom heutigen Tel Aviv, ein Lehrhaus eröffnen. Dieses Lehrhaus bildete später die Basis für eine neue zentrale Gerichtsinstanz und das Oberhaupt des Hauses repräsentierte das Judentum im römischen Reich.
Nach der Niederwerfung des ersten Aufstandes wurde Palästina zur kaiserlichen Provinz deklariert und die bisherige Tempelsteuer wurde für den Jupitertempel in Rom bestimmt.
Dennoch blieb die Widerstandkraft des jüdischen Volkes ungebrochen und somit kam es 132 n.Chr., nachdem Kaiser Hadrian die Beschneidung verboten hatte und Jerusalem als römische Provinz wiedererrichten wollte, unter der Führung Simon bar Kochba zu einem zweiten Aufstand. Dieser furchtbare Krieg wurde von Kaiser Hadrian gewonnen, wobei 850.000 Menschen umgekommen sein sollen.48
Mit der Zerstörung des zweiten Tempel ging die Epoche zu Ende, in der die Juden aus der Diaspora die Option hatten nach Israel zurückzukehren. Es war den Juden fortan nicht gestattet Jerusalem , das nun „Aelia Capitolina“ hieß, zu betreten. Die Provinz Judäa wurde umbenannt in „Syria - Palestina“, um den Juden die letzte Identifizierung zu nehmen.
Schon zur Zeit der Eroberung Jerusalems (70 n.Chr.) lebte höchstens noch ¼ aller Juden in Palästina; rund um das Mittelmeer und in Babylon gab es große jüdische Diasporagemeinden. Die Bevölkerung des römischen Reiches bestand zu 5 - 10% aus Juden.
An die Stelle des Tempel wurde ein Heiligtum für Jupiter gebaut. Trotzdem war es nicht das entgültige Ende Jerusalems als heilige Stadt Israels. Fast 300 Jahre bewahrte der Oberste Rat, der die einzigste intakte Institution war, und insbesondere der Patriarch, das Land vor Kriegen und aufflammenden Unruhen.
Die jüdische Diaspora
Von 70 n.Chr. bis 1948 n.Chr.
Nach der Vernichtung des autonomen jüdischen Staates durch Titus im Jahre 70 n.Chr. begann für die Juden das Leben in der Diaspora. Die Juden wurden überallhin verstreut von Vorderasien über Nordafrika bis zum Mittelmeerraum. Es blieb nur ein kleine jüdische Minderheit in dem seit 135n.Chr. Palästina genannten Landstrich zurück. Größere jüdische Gemeinden gab es in Hebron, Tiberias Safed und in Jerusalem. Verbunden waren die Juden trotz der Jahrhunderte der Diaspora, trotz der Verfolgungen und Misshandlungen, denen sie ausgesetzt waren so z.B. die Ghettoisierung, Verbrennungen auf Grunde ihres Glaubens, Ausbeutung usw. durch den messianischen Gedanken und die Hoffnung auf eine Heimkehr und Wiedererrichtung eines jüdischen Staates, in dem von Gott verheißenem Land.
Immer wieder wurden die Juden akzeptiert und in das Gefüge des Staates aufgenommen um dann einige Zeit später wieder zum Sündenbock gemacht zu werden. Besonders im christlichen Europa hatten die Juden einen schweren Stand, wohingegen der Islam eher ein gemäßigte Politik betrieb und die Juden sowie auch den Christen in ihrem Reich das Recht der freien Religionsausübung zugestand
Diese jüdische Sehnsucht nach dem Land der Ahnen, nach „Zion“ wird deutlich über die Jahrtausende beim Wunsch am Sederabend „und nächstes Jahr in Jerusalem.“
Deshalb wanderten immer wieder im Laufe der Geschichte einzelne Juden aus religiösen Motiven in das gelobte Land Palästina ein. Dennoch blieb diese Form der Einwanderung vorerst politisch bedeutungslos.49
Die moderne jüdische Nationalbewegung, der Zionisten, erwuchs erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Der Zionisten dachten „territorialistisch“. Sie bemühten sich um ein Land außerhalb von Osteuropa, weil sie befürchteten die freien Entfaltung der jüdischen Nationalkultur sei angesichts der politischen und sozialen Gegebenheiten dort nicht möglich. Die jüdische Einwanderung nach Palästina stieg wegen des wachsenden Antisemitismus und der Pogrome, insbesondere in Russland, stetig an. In Russland, Polen, Ungarn und Rumänien lebten die Juden weiterhin in Angst und Schrecken. Verfolgung, Armut und Begrenzung des Lebensraums veranlassten die Juden in immer größeren Zahlen auszuwandern. So wanderten zwischen 1880 und 1929 2,346 Millionen Juden in die USA, 170000 nach England, 140000 nach Argentinien, 100000 nach Deutschland und 95000 nach Palästina aus Russland und Galizien aus.50
Die Juden der ersten Einwanderungswelle (hebr. Aliya = „Aufstieg“ [ins Land Israel]) waren Pioniere, die vordergründig an der Errichtung einer autonomen landwirtschaftlichen Lebensgrundlage interessiert waren. Sie wollten auf eigenen Füßen stehen, ohne von den Spenden anderer abhängig zu sein. Beispielsweise gründeten sie Kibbuzim, Gemeinschaften, die sich durch frühkommunistische Gütergemeinschaft und ein hohes Maßan Solidarität und gemeinsamen Leben und Arbeiten auszeichnen.
Jedoch nicht nur in Osteuropa sondern auch in Mitteleuropa waren um 1900 antisemitische Tendenzen virulent, wie sie sich beispielsweise in der Dreyfussaffäre zeigte. Der jüdische Hauptmann Dreyfus wurde zu Unrecht der Spionage angeklagt und verurteilt. Dieser Prozess und das Ringen um die Rehabilitierung des Verurteilten brachte so viele judenfeindliche Vorurteile zutage, dass das Geschehen eine ähnliche Wirkung auf das Bewusstsein der Juden hatte, wie in Russland die Pogrome.
Der diesem Prozess beiwohnende Wiener Schriftsteller Theodor Herzl, der als Begründer des modernen Zionismus bekannt wurde, und der aus Odessa stammende Arzt Leon Pinzker meinten die Ursache ihrer Verfolgung in der Zerstreuung der Juden in alle Welt zu erkennen. Beide waren davon überzeugt, dass dem jüdischen Volk keinen andere Wahl bleibt, als einen eigenen Staat zu gründen, weil die geschichtliche Erfahrungen den unveränderlichen Antisemitismus in der christlichen Bevölkerung dokumentierte. Sie begründeten ihre nationaljüdische Tätigkeit nicht auf der Religion, sondern wie Theodor Herzl formulierte: „Wir sind ein Volk, ein Volk eine historische Menschengruppe von erkennbarer Zusammengehörigkeit..., die durch einen gemeinsamen Feind zusammengehalten wird“. Nur durch ein eigenes Vaterland könne das jüdische Volk in Sicherheit leben.
Hierzu schrieb Pinsker: „Wenn die Ebenbürtigkeit der Juden mit den übrigen Nationen eine Tatsache geworden ist, kann das Problem der Judenfrage als gelöst betrachtet werden.“
Auch wenn die Geschichte des jüdischen Volkes eng mit der Palästinas verbunden war, bestand keiner von beiden darauf den neuen Staat dort zu gründen. Herzl selbst zog in seinem Buch: „Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“ zunächst Argentinien in Erwägung.
Sowohl in Russland und Polen wie auch in Österreich und Großbritannien wurden vereinzelte Stimmen laut ein „Nationaljudentum“ zu erneuern. Es bestand jedoch kein Grund für das Osmanische Reich das Einwanderungsverbot, was 1880 n.Chr. gegenüber den Juden verfügt worden war, aufzuheben. Somit galten die Einwanderer offiziell als Pilger und behielten ihre fremde Staatsangehörigkeit.51
Der Lebensweg Theodor Herzls
Theodor Herzl wurde am 2.5.1860 in Budapest geboren und starb am 3.7.1904 in Edlach ( Niederösterreich). Er studierte Rechtswissenschaften in Wien, promovierte dort 1884 zum Doktor der Rechte und war von 1891 - 1896 Pariser Korrespondent der Wiener „Neuen Freien Presse“. Der jüdische Schriftsteller kam während des Dreyfusprozesses zu der Überzeugung, dass die Juden eine eigene Nation seien und die einzigste Möglichkeit die Sicherheit des jüdischen Volkes zu gewährleisten, wäre die Gründung eines jüdischen Staates. Er begründete den modernen Zionismus. Er rief den ersten Zionistischen Weltkongress 1897 in Basel zusammen und wurde zum ersten Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation gewählt. Theodor Herzl bewirkte die Gründung eines Fonds für den Ankauf von Land in Palästina und einer nationalen jüdische Bank. Er verhandelte mit dem Papst, Wilhelm II und Sultan Abd al Hamid II jedoch ohne Erfolg. Herzl reiste durch alle großen und bedeutenden Städte in Europa, z.B.: London, Paris, Berlin und Moskau, um für seine politischen Ideen und Bestrebungen zu werben. Das britische Kolonialministerium löst eine große Überraschung durch das Angebot eine autonome jüdische Ansiedlung auf einem 5000 km² großen Plateau in Britisch - Ostafrika zu gründen. Sie sollten eine jüdische Verwaltung und einen jüdische Lokalregierung haben. Die Oberhoheit sollte jedoch weiterhin in der Hand Britanniens liegen.
