Diese Arbeit befasst sich mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule zu der Zeit, als Gerold Becker Schulleiter ebendieser war. Neben den Presseberichten entstand umfangreiches Material, welches sich mit der Thematik auseinandersetzte.
Schon immer gab es Begebenheiten in der Geschichte, welche so gravierend waren, dass sie auch heute noch Teil unseres Alltags sind. Fast jeder Mensch wird beim Hören des Begriffs Deutschland an den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg denken. Doch auch kleinere Themen können sich durchaus ins Gedächtnis einer Gesellschaft einbrennen. Die Frage ist, wie dieses passiert und ob diese Erinnerungen dann unveränderbar sind.
Im Jahr 2010 gingen einige Fälle von sexuellem Missbrauch an Institutionen durch die Medien und standen damit deutlich im Fokus des öffentlichen Interesses. Die Schwere und auch die Fülle der Vorwürfe erforderten Maßnahmen zu Aufarbeitung. An schulischen Institutionen konnten über viele Jahre hinweg, unbehelligt Angriffe gegenüber Schülern und Schülerinnen vorgenommen werden. Als dies öffentlich wurde, war schnell klar, dass zunächst untersucht werden musste, was genau und in welchem Ausmaß geschehen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung Aufarbeitung
- 2.1. Historische Aufarbeitung
- 2.2. Sozialwissenschaftliche Aufarbeitung
- 2.3. Mediale Aufarbeitung
- 2.4. Persönliche Aufarbeitung
- 2.5. Zusammengefasster Aufarbeitungsbegriff
- 3. Die Odenwaldschule
- 3.1. Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule
- 3.2 Aufarbeitung seitens der Schule
- 3.3. Die Rolle der Medien bei der Aufarbeitung
- 3.4. Die persönliche Aufarbeitung der Opfer
- 4. Verschiebung des kulturellen Gedächtnisses
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule während der Zeit, als Gerold Becker Schulleiter war. Die Arbeit analysiert, inwiefern eine Aufarbeitung des Missbrauchsskandals stattgefunden hat und wie sich dadurch das kulturelle Gedächtnis an diese Schule verändert hat.
- Untersuchung des Begriffs „Aufarbeitung“ und seiner verschiedenen Facetten, insbesondere im Kontext von historischer, sozialwissenschaftlicher und medialer Aufarbeitung.
- Analyse der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule und der Reaktion der Schule darauf.
- Bewertung der Rolle der Medien bei der Aufarbeitung des Skandals.
- Betrachtung der persönlichen Aufarbeitung der Opfer und ihrer Erfahrungen.
- Analyse der Verschiebung des kulturellen Gedächtnisses im Zusammenhang mit der Odenwaldschule.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt den Themenbereich der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen vor und legt den Fokus auf die Odenwaldschule. Sie führt in die Forschungsfrage ein und beleuchtet die Bedeutung von Aufarbeitung im Allgemeinen.
- Kapitel 2: Begriffsbestimmung Aufarbeitung: Dieses Kapitel analysiert den Begriff „Aufarbeitung“ aus verschiedenen Perspektiven. Es werden historische, sozialwissenschaftliche, mediale und persönliche Aspekte der Aufarbeitung beleuchtet und die jeweiligen Bedeutungen und Zielsetzungen herausgearbeitet.
- Kapitel 3: Die Odenwaldschule: Dieses Kapitel präsentiert die Geschichte der Odenwaldschule und beleuchtet die pädagogischen Grundgedanken des schulischen Konzepts. Es beschreibt die Missbrauchsfälle, die an der Schule stattgefunden haben, und die Reaktion der Schule auf diese Vorwürfe. Außerdem werden die Rolle der Medien und die persönliche Aufarbeitung der Opfer thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen und Themen wie Aufarbeitung, sexueller Missbrauch, Odenwaldschule, kulturelles Gedächtnis, Medien, Opfer, Persönliche Aufarbeitung, historische Aufarbeitung, sozialwissenschaftliche Aufarbeitung und Reformpädagogik.
- Quote paper
- Jennifer Saur (Author), 2014, Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule. Die Verschiebung des kulturellen Gedächtnisses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1030519