Trotz fortschreitender Professionalisierung und Aneignung von Handlungsfeldern kann die Soziale Arbeit ihrem Anspruch nach Unterstützung marginalisierter Gruppen im Bereich der Prostitution nicht gerecht werden. Zu gering ist die bisherige Datenlage, und sowohl im Fachdiskurs, als auch in der Forschung findet Prostitution als Feld potenzieller HilfeempfängerInnen kaum Beachtung.
Dabei kann hier angesichts der unterschiedlich auftretenden Problemfelder von einem hohen Bedarf ausgegangen werden,, den zu decken Soziale Arbeit imstande sein muss. Prostitution unterliegt einer gesellschaftlichen Tabuisierung, die ihre AkteurInnen als von hegemonialen Normalitätsvorstellungen abweichend konzipiert und somit in einen Randbereich verdrängt. Ihre Lebenswelt ist häufig geprägt von moralischen Bewertungen, Stigmatisierung und sozialer Diskriminierung woraus unweigerlich eine Benachteiligung erwächst.
Soziale Arbeit soll hier an der „Schnittstelle zwischen Marginalisierung und Inklusion“ agieren und das Interesse der Klientel im öffentlichen Diskurs vertreten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Zwischen Freiwilligkeit und Zwang
- Rechtliche Rahmungen
- Problemlagen
- Hürden bei Ausstieg
- Heterogenität im Klientenfeld
- Gesamtgesellschaftliche Problemlagen
- Professioneller Umgang
- Berufliche Haltungen
- Grundsätze der Beratung
- Kompetenzen
- Angebote der Beratung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Situation sozialer Arbeit im Bereich der Prostitution. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus der gesellschaftlichen Tabuisierung und der Heterogenität der Klientinnen und Klienten ergeben. Ziel ist es, die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext der Prostitution zu beleuchten und Handlungsmöglichkeiten für die Unterstützung von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern aufzuzeigen.
- Die Bedeutung der Sozialen Arbeit für marginalisierte Gruppen im Bereich der Prostitution
- Die Herausforderungen durch gesellschaftliche Tabuisierung und Stigmatisierung
- Die Heterogenität der Klientinnen und Klienten im Bereich der Prostitution
- Die Bedeutung von professionellen Haltungen und Beratungskompetenzen
- Die Relevanz der Einbeziehung der Lebenswelt und der Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problemlage der Sozialen Arbeit im Bereich der Prostitution dar. Sie verdeutlicht den Mangel an Datenlage und die geringe Aufmerksamkeit, die das Thema im Fachdiskurs und in der Forschung erhält. Trotz eines hohen Bedarfs an Unterstützung wird Prostitution häufig tabuisiert und die Akteurinnen und Akteure stigmatisiert.
Begriffsbestimmung
Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Begriffsbezeichnungen im Kontext der Sexindustrie und definiert die Begriffe „Sexarbeit" und „Prostitution". Dabei wird die Unterscheidung zwischen selbstbestimmter Sexarbeit und Zwangsprostitution hervorgehoben.
Zwischen Freiwilligkeit und Zwang
Der Abschnitt analysiert das Spannungsfeld zwischen Freiwilligkeit und Zwang in der Prostitution. Er beleuchtet die Problematik der medialen Viktimisierung und die Schwierigkeit, die Motive und Erfahrungen der Betroffenen angemessen zu erfassen.
Rechtliche Rahmungen
Dieser Abschnitt befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen für die Prostitution. Er beleuchtet die unterschiedlichen Gesetze und Regelungen, die in verschiedenen Ländern gelten.
Problemlagen
Dieses Kapitel widmet sich den Herausforderungen, die sich für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter stellen. Es behandelt Themen wie Hürden beim Ausstieg, die Heterogenität der Klientinnen und Klienten und die gesamtgesellschaftlichen Problemlagen.
Professioneller Umgang
In diesem Kapitel geht es um den professionellen Umgang der Sozialen Arbeit mit Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern. Es werden die Bedeutung von beruflichen Haltungen und Beratungskompetenzen sowie die notwendigen Angebote der Beratung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, Prostitution, Sexarbeit, Marginalisierung, Inklusion, Tabuisierung, Stigmatisierung, Heterogenität, Klientenfeld, Berufliche Haltungen, Beratungskompetenzen, Lebenswelt, Bedürfnisse.
- Citar trabajo
- Malin Gnoth (Autor), 2021, Soziale Arbeit in der Prostitution. Problemlagen und Umgang, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030469