Dieser Entwurf ist unter dem Namen „Uganda - Plan“ bekannt geworden. Dieser Vorschlag war ein großer Schritt für das jüdische Volk, weil sie zum ersten mal als politischer Begriff und politische Person gesehen wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt existierte das jüdische Volk nicht als Vertragpartner. Herzl war für die Annahme des Angebots, aber die russischen Delegierten des Zionistenkongress lehnten den Entwurf ab, trotz der eskalierenden Situation in der Ukraine und Weißrussland.
Die Hilfeappelle Herzls an die offiziellen jüdischen Adressen blieben ohne Erfolg. Er hatte alles versucht die Gründung eines jüdischen Staates in die Tat umzusetzen und sein Leben gewidmete er dieser Aufgabe; er scheiterte jedoch an dem Unverständnis der Menschen. 1949 wurde sein Leichnam nach Israel überführt.52
Die zionistische Bewegung verlor mit seinem Tod die Persönlichkeit, auf die das jüdische Volk seinen Messiasglauben setzte. Er rief unbeachtet seiner Misserfolge und Verfehlungen eine weltweite zionistische Bewegung ins Leben, mit den Ziel einen eigenen jüdischen Staat zu gründen.
Die Juden in Palästina bei Ausbruchs des Ersten Weltkrieges
Bei Anbruch des 1. Weltkrieges zählte die arabische Bevölkerung in Palästina etwa 700 -800000 Menschen, die Juden (hebr.Jischuw) etwa 90000. Die 60 - 65000 Juden, die nicht im Zuge der zionistischen Aliya nach Palästina gekommen waren, gehörten mit ihren Nachkommen zum „alten Jischuw“. Rund 15000 der „neuen Jischuw“ lebten in Städten und 12000 auf dem Land. In Jerusalem lebten zirka 45 - 50000 Juden in Tel Aviv, der ersten rein jüdischen Stadt, 12000, in Safed 7000 und in Tiberias 5000.
Die zionistische Kolonisation erlebte in den ersten dreißig Jahren einen Bevölkerungszuwachs von 30000 Menschen. Das erste Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts war durch enormen Schwierigkeiten und Hindernisse geprägt. Mehr als 80% aller Einwanderer der Jahre 1904 - 1906 verließen Palästina wieder in Richtung Russland oder Amerika. Nur der harte Kern verweilte in Palästina, der für den künftigen Aufbau federführend war. Ein großer Teil von ihnen musste jedoch während des ersten Weltkrieges das Land verlassen, weil sie ihre Staatsbürgerschaft behalten haben und somit als Feinde das Osmanische Reich galten.53
Der Erste Weltkrieg und die Balfourd - Deklaration
Großbritanniens Außenpolitik: „Teile und herrsche“
Die Deutsche Reich hatten einen Allianz mit dem Osmanischen Reich geschlossen, die gefestigt wurde durch den von Deutschen finanzierten Bau der Bahnlinie zwischen Bagdad und Konstantinopel (Bagdadbahn). Diese Beziehung blieb auch nach der jungtürkische Revolution, die eine bürgerlich - nationalistische Bewegung war (1909) bestehen. Einige Zionisten glaubten nach der jungtürkischen Revolution mit der neuen Führung eine Verständigung erreichen zu können. Zu ihnen gehörten die jungen Aktivisten David Ben Gurion (1886 - , Yitzchak Ben Zvi (1884 - 1963), und Moshe Sharett (1894 - 1965). Außerdem Wladimir Jabotinsky (1880 -1940), der in Konstantinopel für die zionistische Pressearbeit zuständig war und der spätere Herrscher von Transjordanien, Abdullah Ibn Hussein. Bald zerschlugen sich die Hoffnungen, als sich herausstellte, dass die Jungtürken einen chauvinistischen Kurs einschlugen.
Die deutsch - türkische Allianz führte zu einem Interessenausgleich zwischen den traditionellen Gegnern Russland und England. Zuvor war England darauf bedacht gewesen den Fortbestand des Osmanischen Reiches zu sichern um die russische Seemacht schon am Bosporus abzubremsen.
Die Einstellung England zum Osmanischen Reich änderte sich schlagartig, als diese am 30.10.1914 offiziell an der Seite der Mittelmächte in den Krieg gegen die Ententmächte eintrat. Da England nun keinen Nutzen mehr aus dem Osmanischen Reich zog, riefen es die arabischen Stämme auf einen bewaffneten Aufstand gegen Konstantinopel zu führen.54
Die Engländer gingen auf die vom Haschemiten Hussein verfolgten territorialen Pläne größten Teils ein und obwohl die britischen Hilfeversprechen eher vage waren, erklärte Hussein den Türken den Krieg.
Nur ein halbes Jahr später, im März 1916, schloss England mit Frankreich einen Geheimvertrag, der den mit Hussein ausgehandelten Vereinbarungen widersprach. Das zuvor an die Araber versprochene Land wurde unter den beiden Nationen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt. Ausschließlich östlich des Jordans und im Negev sollte ein arabischer Staat unter britischem Protektorat entstehen.
Zu guter letzt verhandelte England mit den Zionisten, wobei zum ersten mal der nationale Charakter der jüdischen Einwanderung akzeptiert wurde. Die jüdische Position in der Verhandlung verfocht Chaim Weizmann, der schon als Gegner Herzls und des „Uganda - Plans“ bekannt war und die britische Seite vertrat Außenminister Arthur James Balfour, der als Premierminister 1903 den Uganda - Plan gebilligt hatte, und Lloyd George, der seit 1916 amtierender Premierminister war und den Entwurf des Uganda - Planes entworfen hatte.
Die Balfour - Deklaration
Das offizielle Hauptbüro der zionistischen Organisation blieb zwar in Berlin bestehen, aber das Hauptgewicht der Bewegung verlagerte sich während des 1.Weltkrieges nach London und in die USA. Die deutschen Zionisten wollten ihre Bedeutung für die Bewegung deutlich machen, indem die ehemaligen Begleiter Herzls, Max Bodenheimer und Franz Oppenheimer, nach den blutigen Pogromen in Polen und Russland gegen die Juden, ein „Deutsches Komitee zur Befreiung der russischen Juden“ gründeten und der deutschen Reichregierung den Vorschlag unterbreitete einen Nationalstaat zwischen Russland und Deutschland zu errichten, in dem die Juden sich zu Gunsten der Deutschen entscheiden würden.
Die Oberste Heeres Leitung stimmte zunächst diesem Plan zu und auch wenn das Wohlwollen nur vordergründig war, verfehlte es nicht sein Ziel, denn bis 1917 widersetzten sich die aus Russland stammenden Juden in der USA dem Kriegseintritt ihres Landes.55
Die Sympathieerklärung der britischen Regierung zugunsten der „jüdisch - zionistischen Bestrebungen“ wurde am 2. November 1917 an die Adresse des Präsidenten der „English Zionist Federation“ Lord Lionel Walter Rothschild gesandt. Diese Erklärung von Außenminister Balfour drückte das englische Wohlwollen aus eine nationale jüdische Heimstätte in Palästina zu schaffen, wobei jeder der nicht dem zionistischen Ruf folgt, die jeweilige Staatsbürgerschaft behält und keine Nachteile zu erwarten hat.
„Sr. Majestät’s Regierung betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird die größten Anstrengungen machen, um die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei selbstverständlich nichts unternommen werden soll, was den bürgerlichen und religiösen Rechten bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder der staatsrechtlichen Rechtsstellung der Juden in irgendeinem Land Abbruch tun könnte.“
Diese Charta war für die zionistische Organisation von immenser Bedeutung, aber dennoch wurden sie deutlich eingeschränkt durch die zwei Bedingungen, dass zum einen die Rechte der ansässigen „nichtjüdischen Gemeinschaften“ nicht beeinträchtigt werden dürften , zum anderen bedeutete „in Palästina“ nicht in „ganz Palästina“.
Dieser Einschränkungen der erwarteten Charta führten zu den folgenden britisch - zionistischen Konflikten.
Das Palästina - Mandat Großbritanniens
Nur eine Woche nach der Deklaration zogen die Briten in Jerusalem ein. Zehn Monate später gingen die Engländer zu letzten Offensive über und übernahmen 1919 Palästina. In dem britischen Heer waren viel englische und amerikanische Juden und nach der Balfour - Deklaration haben sich auch viel in Palästina lebenden Juden angeschlossen.
Das frühere Osmanische Reich wurde unter Frankreich, Großbritannien und den Arabern aufgeteilt, wobei die Araber das schlechteste Los zogen, obwohl ihnen die Engländer zu Beginn des Krieges eine größeren Teil des Land zugesichert hatten. Großbritannien erhielt das Mandat über Palästina.
England nahm sich vor, neben der Auflage des Mandats Palästina zur Selbstständigkeit zu führen, „eine nationale Heimatstätte für das jüdische Volk in Palästina“ zu schaffen. Nach der Charta begann einer neuer Abschnitt in der zionistischen Geschichte, der gekennzeichnet war durch die Bemühung des schnellstmöglichen Ausbaus der jüdischen Siedlungen.56
Politische Spannungen
Die Araber waren in ihren nationalen Hoffungen enttäuscht und übten schon in den Jahren 1920/21 Überfälle auf jüdische Siedlungen aus. In den folgende Jahren traten die Spannungen und Konflikte zwischen den Juden und den Arabern in unterschiedlicher Intensität auf, weil nach dem 1. Weltkrieg eine verstärkte jüdische Einwanderung nach Palästina eingesetzt hatte. Beide Kontrahenten erhoben Anspruch auf das Land, für die Juden war es das Land Israel, Land ihrer Väter und für die Araber war es das arabische Land.
Während der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Juden und Araber, diese gipfelten in dem Massaker der arabischen Bevölkerung an den Juden 1929 in Hebron gipfelten und im Großen Arabischen Aufstand (1936 -1939), der vom Großmufti von Jerusalem, al - Husseini, angezettelte worden war, der gleichzeitig gegen die Briten wie gegen die Juden gerichtet war.1937 wurde zum ersten mal im Bericht einer Regierungskommission die Möglichkeit in Betracht gezogen das Land in einen arabischen und in einen jüdischen Teil zu gliedern (Peel - Teilungsplan). Dieser Vorschlag wurde von der arabischen Seite abgelehnt. Erst zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wandelten die Mandatsmacht ihre pro jüdische Orientierung in eine pro arabische Richtung, weil die Gefahr bestand, dass sich die Araber mit den Deutschen verbünden könnten, wurde vorbeugend die Zahl der jüdischen Einwandere in den nächsten fünf Jahren, von 1939 ab, auf 75000 Menschen beschränkt. Nach diesen fünf Jahren sollte keine weiter Einwanderung ohne die Zustimmung der Araber möglich sein. Dadurch konnten viele europäischen Juden nicht vor der Vernichtung in Hitlers KZs nach Israel fliehen.57
Jüdische Untergrundorganisationen
Immer mehr Flüchtlinge wollten wegen des Holocausts nach Palästina einwandern. Die Briten versuchten, um die Araber zu beruhigen, mit brutalen Mittel die Juden an der Einwanderung nach Palästina zu hindern. Die Untergrundgruppe Haganah (hebr.:Verteidigung) und zum Teil auch die kleine, extreme Untergrundsorganisation Ezel (hebr. Abk.: Nationale Militärorganisation) organisiert in dieser Zeit die illegale Immigration der Juden.
Die Haganah wurde 1920 als erste militärische zionistische Untergrundorganisation gegründet und hatte den Zweck die jüdischen Siedlungen und die Juden selbst vor arabischen Übergriffen und Überfällen zu schützen. Sie gilt als Vorläufer der israelischen Armee. Die Haganah hatte 1944 36000 Mitglieder und aus ihr ging 1941 die Elitegruppe Palmach (hebr. Abk.: Plugot Machaz, d.h. Stoßtruppen) hervor. Diese Eliteeinheit hatte 1948 3000 Mitglieder. Die Untergrundorganisation Ezel hatte sich 1931 von der Haganah abgespalten. Diese Gruppe war äußerst radikal und setzte auch terroristische Mittel ein. Die 5000 Mitglieder dieser Truppe gingen 1948 unter Zwang in der israelische Arme auf.
Es gelang den Untergrundgruppen zwischen 1940 und 1948 fast 100000 Menschen nach Palästina einzuschleusen, die wiederum Land kauften, was zu immer härteren Auseinandersetzungen mit den Arabern führte.
David Ben Gurion, der Vorsitzende der „Jewish Agency for Palästine“, forderte bei einer Konferenz amerikanischer Zionisten in New York 1942, im selben Jahr, indem sich die Juden des Umfanges der Massenvernichtung bewusst wurden, die Gründung eines jüdischen Staates mit eigener Regierung in Palästina, sobald der Zweite Weltkrieg beendet sei.58
Der Zweite Weltkrieg
Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde wie schon erwähnt, um die Annäherung der Araber an Deutschland zu verhindern, ein Beschränkung für die Einwanderung von Juden verhängt (Weißbuch). Die Juden mussten wegen der drohenden Gefahr stillhalten. Ben Gurion prägten den Ausspruch: „Wir werden gemeinsam mit England gegen Hitler kämpfen, als gäbe es kein Weißbuch, und wir werden das Weißbuch bekämpfen, als gäbe es keinen Krieg.“
Rund 130000 jüdischen Männer und Frauen traten in den Militärdienst, um in britischen Einheiten oder später in der „jüdischen Brigade“ gegen die Nazis zu kämpfen. Den Schutz Palästinas gewährleistete die Untergrundorganisation Haganah, die auch viele Flüchtlinge aus Europa nach Palästina einschleuste. Die Flüchtlinge aus Bulgarien oder Rumänien versuchten mit kleinen Schiffen die rettende Küste Palästinas zu erreichen, wurden aber häufig von den Briten zuvor abgefangen und nach Mauritius oder Zypern gebracht. Auch nach Kriegsende durften die Juden nicht nach Palästina einreisen.
Die zionistische Führung setzte ihre Hoffnung auf Clement Attlee, von der Labour Party, dessen Sympathie und Entgegenkommen zur Gründung eines jüdischen Staates aber nach seiner Wahl zum Premierminister schwand.
Unter dem Druck eines offenen Bürgerkrieges zwischen Arabern und Juden gab Großbritannien das Palästinamandat zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges an die Vereinten Nationen zurück mit der Erwartung, erneut mit der UN - Treuhänderschaft betraut zu werden.59
Die Erwartungen der Engländer wurden jedoch nicht erfüllt, sondern die Vereinten Nationen sandten eine Sonderkommission nach Palästina, die zu dem Schluss kam, dass das britische Mandat am 15. 5.1948 beendet, Palästina in einen jüdischen und in einen arabischen Statt geteilt und Jerusalem eine freie Stadt („Corpus seperatum“) unter UN - Treuhandschaft gestellt werden soll. Die Einwanderungsbeschränkungen Großbritanniens sollten für gleichgültig erklärt werden. Die beiden Staaten bestehen aus separaten Gebietssektoren, sind aber durch eine Wirtschaftsunion miteinander verbunden. Den Juden wurde ein Staatsgebiet von 15000 km² zugesprochen und den Arabern, obwohl die arabische Bevölkerung mit 1,3 Millionen fast doppelt so großwar, eine Sektor von 11000 km². In dem jüdischen Staat hätte wie schon in dem Peel - Teilungsplan aus dem Jahre 1937 die Hälfte der Bevölkerung arabischer Abstammung zu sein. Dieses Konzept basierte jedoch auf der Voraussetzung eines friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Staaten, sowie der jüdische und arabischen Bevölkerung in Israel selbst.
Die UN - Vollversammlung stimmte der Teilung Palästinas mit einer Zweidrittelmehrheit zu. Besondere Unterstützung erhielt der Vorschlag der Gründung eines jüdischen Staates von den führenden Mächten der USA und der Sowjetunion, die im Gedenken an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust handelten.
Von der Staatsgründung bis heute
Direkt nach der UN - Abstimmung am 29.11.1947 kam es zu schweren Übergriffen der Araber in Jerusalem, Tel Aviv, im Norden des Landes und auf den Hauptverkehrwegen. Die Auseinandersetzungen eskalierten, es kam zu schweren Kämpfen zwischen den arabischen Einheiten und der jüdischen Milizen, Haganah, Palmach und Ezel. Es bildete sich eine „Arabische Rettungsarmee“, die von der Arabischen Liga finanziert und organisiert wurde. Die jüdischen Teile Jerusalems waren für längere Zeit von der Versorgung abgeschnitten und die noch herrschende Mandatsmacht unterstützte meistens die arabische Seite.60
Für den 15.5.1948 hatten die Briten den Abzug und das Ende ihrer Herrschaft über Palästina angekündigt. Weil dieser Tag ein Sabbath war, wurde der Staat Israel am Vorabend dieses Tages, am 14.5.1948, von David Ben Gurion, proklamiert. Schon am nächsten Tag marschierten die Truppen aller benachbarten arabischen Länder in die arabischen Gebiete in Palästina ein und griffen dann Israel an. Somit hatte der erste arabisch - israelische Krieg, der sogenannte Unabhängigkeitskrieg, begonnen.61
Der Unabhängigkeitskrieg
Die Situation war für Israel bedenklich, da die israelischen Truppen nur leicht bewaffnet und zahlenmäßig den Arabern weit unterlegen waren. Erst nach den ersten Kriegsmonaten kamen schwere Waffen ins Land. Dass sich die jüdischen Verteidiger überhaupt in den ersten Wochen halten konnten, lag an der fehlenden Motivation, der schlechten Ausbildung und der niedrigen Kampfmoral der arabischen Truppen. Es gab kein Oberkommando über alle arabischen Einheiten und die Rivalität der einzelnen Staaten untereinander kam hinzu.
Dieser Unabhängigkeitskrieg lässt sich zwei Phasen einteilen. Während der ersten Phase waren die Juden den Arabern fast schutzlos ausgeliefert. Von überall her drangen die arabischen Truppen, sie eroberten jüdische Siedlungen, nahmen den jüdischen Teil der Altstadt Jerusalem ein und besetzten Hauptverkehrswege um somit jüdische Siedlungen von der Versorgung abzutrennen. Erst als Anfang Juni 1948 die ersten israelischen Flugzeuge Damaskus, Amman und später auch Kairo bombardierten und die vollkommene Luftherrschaft erlangten, willigten auch die arabischen Staaten am 11.6.1948 in den von der UNO vorgeschlagenen Waffenstillstand ein. Dieser Waffenstillstand sollte bis zum 9.7.1948 währen und in dieser Zeit rüsteten beide Kontrahenten ihre Truppen neu aus, obwohl das nach dem Abkommen untersagt war.
Im Verlauf des Waffenstillstandes wurden auch bedeutende innere Auseinandersetzungen, die für die weitere Geschichte des Staates Israel sind, beschlossen. Am 26. Mai hatte die provisorische Regierung verfügt, dass alle Armee - Einheiten aufgelöst und in einer israelischen Armee aufgehen sollten. Dennoch war es von Nöten, des öfteren die radikalen Unterorganisationen zur Räson zu rufen, manchmal sogar mit Waffengewalt.
Den Aufruf des Sicherheitsrates zur Verlängerung des Waffenstillstandes wurde zwar von den Israelis akzeptiert, aber von den Arabern abgelehnt.
Somit wurde die zweite Phase des Krieges eingeläutet, wobei die israelische Seite jetzt aus einer gestärkten Defensive heraus agieren und reagieren konnten. Die israelischen Truppen drängten die arabischen Truppen immer mehr zurück, sie bombardierten Damaskus und Kairo und eroberten die besetzten Gebiete und Siedlungen zurück.
Den militärischen folgten die politischen Erfolge, weil die Vereinten Nationen die Araber als Aggressoren verurteilten. Es wurde am 18.7.1948 ein neue unbefristeter Waffenstillstand verfügt, den beide Seiten annahmen. Israel vertrieb nach und nach alle arabischen Truppen aus dem Staatsgebiet und schloss 1949 zuerst mit Ägypten, dann mit dem Libanon, mit Jordanien und zu guter letzt mit Syrien einen Waffenstillstand.
Somit war der Unabhängigkeitskrieg abgeschlossen, der insgesamt nur sechs Wochen gedauert hatte. Auf israelischer Seite waren 6000 Menschen gefallen eine beträchtliche Zahl von 650000 Juden . Die Verluste auf arabischer Seite waren noch höher.62
Dem Waffenstillstand folgte aber kein Friedensschluss. Die Araber lehnten die Anerkennung Israels und die Verhandlungen ab. Das Westjordanland wurde von Transjordanien annektiert und der Gazastreifen unter ägyptische Verwaltung gestellt.63
Die Einwanderung und Konsolidierung Israels
In den ersten drei Jahren nach der Staatsgründung sind 700000 Menschen, Holocaustüberlebende, Juden aus moslemisch regierten Ländern oder aus anderen Staaten, nach Israel eingewandert, mehr als die jüdische Bevölkerung in Israel zur Zeit der Staatsgründung betrug. Diese vielen Menschen mussten in den Staat eingegliedert werden. Es mussten Wohnungen errichtet, Arbeitsplätze geschaffen und eine Infrastruktur aufgebaut werden.
Die ersten Parlamentswahlen fanden am 26.1.1949, noch in der Endphase des Unabhängigkeitskrieges, statt. Dieses Parlament nannte sich wie die Gemeinschaft der Weisen im Alten Israel „Knesset“. Von den vielen Parteien, die zur Wahl angetreten waren, haben 13 Parteien die Einprozentklausel geschafft. Insgesamt betrug die Bevölkerung zum Zeitpunkt der Wahl 782000 Menschen, davon waren etwas mehr als 500000 wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 87% und die stärkste Partei wurde mit 47 von 120 Sitzen die Arbeiterpartei Mapai mit dem Vorsitzenden Ben Gurion. Zwei weitere Arbeiterparteien erhielten 19 Sitze, das religiöse Wahlbündnis 16, die nationale Cherut - Partei 14, die Allgemeinen Zionisten 7, die Fortschrittliche Partei 5, eine orientalische Liste 4, ebenso wie die Sefarden und die Kommunisten, eine lokale arabische Partei aus Nazareth 2 und je einen Sitz die rechtsnationale Sternbande, der Frauenverband WIZO und die Jemenitische Vereinigung.
Die Mapai versprach in ihrer Regierungserklärung einen arabisch - israelischen Ausgleich, ein Wirtschaftssparprogramm, die Förderung der Einwanderung, die Aufrechterhaltung internationaler Beziehungen und den Aufbau eines umfassenden Bildungs - und Erziehungsprogrammes.
Chaim Weizmann wurde zum Präsidenten des Staates gewählt.
Ein großes Problem war es ein Grundgesetzt für den neuen Staat zu schaffen, weil der Gegensatz zwischen den religiös und säkular eingestellten Parteien und Abgeordneten in der Frage bestand, ob der israelische Staat sich an der Thora oder an den modernen demokratischen Grundsätzen zu orientieren hat. Man einigte sich darauf, um einem offenen Kampf vorzubeugen, auf ein Grundgesetzt zu verzichten und statt dessen das türkische Recht beizubehalten, wobei Veränderungen möglich sind. Dieses Gesetzt warf das Problem auf, dass die gesamte israelische Rechtsprechung den religiösen Gerichtshöfen unterliegt.
Der jüdische Charakter kam dadurch zum Ausdruck, dass der Sabbath und die jüdischen Feste zu Feiertage erklärt wurden. Alle öffentlichen Institutionen hatten sich an die Speiseordnung zu halten.
Immer wieder empfanden säkulare, aber auch gemäßigte religiöse Seiten die Verbindung zwischen Staat und Religion als problematisch. Am deutlichsten zeigt sich das nationale Interesse des jüdischen Staates im sogenannten Rückkehrgesetzt vom 5.6.1950, das jedem immigrierenden Juden unverzüglich die Staatsbürgerschaft verleiht, wenn er sich nicht mit kriminellen Verbrechen schuldig gemacht hat. Diese Frage, wer nun Jude ist, wurde bis heute nicht abschließend geklärt.
Die Regierung hatte nicht lange Bestand und so kam es 1951 zu Neuwahlen. Die Mapia konnte ihren Anteil bei den Wahlen leicht verbessern. Die Partei Ben Gurions ging eine Koalition mit den religiösen Parteien ein, mit denen er sich zuvor nach gestritten hatte. Da Ben Gurion nur eine knappe Mehrheit im Parlament hatte, nahm er später zur Festigung die Allgemeinen Zionisten und die Progressiven in die Koalition auf.
Das Schulsystem wurde in zwei staatliche Zweige geteilt, einen säkularen Schulzweig den 64% der Kinder besuchten und einen religiösen den 30% der Kinder besuchten. Der Rest der Schüler ging auf einen religiöse Privatschule der Ultraorthodoxen. Die Fächer Judentum und Bibel wurden in allen Schulen zu verpflichtenden Hauptfächern. Das Fach Bibel wurde zum wichtigsten Fach in der Schule.
So wie bei dem Schulsystem wurde auch beim Wehrdienst auf die religiösen Parteien Rücksicht genommen. Grundsätzlich mussten alle Bürger zur Wehrpflicht, ausgenommen waren nur die verheirateten und die aus religiöser Überzeugung Wehrdienst verweigernden Frauen. Diese wurden gänzlich vom Wehrdienst befreit. Für die religiös - national eingestellten Frauen bestand seit 1953 die Möglichkeit eines Sozialdienstes. Die azionistisch - orthodoxen Männer wurden, falls sie in der Talmudhochschule eingeschrieben waren, vom Wehrdienst befreit.
Die entstandenen Staatsdefizite wurden durch Spenden, der in der Diaspora lebenden Juden, durch Zuschüsse andere Länder und durch die Wiedergutmachungszahlungen der Deutschen beglichen. Die Devisen brachten der israelischen Wirtschaft einen neuen Aufschwung und die sogar rückläufige Zahl der Einwanderer stieg wieder an.64
Die Suez - Krise 1956
Die Lage im Nahen Osten verschärfte sich zusehend, nachdem die ägyptischen Offiziere mit einer Revolution den amtierenden König Farouk am 23.Juli 1952 absetzt hatten und kurze Zeit später Gamal Abdul Nasser an die Macht brachten. Nachdem die Ägypter sich 1955 an den Ostblock annäherten und noch im selben Jahr ein bedeutende Waffenlieferung erhielten, verweigerten die USA den Ägyptern eine Anleihe für den Assuan - Staudamm. Nasser beantwortete diese Verweigerung mit der Verstaatlichung des Suezkanals. Diese Handlung stellte jedoch ein Affront für Frankreich und Großbritannien da, die Hauptteilhaber der Suezkanal - Gesellschaft waren.
Außerdem durften den Suezkanal keine nach Israel fahrende Schiffe mehr passieren. Diese Bedrohung, durch das Dreierbündnis zwischen Ägypten, Syrien und Jordanien noch verstärkt, führten zu einem von Israel, Großbritannien und Frankreich zusammen geplanten Präventivschlag gegen Ägypten. Innerhalb von acht Tagen eroberten die israelischen Truppen den Gazastreifen und die Sinaihalbinsel. Sie überschritten sogar bis zu 16 Kilometern den Suezkanal und Israel zog die Truppen erst unter außenpolitischem Druck seitens der USA und der Sowjetunion zurück. Die Entscheidung wurde erleichtert durch den Beschluss eine UN - Friedenstruppe entlang der israelisch - ägyptischen Grenze zu stationieren.
Die diplomatischen Bestreben
Besondere Bemühungen investierte Israel in dem zweiten Jahrzehnt nach der Staatsgründung in die Beziehungen zum Ausland. Enge Kontakte bestanden vor allem zu den USA, den Ländern des britischen Commonwealth, den größten Teil der westeuropäischen Staaten sowie zu den meisten lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern. Erst nach großen Disputen wurde die volle diplomatische Beziehung 1965 zur Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
Leider wurden die Aussichten auf ein Jahrzehnt relativen Friedens getrübt durch ägyptische und jordanische Terrorkommandos, durch den Beschuss landwirtschaftlicher Siedlungen in Nordgaliläa von der auf dem Golan stationierten syrischen Artillerie und durch ein allgemeines Aufrüsten der arabischen Staaten.
Die Ägypter zogen im Mai 1967 massive Truppenverbände auf dem Sinai zusammen und forderten den Abzug der UN - Truppen von der israelischen Grenze. Sie versperrten wie schon 1956 die Zufahrt zum Hafen von Eilat und zogen nach dem Bündnis mit Jordanien und Syrien Truppen an den israelischen Grenzen zusammen. Israel war von angriffsbereiten arabischen Truppen umzingelt und alle diplomatischen Bemühungen schlugen fehl.
Der Sechs - Tage - Krieg 1967
Die Israelis führten am 5.6.1967, nachdem die Lage sich immer weiter zugespitzt hatte und Israel auf keine internationale Hilfe hoffen konnte, einen Präventivschlag gegen Ägypten durch. Innerhalb von sechs Stunden entschieden die Israelis den Kriegsausgang durch einen Überraschungsangriff auf ägyptische und syrische Flughäfen, wobei das Gros der einsatzfähigen Luftwaffen zerstört wurde.65
Israel scheiterte mit dem Versuch den jordanischen König Hussein zu überzeugen, nicht in den Krieg einzutreten. Die israelischen Truppen eroberten Jerusalem unter schweren Verlusten und verdrängten dann die jordanische Armee vollkommen aus Cisjordanien.
Die 100000 Mann der ägyptische Armee mussten, da sie keine Luftwaffe mehr besaßen, immer weiter zurückweichen. Am 10. 6. 1967 hatte israelische Truppen den gesamten Sinai unter ihrer Kontrolle.
Nachdem Cisjordanien erobert und die Kampfhandlungen im Sinai mehr oder weniger beendet waren, zog Israel am 9.6.1967 seine gesamten Truppen an der Golanfront zusammen und eroberten diesen mit der Unterstützung der Luftwaffe unter verlustreichen Kämpfen. Somit war auch der Krieg mit Syrien beendet.66
Die israelischen Truppen besetzten in dem Sechs - Tage - Krieg den syrischen Golan, die ägyptische Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland und Ost - Jerusalem. In einer knappen Woche hatten die israelischen Truppen ein Gebiet eingenommen, das dreimal so großist wie das eigene Staatsterritorium.
Ein Problem, das bis heute hochaktuell ist, sind die Hunderttausende Palästinenser, die unter israelischer Besatzung und Militärverwaltung leben.
Einen dauerhaften Friedensvertrage zu schaffen, war für Israel die größte diplomatische Herausforderung. Die UN - Sicherheitsresolution 242 forderte unter anderem das Recht aller Religionen und Staaten „innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen in Frieden und Freiheit von Drohung und Gewalt zu leben“. Israel akzeptierte die Resolution, aber pochte aus Sicherheitsgründen auf einer Grenzkorrektur. Die arabischen Staaten jedoch waren sich einig keine Verhandlungen mit Israel zu führen und Israel nicht anzuerkennen. Diese Einstellung wurde schon bald durch einen Zermürbungskrieg der Ägypter gegen Israel am Suezkanal deutlich. Es kam erst 1970, nachdem der US - Außenminister William Rogers vermittelt hatte, zu einem Ende der Konfrontation.
Jom - Kippur - Krieg 1973
Die Ägypter am Suezkanal und die Syrier auf dem Golan starteten am 6.10.1973, dem Jom - Kippur, dem höchsten Feiertag der Juden, einen Überraschungsangriff. Israel rechnete nicht mit einem Angriff und die Grenzen waren deshalb nur schwach besetzt, weil viele Soldaten im Heimaturlaub waren. Zu Beginn des drei Wochen dauernden Krieges konnten die arabischen Truppen Erfolge verzeichnen, als sich jedoch die israelische Streitmacht formiert hatte, wurden sowohl die Ägypter als auch die Syrer zurückgedrängt.
Erst durch die Vermittlung des US - Außenminister Henry Kissinger zogen die Israelis ihr Truppen 1974/75 zurück. Mit diesem Oktoberkrieg wurde der Selbstbehauptungswille, aber auch die militärischen Grenzen Israels deutlich. Die USA fungierte zunehmend als Schutzmacht Israels, die eine arabisch - israelisches Verständigung vermitteln wollten.67
Die innenpolitischen Konsequenzen
Das Trauma vom Oktober 1973 hatte bei der israelischen Bevölkerung die unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen. Meinten die einen, dass die Sicherheit Israels nur durch einen Frieden stabilisiert werden kann und Israel somit auch für den Frieden erobertes Land zurückzugeben musste, so dachten andere das genaue Gegenteil. Sie waren überzeugt, dass nur die Stärke den Frieden erhalten kann und jede Landrückgabe ein Zeichen der Schwäche sei. Es kamen große Protestbewegungen gegen die Führung auf, weswegen die Premierministerin Golda Meir und das ganze Kabinett ihr Amt niederlegte. Der nationale - konservative Likud - Block löste die Arbeiterpartei in der Regierung ab. Der Likud - Block bildete eine Koalition mit der nationalreligiösen Partei, der sich später die Liberal Demokratische Bewegung für Veränderung und die Agudat Israel anschloss.
Der Ministerpräsident Menachem Begin nahm als Außenminister Mosche Dayan, aus der Arbeiterpartei, in sein Kabinett auf. Dayans größtes Anliegen war ein Durchbruch auf dem Weg zu einem Frieden im Nahen Osten.68
Der Friede mit Ägypten
Als erstes arabisches Land erkannte Ägypten den Staat Israel an. Den Durchbruch schaffte der historische Besuch Sadats in Jerusalem, als er vor dem Knesset sprach. Im September 1977 kam es unter der Vermittlung des US - Präsidenten Jimmy Carter in Camp Davids zu einem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel. Sie riefen die anderen arabischen Staaten auf diesem Beispiel zu folgen. Außerdem wurde über eine bedingte Autonomie der Bewohner im Gazastreifen und im Westjordanland verhandelt.
Ausschlaggebende Gründe für Ägypten einen Friedensvertrag mit Israel zu schießen waren die Rückgabe der Sinaihalbinsel und ein besseres Verhältnis mit dem Hauptpartner Israels, den USA. Wichtig für Israel war die Anerkennung von einem arabischen Staat und die Erleichterung der Besiedlung des Westjordanlandes durch Juden.
Diese Annäherung an Israel kam zu früh für die anderen arabischen Staaten, die den Staat Israel erst in den 90er Jahren anerkannten. In Israel stießder Friedensvertrag auf breite Zustimmung.69
Verwicklungen im Libanon 1982
Nach der Vertreibung aus Jordanien während des „schwarzen Septembers“ 1970 hatte sich die PLO im Libanon neu etabliert, um wieder ein freies Palästina zu schaffen. Jassir Arafat, der inzwischen von immer mehr Länder, als Repräsentant der Palästinenser anerkannt worden war, hatte in Beirut sein Hauptquartier aufgeschlagen. Die PLO hatte im südlichen Libanon teilweise die Bevölkerung vertrieben und einen Staat im Staate aufgebaut. Zum Anlass eines militärischen Vorgehens nahm am 6.6.1982 der damalige Verteidigungsminister Ariel Scharon, die Stationierung größerer Militäreinheiten im Südlibanon und den Anschlag auf einen israelischen Botschafter in London durch die PLO.
Die israelischen Streitmächte zerstörten die militärische Infrastruktur der PLO, sie eroberten die Stützpunkte, rückten bis nach Beirut vor und zwangen die palästinensischen Kämpfer zum Abzug.
Dieser Krieg fand erstmalig nicht die breite Zustimmung des israelischen Volkes, sondern im Gegenteil protestierten viele Israelis gegen die Militäraktion und forderten den Rückzug aus dem Libanon.
Die 1984 gegründete große Koalition unter Premierminister Schimon Peres veranlasste 1985 den Abzug der Israelischen Truppen aus dem größten Teil des Libanons. Es wurde eine Sicherheitszone geschaffen, in der die israelische Armee von der SLA (Südlibanesischen Armee) unterstützt wurde. Die SLA wurde von Israel ausgerüstet, trainiert und bezahlt. Die Einheit bestand aus Christen, libanesischen Sunniten und Schiiten. Trotzdem kam es immer wieder zum Beschuss nordisraelischer Dörfer von der pro - iranischen schiitischen Terrororganisation Hisbollah ( Partei Gottes).70
Die Beziehung zwischen Palästinensern und Israelis
Seit der Gründung des Staates Israel und dem damit verbundenen militärischen Konflikt zwischen Arabern und Israelis belastet das Flüchtlingsproblem die Beziehungen und die möglichen Lösungen des Konfliktes im Nahen Osten. In den ersten Jahren nach der Staatsgründung sind bis zu 1 Millionen Palästinenser in die benachbarten Staaten geflohen. Die Palästinenser wurden aber nicht in die benachbarten Staaten eingegliedert und es wurde ebenso ihnen verwehrt eigene Siedlungen zu errichten, weil sie damit den Anspruch auf einen eigenen arabischen Staat aufgeben würden. Die eigentliche palästinensische Identität ist erst durch den Sechs - Tage - Krieg entstanden, da seit der Zeit das Westjordanland unter der Führung Israels steht.
Immer wieder kam und kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen der PLO und Israel. Wenn auch der Eindruck entstand, dass die Palästinenser sich mit der Besetzung abgefunden hatten, so flammten doch immer wieder Aufstände auf.
Ein weiteres Problem war die jüdische Siedlungstätigkeit im Westjordanland und im Gazastreifen. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der jüdischen Siedler von 8000 auf 60000 - 70000 angestiegen. Die ungerechte Verteilung des Landes und der Wasserquellen erregte den Zorn der Palästinenser. Zur Folge hatte diese Siedlungspolitik eine bedeutende Zunahme der Terrorakte in Israel, die nicht von organisierten Verbänden geplant wurden, sondern von Einzeltätern. Der Terror geriet außer Kontrolle.
Die Intifada (Erwachung) brach am 9.12.1987 in Gaza los. Auslösender Faktor war ein Verkehrsunfall, bei dem ein israelischer Laster und ein palästinensisches Taxi kollidierten. Vier Palästinenser kamen dabei ums Leben. Die Palästinenser sahen diesen Unfall als Racheakt für einen kurz vorher in Gaza erfolgten Mord an einem Israeli an. Überall im Gazastreifen und im Westjordanland kam es zum Aufruhr, der sich gegen die zwanzig Jahre andauernde israelische Besatzung richtete und sollte ein Signal für die PLO und die arabischen Staaten sein.
Am Anfang der Intifada gehörten die Sympathien der Weltöffentlichkeit dem palästinensischen „David“ der gegen den übermächtigen „Goliath“ mit einer Steinschleuder antrat. Mit fortschreitender Zeit wurden auch Palästinenser von Palästinensern getötet, weil sie angeblich Kollaborateure seien. Die Hamas, eine islamisch - fundamentalistische Organisation, war für die Gewalttaten verantwortlich. Die Hamas erklärte die Intifada zum Heiligen Krieg und erst sehr spät gelang es der PLO, vor allem im Westjordanland, die Kontrolle über die Aktionen zu erringen. Im Gazastreifen herrschte weiter die radikale Hamas.
Den erhofften Durchbruch brachte die Intifada jedoch nicht. Die PLO musste ihrerseits mehr die Initiative ergreifen, weil die Sympathien für die radikalen islamischen Kräfte stetig wuchs.
Die ersten Zeichen für ein friedliches Ende des israelisch - palästinensischen Konfliktes bildete die Anerkennung der UNO - Resolution. Der PLO - Chef Jassir Arafat erkannte den Staat Israel sogar verbal in einer Pressekonferenz in Genf an und versprach den Terror einzustellen. Die israelische Bevölkerung stand diesem Wandel der PLO skeptisch gegenüber. Die israelische Regierung ihrerseits offerierte den Palästinensern 1989 im Frühjahr freie Wahlen und eine beschränkte Autonomie. Sie lehnten es aber ab mit der PLO zu verhandeln.
Im Oktober 1991 kam es zur ersten Friedenskonferenz zwischen Israel und Palästina in Madrid. Das bloße Stattfinden der Konferenz brachte Bewegung in die festgefahrene Situation, die für den Moment zwar keine Veränderung vollbringen konnte, für die folgenden Friedensambitionen in der Regierung Rabins von Bedeutung waren.71
Weil die Regierungskoalition auseinanderbrach und die Situation, sei es wirtschaftlich oder wegen dem zunehmenden arabischen Terror sich stetig verschlechterte, kam es im Juni 1992 zu Neuwahlen.
Neuer Premierminister wurde Jitzchak Rabin, der zusammen mit Schimon Peres sich für den Frieden einsetzt ( Land gegen Frieden). Rabin verfügte einen Siedlungsstopp, der sich auf die Gründung neuer Siedlungen bezog und nicht auf die Erweiterung bestehender Siedlungen. Er versprach eine Verbesserung der außenpolitischen Beziehungen und einen Ausbau der Friedenspolitik.
Streit um Jerusalem
Die Stadt Jerusalem ist bis heute einer der größten Streitpunkte zwischen den Palästinensern und den Israelis. Für die Juden gilt Jerusalem als „Heilige Stadt“, seit König David diese Stadt zur Hauptstadt gemacht hat und Salomo den Tempel errichtet hat,. Sie ist das religiöse und nationale Zentrum des jüdischen Volkes. 1949 wurde Jerusalem in einen jüdischen und einen arabischen Bereich geteilt und den Juden war es verwehrt die Klagemauer zu besuchen. Erst durch den Sechs - Tage - Krieg wurde Jerusalem vereinigt und nach dem Willen der Juden soll diese Stadt soll nie wieder geteilt werden. Die Juden hatten zweitausend Jahre darauf gewartet, Jerusalem „die Heilige Stadt“ ihr eigen zu nennen.
Aber auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem, als Hauptstadt für das Westjordanland und den Gazastreifen. Außerdem ist Jerusalem die drittwichtigsten Stadt für den Islam nach Mekka und Medina.72
Die christliche Position im Konflikt um Jerusalem ist eher sekundär anzusehen, wobei jedoch nochmals zu betonen ist, dass für alle drei Weltreligionen Jerusalem einen heilige Stätte ist,
Übereinkunft mir der PLO
Nach Jahrzehnten erbitterter Feindschaft brachte das Jahr 1993 eine unvorhersehbare Wende. Israel verkündete 1993 im September die PLO als Vertreter der palästinensischen Bevölkerung anzuerkennen und Jassir Arafat erkannte den Staat Israel an und sprach sich gegen weitere Gewalt und Terrorakte aus. Am 13.9 1993 unterzeichneten Arafat und Rabin die „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“, die die Ausgangsposition für die Teilautonomie der besetzten Gebiet darstellte. Zu Beginn sollten erst einmal der Gazastreifen und Jericho autonom werden. Der norwegische Außenminister John Jürgen Holst spielte ein wichtige Rolle bei den Verhandlungen.
Es gab lange Zeit Kontroversen zwischen den Parteien hinsichtlich der Größe des autonomen Gebietes in Jericho, des Einfluss der palästinensischen Polizei, der Sicherung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland und im Gazastreifen und der Einreise in diese Gebiete aus andere arabischen Ländern.
Immer wieder kam es zu Rückschlägen in den Verhandlungen zwischen Israel und der PLO, sei es durch Meinungsverschiedenheiten oder durch Terrorakte radikaler Siedler oder palästinensischer Fundamentalisten.73
Das Attentat auf Jitzchak Rabin hat den Friedensbemühungen einen schweren Schlag versetzt. Auch wenn der nachfolgende Premierminister Netanjahu eine radikaler Position vertrat, so ließdoch die UNO und insbesondere die USA kein absolutes Abkühlen der Verhandlungen zu.
Erst in jüngster Zeit hat sich die Situation zwischen Israel und der PLO erneut zugespitzt. Die momentane Lage in Palästina hat „intifada - ähnliche“ Züge angenommen. Die Arbeit und die Bemühungen der vergangenen Jahre wurden innerhalb weniger Wochen fast vollkommen zerstört.
Gottesstaat und Säkularstaat
Der Staat Israel wurde von den zionistischen Gründerväter als moderner weltlicher Staat gegründet, aber sie haben ihn in die jüdische Tradition eingebettet. Von der israelischen Bevölkerung halten sich 70% für nicht religiös, 15% für religiös und 15% für streng religiös. Die ultra - orthodoxe Minderheit lehnt den Staat Israel ab, weil sie die Gründung durch die Zionisten als einen Eingriff in den Plan Gottes ansehen. Sie glauben daran, dass Gott allein die Juden zurück ins gelobte Land führt. Sie leben isoliert vom Staatsgefüge, leisten keinen Wehrdienst, wollen häufig nicht einmal Steuern zahlen. Sie handeln streng nach den jüdischen Gesetzten (Halacha), so essen sie ausschließlich koscher zubereitete Speisen. Sie warten auf den Messias und die Verwirklichung des Gottesstaates.
Auch im Staatsgefüge ist oft die jüdische Religion mit eingeflochten, so wird sich bei staatlichen Institutionen wie Flug - oder Schifffahrtsgesellschaften und bei der Armee streng an die Speiseordnungen gehalten. Die Fluglinie El Al darf am Sabbath nicht fliegen und die Ruhe der Toten soll nicht durch Obduktionen oder archäologische Ausgrabungen gestört werden.
Eine andere Gruppe sind die national - religiösen Juden. Sie sehen den modernen jüdischen Staat als ein Zeichen des baldigen Kommens des Messias an. Sie beteiligen sich aktiv am politischen Leben, sie leisten Wehrpflicht und sind häufig in nationalen und sozialen Bereichen vertreten.
Die Traditionalisten sind liberaler als die nationalreligiösen Juden eingestellt, befolgen aber meistens die religiösen Gesetzte.
Das Reformjudentum ist vor allem in Amerika vertreten. Es ist eine moderne Strömung, in der auch Ehen mit Nichtjuden akzeptiert werden. Die Kinder gelten als Juden sobald ein Elternteil Jude ist und nicht nur wenn die Mutter Jüdin ist, wie es die traditionelle Vorstellung besagt. Diese moderne Richtung wird kategorisch von den orthodoxen Juden abgelehnt.
Der Staat und die Religion sind in Israel nicht eindeutig von einander zu trennen. Häufig schwingt der religiöse Einfluss in weltliche Bereich mit. Es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen orthodoxen und liberalen Israelis.
Eine der wichtigsten Ursachen für Regierungskrisen waren religionspolitische Streitigkeiten. Es gibt keine Zivilehe und keine Zivilscheidung, sondern alle Entscheidungen über das Erbwesen und den Personenstand werden von den religiösen Gerichtshöfen getroffen. Das ganze öffentliche Verkehrsystem liegt an Feiertagen still und nur im Kriegsfall dürfte dieses Gesetzt verletzt werden.74
Israel ist ein Geflecht aus Religion und Welt
Literaturverzeichnis
1. Brockhaus Enzyklopädie in zwanzig Bänden Wiesbaden in den Jahren 1966 - 1974
2. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung Informationen zur politischen Bildung 140 Geschichte des jüdischen Volkes Bonn
3. Hrsg. Bundeszentrale für politische Bildung Informationen zur politischen Bildung 247 Israel Bonn 1995
4. Clauss, Manfred Das alte Israel: Geschichte, Gesellschaft, Kultur München 1999
5. Hrsg. Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart Lutherbibel Stuttgart 1985
6. Fohrer, Georg Geschichte Israels: von den Anfängen bis zur Gegenwart Heidelberg 1977
7. Hrsg.: Herlitz, Georg Jüdisches Lexikon in vier Bänden Berlin 1927
8. Krupp, Michael Die Geschichte des Staates Israel: von der Gründung bis heute Gütersloh 1999
[...]
1 Brockhaus Enzyklopädie, Band 18
2 1. Mose 11,31
3 1. Mose 12,1
4 1. Mose 16,1ff
5 1. Mose 28,14
6 1. Mose 45,1ff
7 Manfred Clauss, Das alte Israel, S.13
8 Manfred Clauss , Das alte Israel, S.13
9 GeorgFohrer, Geschichte Israels, S.59
10 2. Mose 14,21
11 Buch Josua
12 Richter 8,23
13 Georg Fohrer, Geschichte Israels, S.81
14 1. Samuel 8,4f
15 1. Samuel 10,1
16 1. Samuel 10,24
17 1. Samuel 13,13f
18 2. Samuel 16,8
19 1. Samuel 15, 23
20 1. Samuel 16, 16ff
21 1. Samuel 19+20
22 1. Samuel 24,7
23 Georg Fohrer Geschichte Israels, S.91
24 Informationen zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes, S.9
25 2. Samuel 5,1ff
26 Jüdisches Lexikon, Band II, S. 1056
27 2.Samuel 8,15
28 2. Samuel 5,7
29 Manfred Clauss, Das alte Israel, S.29ff
30 2.Samuel 12,14
31 1. Könige 1,33ff
32 1. Könige 2,46
33 1. Könige 11,2
34 Richter 8,23
35 1. Könige 12,20
36 Jüdisches Lexikon, Band II, S.1057
37 1.& 2. Könige
38 Jeremia 5,14 - 17
39 2. Könige 25
40 Manfred Clauss, Das alte Israel, S.79f
41 Esra 6,15
42 Georg Fohrer, Geschichte Israels , S.219
43 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes, S.11
44 Manfred Clauss, Das alte Israel, S.99
45 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes, S.12
46 Jüdisches Lexikon, Band II, S.1060
47 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes, S.12
48 Georg Fohrer, Geschichte Israels, S. 230
49 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.5
50 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes S.36
51 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes S.37
52 Brockhaus Enzyklopädie Band 8
53 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes S.44
54 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes S.45
55 Information zur politischen Bildung 140, Geschichte des jüdischen Volkes S.46f
56 Georg Fohrer, Geschichte Israels S.275
57 Georg Fohrer, Geschichte Israels S.276
58 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.7
59 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.7f
60 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.8
61 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S.12
62 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S.14ff
63 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.9
64 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S.25ff
65 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S.78
66 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S.79ff
67 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.11
68 Information zur politischen Bildung 247, Israel S11f
69 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S124ff
70 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.13
71 Michael Krupp, Die Geschichte des Staates Israel, S193f
72 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.19f
73 Information zur politischen Bildung 247, Israel S.21ff
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Gottesstaat (Theokratie)?
Ein Gottesstaat ist eine Herrschaftsform, in der staatliche und religiöse Ordnung eine Einheit bilden. Es kann sich um die Herrschaft eines Monarchen handeln, der sich als Stellvertreter Gottes sieht, oder um die Befehlsgewalt der Priesterschaft.
Was ist ein Säkularstaat?
Ein Säkularstaat ist ein Staat, in dem Religion und Politik getrennt sind und Entscheidungen auf sachlogischen Gründen basieren.
Welche Schwerpunkte werden in dieser Arbeit gesetzt?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: die (Vor)Antike und die Staatsneugründung Israels im Jahr 1948 n.Chr.
Warum ist die Antike von Bedeutung?
Das Wissen über die Zeit der Könige Saul, David und Salomo ist wichtig, um die Staatsneugründung Israels und die aktuellen Konflikte zu verstehen. Es erklärt auch den Anspruch der Israelis auf das Land und Städte wie Jerusalem und Hebron.
Warum ist das Jahr 1948 n. Chr. wichtig?
1948 ist das Jahr, in dem die Juden nach zweitausend Jahren wieder einen eigenen Staat gründeten.
Wer waren die Patriarchen?
Abraham, Isaak und Jakob gelten als die Patriarchen des Volkes Israel. Ihnen wurden von Gott Verheißungen gegeben, die bis heute die Hoffnung des jüdischen Volkes prägen.
Was geschah beim Auszug aus Ägypten?
Moses führte die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten. Die Flucht durch das Schilfmeer und der Empfang der Zehn Gebote auf dem Berg Sinai sind grundlegende Ereignisse der jüdischen Geschichte.
Was war die Richterzeit?
In der Richterzeit wurden die Israeliten von Richtern geführt, die von Gott eingesetzt wurden. Es war eine Zeit, in der geistliche und weltliche Führung vereint waren.
Wer war Saul?
Saul war der erste König Israels. Er vereinte das Volk und befreite es von der Herrschaft der Nachbarländer. Allerdings verlor er Gottes Segen wegen Ungehorsams.
Wer war David?
David war der zweite König Israels. Er eroberte Jerusalem, machte es zur Hauptstadt und schuf ein ausgeklügeltes Staatswesen.
Wer war Salomo?
Salomo war der dritte König Israels. Seine Regierungszeit war geprägt von Kultur, Weisheit und Frieden. Er baute den Tempel in Jerusalem.
Was geschah nach der Zeit der Könige?
Nach Salomo spaltete sich Israel in Nordreich und Südreich. Das Nordreich wurde von den Assyrern zerstört, während das Südreich von den Babyloniern erobert wurde.
Was geschah während des Exils in Babylon?
Die Juden wurden nach Babylon deportiert. In dieser Zeit wurde der jüdische Glaube gefestigt und die Identität des Volkes bewahrt.
Was geschah nach der Rückkehr nach Judäa?
Nachdem die Babylonier von den Persern besiegt wurden, durften die Juden nach Judäa zurückkehren und den Tempel wieder aufbauen.
Was geschah in der hellenistischen Zeit?
Palästina wurde von Alexander dem Großen erobert und später von den Ptolemäern und Seleukiden beherrscht. Es kam zu Konflikten zwischen Juden, die sich dem Hellenismus anpassten, und solchen, die an ihren Traditionen festhielten.
Was war der Makkabäeraufstand?
Der Makkabäeraufstand war ein Aufstand gegen die religiöse Unterdrückung durch die Seleukiden. Er führte zur Gründung eines souveränen jüdischen Staates.
Was geschah unter römischer Herrschaft?
Palästina wurde römisches Protektorat. Es kam zu Unruhen und Aufständen, die zur Zerstörung des zweiten Tempels führten.
Was geschah nach der Zerstörung des zweiten Tempels?
Die Juden wurden in die Diaspora zerstreut. Es blieb nur eine kleine jüdische Minderheit in Palästina zurück.
Was war die Balfour-Deklaration?
Die Balfour-Deklaration war eine Erklärung der britischen Regierung, in der sie die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina befürwortete.
Was war das Palästina-Mandat Großbritanniens?
Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Großbritannien das Mandat über Palästina mit der Auflage, eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk zu schaffen.
Was geschah während des Zweiten Weltkriegs?
Viele Juden flohen vor dem Holocaust nach Palästina. Die Briten beschränkten jedoch die Einwanderung, um die Araber zu beschwichtigen.
Was geschah nach dem Zweiten Weltkrieg?
Großbritannien gab das Palästinamandat an die Vereinten Nationen zurück, die eine Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat vorschlugen.
Was war der Unabhängigkeitskrieg?
Nach der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 griffen die arabischen Nachbarländer an. Israel konnte sich im Unabhängigkeitskrieg behaupten.
Was geschah nach dem Unabhängigkeitskrieg?
Es folgte eine Zeit der Einwanderung und Konsolidierung Israels. Es kam zu weiteren Kriegen und Konflikten mit den arabischen Nachbarn.
Was war die Suezkrise 1956?
Israel, Großbritannien und Frankreich griffen Ägypten an, nachdem Nasser den Suezkanal verstaatlicht hatte. Israel eroberte den Gazastreifen und die Sinaihalbinsel, zog sich aber unter internationalem Druck zurück.
Was war der Sechstagekrieg 1967?
Israel führte einen Präventivschlag gegen Ägypten, Syrien und Jordanien durch und eroberte den Golan, die Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland und Ost-Jerusalem.
Was war der Jom-Kippur-Krieg 1973?
Ägypten und Syrien griffen Israel am Jom Kippur an. Israel konnte die Angriffe abwehren, aber der Krieg offenbarte die militärischen Grenzen Israels.
Was war der Friede mit Ägypten?
1979 schlossen Ägypten und Israel einen Friedensvertrag, in dem Ägypten Israel anerkannte und Israel die Sinaihalbinsel zurückgab.
Was waren die Verwicklungen im Libanon 1982?
Israel intervenierte im Libanon, um die PLO zu bekämpfen. Die Intervention stieß auf Widerstand in Israel und führte zum Rückzug der israelischen Truppen.
Was war die Intifada?
Die Intifada war ein palästinensischer Aufstand gegen die israelische Besatzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens.
Was ist der Streit um Jerusalem?
Jerusalem ist ein Streitpunkt zwischen Israelis und Palästinensern, da beide die Stadt als ihre Hauptstadt beanspruchen.
Was ist der Unterschied zwischen Gottesstaat und Säkularstaat in Israel?
Israel ist ein moderner Staat mit jüdischen Traditionen. Einige Gruppen befürworten eine stärkere religiöse Ausrichtung, während andere einen säkularen Staat bevorzugen.
- Citation du texte
- Daniel Johann (Auteur), 2001, Israel im Spannungsverhältnis zwischen religiösem und weltlichem Staat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/102727